Liebe Freundinnen und Freunde unseres Nationalparks,
der Herbst steht vor der Tür und lässt die Herzen aller Zugvogel-Fans höher schlagen. Zusammen mit vielen Einheimischen und Gästen freuen wir uns auf die 16. Zugvogeltage. In diesem Newsletter halten wir eine Rückschau auf einen sehr abwechslungsreichen Sommer mit ungewöhnlichen Entdeckungen – ein Wolf und ein Buckelwal haben uns ordentlich in Atem gehalten. Besondere Entdeckungen unter Wasser machten Forschende vor zwei Jahren – der daraus entstandene Film über ein faszinierendes Riff bei Borkum ist jetzt öffentlich verfügbar. Die wohl größte Freude dieses Sommers war die Nachricht über die Anerkennung des Niumi-Biosphärenreservates durch die UNESCO – über viele Jahre haben wir unsere Kolleg*innen in Gambia auf dem Weg dorthin unterstützt und freuen uns über den gemeinsamen Erfolg.
Eine vielfältige Lektüre wünscht Ihnen
Peter Südbeck, Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer |
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Erfolgreiche Partnerschaft für neues Biosphärenreservat in Gambia |
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Anerkennung des Niumi-Biosphärenreservates durch den International Coordinating Council (ICC) des Man and Biosphere Programms (MAB) der UNESCO
Bei der diesjährigen Tagung des ICC-MAB in Agadir, Marokko, wurde das Biosphärenreservat Niumi in der Republik Gambia in Westafrika in das Netzwerk der Biosphärenreservate der Welt aufgenommen. Damit wird der bilateralen Zusammenarbeit zwischen dem Department of Parks and Wildlife Management (DPWM), The Gambia, und der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer ein erfolgreiches Kapitel hinzugefügt. Mit großem Dank und Stolz blicken wir auf diese Entscheidung der UNESCO von Anfang Juli 2024. Damit hat Gambia nun ein erstes Biosphärenreservat und wird Partner im Weltnetz dieser Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Im ausführlichen Bericht zeichnen wir den langen, nicht immer einfachen Weg zum Niumi-Biosphärenreservat auf, anschaulich ergänzt durch ein Video unseres Kollegen Florian Packmor.
Hier geht's zum ausführlichen Bericht mit link zum Video. |
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UNESCO Welterbekomitee bekräftigt Besorgnis über das Weltnaturerbe Wattenmeer |
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Bereits auf seiner Sitzung im September letzten Jahres hat das Welterbekomitee einen Zustandsbericht zum Wattenmeer verabschiedet. Darin zeigte es sich besorgt über die zahlreichen und vielfältigen Planungen zu Bergbau- und Infrastrukturvorhaben innerhalb, unterhalb und in der Nähe der grenzüberschreitenden Welterbestätte, die in ihrem Zusammenwirken den außergewöhnlichen, universellen Wert negativ beeinflussen könnten. Diese Besorgnis hat das Komitee auf seiner Sitzung vom 21. bis 31. Juli 2024 in Neu-Delhi, Indien, bekräftig. Es begrüßte zum einen die Fortschritte, welche die Wattenmeerstaaten (NL-D-DK) bei der Erarbeitung einer übergreifenden, strategischen Umweltprüfung zur Bewertung dieser Einflüsse bisher gemacht haben. Zum anderen forderte es sie auf, weitere und umfassende Informationen zu spezifischen Fragen zu liefern, die sich auch um Managementaspekte wie die Berücksichtigung des Klimawandels und die Einbeziehung des Welterbestatus in Planungen und Zulassungsentscheidungen drehen. Diese sollen in einem gemeinsamen Zustandsbericht bis zum 1. Februar 2025 beantwortet werden. Weitere Informationen und Links finden Sie auf der Website des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats.
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Beim diesjährigen „Nationalpark-Tag der Artenvielfalt“ nahmen Fachleute die Flora und Fauna an der Cuxhavener Küste unter die Lupe. Am Ende standen 550 Tier- und Pflanzenarten auf der Liste. Mit mehreren Wiederfunden und Erstnachweisen zeigten sich der Nationalpark und die Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer erneut als Goldgrube der Biodiversität. Hier geht es zum Bericht. |
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Praktische Einblicke für angehende Freizeitwissenschaftler*innen |
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Bei einer Exkursion nach Juist tauchten Studierende des internationalen Studiengangs Angewandte Freizeitwissenschaft an der Hochschule Bremen in Ökologie und Schutz des Wattenmeeres ein. Vom Nationalpark-Ranger erhielten sie Einblicke in die praktischen Herausforderungen der Besucherlenkung im Spannungsfeld von Tourismus und Naturschutz im Nationalpark. Das Nationalpark-Haus präsentierte sich mit seiner neuen Dauerausstellung, mit interaktiven Elementen und der Kombination analoger und digitaler Angebote, als zeitgemäßer außerschulischer Lernort. Ausführlicher Bericht auf der Hochschul-Website |
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Wird der Langwarder Groden Naturwunder des Jahres? |
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Jedes Jahr ruft die Heinz Sielmann Stiftung dazu auf, das Naturwunder des Jahres zu wählen. Diesmal geht es um Naturwunder entlang von Wanderwegen. Zu den neun Kandidaten gehört auch der Langwarder Groden im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Zwischen der Konkurrenz aus skurrilen Felsformationen und Bergwiesen wirkt dieses Feuchtgebiet im Einfluss der Gezeiten fast exotisch. Schafft es der Langwarder Groden auch an die Spitze? Bis zum 3.10.2024 können Sie abstimmen (und tolle Preise rund um Wandern und Natur gewinnen).
Hier geht’s zur Abstimmung über das deutsche Naturwunder 2024 |
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Diese Frage stellte Benedikt Wiggering – unser Mitarbeiter für Biodiversität und Monitoring — seinem Publikum am 13. September im Haus der Wissenschaft in Braunschweig. Benedikt hatte sich für den Vorentscheid Nord der Deutschen Science Slam Meisterschaften qualifiziert und ist mit seinem Vortrag mit den ersten Ergebnissen unseres Aas-Ökologieprojektes ins Rennen gegangen. Bei einem Science Slam präsentieren Forscher*innen ihr Forschungsthema in nur 10 Minuten mit so viel Unterhaltungswert wie möglich. Nach der Publikumsabstimmung war Benedikts Vortrag der Beliebteste des Abends – und wurde so für das Finale der Deutschen Meisterschaften am 09.11.2024 in Göttingen qualifiziert. Dort wird er wieder fragen „Wer fraß am Aas?“. Wir wünschen Benedikt viel Erfolg bei der Meisterschaft!
Hier gibt es Tickets und Infos zum Science Slam in Göttingen. |
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Als unsere Norderneyer Nationalpark-Rangerin am 20. Juni routinemäßig die Bilder auf der Speicherkarte einer Wildtier-Kamera auswertete, die im Südstrandpolder installiert ist, traute sie ihren Augen nicht: Am selben Tag hatte die Kamera einen Wolf abgelichtet, der übers Watt nach Norderney gelaufen war. Auf einer Insel, die einerseits große Wildnisbereiche umfasst, andererseits aber auch eine Stadt mit mehreren tausend Einwohner*innen und noch mehr Urlaubsgästen, ist das Auftauchen eines solchen Top-Prädators mit gemischten Gefühlen zu betrachten: aus rein naturwissenschaftlicher Sicht zweifellos interessant, aus Sicht von Stadt, Tourismus und Weidetier-Halter*innen potenziell problematisch. In enger Abstimmung mit allen Beteiligten und auch dem Wolfsbüro im NLWKN behalten wir den Wolf seit dem ersten Foto-Nachweis so weit wie irgend möglich im Blick, mithilfe zusätzlicher Kameras, Drohnenflügen und Spurensuche. Bislang gab es keine unangenehmen Begegnungen zwischen dem Wolf und Menschen auf der Insel oder Übergriffe auf Haus- oder Nutztiere. Der letzte Nachweis durch eine Wildtierkamera stammt vom 19. August. Unser Faktenpapier mit updates zum Norderneyer Wolf finden Sie hier. |
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Schutzmaßnahmen beflügeln Strandbrüter |
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Ortskundige berichten, dass früher am kleinen Strand- und Salzwiesenbereich östlich des Hafens Bensersiel Seeregenpfeifer und andere Strandbrüter gebrütet haben. In den letzten Jahren konnten hier jedoch keine Strandbrüter mehr beobachtet werden. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Störung durch Spaziergänger mit und ohne Hund. Daher wurde Anfang der Brutsaison die Beschilderung vor Ort umfangreich ergänzt. Mit Erfolg! Sandregenpfeifer und Austernfischer konnten dieses Jahr regelmäßig bei Bensersiel bei der Balz beobachtet werden. Besonders erfreulich: Ein Flussregenpfeifer hat erfolgreich ein Küken ausbrüten können. Wir freuen uns, dass die Beschilderung und Absperrung so gut akzeptiert wurde und damit den seltenen und gefährdeten Vögeln der nötige Rückzugsraum gewährt wurde. Nun drücken wir dem kleinen Vogel nur noch die Daumen dafür, dass er flügge wird, und freuen uns auf weitere Küken im nächsten Jahr. |
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Ein Buckelwal im Wattenmeer |
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Eine Woche nach dem Wolfsnachweis auf Norderney sorgte ein anderer ungewöhnlicher Gast im Wattenmeer für Aufsehen: Die Crew eines Vermessungsschiffs meldete die Sichtung eines Buckelwals nördlich von Baltrum. In den folgenden Tagen zeigte sich der Wal in der Außenjade und später vorm Weststrand von Norderney, wo ihm hunderte begeisterte Whalewatcher beim Fische fangen zusahen. Anders als der Wolf genoss der Buckelwal ungeteilte Sympathien, denn die friedfertigen Kolosse ernähren sich von Plankton und kleinen Fischen. Trotzdem sollte man, wie bei allen Wildtieren, respektvollen Abstand halten, um die Wale nicht zu stören und nicht versehentlich in die Turbulenzen ihrer eindrucksvollen Sprünge zu geraten.
Einen ausführlichen Bericht zum Buckelwal-Besuch finden Sie hier. Sichtungen (auch von anderen ungewöhnlichen Beobachtungen) immer gerne an fundmeldung@nlpvw.niedersachsen.de schicken, am besten mit Foto und Koordinaten. |
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Riffe in Niedersachsen – Hotspots mariner Artenvielfalt |
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Im Rahmen eines Forschungsprojektes entdeckten Mitarbeitende der Forschungsstelle Küste im Jahr 2022 vor Borkum ein Riff, dessen Artenspektrum sie überraschte. Dabei gelangen ihnen faszinierende Aufnahmen des Meeresbodens, die auf den ersten Blick anmuten wie eine Dokumentation über tropische Meere. Um auch andere daran teilhaben zu lassen, wurde in Zusammenarbeit zwischen dem NLWKN (Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), der Forschungsstelle Küste und der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer ein Film daraus erstellt. Beim Wadden Sea Day Ende August wurde er erstmals öffentlich präsentiert und steht nun auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung.
Hier gehts zum YouTube Video. |
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Von Langbeinfliegen und anderen Zweiflüglern |
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Wenn Forschende mit Keschern ausgerüstet durch den Nationalpark streifen, könnten manche Spaziergänger irritiert sein: Was fangen die da? In Dünen und Salzwiesen wohl eher keine Fische? Genau: Tatsächlich sind dort Insekten die Objekte des Interesses. So auch Mitte Juni, als etwa 40 Artenkenner*innen auf Norderney unterwegs waren, um nach Dipteren, also Zweiflüglern wie Fliegen und Mücken zu schauen.
Anlass des Treffens war die 39. Jahrestagung des bundesweiten Arbeitskreises Diptera. Knapp 40 Artenkenner*innen waren dafür nach Norderney gereist. Zum Programm gehörten spannende Fachvorträge wie z.B. vom Rote-Liste-Zentrum das sich aktuell mit der Bearbeitung der Roten Listen einiger Dipteren-Familien befasst, und auch eine Exkursion durch die Inselnatur an Strand, Dünen und Salzwiesen. Dabei konnte, erstmals für ganz Deutschland, eine Art aus der Familie der Langbeinfliegen mit dem klangvollen wissenschaftlichen Namen Dolichopodidae nachgewiesen werden. Weiterhin gab es mehrere Erstnachweise einer Art für die Ostfriesischen Inseln, zwei Zweitnachweise für den Nationalpark sowie diverse zuvor noch nicht für Norderney bestätigte Arten. Das Resümee des Arbeitskreises Diptera war einstimmig: Es war eine tolle Tagung auf einer wunderschönen Insel, mit spannender Vielfalt bei den Zweiflüglern. Übrig blieben noch viele Proben, die im Laufe des Winters bestimmt werden. Die überwiegende Menge der Artnachweise wird erst damit erfolgen. Die Ergebnisse werden publiziert und fließen in die Beschreibung der Biodiversität des Nationalparks ein.
Bibliographie der Zweiflügler im Nationalpark |
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Kegelrobben-Population wächst weiter, aber langsamer |
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Im Juli wurden die Ergebnisse der Kegelrobbenzählung 2023/24 veröffentlicht. Seit 2008 werden die Tiere im trilateralen Wattenmeer und auf Helgoland koordiniert erfasst. In Niedersachsen wurden im letzten Winter 359 Kegelrobben-Welpen gezählt und in der Haarwechselzeit im Frühjahr 1364 erwachsene Kegelrobben. Das sind 174 mehr erwachsene Tiere als im Vorjahr und 34 weniger Welpen. Im gesamten Wattenmeer waren es 2547 Welpen und 11515 adulte Kegelrobben. Im Vergleich zu früheren Zählungen scheint sich der Anstieg der Zahlen zu verlangsamen. Schwankungen in den Zahlen ergeben sich aber auch durch wetterabhängig ungünstige Zählbedingungen.
Ausführlicher Bericht auf der Trilateralen Wattenmeer-Website |
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Besonders viele Schweinswale im Frühjahr |
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Die Mündungen von Elbe, Weser und Ems werden von der Bundesanstalt für Gewässerkunde mit C-Pods überwacht. Das sind autonome Aufnahmegeräte, welche die hochfrequenten Echolokalisationslaute von Schweinswalen und anderen Zahnwalen mithilfe eines eingebauten Unterwassermikrophons (Hydrophon) aufzeichnen. Dieses Jahr wurden dabei ungewöhnlich viele Schweinswale aufgenommen. Schweinswale ziehen jährlich im Frühjahr ihren Beutefischen bis in die Flussmündungen hinauf hinterher, die hohe Zahl an Schweinswalen spricht für ein sehr gute Fischpopulation z.B. von Stinten, die zum Laichen in die Flüsse aufsteigen. Mehr Infos dazu auf der Website der Bundesanstalt für Gewässerkunde. |
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Seit November 2022 ist Mario Schiefelbein Geschäftsführer der noch jungen Tourismus-Agentur Nordsee (TANO), die Anfang 2022 gegründet wurde. Die TANO ist die Destinationsmanagement und -marketing-Organisation für die gesamte niedersächsische Nordseeküste und ist für die touristische Vermarktung und Weiterentwicklung zuständig. Da die TANO nahezu den gleichen Gebietszuschnitt wie der niedersächsische Teil des Weltnaturerbes Wattenmeer hat, ergeben sich automatisch viele Schnittstellen und gemeinsame Interessen. Zu Beginn diesen Jahres wurde die TANO dann auch direkt Nationalpark-Partner – viele Gründe also für uns, Mario Schiefelbein 3 Fragen in Bezug auf den nachhaltigen Tourismus hier bei uns im Weltnaturerbe Wattenmeer zu stellen.
Hier geht’s zum 3-Fragen-Interview |
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Sommerliche Lichtspektakel am Wattenmeer |
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Glühwürmchen im Wasser? Das Meeresleuchten tritt in Sommermonaten auch hier bei uns an der Nordseeküste auf. Bestimmte Planktonalgen leuchten grün oder blau, wenn sie in einer hohen Konzentration im Meer vorhanden sind und dann in Bewegung versetzt werden. Dieses Phänomen hängt von Faktoren wie dem Sauerstoff- und Salzgehalt sowie der Wassertemperatur ab. Erleben kann man das Meeresleuchten am ehesten nach sonnigen Episoden im Hoch- und Spätsommer, wenn man in mondarmen Nächten an wenig lichtverschmutzten Strandabschnitten mit den Füßen im Wasser planscht oder auf feuchte Wattflächen tritt. (Aber nachts bitte nicht weiter hinausschwimmen oder -laufen!)
Wenn’s im Wasser gerade nicht leuchtet, dann vielleicht am Firmament? Mit etwas Geduld lassen sich am Himmel Sternschnuppen entdecken. Besonders häufig sind diese zu sehen, wenn unsere Erde die Staubspur eines Kometen kreuzt. So lassen sich im August die Perseiden erleben, am besten natürlich auch an einem naturdunklen Nachthimmel.
Um Polarlichter zu sehen, musste man diesen Sommer nicht nach Norwegen oder andere Länder der Polarregion reisen. In diesem Sommer ließen sie sich häufig auch an der Nordseeküste beobachten. Sie entstehen, wenn es zu starken Sonnenstürmen kommt und Sonnenpartikel auf Luftteilchen treffen. Sofern es gleichzeitig zu geomagnetischen Stürmen kommt, die unsere Magnetfelder verschieben, können wir auch im Norden Deutschlands Polarlichter sehen.
Und wenn der sommerliche Nachthimmel von dunklen Gewitterwolken verdeckt ist, bieten Blitze und Wetterleuchten (der Widerschein von Blitzen in den Wolken) eine spektakuläre Lichtshow. Auch hier gilt es, sich für ein Naturerlebnis nicht in Gefahr zu bringen: Bei Gewitter sollte man sich von Wasser und Bäumen als auch von freien Flächen wie Watten, Stränden und Salzwiesen dringend fernhalten und das Spektakel von einem sicheren Unterstand aus genießen.
Ein ebenfalls sommerliches Schauspiel sind leuchtende Nachtwolken, die bei uns nach Sonnenuntergang in nördlicher Richtung gelegentlich zu beobachten sind. Dabei bilden sich Eiskristallwolken in sehr hohen Schichten unsere Atmosphäre, die wiederum dann von der anderen Erdseite aus durch die Sonne angestrahlt werden und dadurch am Nachthimmel silbrig bis blau leuchten. |
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Unvergessen: Reiner Schopf |
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Mitte August erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod des langjährigen Inselvogtes von Memmert, Reiner Schopf. 1973 trat er seinen einsamen wie anspruchsvollen Dienst an und blieb dann über 30 Jahre, hatte die Tier- und Pflanzenwelt dieses vom Menschen fast unberührten Kleinods im Blick, schützte die Insel vor unbefugtem Betreten und Störungen, entsorgte konsequent den angeschwemmten Müll und erörterte mit den Kolleg*innen vom NLWKN und der Nationalparkverwaltung Maßnahmen für Schutz und Entwicklung. Wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten als einen außergewöhnlichen Menschen, als engagierten Kollegen und überzeugten, konsequenten Naturfreund, der manchmal unbequem sein konnte, sein Gegenüber dadurch aber immer wieder zum Nachdenken gebracht und geerdet hat. zum Nachruf
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Neue Partner in der Biosphären-Stadt |
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Die Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer mit Leben und Aktivitäten zu füllen, ist unser Ansinnen für die kommenden Jahre. Die Auszeichnung von neuen Nationalpark- und Biosphären-Partnern ist dabei ein schöner Schritt! So freuen wir uns, dass wir in der Biosphären-Stadt Cuxhaven gleich zwei neue Partner-Betriebe auszeichnen durften:
Beide Betriebe verstehen sich als Botschafter des Weltnaturerbes Wattenmeer und setzen sich durch ihr eigenes Wirken für dessen Schutz aktiv ein. Gemeinsam im Netzwerk der Nationalpark- und Biosphären-Partner kann so die Zukunft gestaltet werden. |
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Mit Tatendrang ins Abenteuer |
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Jedes Jahr engagieren sich viele junge Menschen im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) oder des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) für den Schutz des Wattenmeeres. Neben den Stellenangeboten von Nationalpark-Einrichtungen und -verwaltung findet man auch beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Einsatzmöglichkeiten als FÖJ oder BFD. Zu den Aufgaben zählen Seevogelschutz, Brut- und Gastvogelerfassung, Informationsarbeit zum Natur- und Küstenschutz sowie die gezielte Besucherlenkung in den Schutzgebieten des Nationalparks und im Bereich der Küstenschutzdünen. Zur Pressemitteilung des NLWKN |
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Unsere neuen FÖJ: Anouk Laws und Louisa Hofmann |
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Ich bin Anouk, komme aus der Nähe von Stuttgart und habe gerade mein Abitur gemacht. Jetzt mache ich mein FÖJ im Bereich der Bildung mit Fokus auf dem Junior-Ranger-Programm. Ich habe mich für dieses FÖJ beworben, weil ich mich für die Natur einsetzten will und die Möglichkeit das als Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu verbinden interessant fand. Was mich besonders an der Arbeit in der Nationalparkverwaltung fasziniert, ist, wie viel man dabei in der gesamten Umgebung sehen und erleben kann und das die Kinder ebenso fasziniert sind von der Natur.
Ich heiße Louisa, komme aus Hildesheim und habe vorher mein Fachabitur im Bereich der Ernährung gemacht. In der Nationalparkverwaltung bin ich in der Öffentlichkeitsarbeit hauptsächlich für Medien, insbesondere social Media zuständig. Dabei finde ich es besonders schön, dass ich durch das FÖJ meine Begeisterung für unsere einzigartige Natur und alles was man in dieser Erleben kann, sowie meine Überzeugung zur Nachhaltigkeit, digital festhalten und mit anderen teilen kann.
Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr bei der Nationalparkverwaltung! |
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Spiel, Spaß und Spenden beim World Ranger Day |
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Der jährlich am 31. Juli stattfindende World Ranger Day war ein voller Erfolg bei unseren Nationalpark-Ranger*innen und der ehrenamtlichen Nationalparkwacht, die sich ebenfalls mit tatkräftigem Einsatz an den zahlreichen Aktionen im Nationalpark beteiligte. Ob als Infostand oder verkleidet als Watvogel im Nationalpark unterwegs – an vielen Stellen wurde mit viel Spaß und Einsatz nicht nur das eigene Schutzgebiet und der Berufsalltag der Ranger*innen vorgestellt, sondern auch auf die allgemeine und oftmals ernste Situation der Ranger-Kolleg*innen weltweit aufmerksam gemacht. Insgesamt ist bei den Veranstaltungen eine Spendensumme von über 800 € für die „Thin Green Line Foundation“ (TTGLF) zusammengekommen. Die an diesem Tag weltweit durch Ranger-Veranstaltungen generierten Spendengelder werden zur Unterstützung von Familien getöteter Ranger eingesetzt sowie dafür, um auf die Arbeit der Ranger weltweit aufmerksam zu machen. Wir bedanken uns bei allen Interessierten, Gästen und Einmischen, die mit tollen Gesprächen, Begegnungen und ihrer Spende dazu beigetragen haben, dass wir auch in diesem Jahr die wichtige Arbeit der TTGLF unterstützen können. |
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... an La Mer für die großzügige Spende |
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Wir sagen DANKE für die Spende in Höhe von 10.000€ von unserem Nationalpark-Partner La mer. Das Geld ist dem Schutz des Mittleren Perlmutterfalters im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gewidmet und stammt aus dem Verkauf der limitierten Edition der „Küstenliebe Handpflegecreme“. Im Rahmen des Projektes spendete La mer 1 Euro pro verkaufte Handcreme. „Der Schutz der Umwelt ist ein zentrales Anliegen für uns bei La mer. Aufgrund unserer tiefen Verwurzelung in und Verbundenheit mit der Region fühlen wir uns insbesondere der Pflege des Lebensraums Niedersächsisches Wattenmeer verpflichtet. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr darüber, einen kleinen Beitrag zum Erhalt des Weltnaturerbes Wattenmeer leisten zu können.“, so Michael Bommers, Vorstand von La mer. |
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Neues aus unserer Berichtereihe
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In 3 Wochen ist es soweit: Vom 12. bis zum 20. Oktober dreht sich im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer alles um die Zugvögel. Die Mitwirkenden haben wieder ein umfangreiches, vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Im online-Veranstaltungskalender können Sie ausgiebig stöbern und Ihr individuell passendes Programm zusammenstellen. |
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Was sonst sollten schlafende Seehunde in dieser Körperhaltung träumen? fragt sich unsere Kollegin Verena Merk. Mehr traumhafte Cartoons von ihr gibt es auf Instagram: ver_am_meer |
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Hrsg.: Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Virchowstr. 1, 26382 Wilhelmshaven, Tel. 04421-911-0, E-Mail: presse@nlpvw.niedersachsen.de
Redaktion: Imke Zwoch, Florian Carius
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