Feuerwerk am Nationalpark? Bitte nicht! [1]
Viele Menschen lassen es zu Silvester gern so richtig krachen, für viele Tiere ist das nächtliche Feuerwerk eine Qual. Und das gilt nicht nur für Haus- und Nutztiere, sondern auch für die tierischen Bewohner des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Sorge macht den Verantwortlichen dabei der Trend zu immer spektakuläreren Phänomenen wie Licht- und Lasershows oder Aufsehen erregende Geräuscheffekte.
Im Nationalpark selbst sind Störungen dieser Art zwar qua Nationalparkgesetz (§ 5 Abs. 1 Nr. 3, Verbot der Störung wildlebender Tiere) nicht zulässig. „Vom Rand des Nationalparks aus kann so etwas jedoch weit in das Gebiet hinein wirken“, gibt die Leiterin des Fachbereiches Schutz und Entwicklungsplanung in der Nationalparkverwaltung Kirsten Boley-Fleet zu bedenken. Sowohl das Knallen als die Licht- und Blendwirkung lösen bei den Tieren, insbesondere Vögeln, Stress und Fluchtreaktionen aus. Und das in einer Jahreszeit, in der es für sie (über-)lebenswichtig ist, Energie zu sparen und Anstrengungen zu vermeiden.
In Gesprächen mit Vertretern der Anliegergemeinden und Veranstaltern in der Nationalparkregion setzt die Nationalparkverwaltung darum vor allem auf Appelle und Anregungen für Alternativen zu Böllern und Raketen. „Weniger Knallwirkung, keine Höhenfeuerwerke, Lichteffekte Richtung Binnenland statt Deich und Wattenmeer – solche Veränderungen bringen Entlastung für die Natur, ohne den Spaß der Menschen am Feiern des Jahreswechsels zu mindern“, so Boley-Fleet. Aber der Aufruf richtet sich auch an private Silvesterfans: Feuerwerk in der Nähe des Wattenmeeres und anderer Schutzgebiete? Bitte nicht!