
vlnr.: Jürn Bunje (Nationalparkverwaltung), Filmemacher Dieter Harms, Nationalparkleiter Peter Südbeck, Petra Walentowitz, Holger Harms-Bartholdy, Dr. Juliana Köhler (Leiterin Wattenmeer Besucherzentrum), Kati Bartholdy (DreyBartLang). Foto: Nationalparkverwaltung
Ein Jahr lang hat der Vareler Filmemacher Dieter Harms die wundervolle Vogelwelt an der niedersächsischen Küste in eindrucksvollen Bildern eingefangen. Von Nahaufnahmen, die den Vögeln direkt ins Auge blicken und durch anrührend komische Verhaltensweisen der Tiere auch für lustige Momente sorgen, bis hin zu ausführlichen Studien der Choreografie von Vogelschwärmen sprechen seine Bilder für sich. Was den Film so besonders macht, ist die Herangehensweise, genau das zu zeigen, was jeder bei einem Spaziergang am Wattenmeer mit etwas Geduld und einem Fernglas selbst beobachten kann. Anders als bei Naturfilm-Klassikern, die oft mit einem großen Aufwand an Technik, Fahrzeugen, Personal und Sondergenehmigungen an exklusiven Orten entstehen, die kein Normalsterblicher je persönlich besuchen wird, brauchte Harms nur seine 4K-Kamera und ein Tarnzelt, um sozusagen vor seiner Haustür - und ohne Störungen zu verursachen – die gefiederten Naturwunder ins Bild zu rücken.
Für den Text (gesprochen von Detlef Tams) zeichnet Jürn Bunje verantwortlich, der als Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung den Film auch fachlich begleitet hat.
Die Filmmusik hat das Trio DreyBartLang komponiert und eingespielt. Petra Walentowitz (Akkordeon), Kati Bartholdy (Geige) und Holger Harms-Bartholdy (Gitarre) befassen sich schon seit längerem musikalisch mit den Ländern und Kulturen entlang der Vogelzugroute und haben für die Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer das Format „Nordischer Zugfolk“ entwickelt, das Musik mit anderen Kunstformen wie Fotografie oder Literatur verbindet.
Bevor es hieß „Film ab!“, erläuterte Nationalpark-Leiter Peter Südbeck die Entstehung des Films (als Auftragswerk der Nationalparkverwaltung) und ordnete ihn in die vielfältigen Anstrengungen für den internationalen Zugvogelschutz ein. Nicht von ungefähr fiel die Premiere auf den Internationalen Zugvogeltag, der seit 2006 im Rahmen der Internationalen Artenschutzkonvention immer rund um das zweite Maiwochenende abgehalten wird und durch zahlreiche Veranstaltungen für den Schutz von Zugvögeln und ihrer Lebensräume wirbt.
Lang anhaltender Applaus und die nachfolgende intensive Diskussion im Plenum und später in kleinen Gruppen zeigten, dass der Film sein Ziel erreicht hat, das Publikum für den Schutz der Zugvögel und des Nationalparks und Weltnaturerbes Wattenmeer zu begeistern.
Der 35minütige Film ist ab sofort als DVD in den Nationalpark-Einrichtungen oder bei der Nationalparkverwaltung zum Preis von 9,95 Euro erhältlich.