MOIN, MOIN, liebe Freund:innen des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer! Nach einer kleinen Pause sind wir, das Redaktionsteam der Nationalpark Nachrichten, wieder komplett (willkommen, Alex!), und Sie finden den ersten Newsletter 2022 mit vielen interessanten Themen aus unserem Nationalpark in Ihrem Maileingang. Viel Spaß beim Lesen!

Foto: Christian Neumann

 

Der Vogelzug ist eines der faszinierendsten Phänomene im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer – und ein Ganzjahresthema. Denn vom Frühling bis in den Winter sind im Jahresverlauf mindestens 150 verschiedene Arten in der Küstenregion präsent. „Vogelzug im Wattenmeer – 12 Monate gefiederte Vielfalt“ lautet denn auch das Motto für das Nationalpark-Themenjahr 2022.

Themenjahr „Vogelzug im Wattenmeer"

Foto: Kühn / LKN.SH

 

Erneut hat kürzlich ein Sturm für einen außergewöhnlichen Fund an der Nationalparkküste gesorgt: Nationalpark-Ranger Martin Kühn und seine Frau Susanne haben eine Schildkröte tot im Spülsaum an der Nordküste Eiderstedts entdeckt. Schnell war beiden klar, was später Claus von Hoerschelmann aus dem Multimar Wattforum bestätigte: Es handelt sich um Caretta caretta, die Unechte Karettschildkröte.

Mehr Details über den Fund

Foto: Nikolas Rudolph / Öömrang Ferian

 

678 Geburten! Diesen erneuten Rekord hat der betreuende Verein Jordsand zum Ende der Wurfsaison von der Kegelrobbenkolonie auf Helgoland gemeldet. Auch im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer hat sich bei diesen Meeressäugern Nachwuchs eingestellt: Insgesamt sind drei Geburten dokumentiert, eine auf dem Japsand und zwei auf Amrum. Dort sorgen die betreuenden Verbände (Verein Jordsand, Öömrang Ferian und Schutzstation Wattenmeer) durch regelmäßige Kontrollgänge dafür, dass Mütter und Jungtiere (Foto) ungestört blieben.

Blog des Vereins Jordsand

Foto: Toni Thurm

 

Ein Beispiel für das Fressen-und-gefressen-Werden in der Tierwelt bot sich kürzlich in St. Peter-Ording. Ein Spaziergänger hatte am Strand Körperteile eines – offenbar größeren – vermeintlichen Fisches entdeckt und die Funde auf Facebook gepostet. Schnell wurde dort über die Frage spekuliert, wie das Tier zu Tode gekommen sein könnte: durch die Fischerei, durch eine Schiffsschraube? Tatsächlich war die Todesursache eine andere …

Die Auflösung erfahren Sie hier

Foto: Andreas Birresborn

 

Christine Dethleffsen ist in der Nationalpark-Partnergemeinschaft das erste „Triple“ gelungen: Sie ist gleich dreimal Partnerin – nämlich seit 2009 als Nationalpark-Wattführerin, seit 2014 auch als Nationalpark-Gästeführerin und nun zusätzlich als Nationalpark-Vogelführerin. Die dafür notwendige Qualifikation hatte die Wattenmeerbegeisterte bei der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Birdwatching Guide im Rahmen des NAKUWA-Projektes erworben.

Infos zu Dethleffsens Angeboten

Anstelle des traditionellen Präsenztreffens der Nationalpark-Partner zu Jahresbeginn gab es auch in diesem Jahr ein Online-Thementischtreffen – und 63 Interessierte waren dabei. Nach der Zusammenkunft im virtuellen Plenum folgte der Austausch in Gruppen, sogenannten Breaktout Rooms, zu neun verschiedenen Themen, darunter die Fairtrade-Kommunen, das Themenjahr 2022, nachhaltige Beschaffung sowie die Aktivierung der Marke Weltnaturerbe. Wir haben uns sehr über die große Resonanz und das positive Feedback gefreut. Besonders der Austausch untereinander und die Vielfalt der Themen fanden Anklang. Das Präsenztreffen mit Vorträgen, Jahresbericht und den turnusgemäßen Wahlen der Vergaberatsmitglieder soll nun am 14. Juni stattfinden.

Christiane Gätje

Webseite der Nationalpark-Partner

Foto: Franke / LKN.SH

 

Das Multimar Wattforum lädt Multiplikator:innen zu einem kostenfreien Besuch ein – im Rahmen der Schnuppertage im März. Multiplikator:innen, das sind Nationalpark-Partner, Watt- und Gästeführer:innen, Lehrkräfte aus Schulen und Kindergärten sowie Vermietende von Ferienunterkünften, Inhaber:innen von Gastronomie, Mitarbeitende von Kurverwaltungen, Tourismuszentralen, Hotels, Jugendgruppenunterkünften und Rehakliniken.

Infos zu den Schnuppertagen

Foto: Thies Hinrichsen

 

„Film ab!“, soll es im Sommer wieder in Tönning heißen: Das Internationale Naturfilmfestival Green Screen und das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum laden junge Filmemacher:innen, die bereits erste Grundkenntnisse in der Filmtechnik gesammelt haben und diese erweitern möchten, zum Jugendfilmcamp ein. Angesprochen sind Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren. Termin ist der 7. bis 13 August.

Infos und Anmeldung zum Jugendfilmcamp

Foto: Reimer Stecher

 

Die Stiftung Eiderstedter Natur und die Eiderstedter Jägerschaft wollen den Schutz für Wiesenvögel und Bodenbrüter auf der Halbinsel verstärken. „Hand in Hand für den Artenschutz“, lautet das Motto des vom Land Schleswig-Holstein mit rund 600.000 Euro geförderten Gemeinschaftsprojekts. Ziel sei es, die Lebens-, Brut-, und Überlebensbedingungen von Arten wie Uferschnepfe (Foto), Kiebitz, Austernfischer und Rotschenkel zu optimieren, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

Zur Pressemitteilung

Foto: Stock / LKN.SH

 

Knurrhähne jedenfalls können das, und zwar mithilfe ihrer Brustflossen. Deren erste zwei oder drei Strahlen (das sind die tragenden Elemente von Fischflossen) stehen nämlich frei, also getrennt von der übrigen Flosse, und sind sehr beweglich. Auf ihnen kann der Fisch auf dem Meeresboden „gehen“. Praktischerweise kann er damit auch fühlen und schmecken, ob sich dort etwas Essbares versteckt.

 

Die Spezies aus der Familie der Knurrhähne leben bevorzugt auf sandigem oder weichem Meeresgrund bis in 400 Meter Tiefe. Zwei davon, der rote und der graue Knurrhahn, kommen auch im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer vor. Beide sind übrigens auch im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum zu sehen.

Foto: Stock / LKN.SH

 

Mit Wirkung vom 31. Januar ist das Projekt Nationalpark-Partnerschaft PLUS abgeschlossen worden – und die Bilanz der Nationalparkverwaltung fällt durchweg positiv aus. „Wir sind froh und stolz über das Erreichte“, sagte die Projektleiterin in der Nationalparkverwaltung Christiane Gätje bei der Vorstellung der Ergebnisse in den Nationalparkkuratorien von Dithmarschen und Nordfriesland. Das bereits erfolgreiche Nationalpark-Partnerprogramm habe eine deutlich spürbare Stärkung erlebt.

Weitere Infos und Projektergebnisse

Foto: Stock / LKN.SH

 

„Meeresschutzgebiete in der deutschen Nordsee“ lautet der Titel der aktuellen Schwerpunktausgabe der Fachzeitschrift NATUR UND LANDSCHAFT – und Autor:innen aus der Nationalparkverwaltung haben maßgeblich an darin enthaltenen Beiträgen mitgearbeitet. Neben einer umfassenden Vorstellung der Schutzgebiete „vom Wattenmeer bis zur ausschließlichen Wirtschaftszone“ geht es unter anderem um eine Bewertung des Zustands von Natura-2000-Schutzgütern und der aktuellen Managementmaßnahmen. Die „Zeitschrift für Naturschutz und Landschaftspflege“, so der Untertitel, wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) herausgegeben und erscheint im Verlag W. Kohlhammer.

Natur und Landschaft 1-2022

Expert:innen aus der Nationalparkverwaltung haben, gemeinsam mit denen anderer Institutionen, am aktuellen Artenschutzbericht des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums mitgewirkt. Der „Jahresbericht 2021 Zur biologischen Vielfalt – Jagd und Artenschutz“, wie die Publikation korrekt heißt, enthält Aufsätze unter anderem zum Hörnum Tief als Hotspot der Biodiversität (ab Seite 24), zu Brutvögeln auf der Hamburger Hallig (ab Seite 78) sowie etliche andere interessante Beiträge aus der Küstenregion.

Download des Artenschutzberichtes

Foto: Wells / LKN.SH

Erhebliche personelle Veränderungen hat es in den vergangenen Wochen im Fachbereich Kommunikation und Nationalpark-Partner der Nationalparkverwaltung gegeben: Fachbereichsleiter Matthias Kundy (auf dem Foto rechts) ist von Verwaltungsleiter Michael Kruse in den Ruhestand verabschiedet worden.

Seine Nachfolgerin Kirsten Boley-Fleet hat „lediglich“ Zuständigkeit und Schreibtisch, nicht den Arbeitgeber gewechselt: In der Nationalparkverwaltung war sie bisher Leiterin des Fachbereichs Schutz und Entwicklungsplanung.

Foto: Frederick Fleet

Infos zu weiteren Veränderungen

Gleich drei neue Kolleginnen ergänzen seit Neuestem das Team der Nationalparkverwaltung. Hier stellen sie sich selbst vor:

Moin, ich bin Natalie Steiner und als Sachbearbeiterin zuständig für die Koordination der Aufgaben und die Einsatzplanung der Nationalpark-Ranger:innen sowie die Bearbeitung von Genehmigungs- und Ordnungswidrigkeitsverfahren. Wegen meiner Faszination für den marinen Lebensraum entschied ich mich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Schutzstation Wattenmeer auf Sylt und studierte anschließend Meeresbiologie. Schließlich führte mich mein Weg wieder zurück an die schleswig-holsteinische Nordseeküste.

Foto: privat

Hallo, ich bin Alexandra Schnurr. Als Nachfolgerin von Bernhard Dockhorn betreue ich im Fachbereich Kommunikation und Nationalpark-Partner schwerpunktmäßig die Nationalpark-Website. Hier komme ich zurück zu meinen Wurzeln: Als studierte Landschaftsplanerin und ausgebildete Journalistin sehne ich mich nach vielen Jahren in der Bildungs- und Wissenschaftskommunikation danach, wieder intensiv für die Umwelt zu kommunizieren. Ich will durch meine Arbeit Verständnis erzeugen und damit begeistern – und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und den Austausch.

Foto: privat

Moin Moin, mein Name ist Johanna Osterberg. Seit dem 1. Februar arbeite ich in der Nationalparkverwaltung als wissenschaftliche Mitarbeiterin, zuständig für das Projekt iSEAL. Die Erforschung von marinen Ökosystemen und möglichen Einflüssen auf marine Organismen hat für mich eine besondere Bedeutung. Während meiner Doktorarbeit am Forschungs- und Technologiezentrum in Büsum habe ich mich mit der Verbreitung und Ökologie von Meeresenten beschäftigt. Dabei ging es auch um die Untersuchung von Nahrungsgrundlagen, zum Beispiel bestimmter Muschelarten. Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben und die Zusammenarbeit mit neuen Kolleg:innen.

Foto: privat

Wie finden Zugvögel den Weg zwischen Überwinterungs- und Brutgebieten – ganz ohne GPS oder sonstige Hilfsmittel? Dieser und anderen Fragen zur Orientierung von Tieren geht das Buch „Unglaubliche Reisen – Vom inneren Kompass der Tiere“ nach. Beleuchtet werden, neben denen von Vögeln, auch die navigatorischen Leistungen von Fischen, Insekten und Meeressäuger auf ihren Reisen zu Partnern, Nahrung oder jahreszeitlichen Quartieren. Alles verständlich und anhand vieler Beispiele erklärt – spannend und lesenswert!

David Barrie: Unglaubliche Reisen – Vom inneren Kompass der Tiere, aus dem Englischen von Harald Stadler, National Geographic T 2022, ISBN 978-3-492-40651-2, 16,00 Euro

Foto: Kühn / LKN.SH

 

Unterwegs zu den Monatsvögeln: Zu zwei entsprechenden Führungen sind Interessierte in den kommenden Wochen eingeladen. So ist am Sonntag, 20. Februar, eine vogelkundliche Wanderung auf der Hamburger Hallig mit den Nationalpark-Rangern Rainer Rehm und Martin Kühn geplant, mit spannenden Informationen zur Zugvogelforschung. Das Motto lautet: „Aus dem Leben von Brachvogel & Co.“


Eine Woche später, am 27., stehen dann Seeadler (Foto oben) im Fokus. Unter dem Titel „Majestäten der Lüfte ins Auge geschaut“ bieten die Nationalpark-Vogelführerin Marit Beckmann und der Nationalpark-Ranger Martin Kühn eine Seeadler-Safari ins deutsch-dänische Grenzgebiet.

Infos zu beiden Führungen

Foto: Kühn / LKN.SH

 

Diese Trottellumme hat Nationalpark-Ranger Martin Kühn Ende Januar bei Lundenbergsand entdeckt und fotografiert. Offenbar war sie vom Sturm „Nadia“ hinter den Deich gepustet worden Das Besondere: Es handelt sich um eine sogenannte Ringellumme. „Diese Variante der Trottellumme zeichnet sich durch einen weißen Augenring sowie einen weißen Postokularstreif aus“, erläutert Kühn. (Ein Postokularstreif ist ein breiter Streifen hinter dem Auge.) Die Ringellumme werde vom Süden ihres Verbreitungsgebietes nach Norden hin immer häufiger. In der Population der russischen Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer etwa liege ihr Anteil bei rund 50 Prozent.

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LKN.SH | Nationalparkverwaltung
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nationalpark@lkn.landsh.de

Redaktion: Heike Wells, Alexandra Schnurr
Kontakt: heike.wells@lkn.landsh.de     

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