Hamburg

29.07.2021 |

De Tide löpt: Peter Körber geht in Ruhestand!

Dies ist ein Newsbeitrag aus der Nationalparkverwaltung Hamburgisches Wattenmeer

„Du bist zu stürmisch“ raunte vor fast 30 Jahren der Verwaltungsleiter des hamburgischen Naturschutzamts ihn so laut über den Flur an, dass alle es hören konnten. Peter Körber legte am 01.01.1992 in der kurz zuvor gegründeten Nationalparkverwaltung Hamburgisches Wattenmeer tatsächlich gleich mächtig los, und er hörte auch bis zum Schluss überhaupt nicht damit auf. Bis Ende Juli, denn dann ist hauptamtlich Schluss mit Nationalpark. Seine Frau und das Wohnmobil warten auf neue gemeinsame Abenteuer, aber jetzt als Rentner.

Als die Nationalparkverwaltung im Oktober 1991 gegründet wurde, war Peter, wie berichtet, schon (fast) von Anfang an dabei. Eine solche Pioniersituation verstand er geradezu als Einladung für eigene Kreativität und die Umsetzung eigener Projekte. Peter nutzte diese besondere Chance. Er gestaltete den Aufbau des Nationalparks ganz maßgeblich mit, seine Talente als Biologe und zugleich Biologiedidakt entwickelten sich geradezu zu einem Glücksfall in der neuen Aufgabe. Kaum ein Arbeitsfeld, dass nicht auch seinen Stempel mit trägt. Und seine riesige Übersicht über alles! Gleich am Anfang sorgte er für den ersten großen Erfolg: Durch seinen Antrag wurde der Nationalpark bereits 1992 als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt. Peter baute aber auch das seit über 20 Jahren ununterbrochen laufende wissenschaftliche Monitoringprogramm auf, er verantwortete die Gestaltung und Weiterentwicklung der Nationalparkausstellungen, plante das Infozentrum „Nationalpark-Haus Neuwerk“ maßgeblich mit, nachdem er in Tönning das Entwicklungskonzept für das Multimar Wattforum zuvor begleitet hatte, und entwickelte einen spannenden Erlebnispfad auf Neuwerk. Ganz nebenbei sorgte er mit seinem immer konstruktiven und humorvollen Umgang mit allen Akteuren für beste Kommunikation und vertrauensvolle – und nebenbei alle trennenden Grenzen ignorierende – Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen und innerhalb der Nationalpark-Crew. Aber bei aller Weitsicht- und Großzügigkeit: An Peters präziser Argumentation bei der Erteilung von Befreiungen kam niemand vorbei, an seinem detailreichen naturwissenschaftlichen und Verwaltungswissen auch nicht.

Natürlich wird Peter Körber der Nationalparkverwaltung und der grenzüberschreitenden Wattenmeer­­kooperation fehlen, er hinterlässt natürlich eine riesige Lücke. Aber Peter wäre nicht Peter, hätte er sich nicht vorausschauend planend dafür eingesetzt, dass er seine Nachfolge noch kennenlernt und auch einarbeiten darf. Natürlich, damit die Lücke doch nach und nach noch ausgefüllt werden kann, denn es geht ja um Peters große Leidenschaft: das Wattenmeer und seinen Schutz! Bereits seit Mai weiht er deshalb Dr. Julia Meyer in die Aufgaben, Geheimnisse, Tücken und bürokratische Besonderheiten des hamburgischen Wattenmeeres ein . . . und in die Gewohnheiten der Neuwerker Deichschauen. Sein Wahlspruch wurde zum Programm: „Am Ende wird alles gut! Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht am Ende!“

Und doch, am 31.07. ist nach 29 Jahren und sieben Monaten doch Ende. „Du bist zu stürmisch“ ruft es bis dahin nach all den Jahren noch immer über den Flur. Das wird sich bei Peter Körber hoffentlich nie ändern!

Lieber Peter, danke für alles!!

Die Nationalpark-Crew Hamburgisches Wattenmeer