Liebe Leserinnen und Leser, zu wissen, dass man nicht alleine ist, tut manchmal richtig gut: Wenn die Welt sich so schnell dreht, dass Schwindel die einzig logische Konsequenz ist. Wenn bei Schlagwörtern wie Klimakrise, Sondervermögen oder Populismus ein Taumel einsetzt. Dann ist es wichtig, starke Partner*innen an der Seite zu haben, die sich gegenseitig unterhaken und gemeinsam stabil weitergehen. Wir als Nationalparkverwaltung sind froh, ein solches Partner-Netzwerk zu haben, das vom lebendigen Austausch für die gemeinsame Sache getragen wird. Wie aktiv und enthusiastisch die über 180 Nationalpark-Partner sind, zeigte deren Jahrestreffen in Breklum. Auch die 40+ Angebote, die im Rahmen des Jubiläumsjahres von den Partnern angeboten werden, sind Zeugnis des Engagements. Und was ist diese gemeinsame Sache? Natürlich unser einzigartiges Wattenmeer! |
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Foto: screenshot NNL
Im Gründungsjahr des Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 1985 war die Karte der Großschutzgebiete in Deutschland noch ziemlich leer. Nur in Bayern gab es bereits die Nationalparke Bayerischer Wald und Berchtesgarden. Heute gibt es im Bundesgebiete 16 Nationalparke, 18 Biosphärenreservate, 104 Naturparke und drei Wildnisgebiete. Der Dachverband Nationalen Naturlandschaften e.V. (NNL) bildet ein Bündnis dieser Schutzgebiete. Die NNL verleihen den Großschutzgebieten eine gemeinsame Stimme und einheitliches Auftreten. Und: Sie prüfen die Gebiete alle zehn Jahre anhand definierter Kriterien und Standards. Aktuell erstellen sie einen Bericht für unseren Nationalpark, der Handlungsempfehlungen für die zukünftige Arbeit der Nationalparkverwaltung enthalten wird. |
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Foto: Nicole Neumann / LKN.SH
In der Nationalparkregion kam es in diesem Jahr zu mehreren Sichtungen von wildlebenden Fischottern. Auf Sylt filmte die Schutzstation Wattenmeer zufällig einen Fischotter mit einer Wärmebilddrohne. Diese wird eigentlich zur Überwachung der Rattenpopulation eingesetzt. Auf Eiderstedt halfen Mitarbeitende des Nationalpark-Zentrums Multimar Wattforum bei der Rettung eines Fischotters, der sich in eine Garage verirrt hatte. Die vermehrten Nachweise zeigen, dass Artenschutzmaßnahmen funktionieren. Schleswig-Holstein wird wieder „Otterland“. Im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum können Gäste Fischotter naturnah beobachten. |
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Foto: Pedro Martinez
Wussten Sie schon, dass Hummer gerne stinkendes Aas fressen? Zumindest die Hummer, denen unserere Kollegin Dr. Ulrike Schückel im Rahmen des Forschungsprojektes HUSAWA begegnete. Denn diese ließen sich am besten mit Fischabfällen ködern, die bereits einen unangenehmen Geruch entwickelt hatten. Zumindest für menschliche Nasen. Der Europäische Hummer ist der größte heimische Krebs in der Nordsee. Er kann bis zu 60 Jahre alt und 50 cm lang werden. Nach der Paarung können Weibchen bis zu 20.000 Eier tragen, wovon nur ein Bruchteil überlebt. Der Europäische Hummer gilt laut Roter Liste als stark gefährdet. Vor allem Überfischung, Meeresverschmutzung und die fortschreitende Zerstörung seines Lebensraumes führte zum drastischen Einbruch der Bestände. Daher ist diese Art im Nationalpark besonders geschützt und darf hier nicht gefischt werden. |
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Foto: Martin Stock / LKN.SH
Der Wind peitschte die Wellen immer weiter auf und trieb sie unerbittlich gegen die aufgeweichten Deiche. Im Februar 1825 kam es an der Nordseeküste zu einer verheerenden Flutkatastrophe, die die Halligen besonders schwer traf und auch Pellworm fast komplett überflutete. Hunderte Menschen starben, noch mehr verloren ihr Hab und Gut. Ein dringend notwendiges Umdenken im Küstenschutz setzte ein. Die Biosphäre Pellworm beschäftigt sich in diesem Jahr in einer Veranstaltungsreihe mit der Jahrhundertkatastrophe. Viele Akteur*innen auf der Insel beteiligen sich und bieten den Interessierten ein buntes Veranstaltungsangebot. Neben Vorträgen zur Sturmflut und zum Deichbau, ist beispielsweise eine Radtour in den Bupheverkoog oder eine geführte Wattwanderung zu historischen Kulturspuren geplant. Auch ein thematischer Kino-Abend soll zur Palette der Angebote gehören. |
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Foto: Anneliese Smuda / LKN.SH
Es ist das Netzwerk-Highlight des Jahres: das Treffen der Nationalpark-Partner. Über 100 engagierte Partner aus verschiedenen Branchen des nachhaltigen Tourismus in der Nationalparkregion kamen am 6. März im Christian-Jensen-Kolleg in Breklum zusammen. Der Vormittag bot interessante Vorträge mit Rück- und Ausblicken zur Arbeit des Nationalparks. Ein literarischer Kurzfilm nahm die Anwesenden mit auf eine beeindruckende Reise auf die Insel Trischen und am Nachmittag stellten verschiedene Partner ihre Angebote vor. Von besonderer Bedeutung waren die vielen Möglichkeiten, sich auszutauschen, alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Insgesamt zählt das lebendige Netzwerk, das seit 2003 besteht, 186 Partner. Im vergangenen Jahr konnten elf hinzugewonnen werden. |
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Nicole Neumann / LKN.SH
Sie sind Nationalpark-Partner oder arbeiten pädagogisch in einem Kindergarten oder an einer Schule? Vielleicht vermieten Sie in der Region Ferienunterkünfte oder sind anderweitig im touristischen Sektor tätig? Dann nutzen Sie die Chance und besuchen das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum noch bis zum 31. März kostenfrei. Als ein wichtiger Multiplikator ist dieser Personenkreis eingeladen, die verschiedenen Ausstellungen des größten Informationszentrums zum Wattenmeer zu erkunden. Nutzen Sie die Möglichkeit, in Ruhe alles auszuprobieren und die vielen Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Ganz entspannt sammeln Sie Anregungen für die Menschen, die Ihnen in ihrem Arbeitsalltag begegnen, ob Kinder und Jugendliche, Gäste oder Kund*innen. |
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Foto: Mike Schröder / LKN.SH
Das Heiraten im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum ist wieder möglich. Die Trauung findet im Forum vor dem großen 250.000 Liter-Aquarium statt. Ein einzigartiges und exklusives Ambiente! Denn für eine Stunde gehört das Forum nur dem Brautpaar und der Hochzeitsgesellschaft. Und natürlich den Nordseefischen (die bis jetzt noch nie etwas gegen eine Eheschließung einzuwenden hatten). Bis zu 80 Personen können an dieser Trauung vor ungewöhnlicher Kulisse teilnehmen. Der Besuch der interaktiven Ausstellungen ist für die geladenen Gäste inklusive. Auf Wunsch ist auch ein Catering über das Restaurant im Nationalpark-Zentrum buchbar. Ein Sektempfang auf der Terrasse ist ebenfalls möglich. |
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Foto: Martin Stock / LKN.SH
Im Februar wurde dem Welterbezentrum in Paris der aktuelle Erhaltungszustandsbericht (State of Conservation-Report; SoC-Report) zum Weltnaturerbe Wattenmeer vorgelegt. Damit erfüllen die drei Wattenmeerstaaten die Forderung des Welterbekomitees aus dem Juli 2024. Darin werden verschiedene Fragen und Forderungen des Welterbekomitees thematisiert. Diese betreffen den Schutz und das Management des Weltnaturerbe Wattenmeeres. Der SoC-Report wird in die 47. Welterbekomiteesitzung im Juli einfließen. Im Zuge der Erstellung des SoC-Reports fand auch eine regionale Beteiligung (u.a. in Schleswig-Holstein der Nationalpark-Kuratorien) statt. Der Bericht ist ein öffentliches Dokument, das von allen Interessierten eingesehen werden kann. |
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Foto: Hinke Lise Hoekstra
Den Sommer in einzigartiger Natur verbringen und gleichzeitig eine Menge über das Wattenmeer, Naturschutz und Nachhaltigkeit lernen? Die Wadden Sea World Heritage Summer School bietet Bachelor- oder Masterstudent*innen diese besondere Möglichkeit. Die interdisziplinäre und internationale Gruppe beschäftigt sich mit dem Thema: „Wadden Sea Under Pressure“. Vom 18. bis zum 29. August finden in Dänemark und Deutschland Feldbesuche und Vorträge von Expert*innen statt. Die Plätze sind begrenzt! Eine Bewerbung ist bis zum 15. Mai möglich. |
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Foto: Adam Schnabler / LKN.SH
... zu Fuß durch das heutige Weltnaturerbe Wattenmeer nach England zu wandern? Vor etwa 10.000 Jahren lag der Meeresspiegel der Nordsee noch 120 Meter niedriger als heute. Unsere Vorfahren besiedelten das nacheiszeitliche Land, jagten und fischten dort, wo heute die Nordsee liegt. Das Meer, uns so vertraut, als wäre es schon immer dort gewesen. Doch unter dem Meeresboden liegen immer noch die uralten Landschaften verborgen. Aktuelle, seismische Untersuchen machen sie sichtbar und führen zu neuen Erkenntnissen über die Gletscherbewegungen, die vor Millionen von Jahren stattfanden. Wissenschaftler*innen nutzen diese Forschungsergebnisse, um besser zu verstehen, wie sich globale Klimaveränderungen auf Schwankungen von Eisschilden und Meeresspiegel auswirken können. |
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Foto: Screenshot "Ganz weit oben"
Das schleswig-holsteinische Urlaubsmagazin „Ganz weit oben“ begleitete unsere Rangerin Leonie Dittmann im vergangenen Jahr in ihrem Arbeitsalltag. Neben der Rangerin wurden auch die Nationalpark-Wattführerin Anke Dethlefsen und der Biologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer interviewt. Zusätzlich zum Artikel im Print-Magazin kann der Beitrag auch online angesehen werden. Besonders spannend: In drei Videoclips erklären die Interviewpartner*innen, warum sie gerne in diesem einzigartigen Lebensraum arbeiten und was ihren Alltag hier ausmacht. Und warum das Wattenmeer so faszinierend ist. |
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Foto: Alina Claußen / LKN.SH
Friederike Weiser (links im Bild) verabschiedet sich mit einem lachendem und einem weinenden Auge, aber auch mit dem für sie typischen, strahlenden Lächeln, in den Ruhestand. Im Jahr 2020 begann sie ihre zunächst befristete Teilzeit-Stelle als Assistenz der Nationalparkstiftung Schleswig-Holstein. Friederike machte ihren Job so gut, dass sie länger blieb, als anfänglich geplant, und sogar die Stunden aufstockte. Denn es gab und gibt viel zu tun: Koordinierung von unzähligen Projektförderungen, Berichterstellung und Dokumentationsverwaltung, Unterstützung des Vorstandes und Koordinierung aller Sitzungsgremien und vieles mehr. Doch nun ist wirklich Schluss und für Friederike beginnt ein neues Kapitel. „Friederike, du bist uns immer eine sehr kompetente, fröhliche und zugewandte Kollegin gewesen“, sagt Kirsten Boley-Fleet zur Verabschiedung, „dein Mann freut sich bestimmt über deine ‚Vollzeit-Gesellschaft‘, aber wir werden dich vermissen!“ Wir sagen Danke und wünschen Friederike für ihren Ruhestand alles Gute. Übrigens: Das Bewerbungsverfahren für die Nachbesetzung der Stelle als Vorstandsassistenz der Nationalpark Stiftung läuft noch! |
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Ein Nachruf Mit tiefer Trauer haben wir vom Tod unseres ehemaligen Kollegen Adi Kellermann Kenntnis nehmen müssen, einem hochgeschätzten Mitglied der Wattenmeerfamilie und einer Schlüsselfigur der Entwicklung des wissenschaftlichen Monitorings im Wattenmeer.
Als wissenschaftlicher Koordinator des umfangreichen Verbundforschungsvorhabens Ökosystemforschung Wattenmeer nahm Adi seine Tätigkeit bei der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer auf. Er war von 1992 bis 2004 eine der treibenden Kräfte hinter der Entwicklung des Trilateralen Monitoring- und Bewertungsprogramms (TMAP) und seiner Implementierung im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Viele seiner Ideen sind heute Standard des Nationalparkmonitorings geworden und blicken auf eine inzwischen mehr als 25-jährige Datenreihe zurück. Dazu war Adi auch Wegbereiter einer organisierten Datenhaltung, die bereits 1999 in die Einführung der zentralen Monitoringdatenbank des Nationalparks mündete.
Nachdem Adi von 2004 bis 2016 auf eigenen Wunsch an den Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) in Kopenhagen abgeordnet war und dort das Wissenschaftsprogramm geleitet hatte, kehrte er als (Un-)Ruheständler ins Wattenmeer zurück. Erneut leitete Adi die trilaterale Arbeitsgruppe Monitoring und Bewertung und versuchte die Neuausrichtung des TMAP und der trilateralen Datenverarbeitung sowie die Verbesserungen für die Fischfauna im Wattenmeer voranzutreiben.
Adi wird nicht nur für seine wissenschaftliche Expertise, sondern auch für seinen unerschütterlichen Optimismus, seinen tiefgründigen Humor und seine Vorliebe für kleine, bunte Bausteine dänischen Ursprungs in Erinnerung bleiben.
In dieser schwierigen Zeit sind unsere Gedanken bei seiner Familie. Die Nationalparkverwaltung und die gesamte Wattenmeer-Gemeinschaft sprechen ihr ihr tiefstes Beileid und ihre Dankbarkeit für seine unschätzbaren Beiträge aus. Das Monitoring im Nationalpark wäre ohne Adi nicht das, was es heute ist.
Foto: privat |
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Foto: Martin Stock / LKN.SH
Witsum / Föhr: Samstag, 3. April 2025, 16.30 bis 18 Uhr Vogelkiek an der Godel - Blick in die Vogelwelt am Strand und im Watt
Wyk auf Föhr: Montag, 7. April 2025, 11 bis 12 Uhr Schnack mit der Rangerin
Wyk auf Föhr: Mittwoch, 9. April 2025, 11 bis 16 Uhr Radtour: „Einblicke in die Vogelwelt auf Föhr“
Schleswig: Donnerstag, 10. April 2025 bis voraussichtlich Ende Oktober 2025, zu den Öffnungszeiten: "Im Spielball der Gezeiten - Ausstellung zum Jubiläum 40 Jahre Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer"
Husum: Donnerstag, 10. April 2025, 18 Uhr: "Bunte Biosphäre - Kunst, Kultur und Kulinarik rund um die Ringelgans"
Schlüttsiel/Hallig Hooge: Samstag, 12. April 2025, 9 bis ca. 19 Uhr: Eröffnung der 26. Ringelganstage in der Biosphäre Halligen
Bahnhof Itzehoe bis Bahnhof Westerland: Sonntag, 13. April 2025, 11.24 bis 14.04 Uhr: Wattenmeerführung in der Marschbahn
Schlüttsiel/ Langeneß: Sonntag, 13. April 2025, 9.30 bis 17.30 Uhr: Vogelkundliche Beobachtungstour per Schiff "Komm mit in die Welt der Ringelgänse"
Wyk auf Föhr: Montag, 14. April 2025, 15 bis 16 Uhr: Schnack mit der Rangerin
Wyk auf Föhr: Donnerstag, 17. April 2025, 15 bis 17.30 Uhr: Kleine Radtour „Einblicke in die Vogelwelt auf Föhr“
Friedrichskoog: Samstag, 19. April 2025, 12 bis 13 Uhr: Jubiläumsführung in der Seehundstation
Witsum / Föhr: Samstag, 19. April 2025, 17 bis 18.30 Uhr: "Ganz schön unterschiedlich" – Vogelkiek an der Godel
Wyk auf Föhr: Montag, 22. April 2025, 11 bis 12 Uhr: Schnack mit der Rangerin
Wyk auf Föhr: Mittwoch, 23. April 2025, 10 bis 12.30 Uhr: Kleine Radtour „Einblicke in die Vogelwelt auf Föhr“
Nordermeldorf: Mittwoch, 23. April 2025, 13 bis 14 Uhr: Wattführung für Kinder
Wyk auf Föhr: Freitag, 25. April 2025, 11 bis 16 Uhr: Radtour „Einblicke in die Vogelwelt auf Föhr“
Sylt, Rantum: Freitag, 25. April 2025 (bei schlechtem Wetter Samstag, 26. April 2025), 20.15 bis ca. 22.45 Uhr: Kurzfilm Night Ride “Natur & Mensch” mit dem Lastenrad-Kino und der Naturschutzbotschaft Sylt
Schobüll: Samstag, 26. April 2025, 10 bis 12 Uhr: Exkursion durch den Schobüller Wald
Nordstrand: Samstag, 26. April 2025, 10 bis ca. 13 Uhr: Radtour zu den Ringelgänsen "Tour de Gans"
Wyk auf Föhr: Montag, 28. April 2025, 15 bis 16 Uhr: Schnack mit der Rangerin |
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