Niedersachsen

15.01.2021 | | Neuer Nachwuchs-Rekord im Niedersächsischen Wattenmeer

Kindersegen bei den Kegelrobben

Das neue Jahr beginnt mit einer guten Nachricht aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Im Rahmen der jährlich stattfindenden Zählung der Kegelrobben zur Wurfsaison im Dezember wurden im Maximum 988 Kegelrobben gezählt, davon 372 Jungtiere. Zum Vergleich: im Vorjahr (2019) waren es 306 Jungtiere und vor zehn Jahren wurden nur 40 Jungtiere gesichtet.

Das größte Raubtier Deutschlands fühlt sich offensichtlich wohl in Niedersachsen. In der Ruhezone des Nationalparks haben die Kegelrobben auf der Kachelotplate einen ungestörten Platz gefunden, der es ihnen ermöglicht, in Ruhe ihre Jungen zur Welt zu bringen und diese zu säugen, bis sie ihren Müttern ins Wasser folgen. Im Gegensatz zu Seehunden, deren Jungtiere mit der ersten Flut schwimmen, werden die Kegelrobben mit einem hellen, flauschigen Fell, dem „Lanugo“, geboren und verbringen ihre ersten Lebenswochen an Land. In dieser Zeit legen sie ordentlich an Gewicht zu und wechseln ihr Fell nach und nach in das gefleckte Fell der erwachsenen Tiere. Dann haben die Weibchen ein helles Fell mit dunklen Flecken, die Männchen hingegen ein dunkles Fell mit hellen Flecken.

Die positive Entwicklung des Kegelrobbenbestandes ist auch sichtbares Zeichen für den guten Schutz großflächig ungestörter Sandbänke im Nationalpark und Weltnaturerbe-Gebiet. Auch wenn die Kinderstube der Kegelrobben auf keinen Fall gestört werden darf, so kann man Kegelrobben in vielen Bereichen des Wattenmeeres mit ausreichend Abstand gut beobachten. Häufig findet man sie zusammen mit Seehunden auf Liegeplätzen, wie z. B. auf der Seehundsbank „Hohes Riff“ vor Borkum oder in Langeoogs Inselosten von der Osterhookhütte aus.

Die Zählungen finden übrigens aus dem Flugzeug statt, um die Kegelrobben keinesfalls zu stören. Die nächsten Zählflüge erfolgen im Frühjahr, wenn sich die Kegelrobben während des Haarwechsels vermehrt auf den Liegeplätzen sammeln.