Schleswig-Holstein

04.03.2022 |

„Wir haben ein anderes Trischen gesehen“

Natur Natur sein lassen – das Motto des Nationalparks „at its best“: Der Orkan „Zeynep“ hat die im Dithmarscher Wattenmeer gelegene Insel Trischen deutlich verändert.

Das wurde dem Leiter der schleswig-holsteinischen Nationalparkverwaltung Michael Kruse bewusst, als er vor wenigen Tagen die in der streng geschützten Zone 1 des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gelegene Sandinsel gemeinsam mit weiteren Verantwortlichen besucht hat, um eventuelle Schäden an der Vogelwärterhütte zu begutachten. „Wir haben ein anderes Trischen gesehen“, berichtet Kruse. So sind die Vordünen, die sich in den vergangenen Jahren auf der Westseite gebildet hatten, von der Sturmflut fast komplett abgetragen worden, Strand hat sich gebildet. Auch Zeugen der früheren landwirtschaftlichen Nutzung Trischen wie Reste des Gebäudefundamentes sind zutage getreten.

Verschoben nach Osten

Trischen ist die einzige Insel im Dithmarscher Teil des schleswig-holsteinischen Nationalparks und anders als die nordfriesischen Inseln und Halligen nicht durch Küstenschutzmaßnahmen gesichert. Von jeher zeigt sich hier darum die Dynamik, die den Lebensraum Wattenmeer prägt. So bewegt sich Trischen seit Jahrzehnten stetig gen Osten, Richtung Festland, und liegt heute rund zehn Kilometer entfernt von ihrem erstmals dokumentierten ursprünglichen Standort.

Nur ein:e Vogelwart:in wohnt hier

Zeynep“ hat diesen Wandel wie mit einem Zeitraffer beschleunigt. Trischen ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und wird nur im Sommer von einem Vogelwart oder einer Vogelwartin des NABU bewohnt.

Vogelwarte auf Trischen
Trischen

© LKN / Michael Kruse

Trischen

© LKN / Michael Kruse