15.11.2021

Herausforderung Klimawandel

Für die Nationalparkverwaltung als Hauptorganisatorin ist es eine große Sache: Die 15. Ausgabe des Internationalen Wissenschaftlichen Wattenmeersymposiums (International Scientific Wadden Sea Symposium, kurz ISWSS), findet an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste statt, und zwar in Büsum. Seit Wochen ist das viertägige Treffen von Wattenmeerforschenden ausgebucht – „darüber freuen wir uns natürlich“, sagt Marina Sanns aus der Tönninger Verwaltung.

Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung findet das Symposium als online-Konferenz im Zeitraum 30.11. – 02.12.2021 statt.

Für die trilaterale Zusammenarbeit und die Wattenmeerforschung ist das ISWSS von großer Bedeutung. Erstens, weil zentrale Ergebnisse in die Ministererklärung der nächsten trilateralen Regierungskonferenz zum Schutz des Wattenmeeres einfließen; diese alle drei bis vier Jahre stattfindenden Konferenzen wiederum sind Kernstück der Kooperation der drei Wattenmeeranrainerstaaten Niederlande, Deutschland und Dänemark. Und zweitens, weil beim ISWSS stets aktuelle und brennende Themen im Fokus stehen – wie diesmal der Klimawandel und seine Auswirkungen auf das Ökosystem Wattenmeer.

Der internationale Teilnehmer:innenkreis in Büsum liest sich wie ein „Who is who“ der Wattenmeerforschung, und das Themenspektrum ist riesig. Es reicht – um nur einige wenige Vortragsbeispiele zu nennen – von Abweichungen im Zugverhalten von Vögeln angesichts des Klimawandels bis zur Frage, wie sich die Fischvorkommen und damit die Nahrungsbedingungen für Seeschwalben bei einem Anstieg der Wassertemperaturen verändern. Über die Populationsentwicklung bei Seehunden und Kegelrobben wird ebenso referiert wie über den Wissensstand zu eingewanderten Pflanzen- und Tierarten („alien species“) und Möglichkeiten der nachhaltigen Entwicklung des Wattenmeeres und der Wattenmeerregion.

„Unser Ziel ist es, den Zustand des Wattenmeeres aus wissenschaftlicher Sicht zu beleuchten und Perspektiven für die Zukunft aufzeigen“, so Marina Sanns im Drei-Fragen-Interview mit den Nationalpark Nachrichten. Schließlich sei das eine der größten aktuellen Herausforderungen der trilateralen Wattenmeerkooperation: zu beleuchten, wie sich der Klimawandel, einschließlich des Anstiegs des Meeresspiegels, auf das Wattenmeer, seine Dynamik und seine biologische Vielfalt sowie auf die benachbarte Wattenmeerregion auswirken werden.

Eine Veröffentlichung der Beiträge des Symposiums ist im Rahmen einer Themensammlung in Form von sogenannten begutachteten Artikeln („peer-reviewed paper“) in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Marine Biodiversity“ (MARB) möglich; das Dachthema lautet: „Biodiversität und Ökologie des Wattenmeeres unter sich verändernden Umweltbedingungen“. Alle Beiträge werden online veröffentlicht, sobald sie den Begutachtungsprozess durchlaufen haben.

Die Arbeiten sollen in englischer Sprache verfasst sein und müssen in den Bereich marine Biodiversität fallen, die gewählten Themen sich darum auf die Forschung zur marinen Biodiversität beziehen. Einzureichen sind sie unter dieser Onlineadresse vor dem 31. Mai 2022. Eine Übersicht zur Art von Beiträgen, die für eine Veröffentlichung in Frage kommen, kann hier eingesehen werden. Fragen zur Themensammlung beantwortet MARB-Chefredakteurin Lena Herausforderung Menzel ().