Schleswig-Holstein

01.08.2025 |

Den Seeschwalben hinterher

Vor allem Fluss-, Küsten-, Brand- und Zwergseeschwalben hatten die Expertinnen vergangene Woche im Fokus, als sie kreuz und quer auf der Odin das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer durchfuhren. Die Ausfahrt gehört zum regulären Programm des Seevogelmonitorings im Auftrag der Nationalparkverwaltung. Ein schönes Ergebnis nebenbei war der Empfang der Daten einer beloggerten Zwergseeschwalbe.

Vom Schiffsdeck aus aber auch aus dem Flugzeug heraus zählt und beobachtet der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) im Auftrag der Nationalparkverwaltung das ganze Jahr über die Seevögel vor der Küste Schleswig-Holsteins. Gezählt wird immer alles, was zu beobachten ist – aber der Fokus ist jeweils verschieden. Dagmar Cimiotti und Sarah Joy Kwiatkowski vom DDA hatten dieses Mal besonders die Seeschwalben zur Nachbrutzeit im Blick.

„Die Odin und ihre Besatzung haben eine unschlagbare Ortskenntnis“ berichtet Dagmar Cimiotti begeistert von dem Schiff des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH). „Dadurch und durch den niedrigen Tiefgang der LKN-Schiffe, konnten sie auch schmale Priele befahren und damit sehr gut das gesamte Gebiet abdecken und wir so die Vögel erfassen.“

Viele Fluss- und Küstenseeschwalben konnten die beiden Ornithologinnen zählen, aber nur ganz wenige Brandseeschwalben und wenige Zwergseeschwalben. Im Süden, im Bereich vor der Elbe, fielen ihnen sehr viele Seeschwalben, auch etliche Trauerseeschwalben, bei der Jagd auf. Sie waren erfolgreich – hatten immer wieder kleine Fische ergattert.

Schön waren auch die vielen Basstölpel westlich der Wattenmeer-Inseln. Fast alle Altersklassen waren vertreten: vor allem adulte Vögel, einige Jungtiere von diesem Jahr, aber auch ein Basstölpel im vierten Kalenderjahr.

Als kleinen zusätzlichen Erfolg verbuchte die Crew den Eingang der Daten einer Zwergseeschwalbe. Die hatte Dominic Cimiotti vom Michael-Otto-Institut im NABU (MOIN) am 12. Juni 2025 im Zuge des Nationalen Artenhilfsprogramms Strandbrüter am Ellenbogen auf Sylt mit einem GPS-Logger ausgestattet. Die von Dagmar Cimiotti am Schiffsmast installierte Empfangsstation für die besenderten Seeschwalben empfing tatsächlich aufgrund der zufälligen Nähe des Vogels im Königshafen an der Nordspitze Sylts seine Daten. Die Wege der Seeschwalben können nun weiter analysiert werden.

Seevogelmonitoring

  • mit vier Schwerpunkten

    • Winter- und Mauservorkommen von Trauerenten
    • Winter- und Sommervorkommen von Eiderenten
    • Erfassung der Seeschwalben zur Brut- und Nachbrutzeit
    • Vorkommen der Seevögel im Frühjahr und Herbst

    Seevogelmonitoring des DDA

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