Nationalpark Wattenmeer Nationalpark Wattenmeer
Meeresgrund trifft Horizont
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Liebe Leserinnen und Leser,

in schwierigen Zeiten sehnen wir uns alle nach guten Nachrichten. Corona, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation, Dürre und Waldbrände … seit vielen Monaten sind die News-Kanäle von Hiobsbotschaften geflutet. Und dann hat mitten in der Brutsaison die Vogelgrippe zugeschlagen. Betroffen sind bei uns vor allem Brandseeschwalben, die dicht an dicht in großen Kolonien brüten, die derzeit größte davon im niedersächsischen Wattenmeer mit ca. 3.000 Brutpaaren beherbergt Minsener Oog. Anfang August habe ich ein NDR-Team auf die Insel begleitet, die traurigen Bilder von Bergen kleiner Vogelleichen lassen mich nicht mehr los, im NDR-Programm und den „Tagesthemen“ erreichten sie Millionen Zuschauende. Ein Grund zur Panik? Panik ist keine Strategie zur Krisenbewältigung, hier sind klare Köpfe und solidarischer Zusammenhalt gefragt. In den kommenden Jahren müssen wir unsere Anstrengungen zum Schutz der betroffenen Brutvogelarten verdoppeln, alle zusätzlichen Belastungen von ihnen fernhalten, damit sie wieder eine stabile Population aufbauen können. Wo bleibt bei alledem nun die gute Nachricht? Die beste lesen Sie gleich zu Anfang unseres aktuellen Newsletters – unser Nationalpark erweist sich immer wieder als Hot-Spot für die Entdeckung neuer oder lange verschollener Arten. Darüber hinaus finden Sie Berichte über das wachsende Netzwerk von Menschen, die sich auf verschiedenen Ebenen für den Nationalpark begeistern und engagieren und somit in ihrem Alltag dem Naturschutz zu einem gewichtigen gesellschaftlichen Stellenwert verhelfen.

Lassen Sie uns in diesem Sinne, trotz oder gerade wegen vieler aktueller Herausforderungen, gemeinsam optimistisch nach vorn blicken und anpacken.

Ihr Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Fernsehbeitrag zur Vogelgrippe in der NDR-Mediathek

Spektakulärer Orchideen-Fund auf Langeoog

© Claus Schulz/NLPV

Das Sumpf-Glanzkraut (Liparis loeselii) gehört zu den europaweit stark gefährdeten Gefäßpflanzen. Als Bewohner von kalkreichen Flachmooren ist es ein seltener Bestandteil der spezifischen Flora junger feuchter Dünentäler. Nachdem die Orchidee in Niedersachsen im Binnenland Anfang der 1990er Jahre ausgestorben war, waren die Bestände auf der Insel Borkum seitdem die einzigen landesweiten Vorkommen.

Bei einer Arten-Inventur auf Langeoog Anfang August 2022 dann die Sensation: In einem feuchten Dünental erregten zunächst einige abgenagte Blätter den „Verdacht“ der Botanik-Fachleute, die gezielte Suche führte dann zu mehreren Exemplaren der unscheinbaren Orchidee mit den grünweißen Blütenständen. Dies war der spektakulärste, aber nicht der einzige Fund neuer bzw. wiedergekehrter Arten beim 16. „Tag der Artenvielfalt“ im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Mehr zu Hintergrund und Ergebnissen dieses Aktionstages lesen Sie hier.

Vogelgrippe bei Seeschwalben auf Minsener Oog

© B. Nannen

Während der Brutsaison 2022 kam es zu einem Ausbruch der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI), auch Vogelgrippe oder Geflügelpest genannt, bei koloniebrütenden Seevögeln im nordwestlichen Europa. Bisher beschränkten sich die Ausbrüche der HPAI auf die Herbst- und Winterzeit, und stellten somit für die Brutkolonien des Nordseeraumes keine besondere Gefahr dar. Seit diesem Jahr hat sich diese Situation grundlegend geändert.

Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer war die Brandseeschwalbe im besonderen Maße betroffen. Diese ansonsten langlebige Art ist in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als „vom Aussterben bedroht“ (Kategorie 1) eingestuft und brütet hierzulande nur an sehr wenigen Koloniestandorten. Die im Vorjahr mit 4.731 Brutpaaren noch größte Brutkolonie der Art in Deutschland und im Wattenmeer, welche sich auf der Insel Minsener Oog befindet, war vom Ausbruch der HPAI stark betroffen (mellumrat.de).

Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung vom 17.06.2022

Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung vom 24.06.2022

Dem ersten Eindruck nach wird davon ausgegangen, dass mehr als die Hälfte der Alttiere sowie nahezu alle diesjährigen Jungtiere dieser Brutkolonie durch die Viruserkrankung oder ihre Folgen verstorben sind. Die deutlich kleineren Brutkolonien der Brandseeschwalbe auf der Insel Baltrum hingegen scheinen den Ausbruch der Vogelgrippe relativ unbeschadet überstanden zu haben und ließen keine erhöhte Sterblichkeit bei Alt- und Jungtieren erkennen.
Bei den Flussseeschwalben war neben der Kolonie auf Minsener Oog vor allem die vom Institut für Vogelforschung betreute Kolonie in Wilhelmshaven massiv betroffen. Außerhalb der Wattenmeers war zudem die Brutkolonie des Basstölpels auf Helgoland vom Ausbruch der HPAI betroffen (jordsand.de). Deshalb wurden in den vergangenen Wochen vermehrt tote oder erkrankte Basstölpel in den Spülsäumen gefunden, vor allem auf den Inseln im Nationalpark.

Gute Aussichten auf ein neues Vogelparadies

Einweihung Vogelplattform Dyksterkruger Heller

© NLPV

Bei einer Radtour im Vorland der Krummhörn lädt neuerdings eine Holzplattform im Dyksterkruger Heller zum Verweilen ein. Mit diesem Angebot möchte die Nationalparkverwaltung dazu einladen, die Vögel in der benachbarten Renaturierungsfläche zu beobachten. Die Renaturierung erfolgte als Kompensation für Eingriffe in die Natur, die im Rahmen von Deichbaumaßnahmen in der Krummhörn unvermeidlich waren. Ziel der Maßnahme war die Wiederherstellung einer naturnahen Salzwiese und eines naturnahen Tideeinflusses. Dafür wurden alle von Menschen gemachten Entwässerungsstrukturen entfernt, der Oberboden wurde abgetragen, die Rohre im Deckwerk wurden entfernt und eine breite Furt hergestellt, durch die das Salzwasser nun frei ein- und ausschwingen kann. Mehr zu der Maßnahme und der neuen Plattform lesen Sie in unserer Pressemitteilung zur Eröffnung.

Breit gefächertes Zugvogel-Programm

© NLPV

Endlich ist es soweit: Die liebevoll gestalteten Programmhefte der 14. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (8. bis 16. Oktober 2022) sind ab sofort einzeln bei den Nationalpark-Häusern erhältlich oder bei der Nationalparkverwaltung als Gesamtpaket im handlichen Schuber für 2 € bestellbar. Dazu gibt es auch das Begleitheft, mit vielen Informationen rund um die Zugvögel. Jede Insel und die drei Festlandsregionen können wieder mit einem umfangreichen Programm auftrumpfen. Bei den Zugvogeltagen kann man auf vielfältige Art und Weise erfahren, wie die Vögel die langen Reisen meistern und weshalb das Wattenmeer eine entscheidende Bedeutung auf der Ostatlantischen Zugroute hat. Weitere Informationen gibt es unter www.zugvogeltage.de. Dort ist das Programm auch online einsehbar und wird bei Bedarf aktualisiert.

Neuer Steg durchs Schwimmende Moor

 

© NLPV

Vor 15 Jahren hatte eine Gruppe aus Jugendlichen eines Internationalen Workcamps und der Jugendwerkstätten Wesermarsch unter Projektleitung der Nationalparkverwaltung einen Bohlenweg durch das Schwimmende Moor am östlichen Jadebusen gebaut, der durch das Moor zu einer Vogelbeobachtungshütte führt. Das Außendeichsmoor ist durch den Einfluss höherer Fluten viel in Bewegung, deshalb war dieser Weg mittlerweile so schief und krumm, dass Ersatz hermusste. Auch diesmal setzte die Nationalparkverwaltung auf die tatkräftige Unterstützung der Jugendwerkstätten Wesermarsch. Dabei wurde eine pfiffige handwerkliche Lösung gefunden, um trotz des schwierigen Untergrundes eine haltbare Überwegung zu schaffen. Wie das umgesetzt wurde, lesen Sie hier.

Arbeitskreis UmweltNAVI zu Gast im Nationalpark

 

Im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums wurde die App „UmweltNAVI Niedersachsen“ entwickelt. „Ob besonders geschützte Arten, einzigartige Schutzgebiete, Lärmkarten oder auch das nächstgelegene Badegewässer: Diese App bringt einen echten Mehrwert für jeden, der sich über die Umwelt in Niedersachsen informieren möchte - sei es als Experte, als engagierter Bürger, als Citizen Scientist oder einfach zum Spaß für Hobby und Freizeit“, so Umweltminister Olaf Lies bei der Vorstellung der App.

An der Entwicklung waren verschiedene Fachbehörden des Landes beteiligt, darunter auch die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Mitte Juli war das Entwicklungsteam der UmweltNAVI App zu Gast in Wilhelmshaven sowie an der Küste in Schillig. „Es war uns eine Freude, unseren Kolleg:innen aus dem Binnenland die Natur, den Nationalpark, das Watt und das Meer näher zu bringen und sie dafür zu begeistern“, so Michael Räder, Experte für Umweltdaten bei der Nationalparkverwaltung, der als IT-Fachmann wiederum von der App angetan ist: „Die interaktive Karte mit standortbezogenen Umweltobjekten und Messwerten aus Niedersachsen kann intuitiv bedient werden. Ob am Standort oder als Ausflugsplaner, die App begleitet die Anwender:innen im Alltag und in der Freizeit mit Tipps aus der Umgebung und vermittelt Umweltsachverhalte leicht verständlich für jede Altersstufe. Es können Fotos hochgeladen, im Quiz gerätselt oder individuelle Erlebnisse zum Thema Umwelt zusammengestellt werden.“

Links:

Website des UmweltNAVI

Presseinformation des Nds. Umweltministeriums zur Vorstellung der App

App für iOS (App Store)

App für Android (Google Play Store)

Gut ausgerüstet für die Schule

© Jana Borowski

Wie erreicht man auch die Kleinsten (und ihre Familien) zum Thema Wattenmeer? In diesem Jahr zum Beispiel so: Alle Vorschulkinder im Landkreis Wittmund und in der Stadt Wilhelmshaven konnten sich am Ende ihrer Kindergartenzeit über gut gefüllte Rucksäcke freuen, in die viele nützliche Info-Materialien und Utensilien für die Schul- und Freizeit gesteckt wurden – unter anderem auch zur heimischen Natur des Wattenmeeres. Jedes der etwa 1300 Kinder erhielt in seinem Beutel Poster, Postkarten, Broschüren und Faltblätter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und der International Wadden Sea School (IWSS), um für die Besonderheiten der Natur und die Naturerlebnismöglichkeiten vor der eigenen Haustür zu werben. Im Rahmen des Projekts „Jetzt werde ich ein Schulkind“ des Familien- und Kinderservicebüros beim Landkreis Wittmund konnten so, dank mehrerer Sponsoren, bereits zum dritten Mal Beutel mit Schreib- und Bastelmaterialien, Brotboxen und Zahnpflege-Sets, Info-Broschüren, einer CD und einem internationalen Liederbuch gefüllt werden. „Damit soll der unbeschwerte Schulstart unterstützt und gemeinsam ein Beitrag zur frühkindlichen Bildung geleistet werden“, so Koordinatorin Jana Borowski. Wir freuen uns, dass das Wattenmeer durch dieses Projekt in so viele Haushalte einziehen konnte und wünschen allen Kindern eine fröhliche Schulzeit!

Kegelrobbe in Niedersachsen weiter auf dem Vormarsch

Kegelrobbe mit Jungtieren

© Gundolf Reichert/NLPV

Im niedersächsischen Teil des Wattenmeers steigen die Bestandszahlen von Mitteleuropas größtem heimischen Raubtier weiter an. Zur Wurfzeit im Dezember 2021 wurden zwischen Ems und Elbe 432 Jungtiere gezählt, das sind 27 % mehr als im Vorjahr. Während der Fellwechsel-Zeit Anfang Frühjahr 2022 wurden hier 1.086 Kegelrobben auf den Sandbänken ruhend gezählt, 19 % mehr als im Vorjahr. Zentrum ihres niedersächsischen Refugiums ist die Kachelot-Plate in der Ruhezone des Nationalparks westlich von Juist, wo sie ganzjährig ungestört ist. Den Überblick zum Gesamtbestand in der Deutschen Bucht liefert der jährliche Kegelrobben-Bericht.

Schweinswalzählung in der Nordsee

Drei Schweinswale. Foto: Imke Zwoch

© Imke Zwoch

Nach 1994, 2005 und 2016 war es nun wieder soweit: In diesem Sommer wurden die Wale vor der Atlantik-Küste Europas per Flugzeug und Schiff erfasst. Somit gibt es auch neue Bestandsdaten zum Schweinswal in der Nordsee. Bis die Ergebnisse vorliegen, müssen wir uns allerdings noch länger gedulden. Über die letzten Zählungen war der Schweinswalbestand in der Nordsee mit zuletzt rund 345.000 Tieren recht stabil geblieben, hatte sich allerdings nach Süden verlagert. Dadurch gab es vermehrt Schweinswal-Sichtungen vor der niedersächsischen Küste.

Pressemitteilung des ITAW vom 15.07.2022

Projektwebseite des ITAW

Nachhaltigkeits-Monitor für den Tourismus

Strandkörbe im Wasser

© Florian Carius

Wie viel Tourismus ist eigentlich gesund für das Wattenmeer? So pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Mehr Sinn macht es, auf Gemeindeebene genauer im Auge zu behalten, wo Tourismus Grenzen akzeptabler Veränderungen zu überschreiten droht. Daher haben WWF und NIT mit fachlicher Unterstützung der Wattenmeer-Nationalparkverwaltungen einen Monitoring-Werkzeugkasten erarbeitet mit Testdurchläufen auch auf Borkum. Das „Wattenmeer-Tourismus-Radar“ ist ein Leitfaden für Destinationen, Tourismus in der Weltnaturerbe-Region ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltig zu entwickeln. Mehr dazu auf der Projektseite des WWF.

Faszination Vogelzug – der gefährdeten Flussseeschwalbe auf der Spur

In der aktuellen Ausgabe der "Nachrichten des Marschenrates zur Förderung der Forschung im Küstengebiet der Nordsee" findet sich ein lesenswerter Aufsatz von Nathalie Kürten und Justine Bertram vom Institut für Vogelforschung zur Migration der Flussseeschwalben vom Banter See in Wilhelmshaven: Zur Online-Version des Aufsatzes

Neuantrag zur Anerkennung der Biosphärenregion bei der UNESCO eingereicht

Luftbild Entwicklungszone Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer

© Uwe Skrzypczak/Demipress

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservats Niedersächsisches Wattenmeer ist erreicht: Die finale Fassung des Neuantrags ist Mitte August fristgerecht beim deutschen MAB-Nationalkomitee in Bonn eingegangen, die das Antragsverfahren für alle drei Wattenmeer-Biosphärenreservate in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein koordiniert.

Unmittelbar vorausgegangen war der Beschluss der Landesregierung entsprechend des vom niedersächsischen Umweltministerium eingebrachten Beschlussvorschlags. Der Kabinettsbeschluss bringt zum Ausdruck, dass nachhaltige Entwicklung nicht nur Natur- und Umweltschutz umfasst. Vielmehr ist es ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag, Antworten auf Zukunftsfragen zu erarbeiten und beispielgebende Projekte auf freiwilliger Basis umzusetzen.

Im September leiten die Bundesbehörden das mehr als 500 Seiten umfassende Re-Nominierungsdossier an die UNESCO in Paris weiter. Die Entscheidung über die Anerkennung der neu abgegrenzten Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer durch die UNESCO erfolgt voraussichtlich Mitte 2023.

Pressemitteilung der Niedersächsischen Staatskanzlei

Flotte Gefährte(n)

© N. Buczior

Im letzten Newsletter haben wir über „Otto“ und Helene“ berichtet, die ersten beiden Biosphären-Bikes. Mittlerweile haben sich „Geesine“, „Ubbo“ und weitere flotte E-Lastenräder dazu gesellt. In nunmehr neun Kommunen der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer können Einheimische und Gäste die coolen Gefährte(n) unentgeltlich ausleihen. Die Lastenkiste bietet wahlweise Platz für den Wocheneinkauf, für die Kinder oder anderes, was man gern an Bord haben möchte.

Weitere Infos zu den Biosphären-Bikes

Junior Ranger Zertifizierungen in Carolinensiel und Varel

© Nationalpark-Haus Dangast

25 Schüler:innen der Marie-Ulfers-Schule in Carolinensiel wurden Anfang Juli als Junior Ranger ausgezeichnet. Vier Jahre lang besuchten die Grundschulkinder regelmäßig das Nationalpark-Haus Carolinensiel. Dort lernten sie viel über das Wattenmeer, den Nationalpark und die Biosphärenregion. Sie bestaunten die Watttiere und setzten sich mit dem Vogelzug auseinander.

Zum ersten Mal bekamen auch 12 Schüler:innen der Grundschule am Schloßplatz in Varel Junior Ranger-Zertifikate. Durch das Kooperationsprojekt der Schule mit dem Nationalpark-Haus Dangast konnten die Kinder im Rahmen einer Wattenmeer-AG mehr über die Tierwelt und den Lebensraum Wattenmeer erfahren und sich aktiv für den Nationalpark einsetzen. „Highlights waren dabei eine Fernglas- und eine Kescher-Tour, bei denen die Kinder die Tierwelt im Watt vor Dangast ganz genau untersuchen konnten“, berichtet Pia Lamprecht vom Nationalpark-Haus Dangast. Um den Kindern ein längerfristiges Engagement in ihrer Vareler Heimat zu ermöglichen, soll ab kommendem Jahr eine öffentliche Junior Ranger Gruppe im Nationalpark-Haus Dangast entstehen. Wer zwischen 9 und 12 Jahren alt ist und spannende Abenteuer erleben, die Natur erforschen und immer wieder Neues entdecken will, meldet sich bitte ab sofort beim Nationalpark-Haus, Telefon: 04451-7058 oder E-Mail: nationalparkhaus-dangast@email.de. Ansprechperson ist Pia Lamprecht.

Promenieren am Nationalpark

Strandbereich Norddeich

© NICOLAI HEISE | FRIESLAND FOTOGRAFIE

Die Biosphären-Stadt Norden hat ihre Strandpromenade in Norddeich komplett umgestaltet. Dabei spielte die Verbindung zum Nationalpark und Weltnaturerbe eine zentrale Rolle. Hinter dem neuen Sandstrand erstreckt sich eine großräumig gestaltete Dünenlandschaft, seeseits verläuft eine breite befestigte Promenade mit Stufenbereichen. Ein wichtiger Aspekt war die barrierefreie Gestaltung, auch im Dünenbereich und einer kleinen Salzwiese. Mitmachstationen laden dazu ein, die Natur des Wattenmeeres zu erkunden. Mehr zur neuen touristischen Wasserkante „Das Deck“ lesen Sie hier.

Gäste schätzen intakte Natur

In den Jahren 2020/2021 wurde eine Befragung von Übernachtungsgästen an der Wattenmeerküste zu Reiseverhalten, Bewertungen und Umweltaspekten durchgeführt. Unter anderem gaben fast alle Befragten (jeweils 94%) an, dass ihnen der Schutz der Natur am Urlaubsort und das Erleben einer intakten Natur im Urlaub (sehr) wichtig sind. Die Gästestudie im Rahmen des INTERREG-V-B-Projektes PROWAD LINK ist die erste, die gleichzeitig in den Wattenmeerstaaten Dänemark, Deutschland und den Niederlanden durchgeführt wurde. Die länderspezifischen Kurzberichte sind online veröffentlicht.

 

Das Weltnaturerbe vor der Haustür

© Mira Hohmann

Fast 300 Einheimische aus der niedersächsischen Wattenmeer-Region haben die Einladung angenommen, anlässlich des Jahrestags der Anerkennung zum UNESCO-Weltnaturerbe kostenfrei an einer Wattführung teilzunehmen. „Die Führung kann den Blick schärfen für die alltäglich wahrgenommene Landschaft, Bewusstsein  dafür schaffen, dass vor der eigenen Haustür ein Weltnaturerbe von Weltrang existiert“, erläutert Nationalpark-Leiter Peter Südbeck die Zielsetzung des Angebotes. Unser Fazit der Aktion finden Sie hier.

11. Weltnaturerbeforum: Willkommen zurück!

© Lucy Drenker / NLPV

Am 16. Juni warfen 85 Vertreter:innen der Welterbe-Gemeinschaft in Wilhelmshaven einen Rück- und Ausblick auf die gemeinsamen Aktivitäten in Sachen nachhaltigen Tourismus. Das Programm spannte den Bogen von neuen Erkenntnissen über die Gäste und ihre Ansichten, neue Naturerlebnisansätze und ein Projekt zu fossilfreien Antrieben im Sportbootbereich bis hin zu einem Beispiel, wie die Pflege des kulturellen Erbes der plattdeutschen Sprache Hand in Hand geht mit Bildungsarbeit zum Wattenmeerschutz. Den ausführlichen Bericht zu Themen und Ergebnissen des Forums finden Sie hier.

Neuer Nationalpark-Partner: "Das Donners"

Zertifizierung National-Partner Das Donners

© NLPV

Im Gespräch mit Karen Hammer, Mitarbeiterin des Cuxhavener Best Western Hotels Das Donners.

Warum sind Sie Nationalpark-Partner geworden? Was verbindet Sie mit dem Wattenmeer?

Wir sind Partner geworden, weil wir auf der Suche waren nach einem regionalen Partner, um diesen zu unterstützen. Wir betreiben im Haus schon länger verschiedene Maßnahmen, um die Umwelt zu entlasten. Auch das Thema Nachhaltigkeit im Alltag des Berufslebens ist uns wichtig. Dabei unterstützen uns auch unsere Gäste auf unterschiedlichen Wegen. Natürlich möchten wir hier die Gelegenheit nutzen und davon etwas zurückgeben. Das Wattenmeer liegt direkt vor der Tür, da ist es doch sehr naheliegend, dies zu unserer ersten Wahl zu machen.

Sie übergeben einen Scheck über 6.500 Euro an das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum Cuxhaven. Wie ist diese Spendensumme zusammengekommen?

Zu den Umweltschutzmaßnahmen, die unser Haus betreibt, zählt das Green-Housekeeping. Wenn Gäste bei einem längeren Aufenthalt ihre Zimmerreinigung von täglich auf alle 3 Tage reduzieren, verpflichten wir uns zur Spende eines festen Betrages. Dadurch ist über mehrere Monate verteilt diese Summe zusammengekommen. Für uns stand fest, hiermit ein regionales Projekt zu unterstützen, das Umweltschutz und Nachhaltigkeit verbindet.

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft, um das Thema Weltnaturerbe Wattenmeer in Ihrem Betrieb auszubauen?

Ein wichtiger Faktor ist, dass unser Haus direkt an der Nordsee liegt und auch das Wattenmeer privat wie beruflich für unser Team wichtig ist. Denn nicht nur wir, sondern auch unsere Gäste besuchen es regelmäßig, egal ob zu Fuß, mit dem Pferd, dem Wattwagen oder dem Schiff. Daher ist es wichtig auch die Thematik „Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit“ aktiv zu leben und zu kommunizieren. Hier möchten wir besser werden und lernen natürlich in der Zusammenarbeit als Nationalpark-Partner noch viel über das Thema dazu.

"Wet Auction Day" auf Norderney

© Nationalpark-Förderverein

Am 3. Oktober (Tag der deutschen Einheit) bietet sich die Gelegenheit, sich den Nationalpark nach Hause zu holen und ihm gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Mit einer „Wet Auction“ auf Norderney bringt der Förderverein des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer Kunst und Naturschutz auf innovativen Wegen zusammen. 10 Künstler:innen aus der Region werden an diesem Tag auf der Insel Bilder erstellen. Schon um 13.30 Uhr werden die Werke, die dann noch nicht gänzlich getrocknet sind („wet“), im Atrium des Conversationshauses ausgestellt. Aquarelle, Zeichnungen und auch Cartoons werden dabei sein. Um 15.30 Uhr fällt dann der Hammer: Unter der Leitung von Edzard Wagenaar werden die exklusiven Bilder, die dem Förderverein des Nationalparks von den Künstlerinnen gespendet werden, live vor Ort versteigert. „Der Ertrag der Versteigerung wird – im Rahmen der Ziele des Fördervereins – insbesondere Naturschutzprojekten mit Kindern und Jugendlichen, wie den Junior Rangern und Watt°N, zu Gute kommen“, verrät Susanne Eilers, 2. Vorsitzende des Fördervereins. „Daher: Steigern Sie sich rein!“ Nähere Infos zur Wet Auction und den Künstler:innen auf der Website des Fördervereins.

Wattenmeer-Besucherzentrum Wilhelmshaven wiedereröffnet

© René Spielmann

Mit einer gestalterisch und inhaltlich komplett modernisierten Ausstellung wurde das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven nach zweijähriger Umbauphase im Mai wiedereröffnet. Die Ausstellungsfläche von über 2.000m m² erschließt auf drei Etagen ansprechend und interaktiv verschiedene Themenwelten – welche, lesen Sie hier.

Sonderangebote

© Oliver Gerstenberger

Zusätzlich zu den oft interaktiven Dauerausstellungen bieten einige unserer Nationalpark-Häuser und Zentren auch wechselnde Sonderausstellungen an. Momentan sind folgende im Angebot:

Wattenmeer-Besucherzentrum Cuxhaven (bis 23. September 2022):
Das Fotokünstlerpaar Ninja-Nadine und Oliver Kage zeigt mit „Blue SKY Thinking“ seine erste gemeinsame fotografische Ausstellung. Diese beinhaltet eine kuratorische Auswahl abstrakter Strukturmuster und Himmelsformationen am Wattenmeer-Horizont, im Sonnenuntergang des Moores und in den eingefangenen Lichtspielen des Nordens. Die Werke bilden einerseits die Wirklichkeit ab, zielen jedoch ebenso auf die Wahrnehmung und Vorstellungskraft der Betrachter. Mehr zur Ausstellung hier.

Wattenmeer-Besucherzentrum Wilhelmshaven (bis 31. August 2022)
Die Weltklima-Ausstellung „Mind the Earth“ besteht aus großflächigen Satellitenbildern, die neue Perspektiven auf die globalen Herausforderungen durch den Klimawandel schaffen. In den Fokus geraten dabei auch das Bevölkerungswachstum, die Urbanisierung und der Umgang mit den begrenzten Ressourcen. Ebenfalls gezeigt werden Anregungen für Klimaschutzmaßnahmen auf politischer und individueller Ebene, die einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unseres Planeten leisten. Konzipiert hat die Ausstellung der dänische Künstler Kasper Brejnholt Bak. Mehr zur Ausstellung hier.

Nationalpark-Haus Baltrum (bis Ende 2022)
Inspiriert vom vergangenen stürmischen Winter und bewegt von der Frage, ob man Stürmen und Unwettern etwas Humorvolles abgewinnen kann, ohne missverstanden zu werden, zeigt Initiator Denis Metz die Cartoons des diesjährigen Inselwitzes zum Thema „Windstärke 12“. Das inhaltliche Spektrum ist weitreichend – vom Wortwitz über menschliche Verhaltensweisen bis hin zur Kritik an politischen Entscheidungen. Zum leisen Schmunzeln und lauten Lachen wird herzlich eingeladen! Mehr zur Ausstellung hier.

Nationalpark-Haus Wangerooge (bis Ende 2022)
Hochaktuell und passend zur Erweiterung unserer Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer: Die von unserem Dachverband Nationale Naturlandschaften e. V. produzierte Wanderausstellung „Biosphärenreservate in Deutschland“. Mit eindrucksvollen Fotos und kurzen Hintergrund-Infos werden alle „Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung“ einzeln vorgestellt und allgemeine Informationen zu Biosphärenreservaten gegeben. Auch über die Initiativen für unsere Biosphärenregion wird informiert.

Jede Kippe zählt!

Krähe mit Zigarettenkippe

© Michael Hillmann

Jährlich landen schätzungsweise etwa 4,5 Billionen Zigarettenstummel direkt in der Natur. In den Zigarettenfiltern sammeln und konzentrieren sich die Giftstoffe, die Raucher:innen von ihren Lungen fernhalten wollen. Oft landen achtlos weggeschnippte Kippen im Meer und anderen Gewässern, wo sich die Giftstoffe verteilen. Die ehrenamtlich Aktiven des JadeWale e.V. (Wilhelmshaven) haben dieses Problem zu ihrem Schwerpunkthema 2022 gemacht. Regelmäßig gehen sie Kippen sammeln, die gerade auch an Spazierwegen und Sitzbänken entlang der Wilhelmshavener Wattenmeerküste in großer Zahl herumliegen. Die Sammelergebnisse werden in den sozialen Medien und bei Infoveranstaltungen präsentiert, um das Problem sichtbar zu machen und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Mehr dazu unter https://www.jadewale.com/kippenfrei

Unterstützung aus aller Welt

© Imke Zwoch

16 Jugendliche und junge Erwachsene aus acht Ländern kamen im August für zwei Wochen nach Wangerooge, um ehrenamtlich für den Naturschutz im Weltnaturerbe Wattenmeer anzupacken. Seit vielen Jahren bieten die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung und dem Mellumrat Sommercamps auf der Insel an. Aufgabe ist es, hochwachsende standortfremde Pflanzen zu entfernen, um die lichtliebenden Arten der Heidegesellschaft zu erhalten und zu fördern. Die Gruppen setzen sich jedes Jahr neu zusammen, über die Jahre haben sie alle miteinander ein Gemeinschaftswerk getan, dessen positives Ergebnis jedes Mal sichtbarer wird. Technische Unterstützung leistet die Gemeindegärtnerei Wangerooge, die sich um Abfuhr und Entsorgung des Schnittgutes kümmert. Ein großes Dankeschön geht an die Naturschutzstiftung Friesland-Wittmund-Wilhelmshaven und die Barthel-Stiftung, die mit großzügigen Fördermitteln die Durchführung des Camps ermöglicht haben.

Der Löwe ist los!

Ameisenlöwe

Ameisenlöwe © Benedikt Wiggering

Es ist ein wichtiges Anliegen der modernen Wissenschaft, ihre Themen und Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Komplexe Zusammenhänge allgemeinverständlich und spannend zu vermitteln, ist allerdings eine Kunst. Ein sehr kreatives und erfolgreiches Format dafür ist der „Science Slam“, der nach Corona-bedingter Pause jetzt auch in Wilhelmshaven wieder die Bühne des Kulturzentrums Pumpwerk erobert. Am 6. September präsentieren Nachwuchs-Wissenschaftler:innen dort ihre Forschungen, verpackt in spannenden und anschaulichen Vorträgen. Am Ende stimmt das Publikum ab, wer Gewinner:in des Abends wird. Mit im Rennen ist Dr. Benedikt Wiggering. Sein Vortrag widmet sich dem Ameisenlöwen - ein hoch spannendes Insekt, das erst seit kurzem im Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ gefunden werden kann. Mit seinen Forschungen im und um das Weltnaturerbe ist die Nationalparkverwaltung zum ersten Mal beim Science-Slam mit dabei. Weitere Infos zum Line-up und zu Tickets finden Sie auf der Website der Nordwestdeutschen Universitätsgesellschaft e.V.

5. Biosphären-Menü-Tage

© NAKUK

Vom 10. bis 18. September 2022 ist es wieder soweit: Nationalpark- und Biosphären-Partner zaubern aus heimischen Produkten kulinarische Erlebnisse. Vom Biosphären-Frühstück bis zum 4-Gänge-Menü – alles ist vertreten und das mit besonderem Fokus auf Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit. Entdecken Sie das Wattenmeer von einer neuen Seite und lassen Sie sich neun Tage lang verwöhnen!

Teilnehmende Partner:

So klingt gelebte Partnerschaft

Logo Biosphärenkonzerte

In den vergangenen Wochen durften wir bereits einige Biosphären-Konzerte entlang der Küste erleben. Regionale Künstler:innen aus verschiedenen Genres haben mit ihren musikalischen Darbietungen das Wattenland erklingen lassen. Dabei wurden sie von Partnerbetrieben mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Küstenregion unterstützt und sorgten gemeinsam für unvergessliche Momente. So klingt und schmeckt gelebte Partnerschaft. Die nächsten Biosphären-Konzerte:

Freitag, 26. August 2022 um 19.00 Uhr mit Stufe Drei - Seefelder Mühle, Stadland

Freitag, 02. September 2022 um 19.00 Uhr mit Jonny Glut - Gulfhof Friedrichsgroden, Carolinensiel

Sonntag, 11. September 2022 um 15.00 Uhr mit Blue Tales - Naturschutzhof Wittmunder Wald

Freitag, 16. September 2022 um 19.00 Uhr mit der Folkband Beltane - UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven

Übersicht aller Termine: watten.land/biosphaerenkonzerte

14. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Vom 08. bis zum 16. Oktober finden die 14. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer statt. Das Programm und weitere Informationen gibt es bei allen Nationalpark-Informationseinrichtungen und unter www.zugvogeltage.de. Lassen Sie sich von der Welt der Zugvögel begeistern!

Watt’n Vogel – Ausstellung zum Fotowettbewerb „Vögel des Wattenmeeres“

Logo Biosphärenkonzerte

Die Ausstellung der prämierten Bilder des gemeinsamen Fotowettbewerbs der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und der renommierten Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) e. V. startet am 02. Oktober mit einer Vernissage im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer-Besucherzentrum Wilhelmshaven und kann bis zum 20. November täglich (außer montags) zwischen 10:00 und 17:00 Uhr besucht werden. Freuen Sie sich auf beeindruckende Bilder! Die Ausstellung wurde von der Firma CEWE großzügig gesponsort.

Weitere Veranstaltungstipps aus dem gesamten Nationalpark im Wattenmeer-Veranstaltungskalender

Nachruf auf "Freya"

Im September vergangenen Jahres zog ein besonderer Gast im Nationalpark großes Interesse auf sich: Eine junge Walross-Kuh hatte sich ziemlich weit südlich aus ihrer arktischen Heimat „verschwommen“ und war über anderthalb Wochen immer wieder auf verschiedenen Ostfriesischen Inseln zu beobachten, wo sie sich auf den Buhnen ausruhte. Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt im niederländischen Wattenmeer zog es sie weiter mit einem Zwischenstopp an der englischen Küste von Northumberland (offiziell als „Gebiet von außerordentlicher natürlicher Schönheit“ gekennzeichnet) hoch zu den schottischen Shetlandinseln, wo sie Weihnachten verbrachte. Wie bereits im Vorjahr überdauerte sie den Winter an der dänischen Westküste von Jütland. Mit einem kurzen Zwischenstopp auf der schwedischen Insel Smögen war sie im Frühjahr an verschiedenen Orten der norwegischen Skagerrak-Küste zu sehen. Details der Reise finden sich auf Google Maps.

In diesem Sommer wurde sie zur Attraktion im Fjord von Oslo. Zum Rasten und Sonne tanken kletterte „Freya“, wie sie getauft wurde, gern auf dort vertäute Boote und richtete dabei mit ihren geschätzt 600 kg Lebendgewicht einigen Sachschaden an. Zum Verhängnis wurden ihr jedoch die unvernünftigen Auswüchse des Selfie-Zeitalters: Schaulustige, auch Kinder, kamen dem Tier sehr nahe, sprangen sogar zu ihm ins Wasser. Die Behörden hatten Touristen und Einheimische wiederholt aufgefordert, Abstand zu halten – vergebens. Es wurde befürchtet, dass das friedfertige Tier sich irgendwann gegen solche Übergriffe wehrt. Am 14. August wurde „Freya“ eingeschläfert mit der Begründung, das Leben und die Sicherheit von Menschen müsse vorgehen. Mit mehr menschlichem Respekt vor Wildtieren könnte „Freya“ noch am Leben sein.

Wattwürmer unter sich

© Stephan Höstermann | www.hoesti.de

... tja, liebe Wattwürmer, zu früh gefreut: die ersten Zugvögel sind schon auf dem Rückweg aus ihren Brutgebieten ins Wattenmeer und im Herbst wird es dann wieder richtig eng für Euch.

Herausgeberschaft: Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Virchowstr. 1, 26382 Wilhelmshaven, Tel. 04421-911-0, E-Mail: presse@nlpvw.niedersachsen.de

 

Redaktion: Imke Zwoch, Florian Carius

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