Schleswig-Holstein

24.11.2023 |

Begeistert im Zeichen der Nationalparke

Der 27. Naturschutztag Schleswig-Holstein vergangene Woche stand unter der Überschrift "Nationalparke in Deutschland - Erfolgsmodell für Naturschutz und Regionalentwicklung". 750 Menschen waren vor Ort in den Holstenhallen in Neumünster, um einander zuzuhören und miteinander zu diskutieren.

Ein Nationalpark Ostsee war dabei überall präsentes Thema und fand viele Befürworter*innen. In diesem Ziel waren sich Landesumweltminister Tobias Goldschmidt, der die Bedeutung der Nationalparke auch als Sehnsuchtsorte hervorhob, und die vielen anderen Vortragenden einig. „Wer gerne in der Ostsee baden, segeln, surfen, fischen, angeln oder einfach gerne aufs weite Meer hinausblicken möchte, braucht keine Angst vor einem Nationalpark noch vor einem Grünen Minister zu haben, sondern vor der Realität“, verwies Goldschmidt in seiner Rede eindrücklich auf den schlechten Zustand der Ostsee. „Wie auch bei der Klimakrise haben wir kein Erkenntnis- sondern ein Umsetzungsproblem und müssen schleunigst ins Handeln kommen!“

Für die Nationalen Naturlandschaften und den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer überbrachte Peter Südbeck die Botschaft des großen Mehrwerts von Nationalparken – auch als Gesundheitsvor- und -fürsorge für den Menschen. Michael Kruse zeigte als Leiter des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer auf, wie wertvoll dieser Schutzstatus ist – gerade angesichts unterschiedlicher Interessen von Nutzenden. Beispielsweise stellte er heraus, dass im Dialog mit der Krabbenfischerei noch an weiteren nationalparkverträglichen Lösungen gearbeitet werden muss. Wirtschaftlich überzeugende Zahlen brachte Prof. Dr. Hubert Job mit. Nationalpark-Partnerin Katja Just sowie Touristiker Frank Ketter steuerten von der Liebe zum Nationalpark angesteckt, beherzt Argumente aus der Praxis für den Wert des Nationalparks an der Westküste bei. Wie gut das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum funktioniert und beispielsweise Schüler*innen für den Schutz ihrer natürlichen Lebensgrundlage begeistert, stellte Claus von Hoerschelmann dar.

Besonders überzeugend wurde es in den sehr gelungenen filmischen Beiträgen der Freiwilligen des Vereins Jordsand und der Schutzstation Wattenmeer – aber auch in den „Speakers Corners“. An diesen Runden Tischen fanden sich Menschen zusammen, um Themen zu klären. Am sehr gut besuchten Nationalpark-Infomobil standen beispielsweise Peter Südbeck und Michael Kruse Rede und Antwort.

Großes Gruppenfoto vor dem Infomobil des Nationalparks in einer Halle.
Familienfoto: Beim Naturschutztag trafen sich wieder etliche aktive und ehemalige Mitarbeitende der Nationalparkverwaltung - auch mit Landesumweltminister Tobias Goldschmidt (l.).

© Katja Just