Damwild auf Borkum

Wie kam das Damwild auf die Insel, und warum soll es dort wieder verschwinden?

Im Jahr 2013 wurde auf Initiative des Niedersächsischen Umweltministeriums sowie der Jägerschaft Borkum Damwild auf die Insel Borkum verbracht, weil man sich davon versprach, den Offenlandcharakter der (Dünen-) Lebensraumtypen zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Im Rahmen dieses Feldversuchs wurde das Damwild in einem Gatter gehalten. Begleitende Untersuchungen und Prüfungen konnten den gewünschten Effekt nicht bestätigen, so dass das Projekt zu beenden war. Die Tiere entwichen jedoch vor Ende des Versuches in den Nationalpark, da das Gatter von Unbekannten geöffnet wurde. Es gelang nicht, die Hirsche wieder einzufangen.

Ein Rechtsstreit zwischen der Nationalparkverwaltung als zuständige Naturschutzbehörde und der Jägerpächtergemeinschaft Borkum zum weiteren Umgang mit den entwichenen Tieren endete mit einem Vergleich des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichtes (OVG) Lüneburg vom 30.09.2014. Vereinbart wurde, die Tiere wieder einzufangen und auf das Festland zu verbringen. Sollte dies nicht möglich sein, sollte die Tiere zum Abschuss freigegeben werden. Da die Einfangaktion erfolglos blieb, hat die zuständige Jagdbehörde des Landkreises Leer gemäß dem Beschluss des OVG einen Abschussplan erstellt. Dieser gibt vor, das Damwild von der Insel vollständig zu beseitigen, weil die Etablierung gebietsfremder Arten den Schutzzielen des Nationalparks entgegensteht. Die Erfüllung dieser Beseitigungspflicht steht nach wie vor aus.

Stand: 18.3.2021