
Das neue Vogelwärterhaus liegt direkt an der Möwenkolonie im Osten Langeoogs auf der Düne.
Gestern wurde auf Langeoog offiziell das neue Vogelwärterhaus eröffnet. Nach einer Bauzeit von 7 Monaten konnte der Neubau, der eine moderne, multimediale Ausstellung beherbergt, fertig gestellt werden.
Pünktlich zur Hauptsaison eröffnete Bürgermeister Uwe Garrels gemeinsam mit Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, das Vogelwärterhaus, das im Nationalpark auf dem Wege zum Ostende Langeoogs liegt. Mit dem Neubau wurde nicht nur ein neuer Anlaufpunkt mit Büro für den Nationalparkwart eingerichtet, sondern er bereichert die Insel als Attraktion für den Natur-Tourismus mit fantastischem Rundblick auf die Vogelkolonien, Dünenlandschaften, Salzwiesen und das Watt. Die multimediale Ausstellung im Innenbereich informiert auf unterhaltsame Weise über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, das UNESCO-Weltnaturerbe sowie insbesondere über den Vogel-, Natur- und Küstenschutz auf der Insel.
Dazu Bürgermeister Uwe Garrels: „Dieses Haus symbolisiert eine neue Ära im Kapitel des Vogelschutzes auf Langeoog. In diesem neuen Kapitel geht es um Bildungsarbeit, um Neugierde auf die Vergangenheit, um eine Herzensbildung für den Erhalt der hohen Qualität des Weltnaturerbes Wattenmeer, im Rahmen derer der Vogelschutz ein Thema, aber insbesondere das Thema dieses Naturerlebnispunktes ist.“ Auch Peter Südbeck wies in seiner Rede auf die geschichtliche und die aktuelle Bedeutung des Vogelwärterhauses an diesem Standort hin: „Langeoog ist mit dem Schutz der Seevogelkolonien nicht nur ein historischer Ort für Großschutzgebiete und so etwas wie der Urort des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Das nun fertiggestellte neue Vogelwärterhaus ist auch ein gelungenes Beispiel für die gute Kooperation und das gelebte Miteinander von der Gemeinde und dem Nationalpark auf der Insel.“
Bereits 1875 wurde auf Langeoog die erste Seevogelkolonie Deutschlands unter Schutz gestellt. Mit der Betreuung und Bewachung der Kolonien waren zeitweise bis zu vier Vogelwärter auf dem vier bis fünf Kilometer langen Gelände beschäftigt, um die Kolonien vor übermäßigem Eiersammeln und illegalem Eierdiebstahl zu schützen. Sitz der Vogelwärter war von Anfang an das Vogelwärterhaus hier an diesem Standort.
Im letzten Jahr wurde das altersschwache Gebäude abgerissen und durch ein neues ersetzt. Der Bau wurde in enger Zusammenarbeit von Gemeinde und Nationalparkverwaltung entwickelt und mit EU-Mitteln von der NBank über die Projektförderungen "Nachhaltige Entwicklung“ und „Natur erleben“ sowie durch die Niedersächsische Wattenmeerstiftung und die Nationalparkverwaltung gefördert.