Wittling

Merlangius merlangus

Schlüsselart im Wattenmeer

Der auch in der Nordsee heimische Fisch dient als Beute und agiert gleichzeitig als Fressfeind. Damit stellt der Wittling ein wichtiges Bindeglied im Nahrungsnetz dar. Fabian Schmittlein ist während seiner Biologie-Bachelorarbeit im Nationalpark in das Thema eingetaucht.

Der Wittling (Merlangius merlangus) ist zu jeder Jahreszeit im Wattenmeer zu finden – im Frühling kleiner und im Herbst größer. Sein Beutespektrum verändert sich mit zunehmender Größe: Kleine Wittlinge ernähren sich vornehmlich von Ruderfußkrebsen (Copepoda) und juvenilen Zehnfußkrebsen (Decapoda). Die Nordseegarnele (Crangon crangon) gewinnt als Beute erst mit zunehmender Größe der Fische an Bedeutung. Auch Schwebegarnelen (Mysida), Flohkrebse (Amphipoda), Borstenwürmer (Polychaeta) und Fische dienen als Nahrung – abhängig von der Räubergröße.

Da der Wittling gleichzeitig selbst als Beute dient, ist er ein wichtiges Bindeglied im Nahrungsnetz und damit eine Schlüsselart im Wattenmeer. Die wiederkehrenden Massenvorkommen von Wittlingen und deren Auswirkungen auf Räuber-Beute-Beziehungen und das Ökosystem müssen noch weiter untersucht werden.

Mensch bei grauem Wetter mit Helm an der Schiffsreling.
Fabian Schmittlein nahm während seiner Praktikumszeit an zwei mehrtägigen Forschungsausfahrten mit dem FK Senckenberg teil.

© Carsten Pauls / LKN.SH

Für seine Bachelorarbeit untersuchte Fabian Schmittlein den Wittling. Noch im Nasslabor des FK Senckenberg wurden erste Daten gesammelt.

© Ulrike Schueckel

Praktikum im Nationalpark
  • Zehn Monate im Dienste der Umwelt­beobachtung

    Intensive Mitarbeit im FishNet-Projekt, zwei mehrtägige Forschungsausfahrten mit dem Schiff „FK Senckenberg“ und vor allem sehr viel Laborarbeit liegen hinter Fabian Schmittlein. Der Biologie-Student hat als Praktikant des Fachbereichs Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen der Nationalparkverwaltung in Tönning etliche Arten des Makrozoobenthos sortiert und bestimmt, also wirbellose Organismen, die am Meeresgrund leben und größer als ein Millimeter sind. Außerdem identifizierte er verschiedene Fischarten, die in den Küstengewässern Schleswig-Holsteins gefangen wurden, entnahm Gewebeproben für die Isotopenanalyse und sezierte die Mägen der Fische zur Durchführung einer Mageninhaltsanalyse. Die Kombination der beiden Analysen hilft, die Stellung der Fischarten im Nahrungsnetz besser zu verstehen. Das interessierte Fabian so sehr, dass er in Tönning weitermachte, um hier seine Bachelorarbeit zum Wittling zu schreiben.

Mehr Fische

  • Wissen
  • Fische
  • Wissen
  • Fische
  • Wissen
  • Fische