Schleswig-Holstein

14.01.2022 |

Zwölf Monate gefiederte Vielfalt

Nationalpark-Themenjahr 2022 „Vogelzug im Wattenmeer“ startet mit Exkursionen

Sei es ein riesiger Schwarm Alpenstrandläufer, der über den Wattflächen tanzt, ein lautstarker Trupp Austernfischer, der eine Silbermöwe vertreibt oder ein eleganter Säbelschnäbler, der mit seinem langen, gebogenen Schnabel das seichte Wasser durchsiebt – Vögel sind im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer allgegenwärtig und können immer und überall beobachtet werden.

Nur wenige Arten verbringen das ganze Jahr an der Nationalparkküste. Die meisten sind auf Stippvisite hier, denn sie sind Zugvögel und nutzen das Wattenmeer nur zu bestimmten Zeiten als eine Station auf ihren jährlichen Zugwegen.

Das Wattenmeer ist ein überlebenswichtiger Rastplatz auf dem ostatlantischen Zugweg, der die Brutgebiete in der Arktis zwischen dem nördlichen Kanada im Westen und der sibirischen Tundra im Osten mit den Überwinterungsgebieten in West- und Südafrika verbindet. Im Nationalpark Wattenmeer finden die Vögel ausreichend Nahrung und weitgehend ungestörte Ruhe- und Brutplätze. Der jährliche Vogelzug hat im Frühjahr (März bis Mai) und Herbst (September und Oktober) im Wattenmeer seine zahlenmäßigen Höhepunkte, aber auch der Sommer und sogar der Winter bieten faszinierende Vogelbeobachtungsmöglichkeiten.

Das Nationalpark-Themenjahr 2022 stellt den Vogelzug im Wattenmeer ins Scheinwerferlicht und macht ihn mit spannenden Informations- und Veranstaltungsangeboten erlebbar. Unter dem Motto „Zwölf Monate gefiederte Vielfalt“ bieten die Nationalparkverwaltung und Nationalpark-Partner wie die Schutzstation Wattenmeer jeden Monat vogelkundliche Führungen zu den Vogelarten an, die gerade im Wattenmeer Station machen.

Den Auftakt des Themenjahrs läuten im Januar zwei Exkursionen zum sogenannten „Spülsaumtrio“ ein. Dahinter verbergen sich die drei Singvogelarten Schneeammer, Ohrenlerche und Berghänfling, die im Winter zu Gast an der Nationalparkküste sind. Die Schneeammer brütet von allen Singvögeln am weitesten im Norden, z.B. in Island und Grönland. Im Winter zieht sie nach Schleswig-Holstein um und ernährt sich von den Samen der Salzwiesen am Wattenmeer. Zusammen mit der Ohrenlerche und dem Berghänfling kann sie bei zwei vogelkundlichen Wanderungen mit dem Titel „Dem Spülsaumtrio auf der Spur“ beobachtet werden. Die Nationalpark-Ranger Christian Piening und Martin Kühn bieten jeweils eine Tour in Dithmarschen und Nordfriesland an, und zwar am Freitag, den 21.1. um 14 Uhr ab Wesselburen und am Samstag, den 29.1. um 10 Uhr ab Schlüttsiel. Es gilt 2G und die Gruppengröße ist auf 15 Personen begrenzt. Eine Anmeldung an ist erforderlich.

Weitere Informationen zu den Spülsaumtrio-Exkursionen sowie zum Nationalpark-Themenjahr „Vogelzug im Wattenmeer – Zwölf Monate gefiederte Vielfalt“ und zu weiteren Veranstaltungsangeboten finden sich online unter www.nationalpark-wattenmeer.de/sh/themenjahr.

Seit sechs Jahren stellt die Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer jährlich ein Wattenmeerthema in den besonderen Fokus seiner Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und füllt es gemeinsam mit vielen Nationalpark-Partnern mit Leben. Das erste Themenjahr 2017 widmete sich den Salzwiesen, das vergangene in 2021 der Wissenschaft im Wattenmeer.