Schleswig-Holstein

25.10.2024 |

5 Jahre FishNet-Projekt und Benthosmonitoring

Jubiläumsfahrt

Während der zehnten Ausfahrt für das FishNet-Projekt stieß das Forschungsteam auf Seespinnen, Seestichlinge und viele andere spannende Arten. An Bord des Forschungskutters Senckenberg sammelten die Mitglieder elf Tage lang Daten zu den benthischen Lebensräumen im Sublitoral des Nationalparks, also zu den Lebensräumen des ständig mit Wasser bedeckten Meeresbodens.

Von winzig klein (Plankton) bis ziemlich groß (Taschenkrebs): Dr. Ulrike Schückel vom Fachbereich Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen des Schleswig-Holsteinischen Nationalparks und ihre drei Kolleginnen des FishNet-Projekts sowie die Schiffs-Crew freuten sich sehr über die vielen Lebewesen, die sie während ihrer Jubiläumsfahrt vorfanden. Mit Planktonnetz, Backengreifer, Multicorer und kleinem Schleppnetz beprobten sie an 50 Stationen unterschiedliche benthische Lebensräume (Bodenzone) und das Pelagial (Freiwasser) des Wattenmeers, um mehr über die Artenvielfalt und Zusammensetzung zu erfahren.

Neben Umweltdaten sammeln sie in dem Projekt auch Kenntnisse über die Artenzusammensetzung und untersuchen das Nahrungsnetz sowie deren Veränderung über die Zeit. Die Daten und Erkenntnisse werden neben der Verfassung wissenschaftlicher Publikationen vor allem für die ökologische Zustandsbewertung der benthischen Lebensräume und Nahrungsnetze genutzt und dienen zum Schutz des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.

Höhepunkte der Fahrt waren unter anderem zwei Seestichlinge (Spinachia spinachia) im Hörnum Tief. Diese Art ist eine ausschließlich im Salzwasser vorkommender Vertreter der Stichlinge. Während sich Jungfische hauptsächlich von Zooplankton ernähren, bevorzugen die adulten Seestichlinge benthische Wirbellosenfauna.

Neben Taschenkrebsen fand das Team auch Seespinnen an mehreren Stationen. Seespinnen der Gattung Hyas fand das Team vor allem auf strukturreichen Hartsubstraten. Typisch für die Vertreter dieser Gattung ist der Rückenpanzer, der eine dreieckige bzw. birnenförmige Form hat. Die Art gilt als eher „faul“ und ernährt sich von Seesternen, Würmern, Schwämmen und Moostierchen.

Nun heißt es in den nächsten Wochen und Monaten, alle Proben auszuwerten. Mit dabei waren auch Valerie Schramm und Helena Dörr (zum Interview mit ihnen über das Leben an Bord) sowie Fabian Schmittlein (Wittling-Steckbrief).

Bewachsene Spinne auf Sand und Muscheln.
Seespinnen fand das FishNet-Team vor allem auf strukturreichen Hartsubstraten.

© Valerie Schramm

zwei sehr schmale Fische auf einem Messtisch.
Höhepunkte der Jubiläumsfahrt des FishNet-Projekts waren unter anderem zwei Seestichlinge.

© Ulrike Schückel