Seit 1994 stehen die Wünsche der Gäste im Mittelpunkt der Arbeit der Mitarbeiter/innen des Nationalpark-Hauses Carolinensiel. Gefördert durch das Land Niedersachsen und in der Trägerschaft der Stadt Wittmund ist eine Einrichtung entstanden, die längst ihre "Stammkundschaft" hat.
Der gut planende Gast kommt zu Beginn seines Urlaubs und legt seine Ausflüge in den Nationalpark fest. Er weiß, dass Ebbe und Flut den Rhythmus bestimmen. Zum Beispiel der Ausflug bei Flut mit dem historischen Segelkutter. Der ist schnell ausgebucht, denn es können nur 20 Gäste mitfahren. Vor dem Nationalpark-Haus am Museumshafen in Carolinensiel geht´s los. Der Kapitän steuert den Kutter durch die geöffneten Sieltore der alten Deichlinie von 1765 der Friedrichschleuse. Dann tuckert das Schiffe über den Harlebusen direkt auf das Harlesiel zu, wo der Straßenverkehr gestoppt wird, weil die Brücke vor der Schleusenkammer hochgezogen ist. Eine gute Idee der Techniker, sich auf den Wasserstand der jeweiligen Flut einzustellen - in der Schleusenkammer kann sie jeder aus eigener Anschauung nachvollziehen. Wie sind wohl die Seefahrer vor 200 Jahren mit dieser Natur umgegangen, als es so eine Schleuse noch nicht gab?
Dann geht’s aufs Meer in den Nationalpark mit einem Besuch bei den Seehunden. Auch das Netz wird in die Flut geworfen, um den Gästen ein paar der vielen tausend kleinen Meeresbewohner vorzustellen. Wenn die schweren Segel hochgezogen werden, der Motor abgestellt wird und nur der Wind den alten Kutter bewegt, spürt jeder die Natur hautnah.
"Die besondere Natur und wie die Menschen am Wattenmeer in der Geschichte bis heute damit umgehen, ist ein wichtiger Schwerpunkt der Natur- und Umweltbildungsarbeit des Nationalpark-Hauses Carolinensiel", sagt die Leiterin des Hauses, Christiane Janßen.
Zusammen mit dem Deutschen Sielhafenmuseum ist der Standort in der "Alten Pastorei" ideal eingebunden. Ein grundlegend informierende Ausstellung mit Multimedia und Exponaten zum "Begreifen" soll neugierig machen auf die besondere Natur des Wattenmeeres. Ergänzt wird sie durch wechselnde Sonderausstellungen,.
Auch für die Kleinen gibt es hier viel zu erleben - vom Wattspaziergang bis zum Basteln mit den selbst gefundenen Schätzen aus dem Nationalpark.
Jeder Gast bekommt im Nationalpark-Haus individuell seine "Ferien-Freizeit-Ausflugs-Beratung".
Das Nationalpark-Haus wird Mitte März nach umfassender Umgestaltung wiedereröffnet.