
Das MAB Youth Forum fand vom 15. bis zum 18. September im Biosphärenreservat „Changbai Mountain“ in Changbaishan (China) statt. Das Treffen wurde von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) organisiert und stand unter dem Titel „Committed to Biodiversity“ (verpflichtet zur Biodiversität).
Um eine kleine geografische Einordnung zu geben: Changbaishan liegt im Nordosten von China, ungefähr 10 km von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Es erstreckt sich über eine Fläche von 1900 km². Im dem Biosphärenreservat liegen ursprüngliche Wälder sowie der höchste Berg Nordostchinas, der Baitou. Das Gebiet beherbergt viele endemische Vogel- und Säugetierarten.
Das MAB-Programm (Man and Biosphere) wurde 1970 auf der 16. UNESCO Generalkonferenz ins Leben gerufen. Im Programm geht es nicht in erster Linie um den klassischen Naturschutz, sondern darum, dass der Mensch erkennt, dass er selber ein Teil der Biosphäre ist. Aufgaben von Biosphärenreservaten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung sind: Schutz der Natur und der natürlichen Ressourcen; nachhaltige Regionalentwicklung; Forschung und ökologische Umweltbeobachtung sowie Umweltbildung und Kommunikation. Da es bei MAB also um die Zukunft geht, wird der jungen Generation besonders Gehör geschenkt.
An dem MAB Youth Forum nahmen insgesamt 176 junge Erwachsene aus 82 Nationen teil. Das Programm war vielseitig und partizipativ gestaltet. Im Rahmen von Workshops waren die Teilnehmenden aufgerufen, Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen für die MAB- Jugend zur Bewältigung des Biodiversitätsschutzes zu definieren und daraus Strategien und Maßnahmen abzuleiten. Des Weiteren beschäftigten wir uns damit, wie der globale Rahmen für die Biologische Vielfalt nach 2020 aussehen kann und in welchem Maße dieser genutzt werden kann, um die Planetenkrise zu lösen. Zudem behandelten wir die Frage, inwieweit das MAB-Programm und das Weltnetzwerk der Biosphärenreservate etwas zu den Themen Biodiversität und Klimawandel beitragen kann.
Eine Exkursion führte uns zum „Himmelssee". Dieser See befindet sich im Krater eines erloschenen Vulkans. Eine interessante Besonderheit ist, dass in der Mitte des Sees ein Teil der nordkoreanisch-chinesischen Grenze verläuft.
Die Ergebnisse unseres Forums sollen in die kommende Weltkonferenz zur Biologischen Vielfalt (CBD COP 15) einfließen, die 2020 in China stattfindet. Dazu haben wir eine Deklaration ausgearbeitet und bei der Abschlusszeremonie vorgestellt.
Ich bedanke mich beim Bundesamt für Naturschutz für die Übernahme der CO2-Ausgleichszahlung für die Flüge, ohne diese hätte ich nicht am Forum teilgenommen. Zudem bedanke ich mich bei Europarc Deutschland e.V. für die weiterführenden Informationen, die Organisation und für das Vertrauen in mich.