40+ Erlebnisse, neue Projekte und ein ungewöhnlicher Weihnachtsbesuch
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Kopf des Newsletters mit Logo 40 Jahre

Moin liebe Leser*innen,
Sturm, Regen, Schnee, Sonne, Wolken, klarer Himmel. So jung, wild und dynamisch, wie sich das neue Jahr zeigt, wird 2025 auch für uns. Denn nach dem Feiertrubel ist vor dem Feiertrubel und wir begehen gemeinsam den 40. Geburtstag unseres, Ihres, Nationalparks.
Wer selbst schon einmal 40 geworden ist, weiß, das ist gar nicht mal so schlimm. Es ist wie 20 werden, bloß viel entspannter. Wir wissen, was wir erreicht haben, welche Herausforderungen anstehen und wo wir in Zukunft besser werden möchten. Wir wissen, was wir können. Also, Ärmel hoch und packen wir sie an, unsere gemeinsame Zukunft im Nationalpark Wattenmeer!

Aktuelles
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Themenjahr 2025; jung, wild, dynamisch; Brandung am Sandstrand

Foto: Adam Schnabler

Im Gründungsjahr 1985 war unser Nationalpark der erst dritte in ganz Deutschland. Das Wattenmeer ist, erdgeschichtlich gesehen, relativ jung. Auf 4380 km² Nationalparkfläche wird eines der letzten Wildnisgebiete Mitteleuropas geschützt, welches von einer einzigartigen Dynamik geprägt ist. Genauso jung, wild und dynamisch begehen wir dieses Themenjahr und laden Sie ganz herzlich zum Mitmachen ein! Dazu hat die Nationalparkverwaltung mit Hilfe vieler Naturerlebnis-Akteur*innen über 40 Veranstaltungen organisiert. Diese bieten einzigartige und vielfältige Erlebnisse im und am Wattenmeer. Über das ganze Jahr verteilt zwischen Sylt und Elbmündung ist für jede*n was dabei!
Los geht es schon am 19. Januar mit dem „Spülsaumtrio“, einer vogelkundlichen Wanderung auf der Hamburger Hallig.

Das Themenjahr
Die Veranstaltungen
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Vogelgrippe im Blick; Mensch in Schutzkleidung mit PKW und Anhänger auf dem Deich

Foto: Alina Claußen / LKN.SH

Im Herbst 2024 gab es vereinzelt Nachweise von Vogelgrippefällen im Nationalpark. Nachweislich betroffene Arten waren Weißwangengans, Pfeifente und Mantelmöwe. Zum Jahresende häuften sich die Totfunde und positiven Nachweise von Vogelgrippe-Viren. Da es in den vergangenen Jahren immer wieder große Ausbrüche gab, ist die Lage unter genauer Beobachtung. Die Nationalparkverwaltung arbeitet dafür eng mit den entsprechenden Naturschutzverbänden und Veterinärbehörden zusammen. Wir halten Sie auf unserer Webseite über die aktuelle Entwicklung der Situation auf dem Laufenden.

Aktuelle Informationen
Faszinierende Biologie
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Kegelrobbengeburten; Luftaufnahme Kegelrobbe mit Nachwuchs auf Sandbank

Foto: Thomas Grünkorn / BioConsult

Im Dezember wurde der erste Kegelrobbennachwuchs der Saison im Gebiet des schleswig-holsteinischen Nationalparks entdeckt. Während eines Zählfluges fotografierte Thomas Grünkorn von Bioconsult SH ein wenige Wochen altes Jungtier auf der Sandbank D-Steert nordwestlich von Trischen. In der Regel kommen die Jungen dank ihres Embryonalfelles gut allein zurecht, auch bei Wind und kalten Temperaturen. Sollten Sie ein augenscheinlich hilfloses Tier entdecken, können Sie es problemlos über unsere RobbenApp melden.

Pressemitteilung
RobbenApp
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Geschichten aus 1001 Nestern; Kiebitz auf feuchter Wiese

Foto: Christian Wiedemann / LKN.SH

Im Beltringharder Koog nisteten im vergangenen Jahr 1001 Kiebitzpaare. Das berichtet der Verein Ornithologische Arbeitsgemeinschaft für Schleswig-Holstein und Hamburg. Auch der Bruterfolg war erfreulich. Die Zahl der Küken und flüggen Jungvögel sei kaum zu überblicken gewesen. Dank verbesserter Habitate und einem erfolgreichem Prädationsmanagement nahmen auch die Bestände von Uferschnepfe, Sandregenpfeifer sowie Austernfischer und Kampfläufer zu. Sie interessieren sich für Vogelbeobachtungen?

Tipps für die Praxis
Forschung und Monitoring
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Müll im Vogelmagen

Foto: Ulrich Bolm-Audorff

Die Nationalparkverwaltung koordiniert das „Eissturmvogel-Müll-Monitoring“. Seit Herbst 2024 ist das Monitoring durch einen Kooperationsvertrag zwischen Niedersachsen, der Hansestadt Hamburg und Schleswig-Holstein langfristig gesichert. Auftragnehmer Dr. Nils Guse verfügt bereits über umfassende Erfahrungen in dem Bereich. Er berichtet: „Der Eissturmvogel ist ein echter Hochseevogel. Bei der Nahrungssuche frisst er leider auch Plastikmüll. Sein Mageninhalt verrät uns, wie es um die Plastikmüllbelastung an der Meeresoberfläche bestellt ist.“ Der Beitrag und die Motivation vieler ehren- und hauptamtlichen Helfer*innen sei „die unverzichtbare Grundlage unseres Programms. Ihnen gebührt mein herzlicher Dank.“

Eissturmvogel-Müll-Monitoring
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Projekt EKOWA startet; Uferbereich Hamburger Hallig

Foto: Moritz Padlat / LKN.SH

Das Forschungsprojekt EKOWA (Ermittlung von Kohlenstoff-Festlegungs-Potenzialen im Wattenmeer) ist bewilligt. EKOWA untersucht an unterschiedlichen Standorten in Salzwiesen, Watten und Seegraswiesen die Festlegungsraten von Kohlenstoff. Die Erkenntnisse verbessern das Verständnis zur Bedeutung von Küstenfeuchtgebieten bei der Klimaanpassungsfähigkeit im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Mit den erhobenen Daten werden außerdem Empfehlungen für ein angepasstes Management der Lebensräume erarbeitet. Das BMUV finanziert das Projekt im Rahmen des Aktionsprogrammes „Natürlicher Klimaschutz“. Es läuft von 2025 bis 2028. Die Arbeitsgruppe Prof. Dr. Kai Jensen der Universität Hamburg führt die Forschungsarbeiten durch und bearbeitet sie in enger Abstimmung mit den Bundesländern Hamburg und Niedersachsen. In der Nationalparkverwaltung planten Moritz Padlat und Janina Schrader das Projekt und begleiten die Durchführung.

Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Projekt iSeal verlängert; Person entnimmt Probe aus Watt

Foto: Achim Wehrmann / Senckenberg

Wie wirken sich menschengemachte Einflüsse auf die Küstenökosysteme der niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Nationalparke aus? Wie beeinflussen eingewanderte Arten die Nahrungsnetze? Das untersuchte das Projekt iSeal seit Ende 2021 und arbeitete dafür auf internationaler Ebene mit Expert*innen zusammen. Leider zeigen die Untersuchungen und Analysen seit Projektstart, dass die Küstenökosysteme durch hohe Belastungen in einem schlechten Zustand sind. Das vom BMBF finanzierte Projekt geht nun nahtlos in die Verlängerung bis Ende 2027. Es sollen Zielwerte für einen „guten ökologischen Zustand“ erarbeitet werden. Die Ergebnisse sind direkt für die Naturschutzpraxis nutzbar und daher von großer Bedeutung.

iSeal-Projekt
Aus dem Multimar Wattforum
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Zufriedene Gäste; Fischotter unter Wasser

Foto: Nicole Neumann / LKN.SH

Das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum zieht eine positive Bilanz für das Jahr 2024. Leiterin Marén Bökamp-Hamkens ist zufrieden: „Wir haben eine hohe Gästezufriedenheit und mit den Fischottern neue Publikumslieblinge.“ Auch besuchten wieder viele Schulklassen die Bildungseinrichtung und begeisterten sich für das Wattenmeer. In diesem Jahr gibt es viele bewährte und neue Veranstaltungen, unter anderem zum 40. Geburtstag des Nationalparks. In der Ausstellung und im Außenbereich sind einige Neuerungen geplant. Blicken Sie mit uns auf das vorige Jahr zurück und freuen sich auf 2025!  

Rückblick und Ausblick
Aktive Naturschutzverbände
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Lächmöwe ist Vogel des Jahres

Foto: Mathias Schäf

Unser Partner, der Verein Jordsand, kürt seit über zehn Jahren einen Seevogel des Jahres. In diesem Jahr ist es die Lachmöwe. Der Naturschutzverein macht darauf aufmerksam, dass die Bestandszahlen dieser Art stark rückläufig sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben klimabedingten Veränderungen ihrer Lebensräume und Brutgewässer haben es die Lachmöwen auch mit einer erhöhten Bedrohung durch im Wattenmeer natürlicherweise kaum vorkommende und zugewanderte Raubsäugetiere zu tun.

Artensteckbrief
Verein Jordsand Pressemitteilung
Wunderbares Weltnaturerbe
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Weltfeuchtgebietstag; Banner mit buntem Herz

Bild: worldwetlandsday.org

Am 2. Februar ist World Wetlands Day, also Weltfeuchtgebietstag. Das diesjährige Motto lautet: „Feuchtgebietsschutz für unsere gemeinsame Zukunft“. Auch für unseren Nationalpark sind Feuchtgebiete von großer Bedeutung. Seit 1991 ist das schleswig-holsteinische Wattenmeer offiziell Ramsar-Gebiet. Die Ramsar-Konvention ist ein Übereinkommen zum Schutz international bedeutungsvoller Feuchtgebiete, die ein unverzichtbarer Lebensraum für Wasser- und Watvögel sind. Es wurde am 2. Februar 1971 begründet.

Gebietsschutz im Nationalpark
Menschen und Medien
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Eine Legende verlässt das Gelände; Gruppenfoto einer Verabschiedung

Foto: Alina Claußen / LKN.SH

„Ik bün de Hälfte vun Silke Dabbert“. So is dat vör 25 Johr losgahn.
Als goode Seel vun uns Huus is Ute Missal vör 25 Johr als Sachbearbeiterin in‘n Fachbereich 10 för Verwaltungsarbeiten, Beschaffung vun Bürokram oder ok Rekens tostännig ween. Wenn dat um unse Reisekostenavreken gung, denn weer man bi Ute Missal good ophoven.
Se weer jümmers früündlich un fröhlich, hilfsbereit hett se uns wiederhulpen. Dat weer jümmers een groode Freud mit ehr tohoop to arbeiden.
Vergnögt und humorvull, so hett de Nationalparkverwaltung veele Johren vun Ute Missal good hatt.
Nu steiht de Ruhestand vör de Döör und wi wünschen Ute Missal und ehr Familie all‘ns Goode. Wie seggen ehr veelen hardlichen Dank, bannig veel Gesundheit und - hol die fuchtig!

Moin, ich bin Lenke Tödter! Seit dem 5. Dezember gehöre ich zur Nationalparkverwaltung und arbeite in der zweiten Phase von dem Projekt iSeal der DAM-Forschungsmission sustainMare. Nachdem ich Meeresbiologie in Rostock studiert und meinen Doktor am Zoologischen Museum in Hamburg absolviert habe, bildete ich mich im Bereich Bioinformatik und Biostatistik weiter. Das ermöglichte mir, eine Vertretungsstelle in der ersten Phase von iSeal mit dem Thema der Nahrungsnetz-Modellierung von Miesmuschelbänken im schleswig-holsteinischen Wattenmeer auszufüllen. Ich freue mich, dass ich jetzt weiter in dem Projekt an dem Thema arbeiten kann und nun, neben den Modellierungsaufgaben, auch das Projektmanagement mit übernehmen darf.

Foto: Lenke Tödter / LKN.SH

Das Magazin am Meer widmet 2025 seinen Schwerpunkt dem 40-jährigen Bestehen des Nationalparks. In einem großen Sonderteil gibt es ausführliche Informationen zum Gebiet, Beispiele zu den Erfolgen der vergangenen vier Jahrzehnte und zahlreiche Veranstaltungstipps. Das hochwertige Magazin liegt kostenfrei an touristischen Hotspots und bei vielen Nationalpark-Partnern aus. Auf unserer Homepage kann es heruntergeladen werden.

Bild: West formArt

Zum Download
Watt noch?
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Strand voller Seesterne; angespülte Seesterne an Sandstrand

Foto: Anne Schacht / LKN.SH

Anfang des Jahres wurden am Weststrand bei List und an vielen weiteren Strandbereichen auf Sylt unzählige tote Seesterne angespült. Die bundesweite Medienresonanz war enorm. Dabei ist das Phänomen in den Wintermonaten nicht unbekannt. Nach kräftigen Sturmlagen, wie es zu Jahresbeginn der Fall war, kommt es regelmäßig in Küstengebieten vor. Der starke Wellengang reißt die Seesterne von ihren Substraten. Durch Wind und Strömung verdriften die Tiere, so dass sich ihr ursprünglicher Herkunftsort nicht ohne Weiteres bestimmen lässt.

Fundstück des Monats
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht Weihnachtsbesuch; angespülte Unechte Karettschildkröte

Foto: Kai Dethlefsen

An Heiligabend wurde in Rantum eine Unechte Karettschildkröte entdeckt. Glücklicherweise wurde das Tier rechtzeitig in das Sylt Aquarium gebracht, wo es seitdem aufgepäppelt wird. Stefan Köster, Leiter des Aquariums, berichtet, sie sei auf einem guten Wege, wieder ausgewildert werden zu können. Am 10. Januar gab es einen weiteren Lebendfund dieser Art auf Amrum. Auch dieses Tier wurde rechtzeitig in das Sylt Aquarium gebracht.
Eine tote Unechte Karettschildkröte spülte die Nordsee Anfang des Jahres an den Strand von St. Peter-Ording. Das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW) in Büsum holte den Kadaver ab, um ihn zu untersuchen. Die Unechte Karettschildkröte gilt als gefährdet und ist in wärmeren Gewässern heimisch. Die drei gefundenen Exemplare verirrten sich vermutlich über den Golfstrom bis in die Nordsee.

Nationalpark erleben
Nationalpark Nachrichten Januar 2025 - Bericht 40+ Erlebnisse; Schneeammern am Wasser

Foto: Christian Neumann / LKN.SH

Zum 40. Geburtstag finden über 40 Veranstaltungen im gesamten Gebiet des Nationalparks statt. Für Einheimische und Gäste werden die vielfältigen Facetten des Gebietes erlebbar. Gleich zum Jahresbeginn haben Sie die Möglichkeit, an folgenden Führungen und Wanderungen teilzunehmen:

"Dem Spülsaumtrio auf der Spur" - Singvogelbeobachtung am Deich: Amsinck-Haus/Hamburger Hallig: Sonntag, 19. Januar 2025, 11 bis 14:30 Uhr

Sonnenuntergangsführung am Wattenmeer im Hauke-Haien-Koog:
Hauke-Haien-Koog: Samstag, 1. Februar 2025, 15:30 bis 17:30 Uhr

Winter-Wattwanderung „Ol Büsum & Muschelessen“:
Nordermeldorf: Samstag, 8. Februar 2025, 12:30 bis 16:30 Uhr

Die Veranstaltungen

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Herausgeber

LKN.SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning
nationalpark@lkn.landsh.de

Redaktion: Anneliese Smuda und Alexandra Schnurr
Kontakt: Redaktion.Nationalpark@lkn.landsh.de     

www.nationalpark-wattenmeer.de
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