Niedersachsen

Projektabschluss: SediEms

Erstellung von Grundlagen für eine Strategie zum ökologischen Sedimentmanagement an der Ems

Im vergangenen Jahr wurde das innerhalb des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt SediEms erfolgreich abgeschlossen.

Fünfeinhalb Jahre lief das Projekt zur Sedimentdynamik im äußeren Emsästuar unter der Leitung der Forschungsstelle Küste (NLWKN) mit den Kooperationspartnern der Nationalparkverwaltung sowie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Fortlaufende Baggerungen und Verbringung von Sedimenten zur Unterhaltung der Fahrrinnen und Häfen haben in der Außenems zu einer Veränderung der natürlichen Sedimentdynamik geführt. Die Folgen sind unter anderem eine erhöhte Wassertrübung im Emsästuar mit weitreichenden Folgen für die gesamte Ökologie. 

Um die konkreten lokalen Einflüsse dieser Veränderungen auf verschiedene Habitate beurteilen zu können, wurde in SediEms ein Werkzeug in Form eines an das Emsästuar angepassten Modells erstellt. Der Kontext der großräumigen und langfristigen Sedimentdynamik-Prozesse im Wattenmeer wird dabei berücksichtigt.

Zur Veranschaulichung wurden mit dem neuen Modell typische Anwendungsfälle hinsichtlich einer möglichen Bewertung von sedimentologischen und ökologischen Folgen von Baggergutumlagerungen berechnet. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Lage der Verbringstellen und der Ausgestaltung des konkreten Bagger- und Verbringungskonzeptes gut abbildet werden können und das Modell damit einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung des ökologischen Sedimentmanagements leisten kann.

Im Projekt wurden außerdem zahlreiche neue Daten von Muschelbänken direkt im Nationalpark erhoben, wie zum Beispiel der Sedimentanwuchs und -abtrag auf Muschelbänken und der Ernährungszustand der Miesmuscheln. Diese Messungen ergaben unter anderem, dass das Wachstum der untersuchten Muschelbänke im Emsästuar sowohl deutlich höher als der aktuelle Meeresspiegelanstieg in der Nordsee als auch das Anwachsen der Wattflächen ist. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass, verglichen mit anderen Muschelbänken im Niedersächsischen Wattenmeer, die Miesmuscheln in der Außenems mittel bis schlecht abschneiden.

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