Liebe Freundinnen und Freunde unseres Nationalparks,
ein vielfältiges, aufregendes und forderndes Jahr neigt sich dem Ende zu. Vieles haben wir erreicht, nicht zuletzt dank zahlreicher Unterstützer*innen und Partnerschaften. Der Klimawandel und der Verlust biologischer Vielfalt werden jedoch dauernde Herausforderungen bleiben. Und die Menschen sorgen sich nicht nur um unsere natürlichen Lebensgrundlagen, auch politisch wird die Welt zunehmend instabil. Jeden Tag erreichen uns mehr Besorgnis erregende Nachrichten, als unsere Köpfe und Herzen überhaupt verarbeiten können.
Man kann und darf all das nicht verdrängen, aber es hilft, zwischendurch tief durchzuatmen. Wo geht das besser als bei einem Spaziergang an der Meeresküste? Einfach mal den Kopf freipusten lassen, den Blick zum Horizont lenken und auf die vielen kleinen und großen Wunder, die unser Wattenmeer bereithält. Es hilft uns, den Blick auf das Schöne und Gute zu bewahren, das gibt neue Kraft, um Gefahren und Krisen entgegenzutreten.
Ich wünsche Ihnen ruhige und besinnliche Feiertage, wie immer verbunden mit dem Appell, den Jahreswechsel am Weltnaturerbe friedlich-fröhlich zu begehen, ohne Böller und Feuerwerk. Genießen Sie stattdessen den Blick auf den natürlichen Sternenhimmel, untermalt vom Wattknistern und dem Konzert entspannt rastender Wat- und Wasservögel.
Ihr Peter Südbeck |
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gemeinsam dem Sturm widerstehen © Wolfgang Strecker |
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Njamy Sitson (Kamerun) © Jenny Kauka |
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Ein außergewöhnliches Konzert an ungewöhnlicher Spielstätte: Die Kleine Zugvogelmusik gastiert am 18. Dezember 2024 um 19.30 Uhr im „Core“ in der Heiligengeiststraße in Oldenburg und bringt – im übertragenen Sinne – die Zugvögel des Wattenmeeres vor unserer Küste als musikalisches Erlebnis den Gästen näher. Ensembles aus verschiedenen Ländern des Vogelzugs der Wattenmeervögel spielen die Musik ihrer jeweiligen Heimat. Musikalische Spielfreude trifft dabei auf die faszinierende Schönheit der Natur, das Miteinander im Wattenmeer wird in ein Miteinander auf der Bühne mit lebendig aufbereiteten Informationen gespiegelt – mit Worten, Bildprojektionen und eingespielten Vogelrufen. Tickets gibt es online (Link über www.zugvogelmusik.de, 20 € / ermäßigt 10 €) und an der Abendkasse (25 € / ermäßigt 15 €). |
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Das ultimative Weihnachtsgeschenk! |
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Fans unseres Nationalparks und seiner Vogelwelt würden sich bestimmt freuen, unterm Weihnachtsbaum ein einzigartiges ornithologisches Kompendium bislang kaum beachteter Vogelarten an Nord- und Ostseeküste zu finden: „Von Ohrenlerchen und Tubatölpeln“ heißt das lustige Nachschlagewerk, in dem der Baltrumer Cartoonist Denis Metz zweiunddreißig heimischen Küstenvögeln genauer unter die Federn schaut, die Besonderheiten eines jeden Tieres aufzeigt und jedem ein komisches Pendant gegenüberstellt. Reno Lottmann steuert Federzeichnungen der »echten« Vögel bei. So ist der Band sowohl für den noch vogelunkundigen Cartoonleser als auch für die erfahrene Ornithologin gleichermaßen amüsant.
Denis Metz, Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer (Hrsg.), Förderverein Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (Hrsg.): Von Ohrenlerchen und Tubatölpeln. Oekom-Verlag. Hardcover, 80 Seiten, 19 €. ISBN: 978-3-98726-110-7 |
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Miles and More im Wattenmeer |
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Vogelzug macht mobil: Bei den 16. Zugvogeltagen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ließen sich vom 12. bis 20. Oktober über 14.000 Besucherinnen und Besucher – darunter gut 3.000 Kinder – von den Zugvögeln begeistern, die im Herbst in großer Zahl am Wattenmeer (Zwischen-) Station machen. Allein die Vogelbeobachtungstürme in Varel, Pilsum, Nessmersiel und Dorum-Neufeld verzeichneten rund 5.000 Gäste. Das Programm mit über 400 Veranstaltungsterminen an der gesamten niedersächsischen Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Insel umfasste Exkursionen zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Bus und mit dem Schiff, Vorträge, Expertendinner, Konzerte, Workshops, Gottesdienste und mehr. Der Knutt stand als Titelvogel und Mauretanien als Partnerland der diesjährigen Zugvogeltage im Fokus zahlreicher Veranstaltungen.
Beim Aviathlon, dem alljährlichen Wettbewerb um die meisten beobachteten Vogelarten, gelang Norderney in der Inselwertung ein überraschender Start-Ziel-Sieg. Mit 164 Arten wurde Vorjahressieger Wangerooge auf den 2. Platz verdrängt. Am Festland gelang es Cuxhaven, mit 149 Arten seinen Vorjahrestitel zu verteidigen. Den krönenden Abschluss der Zugvogel bildete wieder das Zugvogelfest am 20. Oktober in Horumersiel, das mit einem bunten Programm rund um Zugvögel und Messeständen von renommierten Optik-Anbietern, Akteuren im Bereich der Umweltbildung und Nachhaltigkeit sowie Naturschutz-Organisationen und Nationalpark-Partnern rund 1000 Gäste begeisterte. Ein herzliches Dankeschön an alle, die zum Gelingen der diesjährigen Zugvogeltage beigetragen haben. Und die nächsten Zugvogeltage kommen bestimmt (nämlich vom 11. bis 19. Oktober 2025)! |
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Seltener Wintergast bei Cuxhaven |
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Eine erstaunliche Begegnung hatte jetzt unser Nationalpark-Ranger Sebastian Keller: An einem grauen kühlen Dezembertag entdeckte er an einem der Wege am Nationalpark bei Cuxhaven einen Wiedehopf, unverkennbar durch sein auffälliges Federkleid und den charakteristischen Kamm. Normalerweise überwintert der Wiedehopf in wärmeren Regionen wie Nordafrika und Südeuropa. Der Cuxhavener Wintergast stocherte mit seinem markanten Schnabel in der der weichen Erde neben dem Weg nach Fressbarem. Irgendwann wurde ihm der Verkehr doch zu viel und er flog in den angrenzenden Nationalpark. Die Ornitholog*innen des Cuxlandes konnten den Wiedehopf dort aus gebührender Entfernung beobachten. „Der Wiedehopf war emsig bei der Nahrungssuche und erbeutete vornehmlich Insektenlarven auf der schmalen Wegschneise Richtung Watt und hielt sich zeitweilig auch direkt am Wattrand auf, bevor er dann auf Weidepfähle des angrenzenden Grünlandes zur Gefiederpflege wechselte“, berichtet Gerd-Michael Heinze, der uns tolle Aufnahmen des fotogenen Vogels zukommen ließ. Der Wiedehopf weitet klimawandelbedingt seine Brutareale in nördlichere Gefilde aus, weshalb sein Brutbestand 2024 durch die Niedersächsische Ornithologische Vereinigung (NOV) niedersachsenweit erfasst wurde. Laut "ornitho" wurde der Cuxhavener Vogel zuletzt am 14.12. im Gebiet beobachtet.
https://www.ornithologie-niedersachsen.de/nov-projekte |
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Schau mal was ich kann: Kopfuntersurfen! |
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Es ist einer der letzten goldenen Herbsttage. Strahlend blauer Himmel, kein Wind, die Flut läuft sachte auf. Der Blick in die Ferne ist atemberaubend, aber es lohnt sich auch, nach unten zu schauen. An der sich mit Wasser füllenden Wattkante kann man sie beobachten: surfende Wattschnecken. Die wohl häufigsten Schnecken im Wattenmeer sind nur 6mm groß, haben aber einen irren Trick drauf: Bei ruhiger See wenden die Schnecken ihren Fuß zur Wasseroberfläche. Der Fuß sondert Schleim ab. Fuß und Schleim zusammen erlauben es den Wattschnecken, unter der Wasseroberfläche zu treiben. Dadurch sind sie die schnellsten Schnecken im Watt und können sich auch als erwachsene Schnecken schnell im gesamten Gebiet ausbreiten. An windstillen Tagen kann man diese Tiere – die als die Hauptnahrung von Brandgänsen bekannt sind – besonders gut beim „Surfen“ beobachten. |
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Benedikt rockt den Science Slam |
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Ein Marderhund begutachtet das Aas © NLPV
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Unser Kollege Benedikt Wiggering ist nicht nur Wissenschaftler mit Leib und Seele, er versteht es auch, die Inhalte und Ergebnisse seiner Arbeit gut verständlich und mitreißend an ein breites Publikum zu vermitteln. Eine perfekte Bühne dafür bietet das Format Science-Slam – Forschende treten hier mit unterhaltsam gestalteten 10-minütigen Vorträgen über ihre Projekte gegeneinander an. Vor zwei Jahren holte Benedikt bereits beim Wilhelmshavener Science-Slam mit seinem Vortrag zum Ameisenlöwen („Es lauert … im Sand!“) aus dem Stand den Sieg. Nun setzte er sich beim Bundesfinale mit seiner Performance zum Aasökologie-Projekt („Wer fraß am Aas?“) gegen sieben Konkurrent*innen durch. Passend zum morbiden Charme dieses Projekts brachte er mit einer „Death-Metal“-Einlage die Göttinger Stadthalle zum Kochen.
Weitere Infos und Links zu den Aufzeichnungen der Veranstaltung.
Live ist „Wer fraß am Aas?“ nochmals am 18.03.2025 beim Wilhelmshavener Science-Slam zu erleben. |
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Kegelrobben starten früh in die Wurfsaison
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Die ersten niedersächsischen Kegelrobbenbabies dieser Wurfsaison wurden schon Anfang November auf der Kachelotplate entdeckt. Unser Nationalpark-Ranger Markus Großewinkelmann hatte am Westende von Juist durchs Spektiv geschaut und auf der gut 1 km entfernten unbewohnten Plate die frische Kinderstube entdeckt. Dank freundlicher Unterstützung der Flugschule unseres Partnerbetriebs „Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e. V.“ konnte sich unsere Robbenexpertin Dr. Thea Hamm kurzfristig einen genaueren Blick aus der Luft auf das Geschehen verschaffen. Am 13. November zählte sie etwa 20 Jungtiere auf der Kachelotplate, am 23.11. waren es schon um die 200. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung dieser Wurfsaison! |
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14. Deutsches See- und Küstenvogelkolloquium |
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Im November trafen sich etwa 160 Vogelkundige und -interessierte aus ganz Deutschland und Nachbarländern zum 14. Deutschen See- und Küstenvogelkolloquium der AG Seevogelschutz in Wilhelmshaven. 20 fesselnde Vorträge zu aktuellen Themen spannten den Bogen von den Auswirkungen der Vogelgrippe bis zum Einfluss des menschengemachten Klimawandels auf See- und Küstenvögel, mit Beiträgen zur Habitatnutzung, der Nahrungsökologie sowie zu intensiven Schutzmaßnahmen und -projekten für ausgewählte Arten. Zum Abschluss konnten die Gäste bei den drei angebotenen Exkursionen - wahlweise zur Flussseeschwalbenkolonie am Banter See in Wilhelmshaven mit neuer Ausstellung, an den westlichen Jadebusen bei Dangast oder zum Langwarder Groden in Butjadingen - Einblicke in Vogelforschung und -schutz im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gewinnen. |
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Langwarder Groden: Naturwunder und Vorzeigeprojekt |
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Bei der diesjährigen Publikumswahl der Heinz Sielmann Stiftung und des Deutschen Wanderverbandes wurde der Langwarder Groden zum „Naturwunder des Jahres 2024“ gewählt. Mit der Renaturierung begann dort vor 10 Jahren ein dynamischer Entwicklungsprozess, der sich auf barrierenfreien Zugängen fortlaufend verfolgen lässt. Von der anfänglichen Skepsis und Ablehnung in der Region gegenüber der Öffnung des Vordeiches ist heute nichts mehr übriggeblieben, was sich auch darin zeigt, dass die Bewerbung zum „Naturwunder“ aus der Mitte der Bevölkerung Butjadingens kam. Einheimische wie Tourist*innen erfreuen sich an dieser landschaftlichen Besonderheit, die bereits 2019 als Qualitätswanderweg „Wanderbares Deutschland“ durch den Deutschen Wanderverband zertifiziert wurde. |
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Junior Ranger: Feierliche Zertifizierung und weihnachtliche Freude |
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Am 7. Dezember 2024 fand die diesjährige Weihnachtsfeier der Junior Ranger des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer im Naturschutzhof Wittmunder Wald statt. Knapp 60 Teilnehmende versammelten sich, um gemeinsam auf ein Jahr voller Naturerlebnis, Engagement und Abenteuer zurück zu blicken. |
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Gemeinsam für die Biosphäre |
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Die Vertreter*innen der Biosphären-Kommunen der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer kamen am 28. November 2024 zu einem Arbeitstreffen in Wilhelmshaven zusammen. Im Zentrum stand dabei die zukünftige Zusammenarbeit in der Entwicklungszone und eine Vereinbarung zu den nächsten Schritten. Das Team der Nationalparkverwaltung hatte Ideen dazu entwickelt, die erörtert und weiterentwickelt wurden. Mehr dazu lesen Sie hier. |
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Beim Kick-off des deutsch-niederländischen Interreg-A-Projekts „WattenVision“ in Nes (Niederlande) Mitte Oktober stellten die zehn Projektpartner, darunter die Nationalparkverwaltung, den etwa 50 Akteur*innen aus der Projektregion die geplanten Aktivitäten vor. Die „Vision“ des Projektes ist es, die Region zu einem der nachhaltigsten Reiseziele Europas zu entwickeln. Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer möchte in Kooperation mit dem Nationalpark De Alde Feânen und weiteren Partnern ein Modell erarbeiten, um im Tourismussektor entstandene CO2-Emissionen durch die Renaturierung kohlenstoffspeichernder Lebensräume auszugleichen. Außerdem beteiligen sich die Nationalparke an der Entwicklung neuer Formen des Naturerlebens und der Besucherlenkung. |
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Sternenfunkeln über Friesland
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Welche Auswirkungen hat Lichtverschmutzung auf Flora und Fauna? Vielschichtige Antworten auf diese Frage gab Dr. Andreas Hänel von der Fachgruppe Dark Sky der Vereinigung der Sternfreunde bei der Informationsveranstaltung „Sternenfunkeln über Friesland“ in Varel. Diese Initiative wurde im Jahr 2022 vom Landkreis Friesland, der Mobilen Umweltbildung „MOBILUM“ sowie der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer ins Leben gerufen. Seitdem haben sich zahlreiche Partner*innen angeschlossen, darunter alle Biosphären-Gemeinden des Landkreises. Bei der Veranstaltung stellten die Initiatoren die Ziele sowie den aktuellen Stand von „Sternenfunkeln über Friesland“ vor und sprachen über die geplante Fortsetzung in Verbindung mit dem Interreg-Projekt DARKER SKY. |
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4. Biosphärenschulen-Aktionstage |
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In der Woche vom 29.09. bis zum 02.10.2024 fanden die diesjährigen Biosphärenschul-Aktionstage in der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer statt. In verschiedenen Projekten erkundeten die Kinder und Jugendlichen den Lebensraum Watt auf vielfältige Weise. Biosphärenschulen sind zukunftsgerichtete Bildungseinrichtungen, die Theorie und Praxis bei Nachhaltigkeitsthemen durch praxisnahen Unterricht, interdisziplinäre Projekte und Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern verbinden. Presseinformation zu den Aktionstagen
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Grundschule Mittegroßefehn als Biosphärenschule ausgezeichnet |
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Am 06.11.2024 fand die feierliche Zertifizierung der Grundschule Mittegroßefehn zur Biosphärenschule statt. Sie ist nun Teil des Netzwerks der Biosphärenschulen Niedersächsisches Wattenmeer, die sich für eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz des Wattenmeers einsetzen. Dies geschieht in der Grundschule Mittegroßefehn auf vielfältige Weise, ganz nach dem Motto: Mit Herz, mit Hand, mit Spaß und mit Verstand. Die Grundschule Mittegroßefehn wurde bereits als „Umweltschule“ und „Plattdüütsk School“ ausgezeichnet. Bericht zur Zertifizierung
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Das Wattenmeer in Zeiten des Klimawandels |
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Klimawandel, Naturschutz und Tourismus: Die Akteure der Welterbe-Gemeinschaft am niedersächsischen Wattenmeer betrachteten beim 13. Weltnaturerbe-Forum in Bensersiel die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wattenmeer und die Küstenregion sowie die damit einhergehenden Herausforderungen und Chancen. Deutlich wurde, dass die Folgen des Klimawandels erhebliche Veränderungen sowohl für die Natur im Wattenmeer als auch für die Menschen in der Region mit sich bringen. Wie Anpassungsstrategien im Natur- und Küstenschutz sowie im Tourismus aussehen können und welche Projekte bereits laufen, stellten Expert*innen rund 100 Teilnehmenden vor. Anregungen, wie man Klimaanpassung mitdenken kann, von kleinen Schritten im Alltag bis hin zur unternehmerischen Planung, bot die abschließende Podiumsdiskussion. Die Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und der Tourismus-Agentur Nordsee (TANO). mehr zum Weltnaturerbe-Forum |
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Hand in Hand – bundesweit und vor Ort |
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Jahrestagung der Freiwilligen-Koordinator*innen © NNL
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Seit 20 Jahren bieten die Nationalen Naturlandschaften Menschen jeden Alters die Möglichkeit, sich ehrenamtlich in einem Großschutzgebiet zu engagieren. In inzwischen 57 Nationalparken, Naturparken und Biosphärenreservaten sind mehr als 3.000 Freiwillige jeden Alters jährlich im Einsatz. Qualifizierte Freiwilligenkoordinatorinnen und -koordinatoren gewährleisten eine professionelle Betreuung von Freiwilligen und eine Auswahl an Mitmach-Projekten für alle Generationen. Zu ihrer diesjährigen Fachtagung trafen sich die Koordinator*innen Anfang Dezember im Nationalpark und Naturpark Kellerwald-Edersee. Die Vernetzungs- und Fortbildungsveranstaltung dient dem Ziel, das Freiwilligenprogramm fortlaufend weiterzuentwickeln und professionelle Strukturen zu stärken. Ein Schwerpunktthema war diesmal „Psychisch fit in Ehrensache Natur“: Wer für den Naturschutz „brennt“, läuft Gefahr, sich selbst zu überfordern und persönliche Dinge hintenan zu stellen. Die Betreuer*innen haben ein sorgsames Auge auf die engagierten Menschen – Engagement soll keine Belastung sein, sondern Freude bereiten und gerade der Einsatz in der und für die Natur kann heilsam sein, wenn die gesunden Grenzen des zeitlichen und fachlichen Umfangs eingehalten werden. Im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer scheint das gut zu klappen. Einigen gefällt es so gut, dass sie jedes Jahr für einen mehrwöchigen Einsatz wiederkommen – und der eine oder die andere hat sich dabei so ins Wattenmeer verliebt, dass es als neuer Hauptwohnsitz und zweite Heimat gewählt wurde. Wir danken allen Freiwilligen und auch unseren Ranger*innen und anderen hauptamtlich Betreuenden vor Ort, dass Hand in Hand so Vieles für unser Schutzgebiet geleistet wurde! |
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Angebote für ehrenamtliche Mitarbeit 2025
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Partnerschaft ohne Grenzen in einem Europa der Regionen |
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Zwei prominente Vogelschutzgebiete mit internationaler Bedeutung, zwei staatenübergreifende UNESCO-Welterbegebiete, zwei wichtige ökologische Regionen in Europa – Naturerlebnis, Arten- und Naturschutz, Forschung. Zwei Nationalparke in der EU, die eng zusammenarbeiten, freundschaftlich verbunden sind und ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Bereich Naturschutz, Tourismus und Nachhaltigkeit aktiv austauschen, auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung: Seit zwei Jahren stehen die Nationalparke Niedersächsisches Wattenmeer und Neusiedlersee-Seewinkel im engen fachlichen und partnerschaftlichen Austausch. Jetzt präsentierten sie sich mit einer beeindruckenden Fotoausstellung gemeinsam in der niedersächsischen Landesvertretung in Brüssel - als Inspiration für den politischen Diskurs zum Naturschutz in Europa. mehr Infos in der Presseinformation |
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Moin, ich bin Hannah Wilting und freue mich, seit Anfang Dezember für die Organisation der Zugvogeltage verantwortlich zu sein! Das Wattenmeer habe ich schon als Studentin im Rahmen meiner Bachelorarbeit kennengelernt, seit 2018 darf ich mich an verschiedenen Stellen auch beruflich für seinen Schutz einsetzen. 2015 habe ich als Studentin die Zugvogeltage als Besucherin erlebt und bin seit jeher begeistert von dem Format. Es ist mir daher eine besondere Freude, nun selbst, mit Unterstützung meines Kollegen Jan Wagner, mit dieser Veranstaltung viele Menschen für den Vogelzug und das Weltnaturerbe Wattenmeer zu begeistern. Zusätzlich darf ich die internationalen Kooperationen des Nationalparks betreuen. Gespannt blicke ich daher auch auf viele inspirierende Begegnungen mit unseren Partnern in anderen Ländern. |
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Hallo zusammen, mein Name ist Tabea Kappler und ich arbeite seit Mitte September für die Nationalparkverwaltung. Ich bin zum einen im Rahmen des Projektes „Gemeinsam für die Biosphäre Wattenmeer“ für die Öffentlichkeitsarbeit zur Biosphärenregion verantwortlich, zum anderen kümmere ich mich um die Informationsinfrastruktur im Nationalpark. Dies umfasst die Betreuung der Informationsangebote, insbesondere Infotafeln, -säulen sowie Lehrpfade. Zuvor war ich als Online-Redakteurin, Content- und Social Media Managerin mit Schwerpunkt Tourismus bei der Wirtschaftsförderung Bremen tätig. Ich freue mich auf die vielen neuen Erfahrungen und Bekanntschaften, die mich hier erwarten. |
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Moin, ich bin Jil Soika und seit Mitte November für das Projekt WattenVision in der Nationalparkverwaltung verantwortlich. Das Projekt hat zum Ziel, gemeinsam mit insgesamt zehn Projektpartnern aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung eine grenzübergreifende Modellregion für nachhaltigen Tourismus zu schaffen. Ursprünglich komme ich aus Göttingen, habe in Berlin Agrarwissenschaften und Agrarökonomie studiert, freue mich nun wieder in Niedersachsen zu sein und in der Nationalparkverwaltung Wattenmeer einzigartiges gemeinsam zu schützen. |
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Staatssekretärin Anka Dobslaw besucht den Nationalpark |
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Umwelt-Staatssekretärin Anka Dobslaw (2. v. rechts) und Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung (ganz rechts), mit Normann Grabow, Astrid Martin und Bernd Oltmanns (von links, alle Nationalparkverwaltung) © NLPV |
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Im Oktober freuten wir uns über den Besuch von Anka Dobslaw, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz. Begleitet von Mitgliedern des Leitungskreises der Nationalparkverwaltung, begegnete sie auf dem Salzwiesenpfad Cäciliengroden dem Charme einer herbstlichen Salzwiese. Anschaulich ist dort auch das direkte Zusammentreffen mit Küstenschutzanforderungen. Denn vor knapp 30 Jahren war dieser Bereich Schauplatz eines ernsten Konflikts zwischen einer zügigen Deicherhöhung auf Kosten von Nationalparkflächen, zugleich dann auch Ausgangspunkt für das heute meist verständige Miteinander von Küsten- und Naturschutz. In den Räumlichkeiten der Nationalparkverwaltung wurden im Anschluss aktuelle Arbeitsthemen wie die angestrebten Salzwiesen-Renaturierungsprojekte im Rahmen des "Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz" vertieft. Die abendliche Auftaktveranstaltung zu den 16. Zugvogeltagen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit einem Grußwort von Frau Dobslaw rundete den Tag ab und ließ die gesamte Bandbreite der Aktivitäten einer Großschutzgebietsverwaltung erahnen. |
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Es wirkt wie ein verspäteter Halloween-Streich: Ein fleischfarbener Klumpen mit mehreren Anhängen treibt sachte im Spülsaum – an einer Kante ist er rötlich verfärbt. Wo einige unbedarfte Strandspazierende sofort an Leichenteile denken und gleich prominente forensische Entomologen über Soziale Medien anschreiben, erkennen geübte Spülsauminteressierte eine „Seemannhand“ (Alcyonium digitatum Linnaeus, 1758) auch als „Tote Mannshand“, „Tote Meerhand“ oder „Toter Mannfinger“ bekannt. Um Leichenteile handelt es sich nur, wenn man hierbei an Kadaver anderer Lebewesen denkt – das Fundstück ist zu keinem Teil menschlichen Ursprungs. Vielmehr handelt es sich um eine Lederkoralle (Alcyoniidae) – was weniger makabre deutsche Namen illustrieren: „Nordische Korkkoralle“ oder „Bastardschwamm“. Es handelt sich, wie bei allen Korallen, um eine Kolonie von vielen Tieren. Im Gegensatz zu tropischen Korallen lebten die Einzelpolypen jedoch nicht mit Zooxanthellen in Symbiose. Da die Art in der Nordsee ab 20m Tiefe auf Festsubstrat (Felsen, Muschelschalen, Wrackteile etc.) vorkommt, wird sie zwar regelmäßig, aber selten an unseren Stränden gefunden, denn die Nordsee ist vor allem von Weichsubstraten bestimmt. Es besteht also in keinem Fall (weder kriminalistisch noch biologisch) ein Grund zur Aufregung. Wenn Sie nun auf Strandfunde neugierig geworden sind: Die Plattform und App beachexplorer.org bietet neugierigen Interessierten eine kostenfreie Bestimmungsübersicht und die Möglichkeit, Funde direkt vor Ort zu melden. Diese Funde helfen auch direkt bei der wissenschaftlichen Dokumentation unserer Naturschutzarbeit. |
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Hrsg.: Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Virchowstr. 1, 26382 Wilhelmshaven, Tel. 04421-911-0, E-Mail: presse@nlpvw.niedersachsen.de
Redaktion: Imke Zwoch, Louisa Hofmann, Florian Carius
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