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Schleswig-Holstein
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02.12.2024 |

Monitoring und Forschung gehen Hand in Hand

Besonders Vogelliebhaber*innen kamen auf der diesjährigen Tagung „Monitoring im Nationalpark Wattenmeer“ in Flintbek auf ihre Kosten. Fachleute aus dem ganzen Land stellten ihre Ergebnisse und daraus resultierende Forschung im Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (BNUR) vor – vom Regenpfeifer über die Brandgans bis zur Möwe.

Zwei Menschen vor einer Präsentationswandmit Nonnengänsen.
Bernd Hälterlein und Kai Eskildsen moderierten die Tagung „Monitoring im Nationalpark Wattenmeer“ im BNUR in Flintbek.

© Alexandra Schnurr / LKN.SH

Genaues Zählen, Beobachten und Dokumentieren – oder auch das Schlussfolgern – das schien allen Anwesenden in die Wiege gelegt zu sein. Bereits zum fünften Mal hatte der Fachbereich Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen der Nationalparkverwaltung gestern gemeinsam mit dem BNUR zur Tagung eingeladen. Der Termin war mit über 80 Teilnehmenden ausgebucht. Fachbereichsleiter Kai Eskildsen moderierte den Tag voller Vorträge gemeinsam mit dem Vogel-Experten und Nationalparkmitarbeiter Bernd Hälterlein. Letzterer wird sich Anfang 2025 in den Ruhestand verabschieden, so dass der Fokus dieser Veranstaltung nicht zufällig auf dem geballten Monitoring-Wissen im Land zu den gefiederten Freunden lag.

Publikum von hinten, das sich einen Vortrag mit großer Leinwand anschaut.
Ausgebuchte Tagung: Mehr als 80 Zuhörer*innen wollten mehr über das "Monitoring im Nationalpark Wattenmeer" erfahren.

© Alexandra Schnurr / LKN.SH

Zwei Menschen am Rednerpult.
Birger Reibisch (GFN) und Jan Blew fragen, ob der Austernfischer noch zu retten ist. Von Langeneß weiß Birger: "Es gibt so gut wie kein Küken, das ausfliegt." Jan sagt, dass die zunehmenden Hochwasser sicherlich ein Problem sind, "dem wir uns stellen müssen".
Mensch am Pult mit einer Folie mit einer Insel und einem Menschen im Hintergrund.
Dr. Veit Hennig (Uni Hamburg) erforscht den Bruterfolg von Seeschwalben und Lachmöwen zwischen Elbe und Amrum. Neben der Prädation durch Fuchs und Co. und Nahrungsmangel befürchtet er zunehmende Überflutungen, "was ein Überleben der Seeschwalben aber auch Lachmöwen erschwert".
Mensch am Pult mit einer Folie mit einer Antenne auf einer Wiese.
Volker Salewski (MOIN Berghusen) berichtet von der Dauertelemetrie von Austernfischerküken: "Es erlaubt eine sehr präzise Schätzung von Überlebenswahrscheinlichkeiten.
Mensch am Pult mit einer Folie mit einem Regenpfeifer.
Dominic Cimiotti (MOIN Berghusen) ist Experte für Strandbrüter, vor allem Regenpfeifer. Weil die Konditionen für die Tiere sehr art- und gebietsspezifisch zu betrachten sind, plädiert Dominic für Netzwerke: "Viele Leute, die in verschiedenen Gebieten zusammenarbeiten."
Mensch am Pult mit einer Folie mit vielen Lachseeschwalben.
Dr. Markus Risch (Bündnis Naturschutz in Dithmarschen) kontrolliert den Erfolg vom Artenschutzprojekt der Lachseeschwalbe. Das Monitoring hat den Schutz verbessert: "Der Elektrozaun hält den Maderhund draußen, der Krötenzaun die Küken drinnen."
Mensch am Pult mit einer Folie mit Ratten bei Nacht im Hintergrund.
Benjamin Gnep (Schutzstation Wattenmeer) beschreibt Wanderratten als "akutes und essentielles Problem für Brutvögel". Ben erprobt erfolgreich die Bekämpfung.
Mensch am Pult mit einer Folie mit einem Meer voller Brandgänse.
Norbert Kempf beobachtet seit Jahrzehnten für den Nationalpark Brandgänse. Er fordert mehr Schutz für diese Art, die während ihrer Mauser flugunfähig ist: "Nach 40 Jahren Nationalpark ist es jetzt Zeit", macht er Druck.
Mensch am Pult mit einer Folie, die die Küste Schleswig-Holsteins zeigt mit vielen roten kleinen und großen Punkten.
Dagmar Cimiotti beschreibt das Seevogelmonitoring. Dank der Zählungen des DDA-Teams per Flugzeug und Schiff ermöglichen vielfältige Daten diverse Nutzungen.
Mensch am Pult mit einer Folie mit Schleswig-Holstein in Grün- und Gelbtönen.
Prof. Stefan Garthe (FTZ Büsum) nutzt etliche Monitoring-Daten, um den Lebenszyklus von Möwen zu erforschen. Durch Besenderung, Beringung und Co. weiß er, wo sich zum Beispiel die Sturmmöwe wann aufhält. Wenn sie im Hinterland unterwegs ist, darf der Bewuchs nicht zu hoch sein, liest der Wissenschaftler aus den Bewegungsmustern, sonst kommt sie nicht an Regenwürmer und ähnliches, und „Watt geht immer“.
Mensch am Pult mit einer Folie mit der Küste Schleswig-Holsteins.
Mads Eskildsen (FTZ Büsum) erforscht im Projekt „Unser Wattenmeervogel“ den Säbelschnäbler, dessen genaue Flugwege bisher weitgehend unbekannt waren. Seine Ergebnisse bestätigen „die wichtige Rolle des Wattenmeers für den Säbelschnäbler und die hohe Relevanz schlickiger Habitate für ihn insgesamt“.
Mensch am Pult mit einer Folie mit der Küste Schleswig-Holsteins.
Dr. Philipp Schwemmer (FTZ Büsum) berichtet über die verschiedenen Küstenhabitate für Gänse. Seine Daten zeigen auch, dass es in einigen Fällen „eine starke Abnahme benthischer Vogelnahrung nach der Elbvertiefung“ gab.

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