Niedersachsen

06.07.2022 |

Das Weltnaturerbe vor der Haustür

Auch in diesem Jahr waren Einheimische in der niedersächsischen Wattenmeer-Region eingeladen, anlässlich des Weltnaturerbe-Geburtstages kostenlos an einer Wattführung teilzunehmen. Die Nationalparkverwaltung zieht ein Fazit der Aktion.

Fast 300 Einheimische haben die Einladung angenommen, anlässlich des Jahrestags der Anerkennung zum UNESCO-Weltnaturerbe zwischen dem 24. und 26. Juni kostenfrei an einer Wattführung teilzunehmen. Das Angebot der Nationalparkverwaltung in Kooperation mit Nationalpark-Führerinnen und –Führern umfasste 45 Termine an 20 Orten entlang der niedersächsischen Küste und auf den Inseln. „Wir freuen uns, viele positive Rückmeldungen über unser Geburtstagsangebot erhalten zu haben. Das Weltnaturerbe bietet für jeden viel, das ist schön zu erleben“, so Peter Südbeck, Leiter der der Nationalparkverwaltung. Typische Erfahrungsberichte sind etwa, dass die Lebensfülle, die sich im Watt erst auf den zweiten Blick entdecken lässt, sowohl Kinder als auch Erwachsene fasziniert. Wattschnecken, Schlickkrebse oder Herzmuscheln, wer hätte gedacht, wie viele Tiere sich dicht an dicht im Schlick tummeln. Selbst den Wattwurm bekamen viele erstmals zu Gesicht. Ein Teilnehmer einer Führung in Jemgum bekundete, als Surfer nach 36 Jahren im Rheiderland nun erstmals den Dollart bei Ebbe zu erleben. Auch einige Fakten zum Welterbe hinterließen Eindruck, etwa die Einzigartigkeit des Wattenmeers im internationalen Vergleich und seine über die Region weit hinaus reichende Bedeutung für Zugvögel und Fische. Am Mosaik der Berichte zeige sich, dass die Zielsetzung der Aktion erreicht wird, äußert sich Südbeck. „Die Führung kann den Blick schärfen für die als Alltag wahrgenommene Landschaft, Bewusstsein  dafür schaffen, dass vor der eigenen Haustür ein Weltnaturerbe von Weltrang existiert.“ Darüber hinaus wird die Begeisterung für neue Erlebnisse und Erfahrungen gern mit anderen geteilt und strahlt so weit in den Familien- und Freundeskreis der Teilnehmenden hinaus.
Elf Termine mussten abgesagt werden, der überwiegende Teil wegen Gewitters am 24. Juni. An manchen Orten gelang es noch nicht im erhofften Umfang, Einheimische zu erreichen, doch es gibt auch einige Ideen, was dazu im nächsten Jahr ausprobiert werden kann, denn die Aktion soll fortgeführt werden.