Strandinseln auf Norderney

Ein Gewinn für Natur und Mensch

Durch ein gemeinsames Projekt der Staatsbad Norderney GmbH und der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer soll die natürliche Strandentwicklung gefördert werden. Hier gibt es Hintergrund-Informationen zum Projekt "Strandinseln".

Dass die Strände der Nordseeinseln großartig sind, muss man wohl kaum jemandem erklären, der schon einmal dort war. Ob vom Strandkorb aus, beim Buddeln im Sand oder beim ausgiebigen Spaziergang kann man unmittelbar erleben, wie sich hier Meer und Land begegnen. Der Strand ist aber nicht bloßer Erholungsraum für uns Menschen, sondern auch ein wertvoller Lebensraum für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Auf natürlichen und naturnahen Stränden entwickelt sich eine ganz besondere Pflanzengesellschaft: die Meersenf-Spülsaum-Gesellschaft. In diesen Pflanzeninseln leben wiederum ganz besondere Insekten und andere Kleinstlebewesen, zum Beispiel der Strandflohkrebs, die Strand-Erdeule und der Küstensandlaufkäfer. Gleich mehrere davon stehen auf den Roten Listen der gefährdeten Tierarten. Eine wesentliche Ursache dafür ist die intensive menschliche Nutzung der Strände. Wo viele Menschen entlanggehen (Vertritt) oder lagern, kann sich keine Meersenf-Spülsaum-Gesellschaft entwickeln. Hinzu kommt die maschinelle Strandreinigung: Um den vom Meer angespülten Müll zu entfernen, wird der Sand regelmäßig bearbeitet.

Die Staatsbad Norderney GmbH hat sich jetzt verpflichtet, im Bereich zwischen „weißer Düne“ und „Oase“ die Strandreinigung zu beenden, um eine natürliche Strandentwicklung zu fördern. Darüber hinaus sollen in diesem Bereich vier Strandinseln eingerichtet werden. Dieses Vorhaben wird von der Nationalparkverwaltung begleitet und ist eine Ausgleichmaßnahme für Eingriffe in die Natur beim Bau der Thalasso-Plattform mit Schutzhütte im Bereich der Aussichtsdüne am Alten Postweg.

Die Strandinseln sind mit Pfahlreihen abgegrenzte Schutzflächen von 150 m Länge (parallel zur Hochwasserlinie) und 25 m Breite, die sich vom Dünenfuß bis über den Winterspülsaum hinweg erstrecken. Sie werden bis in den September hinein stehen bleiben.

Da die Strandinseln am oberen Strand liegen, wird die Nutzung des Strandes nur unmerklich eingeschränkt, bei einem deutlichen Gewinn für die Natur. Und auch für das Naturerlebnis, denn wer (von der Pfahlreihe aus) immer mal einen Blick in die Strandinseln wirft, kann das Naturwunder verfolgen, wie sich im scheinbar leblosen Sand kleine Oasen entwickeln, wie der hübsch anzusehende Meersenf Fuß fasst und weiteren Pflanzen und kleinen Tieren den Weg ebnet, diesen Raum zu beleben.

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