Themenjahr 2024

Spezialisten gefragt

Unter Wasser ist das Leben anders. Wir Menschen können dort ohne Hilfsmittel nicht atmen, bewegen uns schwerfällig und die Verständigung klappt nur schlecht. Fische, Krebse, Quallen und Schweinswale haben sich jedoch im Laufe der Evolution perfekt an diesen Lebensraum angepasst. Ihre Körper sind oft stromlinienförmig oder haben Anhänge, um sich mit der Strömung treiben zu lassen.

Viele haben Kiemen und an das Wasser angepasste Sinnesorgane, wie das Seitenlinienorgan der Fische. Es nimmt Druckunterschiede im Wasser wahr, so dass Fische auch bei totaler Dunkelheit Hindernissen im Wasser ausweichen können. Da Wasser den Schall viel besser transportiert als die Luft, können sich zum Beispiel Wale mit ihren Lauten über extrem weite Distanzen verständigen. Auch nutzen die Tiere im Meer besondere Formen von Nahrungserwerb und Fortpflanzung, die an der Luft nicht funktionieren würden.

Oft unbekannt und bedroht

Vieles ist uns jedoch noch unbekannt. Das Meer ist weitgehend unerforscht; über die Tiefsee wissen wir weniger als über das Weltall. Es werden fast täglich neue Arten entdeckt, aber vielen Arten verschwinden auch, denn diese Unterwasserwelt ist bedroht. Müll, Lärm, zu viele Nährstoffe und der Klimawandel machen auch dem Leben unter Wasser arg zu schaffen.

Unter Wasser für alle

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Unterwasserwelt zu erleben – auch ohne nass zu werden. Viele Info-Einrichtungen entlang des Nationalparks zeigen in kleinen und großen Aquarien, welche Vielfalt an Leben in der Nordsee vorhanden ist. Im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning begibt sich regelmäßig ein*e Taucher*in ins salzige Nass des Großaquariums, um Fische und Hummer zu füttern und dabei live mit dem Publikum zu sprechen. Viele Nationalpark-Partner-Reedereien bieten zudem Seetierfangfahrten an, bei denen Meerestiere vorsichtig gefangen, erläutert, bestaunt und dann wieder freigelassen werden. Viele spannende Möglichkeiten also, das Leben unter Wasser kennenzulernen!