Tschüss, Conny: Cornelia Gosch, tätig im Vorzimmer der Nationalparkverwaltung fast von der ersten Stunde an, ist in den Ruhestand gegangen – und konnte wegen der Coronabeschränkungen nicht angemessen verabschiedet werden. Kirsten Boley-Fleet (Foto oeben rechts), bis vor wenigen Tagen kommissarische Leiterin der Tönninger Behörde, besuchte Conny (so hieß und heißt sie im Kollegenkreis von Beginn an) darum zu Hause in deren Garten, um gute Wünsche und Abschiedsgeschenke zu überbringen. „Du bist die eigentliche Chefin des Nationalparkamtes, die mit der Übersicht, die vorausschauend alles richtet und im nach hinein alles klar macht – und das seit über 30 Jahren!“, so Boley-Fleet.
… und hallo, Ponke: Sie ist Connys Nachfolgerin und in der Nationalparkverwaltung eine „alte Bekannte“. Denn bereits 1996 begann Ponke Ohlf ihre Tätigkeit für die Tönninger Behörde, anfangs im Rahmen einer AB-Maßnahme, später als Personalsachbearbeiterin in der NationalparkService gGmbH.
Zwischenzeitlich war die gelernte Hotelfachfrau und Industriekauffrau einige Jahre „zu Hause, aber nicht untätig“, wie sie augenzwinkernd sagt. Seit Mai ist sie nun wieder „an Bord“.
Foto: Wells / LKN.SH
Noch ein neues Gesicht in der Nationalparkverwaltung! Moritz Padlat stellt sich gern selbst vor: „Ich bin in der Nähe von Bremen aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zum Zimmermann habe ich in Kiel Geografie und Umweltmanagement studiert. Neben dem Studium habe ich über mehrere Jahre Seegras im schleswig-holsteinischen Wattenmeer kartiert. Die letzten fünf Jahre habe ich in Husum für ein Umweltgutachterbüro gearbeitet.“
Und jetzt ist der 36-Jährige, als Nachfolger des in Ruhestand gegangenen Heiner Koop (siehe Februar-Ausgabe der Nationalpark Nachrichten) im Fachbereich Schutz und Entwicklungsplanung für die Koordination der Nationalpark-Rangerinnen und -Ranger zuständig und hat darum die Dienstpläne immer im Blick. Daneben gehören die Erteilung von Genehmigungen und die Durchführung von Ordnungswidrigkeitsverfahren zu seinen Aufgaben.

Im Endspurt, kurz bevor das dänisch-deutsche NAKUWA-Projekt am 30. Juni endet, hat die Nationalparkverwaltung drei weitere tolle Produkte für kleine und große Vogelfans herausgebracht. Die ganz jungen Nationalparkgäste erwartet ein neues Bilderbuch mit dem Titel „Branta, die kleine Ringelgans“. Das Büchlein erzählt auf 28 Seiten und mithilfe wunderschöner Zeichnungen der Illustratorin Birgit Tanck die Geschichte der jungen Ringelgans Branta. Vom Schlüpfen in der sibirischen Tundra bis zum Feiern der Ringelganstage auf Hallig Hooge begleiten die Leserinnen und Leser die Gans auf ihrer spannenden Reise. Passend dazu wurden fünf Ausmalbilder mit Motiven aus der Branta-Geschichte entwickelt.
Für fortgeschrittene Vogelfans wurde das schon existierende Vogeltagebuch, in dem eigene Vogelbeobachtungen notiert werden können, neu aufgelegt und um einen Wörterbuchteil mit ornithologischem Vokabular in drei Sprachen (Deutsch/Dänisch/Englisch) ergänzt. Alle drei Materialien können hier , hier und hier digital angesehen werden. Printexemplare werden bei ausgewählten Vogelveranstaltungen der Nationalparkverwaltung an Interessierte herausgegeben. Die Publikationen sind, wie alle NAKUWA-Produkte, zweisprachig in Dänisch und Deutsch gehalten.
Alina Claußen
Aktualisiert, neu aufgelegt und jetzt online verfügbar ist die von der Nationalparkverwaltung gemeinsam mit dem Nordsee Tourismus Service herausgegebene Broschüre „Mehrwert Natur“.
Sie illustriert in Form von Zahlen, Daten und Fakten das Zusammenspiel von Natur und Tourismus im und am Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Die Broschüre ist hier als Download verfügbar.
„Nah dran“ lautet der Titel eines ungewöhnlichen Reiseführers. Unter der Federführung der Kooperation „Fahrtziel Natur“, der auch die Nationalparkverwaltung angeschlossen ist, enthält sie 22 Reisereportagen der anderen Art: 22 Menschen präsentieren darin ihren ganz persönlichen „Naturschatz“. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist durch Nationalpark-Wattführerin Christine Dethleffsen vertreten.
Bernd Pieper (mit Fotografien von Paul Meixner): Nah dran – Fahrtziel Natur. 22 Menschen. 22 Reisereportagen,
J. P. Bachem Editionen 2020, ISBN 978-3-7616-3417-2, 19,95 Euro

Unter dem Motto „Wie geht die Nordsee-Region mit der Corona Krise um – PROWAD LINK fragt. KMUs antworten“ entsteht derzeit im Rahmen des PROWAD-LINK-Projektes eine Reihe von Videos. Darin berichten Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) unter anderem aus den Wattenmeer-Regionen Dänemarks, der Niederlande und Deutschlands über ihre Erfahrungen mit der Corona-Krise. Als Erster gab der Sylter Nationalpark-Wattführer Jan Krüger einen Einblick, wie die Coronapandemie ihn und seine Arbeit beeinflusst. Anschauen kann man dieses Video hier.
Am 28.Mai verstarb, im 85. Lebensjahr, mit Uwe Dulz ein Vordenker des Wattenmeerschutzes. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Schutzstation Wattenmeer, die es ohne sein unvergleichliches Engagement in den 1960er Jahren in der heutigen Form nicht geben würde.
Ob es seine Erfahrungen als Vogelwärter auf Norderoog waren, seine Pionierleistung mit der Erstellung der Denkschrift „Großreservat Halligmeer“, die als frühe Vision für den späteren Nationalpark angesehen werden kann, oder seine Ideen für neue Formen eines naturverträglichen Tourismus – Uwes Spuren finden sich von der Idee über die Gründung bis zur ersten Etablierung des Vereins auf Pellworm und Hallig Hooge.
Als Gästeführer (siehe Foto) auf Hooge und später auf Eiderstedt brachte er sein Wissen und seine Ideen unzählig vielen Menschen mit großer Überzeugungskraft und dem ihm eigenen Humor nahe. Er blieb der Schutzstation Wattenmeer immer verbunden und konnte beim 50jährigen Jubiläum des Vereins vor wenigen Jahren noch einmal seine Überzeugungen an die jungen Aktiven der Schutzstation weitergeben.
Johann Waller, Vorsitzer der Schutzstation Wattenmeer
Foto: Archiv Schutzstation Wattenmeer
Der Tod eines weiteren engagierten Naturschützers und -freundes ist zu beklagen: Walter Fiedler starb am 21. Mai im Alter von 96 Jahren. Für die Nationalparkverwaltung war der Lehrer aus Bredstedt noch vor Gründung des Nationalparkes ein wichtiger Unterstützer, beim Aufbau ein wertvoller Ratgeber, etwa in Sachen Umweltbildung – und überhaupt ein treuer Wegbegleiter. Annemarie Matthießen vom Naturzentrum Mittleres Nordfriesland erinnert an Walter Fiedler:
„Aufgrund seiner herausragenden Verdienste für den Naturschutz im Kreis Nordfriesland, für seine Fähigkeit, seine Schüler und die Bürger ganz allgemein für naturkundliche Themen zu begeistern, seine außergewöhnliche Art, diplomatisch aber trotzdem stets der Sache dienlich seine Ideen zu verankern, gehört Walter Fiedler zu den herausragenden Persönlichkeiten unserer Heimat. Er hat mit der Gründung des Naturzentrums Maßstäbe gesetzt.
Als die Neuausrichtung der Einrichtung vor 15 Jahren hin zu einem modernen Informationszentrum für NATURA 2000 durch einen Förderverein erfolgte, stand Walter Fiedler stets mit größtem Interesse, Wohlwollen und fachlichem Rat zur Seite. Er hat im „neuen" und trotzdem „seinem" Naturzentrum seinen 90.Geburtstag gefeiert. Man kann sagen, dass ihn die Fortführung des Hauses glücklich gemacht hat. Er nahm stets an den unterschiedlichen Veranstaltungen teil, oftmals mit seiner gesamten Familie. Walter Fiedler war in seinem pädagogischen und menschlichen Wirken ein Glücksfall für Nordfriesland.“
Foto: Naturzentrum Mittleres Nordfriesland