MOIN, MOIN liebe Freund*innen des Nationalparks,
nach einer längeren Sommerpause melden wir uns wie versprochen zurück. Seit Juni ist jede Menge passiert im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer – was sich auch in diesen prall gefüllten Nationalpark Nachrichten widerspiegelt. Vom Mauserplatz der Seeregenpfeifer vor St. Peter-Ording bis zu einem vorzeitigen, medialen Geburtstagsgeschenk für das Schutzgebiet gibt es viel Wissenswertes zu entdecken. So hat es doch auch etwas Gutes, dass es früher dunkel wird.
Machen Sie es sich gemütlich mit einer Tasse heißem Tee zu dieser Lektüre. Viel Vergnügen damit! |
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Foto: Martin Stock / LKN.SH
Manch einem werden die Pfähle und das Koppelband aufgefallen sein, die in diesem Sommer einen Teil des Böhler Strands absperrten. Der temporär eingezäunte Bereich gehört zur nun abgeschlossenen Voruntersuchung zum Schutz der Mauserplätze der Seeregenpfeifer vor St. Peter-Ording. Da sich hier das wichtigste Mausergebiet der stark gefährdeten Vogelart befindet, hat das Michael-Otto-Institut im NABU (MOIN) das Gebiet genauer angeschaut, gezählt und dokumentiert. Die Nationalparkstiftung Schleswig-Holstein hat das Projekt unterstützt. |
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Foto: Adam Schnabler / LKN.SH
Herzlichen Glückwunsch! Im Jahr vor seinem 40. Geburtstag hat der Nationalpark ein vorgezogenes Geschenk erhalten. Das nach eigenen Angaben größte Online-Reisemagazin Deutschlands „Travelbook“ zeichnete den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in Berlin auf großer Bühne als besten Nationalpark im deutschsprachigen Raum aus. Hinter dem Travelbook Award für die Tourismusbranche steht der Axel-Springer-Verlag. |
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Foto: Ulrike Schückel / LKN.SH
Helena Dörr und Valerie Schramm, Biologie-Studentinnen der Uni Oldenburg auf dem Forschungskutter Senckenberg. Die beiden unterstützen das Forschungsprojekt FishNet zum Schutz und besseren Verständnis des Ökosystems Wattenmeer. Sie berichten vom Leben und Arbeiten an Bord. |
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Foto: Moritz Padlat / LKN.SH
Die aktuelle Bundesfreiwillige Tanja Ehrlich berichtet von ihrer Arbeit in der Schutzzone 1 des Nationalparks. Sie half Salzwiesen-Experte Moritz Padlat bei seiner laufenden Dokumentation, dem Monitoring, der Salzwiesen auf Norderoog. Hier gilt ohne Ausnahmegenehmigung „betreten verboten“. |
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Foto: Valerie Schramm
Bereits zum zehnten Mal infolge stellten sich Nationalpark-Kollegin Dr. Ulrike Schückel und die drei Wissenschaftlerinnen des Fishnet-Projektes zusammen mit der Crew des Forschungskutters Senckenberg vom 7. bis 18. Oktober Wind und Wellen entgegen: Elf Tage, vom 7. bis 18. Oktober, sammelten sie an Bord Daten zu den benthischen Lebensräumen im Sublitoral des Nationalparks, also zu den Lebensräumen des ständig mit Wasser bedeckten Meeresbodens. Von winzig klein (Plankton) bis ziemlich groß (Taschenkrebs, siehe Foto) beehrten viele Lebewesen die Forschenden auf ihrer Jubiläumsfahrt mit ihrer Anwesenheit. |
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Foto: Fotofriese Mirko Honnens
Die Biosphäre Halligen ist bereits 20 Jahre alt. Das feierten Einheimische und Gäste Mitte September gemeinsam auf Hallig Langeness. Nach der Gründung des Biosphärenreservats auf dem Gebiet des Nationalparks 1990 erfolgte 2004 die Anerkennung der fünf großen, dauerhaft bewohnten Halligen Hooge, Langeneß, Oland, Gröde und Nordstrandischmoor als Entwicklungszone im UNESCO-Biosphärenreservat „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen“. |
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Foto: Armin Jeß / LKN.SH
Die Nationalparkverwaltung und die Gemeinde Pellworm verbindet eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Erweiterung des Biosphärenreservates. Nun unterzeichneten Pellworms Bürgermeisterin Astrid Korth und Nationalparkleiter Michael Kruse eine Vereinbarung, um die zukünftige Kooperation auf solide Füße zu stellen. Denn seit Sommer 2023 gehört auch Pellworm zum Biosphärenreservat. |
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Foto: Carl-Heinz Christiansen
Im Rahmen des Interreg-6A-Projekts VaBene „Visitor Activation to Benefit Nature and Environment“ entwickelt die Nationalparkverwaltung gemeinsam mit deutschen und dänischen Expert*innen aus der Wattenmeerregion einen Ausbildungskurs für Nachhaltigkeitsführer*innen. Und auch von den anderen Projektpartnern, dem Nationalpark Vadehavet (DK), dem WWF Deutschland und der Nordsee-Tourismus-Service GmbH gibt es spannende Neuigkeiten. Das VaBene-Projekt informiert in einem eigenen Newsletter über Workshops zur Angebotsentwicklung, ersten Kampagnen und mehr. |
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Foto: Hecker / LKN.SH
Das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum startet ab November wieder seine Winterführungen. Wer schon immer einmal die „Nordsee bei Nacht“ erleben wollte, ist bei dieser speziellen Aquarienführung im Dunkeln richtig. Bei der Ausstellungsführung „Multimar op Platt“ stehen herzerfrischende Geschichten in plattdeutscher Sprache und Wissenswertes über Wale, Watt und das Weltnaturerbe auf dem Programm. |
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Foto: Elisabeth Heimbach
Drei ehemalige Vogelwart*innen der Hallig Norderoog haben ihre Erlebnisse und Eindrücke aus jeweils sieben Monaten vor Ort fotografisch festgehalten. In einer Ausstellung zeigen nun Elisabeth Heimbach, Sebastian Blüm und Jannis Dimmlich ihre persönliche Sicht auf 10.000 Brutvögel, 10 Hektar Halligland und das Leben als Vogelwart*in. Der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur zeigt die Bilder noch bis Ende Februar im Haus der Natur in Ahrensburg. |
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Foto: CWSS / Soledad Luna
Das Welterbekomitee hat im Sommer einen neuen Bericht über das Weltnaturerbe Wattenmeer verabschiedet. Hierfür hatten die drei Wattenmeerstaaten Deutschland, Dänemark und die Niederlande im Frühjahr Daten zugeliefert. Unter anderem geht das Komitee in dem Bericht auf verschiedene bauliche Pläne im Wattenmeer, die das Weltnaturerbe beeinflussen können, ein. |
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Foto: LKN.SH
Zumindest trifft das auf die Gräten der Aalmutter (Zoarces viviparus) zu. Denn in den Knochen der Aalmutter und des Gewöhnlichen Hornhechts (Belone belone) ist der blaugrüne Gallenfarbstoff Biliverdin eingelagert. Aufgrund der unappetitlichen Farbe lässt sich dieser Nordseefisch schlecht auf Fischmärkten verkaufen. Aber eigentlich ist es auch viel schöner, dieses faszinierende Tier lebendig zu sehen. Denn die Aalmutter bringt ihre 10 bis 400 Jungen lebend zur Welt, genauso wie Säugetiere. Nach einer Tragezeit von vier Monaten gebärt das Weibchen ihre etwa vier Zentimeter großen Jungfische, die dann sofort eigenständig leben können. Der deutsche Name von Zoarces viviparus kommt übrigens durch das aalähnliche Aussehen der jungen Aalmuttern und der damals noch unklaren Herkunft echter Jung-Aale zustande. Die Menschen hielten die Aalmutter salopp gesagt für die Mutter der Aale.
Zu sehen ist die Aalmutter auch im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum - wenn sie sich nicht gerade zwischen den Algen versteckt. |
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Foto: Silke Ahlborn / LKN.SH
Vogelkiek – auch für die Ohren: Beim auch dieses Jahr rundum gelungenen Westküsten-Vogelkiek mit vielen Führungen zu den attraktivsten Plätzen der Nationalparkregion gab es wieder eine Neuerung. Ein Vogelstimmen-Seminar mit Nationalpark-Ranger Martin Kühn im Beltringharder Koog bereicherte das Programm und stieß auf großes Interesse. |
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Foto: Maike Otten / LKN.SH
Die VR Bank Westküste unterstützt die Nationalpark-Kitas und Schulen bereits seit drei Jahren – und hat die Kooperation nun um weitere drei Jahre verlängert. Durch das „Herzensprojekt“ der Bank konnten diverse Lernmaterialien, Strandkörbe mit Hörstation, Wattenmeer-Puzzle und zuletzt mobile Wattkisten verwirklicht werden. Der Fokus der Kooperation soll künftig besonders auf der Biodiversitätsbildung liegen. |
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Moin, ich bin Nele Göttsche und leite seit August die Stabsstelle „Nachhaltigkeit und Naturerlebnisse“ der Tourismuszentrale in St. Peter-Ording. Nachdem ich für mein Masterstudium in „Nachhaltigem Tourismusmanagement“ meine Heimat Nordfriesland temporär verlassen und mich in Berlin beruflich weiterentwickelt habe, war ich zuletzt wieder hier an der Küste: für das Projekt „WestküsteSDG – Nachhaltig Wirtschaften und Handeln an der Westküste SH“ beim Kreis Dithmarschen. Nun freue ich mich darauf, als Nachhaltigkeitsbeauftragte die nachhaltige Entwicklung von St. Peter-Ording voranzutreiben. Da der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 50 Prozent meiner Stelle finanziert, bin ich zudem gut in die Nationalparkverwaltung eingebunden und sogar einen Wochentag in Tönning im Büro.
Foto: Tourismuszentrale St. Peter-Ording |
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Foto: Valerie Schramm / LKN.SH
Hallo, ich heiße Tanja Ehrlich (rechts im Bild) und bin 18 Jahre alt. Ich komme aus der Nähe von Bonn und habe dieses Jahr mein Abitur gemacht. Seit August mache ich meinen Bundesfreiwilligendienst in der Nationalparkverwaltung im Fachbereich Kommunikation und Nationalpark-Partner. Zu meiner Arbeit hier gehört die Medienarbeit und vor allem die Pflege der Social-Media-Plattformen des Nationalparks. Besonders toll an meiner Arbeit ist, dass ich Themen, die für mich wichtig sind wie zum Beispiel Naturschutz oder Nachhaltigkeit, kreativ mit anderen teilen kann. Bisher habe ich schon viel über den Nationalpark und das Wattenmeer gelernt, und ich freue mich darauf, mein Wissen in diesem Jahr immer mehr zu erweitern.
Hallo, ich heiße Mareike Leippold. Ich bin 25 Jahre alt und komme aus Schönaich im Landkreis Böblingen. Gerade nehme ich mir eine berufliche Auszeit, um einen Bundesfreiwilligendienst im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum zu absolvieren und wertvolle Erfahrungen in der Natur-und Umweltpädagogik zu sammeln. Dort bin ich beispielsweise für die Betreuung der Besucher*innen in der Ausstellung verantwortlich. Außerdem führe ich Forschungslabore mit Schulklassen durch, um ihnen den Lebensraum Watt mit spannenden Experimenten näher zu bringen. Besonders toll an meiner Arbeit ist, dass bei uns im Multimar Wattforum immer etwas los ist und ich täglich auf interessierte Menschen treffe, mit denen ich mein Wissen teilen und ihre Fragen beantworten kann. |
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Foto: Martin Stock / LKN.SH
Was ist eigentlich dein Lieblings-Unterwassertier im Nationalpark? Dieser Frage haben sich der ehemalige Bundesfreiwillige Malte Broecker und die ehemalige Commerzbank-Umweltpraktikantin Almut Hellwich in einer neuen Podcastfolge gewidmet. Expert*innen in der Nationalparkverwaltung und im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum erzählen aus dem Leben ihrer Lieblings-Unterwassertiere. Hier gibt es viel Spannendes zu Seepocken, Taschenkrebsen, Miesmuscheln, Wanderfischen, Schweinswalen und mehr. |
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Foto: Nestkamera der Schutzstation Wattenmeer
Der Schutz bodenbrütender Vögel hat einen zentralen Stellenwert im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Die Nationalparkstiftung Schleswig-Holstein fördert daher ein Projekt der Schutzstation Wattenmeer und des Vereins Jordsand, mit dem ein Managementkonzept für Wanderratten auf den nordfriesischen Inseln und Halligen erarbeitet werden soll. Eine Reportage des Norddeutschen Rundfunks hat eindringlich die bedrohliche Lage der Brutvögel dargestellt. |
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Foto: Kerstin Fleischer
Während eines Seetierfangs gehen immer wieder interessante Fische ins Netz. Dieses Mal unter anderem die Fünfbärtelige Seequappe (Ciliata mustela). Der Name erschien einer Familie im Urlaub so merkwürdig, dass sie lieber noch einmal bei der Nationalparkverwaltung nachfragte. Der Fisch ist hier jedoch gut bekannt. In den Wattprielen Schleswig-Holsteins kommen 15 bis 25 Tiere pro Hektar vor. |
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Foto: Ulrich Bolm-Audorff
„Jäger und Gejagte - Greifvögel an der Westküste“ heißt es am 17. November im Rickelsbüller Koog. Nationalpark-Ranger Martin Kühn führt in die Welt der Greifvögel. |
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