Anfang Juli startet der Übertragungsnetzbetreiber TenneT mit einer Reihe von Renaturierungsprojekten auf der Insel Borkum und in deren Umgebung.
Im Rahmen des ersten Projekts werden die Stelzen des ehemaligen Vogelwärterhauses vor der Insel Memmert zurückgebaut. Ab Mitte Juli baut TenneT dann die Betonplattform ab, die im Wattenmeer unweit des Borkumer Hafens steht. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg errichtet, um die Anlandung von Wasserflugzeugen zu erleichtern. Beide Konstruktionen haben ihre ursprüngliche Funktion verloren. Mit dem Rückbau der Anlagen wird der Boden wieder in seinen natürlichen Zustand versetzt und das Landschaftsbild verbessert.
Die beiden folgenden Projekte werden auf der Insel Borkum umgesetzt: Von Ende August bis Mitte September werden am südlichen Strand von Borkum Lastwagen rollen. Sie entsorgen die alten Fahrwegreste am Strand. Dabei handelt es sich um etwa 1.000 t Material, das abgefahren und fachgerecht entsorgt wird. Auf diese Weise wird ein naturnaher Sandstrand in der Ruhezone des Nationalparks wiederhergestellt. Während der Arbeiten wird der Strand wasserseitig abgesperrt, damit Bagger und Radlader arbeiten können. Ein schmaler Streifen vor den Dünen wird jedoch weiterhin frei bleiben.
Voraussichtlich Anfang September beginnt das letzte dieser Projekte, die Renaturierung des Wegs durch die Ronde Plate. Die Arbeiten werden voraussichtlich zwei Wochen dauern. Die Priele im Bereich des Weges sind derzeit noch verrohrt, der Weg ist durch Schotter und Bauschutt befestigt. Im Rahmen dieses Projektes werden die Rohre zurückgebaut und die Priele geöffnet. Der Schotter wird entfernt und fachgerecht entsorgt. Als Ersatz errichtet TenneT im Herbst dieses Jahres einen Bohlenweg. Bis zur Fertigstellung des neuen Wegs kann der Wanderweg durch die Ronde Plate leider nicht benutzt werden.
Als zuständiger Übertragungsnetzbetreiber an der niedersächsischen und an der schleswig-holsteinischen Küste hat TenneT die Aufgabe, die Windparks in der Nordsee an das Höchstspannungsnetz an Land anzubinden. Zehn Offshore-Netzanbindungen hat TenneT bereits in Betrieb genommen, drei weitere befinden sich im Bau. Obwohl TenneT möglichst umweltschonende Verfahren für den Bau entwickelt und einsetzt, lassen sich Eingriffe in die Natur nicht ganz vermeiden. Um diese Eingriffe auszugleichen, ist TenneT verpflichtet, sogenannte Kompensationsmaßnahmen durchzuführen. In enger Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer hat TenneT bereits zahlreiche Projekte in Ostfriesland und auf den Ostfriesischen Inseln erfolgreich umgesetzt.