Frischer Wind im alten Haus

Für das Nationalpark-Haus auf Juist gab es in 2020 neben den Corona-bedingten Schwierigkeiten auch Anlass zur Freude: Durch eingeworbene Fördergelder kann am bisherigen Standort „alter Inselbahnhof“ in diesem Jahr eine neue Dauerausstellung eingerichtet werden. Außerdem werden die anderen genutzten Räume wie z.B. Büro und Lager an die heutigen Ansprüche angepasst.

Das Nationalpark-Haus auf Juist besteht nun seit über 30 Jahren und hat sich in dieser Zeit kontinuierlich weiterentwickelt. Neben dem Veranstaltungsangebot, welches immer weiter ausgebaut wurde, konnte auch die Ausstellung zweimal erneuert werden. Die letzte größere Veränderung liegt allerdings schon 15 Jahre zurück, so dass vor einigen Jahren mit den Planungen für eine neue Dauerausstellung begonnen wurde. Nach einigem Hin und Her konnten Ende 2019 und Mitte 2020 Fördergelder über das Förderprogramm Landschaftswerte und die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung eingeworben werden, so dass inzwischen mit der Umsetzung des Projektes begonnen werden konnte. Neben kleinen baulichen Veränderungen, die zu einer Verbesserung der innerbetrieblichen Abläufe im Haus führen sollen, liegt der Schwerpunkt des Projekts in der Neugestaltung des Ausstellungsbereiches. Dabei werden erstmalig Aspekte der Barrierefreiheit stärker berücksichtigt, um dadurch die Hürde für Menschen mit Beeinträchtigungen herabzusetzen, die Ausstellung zu besuchen.

Am Ende der vergangenen Saison stand nun als erste Aufgabe an, die alte Ausstellung komplett abzubauen und die meisten anderen Räume auszuräumen. Alles, was nach dem Umbau noch weiter Verwendung findet, wurde entweder im Keller oder im Vortragsraum eingelagert. In Letzterem hat auch das 10 Meter lange Zwergwalskelett sein Zwischenlager gefunden, nachdem es die Mitarbeiter*innen des Hauses auseinandergebaut hatten. Dieses Skelett soll zukünftig vor dem Nationalpark-Haus in einer Art Glashaus stehen, um einerseits in der Ausstellung Platz für andere Inhalte zu schaffen. Andererseits soll es dort als Blickfang dienen und somit die vorbeigehenden Menschen neugierig auf die Einrichtung machen. Wenn alles gut geht, rücken Anfang Februar 2021 die ersten Baufirmen für die Umbauarbeiten an. Gleichzeitig erarbeiten die Mitarbeiter:innen des Nationalpark-Hauses zusammen mit einem Fachbüro die neuen Inhalte. Zukünftig bekommt das Schwerpunktthema des Hauses, die natürliche Dynamik des Lebensraumes Wattenmeer, einen deutlich höheren Stellenwert. Diese Dynamik soll sich auch in den einzelnen Ausstellungsmodulen selbst widerspiegeln, die, auf Rollen gelagert, im Raum an verschiedenen Stellen positioniert und deren Inhalte später teilweise mit einfachen Bordmitteln des Hauses aktualisiert werden können. Viel mehr wird an dieser Stelle aber noch nicht verraten, denn schließlich sollen sich alle selbst ein Bild machen können, wenn das Projekt abgeschlossen ist und das wird (hoffentlich) Ende Juni der Fall sein.