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Nationalpark Wattenmeer Nationalpark Wattenmeer
Meeresgrund trifft Horizont
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Liebe Leserinnen und Leser,

nicht nur jetzt im Frühling gibt es viel zu entdecken im Wattenmeer. Schweinswale im Jadebusen erfreuen – nicht nur während der gerade stattgefundenen Schweinswaltage – zahlreiche Menschen. Auf Vlieland gab es eine außergewöhnliche Robben-Geburt. Beim Fisch-Monitoring ging ein seltener Fang ins Netz. Und am Strand geben angespülte Organismen den Besucher*innen immer wieder Rätsel auf. Diese und weitere spannende Neuigkeiten haben wir im aktuellen Newsletter für Sie zusammengetragen.

Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Seltene Robben-Geburt im Wattenmeer

© Gerard Koster Joenje

Am 27. März wurde auf Vlieland in den Niederlanden ein Klappmützen-Kalb geboren. Dies ist eine Sensation, denn die Klappmütze kommt eigentlich nur in arktischen Gewässern vor und bekommt ihre Jungen auf Eisschollen. Bisher wurden seit den 90er Jahren nur drei Klappmützen in den Niederlanden gesichtet, dies ist die erste Geburt. Klappmützen säugen ihr Junges nur vier Tage, das ist die kürzeste Säugezeit im Tierreich!

Humorvolle Benimm-dich-Videos

© win win Film

„Hier bist du Gast. Hier darf ich sein.“ lautet eine neue Videokampagne über respektvolles Gästeverhalten im Wattenmeer, das die Nationalparkverwaltungen Niedersächsisches, Schleswig-Holsteinisches und Hamburgisches Wattenmeer zusammen mit dem Gemeinsamen Wattenmeersekretariat (CWSS) und dem WWF Wattenmeerbüro produziert haben. Die „tierischen“ Videos werben für respektvolles Verhalten im Wattenmeer, indem der Spieß auf humorvolle Weise umgedreht wird: Was passiert, wenn sich wilde Tiere und Pflanzen im Lebensraum der Menschen danebenbenehmen? Die Videos laufen auf Instagram und sind auch auf der Website: www.waddensea-worldheritage.org/de/benimm-dich zu finden. Finanziert wurde die Kampagne aus Mitteln des Interreg VB-Projekts „PROWAD Link“.

Auch das noch!

Erst die gemeinsame Website, dann ein gemeinsamer Instagram- und ein YouTube-Kanal – da ist es nur konsequent, dass die drei deutschen Wattenmeer-Nationalparke nun auch auf Facebook gemeinsame Sache machen. Bislang gab es nur für den schleswig-holsteinischen Teil eine FB-Seite, seit dem 31. März ist diese „umgewidmet“, so dass jetzt regelmäßig Neuigkeiten aus allen drei Parken dort erscheinen. Zeitgemäße Kommunikation kommt ohne Soziale Medien nicht aus, der Zeitaufwand für die professionelle Pflege solcher Kanäle ist allerdings nicht trivial. Nicht nur deshalb ist es einfach unbezahlbar, dass Kolleginnen dreier Behörden über Landesgrenzen hinweg so eng im Team arbeiten und damit zeitliche, fachliche und kreative Synergien nutzen. Hier geht’s zur gemeinsamen Facebook-Seite. Übrigens: Die thematische FB-Seite „Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ bleibt weiterhin bestehen.

Kataster über Munition im Meer

© Jan Wagner / NLPV

In der Nordsee liegen Schätzungen nach um die 1,3 Mio Tonnen Munition. Der größte Teil stammt aus dem gezielten Versenken von Munition um das Ende des zweiten Weltkrieges herum. Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung festgehalten, ein Sofortprogramm für die Bergung der Munition aufzustellen. Der Munitionskataster unter https://amucad.org bietet einen Überblick über momentan bekannte Fundorte von Munition in Nord- und Ostsee, sowie weiterführende Informationen.

Neue "Tore zum Nationalpark"

© Wiebke Kreinick / NLPV

Wer in Schillig den Strand betritt, steht gleichzeitig am Eingang zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, doch nicht allen ist das wirklich bewusst. Mit der jetzt installierten Stele „Tor zum Nationalpark“ wird diese Eingangssituation eindrucksvoll und doch unaufdringlich in Szene gesetzt. Sie ist Modell für viele weitere Stelen, die an Zugängen zum Nationalpark installiert werden. Anders als z. B. in Wald-Nationalparken erschließt sich in der weiten offenen Landschaft mit der mehrere hundert Kilometer langen Küstenlinie nicht auf Anhieb, wo das Schutzgebiet beginnt. Ziel war, die Markierung stabil und gleichzeitig so zurückhaltend zu gestalten, dass sie sich ästhetisch in die Landschaft einpasst und trotzdem ins Auge fällt. Das ist – in Kooperation vieler regionaler Akteure – wirklich gelungen.

© Denis Metz

Die 7. Wilhelmshavener Schweinswaltage zogen den Blick und das Interesse zahlreicher Gäste auf den Jadebusen. Dank fachlicher Begleitung beim Whalewatching von Land und vom Schiff aus (die Törns waren frühzeitig ausgebucht!) wissen sie: Die kleinen Dreiecksflossen, die immer wieder aus dem Wasser auftauchen, gehören sehr friedfertigen Nordseebewohnern, die gern Stinte fressen, aber niemals an Menschen knabbern. Und sie sind selbst sehr schutzbedürftig, wie bei den Vorträgen im Begleitprogramm deutlich wurde. Vielfältige menschliche Aktivitäten muten den kleinen lärmempfindlichen Meeressäugern eine Menge zu. Danke an das großartige haupt- und ehrenamtliche Team vom Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven, den JadeWalen und der Nationalparkverwaltung, die so ein vielfältiges Programm auf die Beine stellen und immer mehr Menschen für die Schweinswale begeistern und für ihren Schutz sensibilisieren!

Ein seltener Fund

© Monika Hecker / LKN.SH

Beim Fischmonitoring (siehe Beitrag unten) im Nationalpark ist dieses Mal ein seltener Fund ins Netz gegangen: ein weißgefleckter Glatthai (Mustelus asterias)! Dieser bis maximal 140 cm groß werdende Hai hält sich vor allem über Kies- und Sandgrund auf und frisst hauptsächlich Krebse. Um die Schalen seiner Beutetiere zu knacken, sind seine Zähne geformt wie Backenzähne. Die Weibchen sind lebendgebärend und bringen meist im Zweijahresrhythmus 2-15 Jungfische zur Welt. Dem Menschen kann der weißgefleckte Glatthai nicht gefährlich werden.

Tier oder Pflanze?

© Maike Isermann / NLPV

Im letzten Newsletter berichteten wir über einen Strandfund, der für den Finder wie ein trockenes Pflanzenbüschel aussah, sich aber als Polypen-Kolonie entpuppte. Nun wurden Strandwandernde erneut in die Irre geführt: Auf Norderney waren nach stürmischem Wetter Strandbereiche großflächig von organischer Masse bedeckt, die zunächst für Algen gehalten wurde. Eine Kollegin, die gerade vor Ort war, erkannte aber sofort, dass es sich um angespülte Kolonien von Blättermoostierchen handelte. Der Name verrät, dass aufgrund der äußeren Erscheinung eine Verwechslung mit Pflanzen naheliegend ist. Die blätterig verzweigten Gebilde bestehen aus Tausenden Kammern, in denen jeweils ein Moostierchen wohnt. Weitere spannende Details zu diesen faszinierenden Lebewesen hat die Schutzstation Wattenmeer im Artensteckbrief zusammengetragen. Tipp: Erste Adresse zur Bestimmung von Strandfunden ist der Beach Explorer.

Besondere Strandfunde (mit Fotos) können hier gemeldet werden: fundmeldung@nlpvw.niedersachsen.de

Junior-Weltrekord im Langstreckenflug

© Christian Höfs

Immer wieder versetzen uns die enormen Flugleistungen der Zugvögel in Erstaunen. Dank neuer technischer Möglichkeiten bekommen wir immer bessere Einblicke in die, aus menschlicher Perspektive, unglaublichen Leistungen. Vor allem die Pfuhlschnepfe, die auch bei uns im Wattenmeer vorbeikommt, schafft immer neue Einträge im Guinness-Buch der Rekorde. So hat im Oktober 2022 ein Individuum die Strecke von Alaska nach Tasmanien (Australien) innerhalb von 11 Tagen absolviert. Das sind 13.500 km, wohlgemerkt ohne Pause! Und das im Alter von gerade mal fünf Monaten! Nach so einer Leistung ist es unerlässlich, die aufgebrauchten Reserven wieder aufzubauen und sich auszuruhen. Das hat dieses Tier mit allen anderen Zugvögeln auf der Welt und im Wattenmeer gemeinsam: Nur wenn geschützte Flächen mit ausreichend Nahrung zur Verfügung stehen, können solche Rekorde aufgestellt werden. Und dafür tragen wir alle eine große Verantwortung.

Fischmonitoring im Nationalpark

© Steffen Walentowitz

Alle zwei Jahre werden im Frühjahr, Sommer und Herbst die Fischbestände an den vier Standorten Accumer Ee, Minsener Oog, Norderney Riffgat und Robinsbalje im Nationalpark überprüft. Bei der Befischung 2022 waren Hering, Sprotte (Bild) und Stint die am zahlreichsten vorhandenen Fischarten. Alle drei Arten nutzen das Wattenmeer als Kinderstube, was die Bedeutung des Wattenmeers für diese Arten unterstreicht. Auch die nach der europäischen FFH-Richtlinie besondere Verantwortungsart Finte wurde in hoher Zahl - mit bis zu 3640 Exemplaren im Sommer in der Accumer Ee - gefunden. Diese Fischart wandert zur Eiablage vom Meer in die Flüsse und  ist in Niedersachsen als „stark gefährdet“ eingestuft.

Der Löffler - auffällig und gut bekannt?

© Gundolf Reichert

Der Titelvogel der 15. Zugvogeltage stand Ende März im Mittelpunkt eines wissenschaftlichen Symposiums mit gut hundert Teilnehmenden. Ziel war, den aktuellen Wissensstand zum Löffler im Wattenmeer zusammengetragen, als Grundlage für Schutzkonzepte für diese Art, aber auch als Einstimmung auf die im Oktober stattfindenden 15. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Auf dem Programm standen Forschungsergebnisse zum Zugverhalten, zu Überlebensraten und zum Nahrungsspektrum des Löfflers, aber auch ungewohnte Blickwinkel wie eine prähistorische Betrachtung des Löfflers und "Der Löffler in der Kunst".

Studie zu Gänsefraß-Schäden

© HaJo Schaffhaeuser 

Anfang des Jahres  ist eine durch das Niedersächsische Umweltministerium initiierte Langzeitstudie zum Thema Fraßschäden durch in Niedersachsen überwinternde arktische Gänse erschienen. Die Studie soll zur Versachlichung des Themas „Schäden in der Landwirtschaft durch nordische Gänse“ beitragen und die Basis sein für faire Schadensregulierungen durch Ausgleichszahlungen. Weitere Informationen finden sich in der Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums. Die Studie ist hier online veröffentlicht.

Naturbewusstsein wächst

© Mira Hohmann / NLPV

Kürzlich haben das Bundesamt für Naturschutz und das Bundesumweltministerium ihre bevölkerungs-repräsentative Naturbewusstseinsstudie 2021 veröffentlicht. Demnach ist unter den Deutschen die Sorge weit verbreitet, dass die Klimakrise und Naturzerstörung den eigenen Lebensstil beeinträchtigen werden. Ein Großteil ist allerdings auch bereit, den notwendigen gesellschaftlichen Wandel durch einen nachhaltigen und naturverträglichen Lebensstil mitzutragen. Die Studie mit vielen spannenden Erkenntnissen ist verfügbar unter https://www.bfn.de/pressemitteilungen/naturbewusstseinsstudie-viele-menschen-sind-ueber-klimakrise-und

Nachhaltig unterwegs in Jever

© Jan Wagner / NLPV

Pünktlich zum Beginn der Fahrrad-Saison geht das Biosphären-Bike „Boing“ an den Start: Zur Förderung der nachhaltigen Mobilität in der Biosphärenregion stellt die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer der Stadt Jever ein hochwertiges, elektrisch unterstütztes Lastenfahrrad zur Verfügung. Ausleihstation ist die Anfang April eröffnete GPS-Geschäftsstelle in der Jeveraner Innenstadt. „Boing“ (benannt nach dem ostfriesischen Adeligen Boing von Oldersum) erweitert die Flotte der Biosphären-Bikes auf 10 Räder und ist über die Buchungsplattform dein-deichrad.de kostenlos ausleihbar. mehr dazu

Neues Online-Portal für Junior Ranger

Im neuen Web-Portal „Junior Ranger am niedersächsischen Wattenmeer“ könnt ihr sehr übersichtlich und komfortabel nach Veranstaltungen, Tagesausflügen und Camps für Junior Ranger*innen (und Anwärter*innen) suchen – und gleich buchen! Hereinspaziert - hier geht’s lang.

Welterbe-Geburtstag 

Am 26. Juni ist es wieder soweit: Das dänisch-deutsch-niederländische Wattenmeer feiert den Jahrestag der Anerkennung zum UNESCO-Weltnaturerbe 2009. Erneut möchte die Nationalparkverwaltung gemeinsam mit Nationalparkführer*innen den Einheimischen ermöglichen, im Zeitraum vom 22. bis zum 27. Juni kostenfrei an einer Wattwanderung teilzunehmen, und freut sich über Aktionen weiterer Partner.  Mehr Informationen ab Juni auf unserer Website.

Neue Sonderausstellung in Fedderwardersiel

v.l.n.r.: Christopher Dibke (Hausleitung), Martina Geberzahn (Vorstand Förderkreis Museum Butjadingen e.V.), Dr. Anika Seyfferth (Hausleitung), Normann Grabow (Nationalparkverwaltung), Johann Evers (1. stellvertretender Bürgermeister), Mareike Suhr-Krippner (stellvertretende Landrätin) bei der Eröffnung der Sonderausstellung vor einem interaktiven Wellenkanal. © Anke Hofmeister

Anfang April eröffneten Hausleiterin Dr. Anika Seyfferth und ihr neuer Leitungskollege Christopher Dibke im Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel eine Sonderausstellung zum „Langwarder Groden im Wechsel der GeZeiten“. In seiner Festrede betonte Normann Grabow, Dezernent in der Nationalparkverwaltung, dass diese Ausstellung „klasse und überfällig“ sei, und stellte die Veränderungen und die Bedeutung des Grodens aus Nationalpark-Sicht dar. Gäste können hier nun bis Oktober 2023 die Entstehungsgeschichte und den bewegten Werdegang des Grodens nachverfolgen, welcher mittlerweile eines der flächengrößten Renaturierungsprojekte seit Gründung des Nationalparks ist. Während er im Mittelalter vom Handel über Wasserwege geprägt war, ist er mittlerweile ein Multitalent: Neben Ausgleichsfläche für wirtschaftliche Projekte (Jade-Weser-Port) und Küstenschutzmaßnahmen ist er Teil des Nationalparks, Gegenstand mehrerer Küstenforschungsprojekte, Erholungsgebiet zertifiziert nach „Reisen für alle“, mit seinem Naturerlebnispfad gewählt als einer der „Schönsten Wanderwege Deutschlands“ sowie ein ausgezeichneter Vogelbeobachtungspunkt. Diese vielen Facetten – einschließlich der die Renaturierung begleitenden Konflikte – zeigt die Sonderausstellung nun in Form von archäologischen Ausgrabungsstücken, naturkundlichen Präparaten, Fotos und Videos, Karteikästen und einer Leseecke zur Vertiefung in die Thematik. Für Kinder warten Mal- und Bastelangebote sowie ein interaktiver Wellenkanal.

Mehr zur Renaturierung des Langwarder Grodens unter https://www.nationalpark-wattenmeer.de/wissensbeitrag/renaturierung-des-langwarder-grodens. Mehr zum Nationalpark-Haus Museum Fedderwardersiel unter www.nationalparkhaus-wattenmeer.de/fedderwardersiel.

Das Watt ruft: 3 Tage - 5 Inseln

© Wattwanderzentrum Ostfriesland

Unser Nationalpark-Partner „Das Wattwanderzentrum Ostfriesland“ hört das Watt rufen und bietet erstmalig ein außergewöhnliches Erlebnis für sportbegeisterte Wattläufer*innen: Vom 18. bis 20. Mai 2023 führt der Langstrecken-Wattlauf zu den Inseln Minsener Oog, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum und Norderney. Eine Challenge für Sportler*innen, die das Wattenmeer lieben. Nur wer gut trainiert ist, kann diese knapp aufeinander folgenden Touren meistern. Von früh morgens bis abends sind wir unterwegs an dem Ort, wo sich Himmel und Erde eine Bühne teilen. Nationalpark-Guides und geprüfte Wattführer*innen, die stets in der Region unterwegs sind, begleiten die Touren. Hört ihr den Ruf auch? Hier gibt’s weitere Informationen und Tickets.

Watt'n Kochbuch: Regional, saisonal, nich' egal.

© oekom Verlag

Eine Region lässt sich nur so richtig genießen, wenn man sie mit allen Sinnen erlebt: den Wind im Gesicht, den Schlick an den Füßen, das Salz in der Nase und auf der Zunge der Geschmack nach … … ja, wonach denn eigentlich? Wonach schmeckt das Wattenland? Was ist typisch für die Region und vielleicht sogar einzigartig? Das jetzt erschienene „Watt’n Kochbuch“ präsentiert die Vielfalt der Küche im Nordwesten Deutschlands: Vom traditionellen Familiengericht wie dem herzhaften Eintopf „Wuddeldick“ über „updrögt (aufgetrocknete) Bohnen“ bis zu modern interpretierten und veganen Superfoodrezepten gibt es hier so manche Köstlichkeit zu entdecken. Neben den Rezepten werden engagierte Menschen vorgestellt, die typische Zutaten regional erzeugen, verarbeiten und verkaufen. Die Biosphärenregion steht dabei nicht zuletzt auch für nachhaltige Produktion - und verknüpft in ihrem Kochbuch Genuss und gesellschaftliches Engagement. Einen Blick ins Buch gibt’s hier.

Watt'n Kochbuch. ISBN: 978-3-98726-026-1. Hardcover, 168 Seiten. Oekom Verlag, 2023. 29,- Euro.

Herzlichen Glückwunsch: 24 neue ZNL!

© NLPV

Bei eisigem Wind und Regen stellten sich Anfang März in Harlesiel 24 Teilnehmende am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) der Prüfung als Zertifizierte*r Natur- und Landschaftsführer*in (ZNL). Alle haben dem Wetter getrotzt und dürfen sich nun Nationalpark-Führerin bzw. Nationalpark-Führer nennen. Wir freuen uns über die Verstärkung und gratulieren! Im Rahmen des FÖJ am Wattenmeer können junge Menschen die Fortbildung zur/zum ZNL absolvieren. Mit dieser bundesweit anerkannten Zertifizierung können sie später auch in anderen Großschutzgebieten in Deutschland aktiv werden. Wer außerhalb eines FÖJs Interesse an der ZNL-Fortbildung hat, findet hier weitere Informationen. Jährlich findet in Kooperation mit der Ländlichen Erwachsenenbildung ein Kurs am Wattenmeer statt.

Neu im Team: Verena Merk

© Gregor Scheiffarth / NLPV

Schon mehr als sieben Jahren arbeite ich als Meeresbiologin, unter anderem im Bereich der deutschen Nordsee mit Muscheln. Was für mich auf hoher See forschungstauchend und unter Wasser anfing, mündete nun mitten im Herzen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer auf den eindrucksvollen Muschelbänken. Hier sammele ich seit März 2023 Daten zu Sedimentdynamik. Im Rahmen des Projektes zum ökologischen Sedimentmanagement Ems sollen diese zur Beantwortung der Frage beitragen, welche Einflüsse die natürliche Sedimentation und die Verklappung von Sediment auf Muschelbänke haben. Ich freue mich sowohl auf die warmen als auch die nass-kalten Tage im Feld, um so meinen Beitrag zum Schutz dieses außergewöhnlichen Ökosystems zu leisten.

Das ganze Team der Nationalparkverwaltung: Arbeitsbereiche und Kontaktdaten

Mut zum Lücke-Füllen

© M. Döbert

Ende letzten Jahres wechselte unser Ranger Jochen Runar von Langeoog nach Norddeich. Neuer Langeoog-Ranger ist Florian Lemke – der aber erst am 1. März die Stelle antreten konnte. Zwei Monate war die Insel also Ranger-los. Genau für diesen Zeitraum hatten Jürgen Dreckschmidt (Foto) und Dr. Thorsten Kraft ihren Einsatz angekündigt: Beide kommen (einer aus Nordrhein-Westfalen, einer aus Baden-Württemberg) seit mehreren Jahren immer für ein paar Wochen nach Langeoog, um dem Ranger ehrenamtlich zu assistieren. Dazu gehört z. B. die Information von Besucher*innen am Flinthörn oder die Betreuung des Vogelwärterhauses. Grundsätzlich sollen Ehrenamtliche ja keine Hauptamtlichen ersetzen, sondern diese unterstützen und umgekehrt während ihres Einsatzes gut betreut, angeleitet und eingearbeitet werden. In diesem (Glücks-)Fall sind beide schon so vertraut mit der Insel und den anfallenden Aufgaben, dass sie selbständig und im vollsten gegenseitigen Vertrauen in die Bresche springen konnten. Ganz herzlichen Dank für die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und die Ranger-Lücke zu füllen!

GEW-Vertriebsleiter Kai Rückstein (links) und Nationalpark-Leiter Peter Südbeck © Imke Zwoch

Seit vielen Jahren erhalten wir eine jährliche Spende vom Wilhelmshavener Energieversorgungs-Unternehmen GEW. Aus dem Verkauf jeder kWh des Produktes „havenstrom natur“ (100 % Ökostrom aus erneuerbaren Energien) gehen 0,6 Cent an den Nationalpark Wattenmeer. Wir freuen uns jedes Mal, wenn GEW-Vertriebsleiter Kai Rückstein uns den symbolischen Scheck überreicht, doch diesmal waren wir zunächst sprachlos: Mit 10.700 Euro ist der Betrag etwa dreimal so hoch wie sonst! Die Spende soll unter anderem in das Notfall-Artenschutzprogramm für die Brandseeschwalbe fließen. Im letzten Jahr hatte die Vogelgrippe in den Brutkolonien auf Minsener Oog und anderen Inseln tausende Vögel getötet. Jetzt sind besondere Maßnahmen nötig, um ein mögliches erneutes Infektionsgeschehen frühzeitig zu erfassen und die Auswirkungen zu verringern. Um die Kolonien störungsfrei zu überwachen, sollen Webcams installiert werden. Für deren Energieversorgung werden mobile Solarstationen angeschafft – eine passende Investition aus der großzügigen GEW-Spende. Herzlichen Dank dafür!

Frisch ausgebrütet: das Programm der 15. Zugvogeltage ist online!

© Reno Lottmann / NLPV

Die Osterzeit ist für alle Zugvogeltage-Fans und diejenigen, die es noch werden wollen, ein fester Zeitpunkt im Jahr: Denn ab sofort steht das Programm der 15. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer auf www.zugvogeltage.de bereit. In diesem Jahr ist der wunderschöne Löffler als Titelvogel ganz groß im Fokus. Zudem gibt es zur Feier der 15. Ausgabe der Zugvogeltage in diesem Jahr die doppelte Portion Partnerländer, nämlich die Niederlande und Dänemark, die zusammen mit Deutschland die Anrainerstaaten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer bilden. Wieder sind rund 250 Veranstaltungen rund um den Vogelzug und die Bedeutung des Wattenmeeres zusammengekommen, einige werden auch noch laufend hinzugefügt. Schauen Sie vorbei und planen Sie jetzt schon Ihren Aufenthalt und Ihre Teilnahme an den Zugvogeltagen!

Weitere Veranstaltungstipps aus dem gesamten Nationalpark im Wattenmeer-Veranstaltungskalender

Meeresumwelt-Symposium

Am 09. und 10. Mai findet das jährliche Meeresumweltsymposium des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) statt. Die Anmeldung ist geöffnet. https://www.bsh.de/SharedDocs/Downloads/DE/MUS-2023-Einladung.html

Wadden Sea Day 2023

Immer am letzten Donnerstag im August findet der Wadden Sea Day statt. Diesmal (am 31.8.2023) steht der Erhalt der Biodiversität im Wattenmeer im Fokus des fachlichen Austausches der Wattenmeer-Anrainerländer. Details zum Programm folgen.

Hrsg.: Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Virchowstr. 1, 26382 Wilhelmshaven, Tel. 04421-911-0, E-Mail: presse@nlpvw.niedersachsen.de

 

Redaktion: Imke Zwoch, Florian Carius

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