Nationalpark Nachrichten, Schleswig Holstein, März 2023

MOIN, MOIN,

liebe Leser*innen der Nationalpark Nachrichten aus dem Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Endlich geht es wieder los: Etliche vogelkundliche, informative, unterhaltsame, verbindende und lehrreiche Termine luden und laden zum Mitmachen ein. Lesen Sie im Folgenden selbst – oder hören Sie bei der neuen Podcast-Folge rein, und schauen Sie sich doch die tierischen Benimm-dich-Videos an. Viel Spaß dabei!

© Martin Stock / LKN.SH 

Der Blick durchs Fernglas lohnt sich für Vogelliebhaber*innen im Frühling besonders. Darum begrüßen unsere Ranger diese Jahreszeit während einer vogelkundlichen Führung in die Salzwiesen der Hamburger Hallig am 25. März. Und am Ostersonntag, 9. April, laden sie am selben Ort zu einer vogelkundlichen Radtour ein. Saisonal passend lautet der Titel der Veranstaltung „Vom großen Eierlegen“.

Alle Termindetails
Ostertour und mehr (Bild von Rotschenkel beim Fliegen)

© Foto: Phoebe Kostuch 

Die 24. Ringelganstage warten vom 22. April bis zum 14. Mai endlich wieder ohne jegliche Corona-Einschränkungen mit einem vollen Programm auf. Alle Fans dieses großen Fests unserer kleinen Meeresgans sind dazu eingeladen mitzufeiern: vom Komplettpaket der Eröffnung (22. April auf Hallig Hooge), über Besuche auf Hallig Nordstrandischmoor (23. April), Pellworm (6. Mai) und Hallig Langeness (13. Mai), das neue Hallighopping ganz im Zeichen der Biosphäre Wattenmeer mit Stopps auf den Halligen Gröde und Oland (24. April, 1. und 8. Mai ) bis zum Lütten (28. April in List) und Groten Sitten (30. April auf der Hamburger Hallig) und vielen weiteren Terminen.

Website der Ringelganstage

© Foto: Alexandra Möller / Senckenberg 

 

Alexandra Möller, Doktorandin am Deutschen Zentrum für Marine Biodiversitätsforschung in Wilhelmshaven, Senckenberg am Meer.


Mikroskopisch kleine Krebse, Würmer und mehr… damit kennt sich die Biologin bestens aus. Für das Projekt „FishNet“ hat sie diese Sandlückenfauna, die auch als Meiofauna bezeichnet wird, im Wattenmeer unter die Lupe genommen. Gerade hat sie (unter anderem gemeinsam mit Nationalparkkollegin Dr. Ulrike Schückel) dazu im Jahresbericht zur biologischen Vielfalt des MEKUN berichtet. Im Interview erklärt Alexandra Möller die große Bedeutung dieser winzigen Tierchen fürs Wattenmeer.

Zum Interview

© Foto: Biosphäre Die Halligen 

Die Gemeinschaft und der gemeinsame Ausblick standen im Fokus des aktuellen Treffens des Biosphärenrats. Einmal im Jahr versammeln sich hier Halligbewohner*innen, Biosphäreninteressierte und die Biosphärenreservatsverwaltung, um Informationen über laufende Arbeiten und geplante Projekte zu teilen und zu diskutieren. „Nach Corona ist es noch wichtiger, den Austausch zu pflegen und zusammenzurücken. Als lebendige Gemeinschaft stehen wir für eine lebenswerte Zukunft auf unseren Halligen“, erklärt Dr. Nicole Schrader, Geschäftsführerin der Biosphäre Die Halligen. Dies unterstreicht auch Britta Diederichs, Leiterin des Fachbereichs Schutz und Entwicklungsplanung von der Nationalpark- und Biosphärenreservatsverwaltung. Während des Treffens des Biosphärenrats stimmten sie gemeinsam auf das Themenjahr „Biosphäre Wattenmeer – heute das Morgen gestalten“ ein.

Mehr zum Themenjahr
Biosphäre Die Hallingen

© Martin Stock / LKN.SH 

In der Seehundstation Friedrichskoog wurde bei einer toten Kegelrobbe Anfang des Monats die hochansteckende Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, nachgewiesen. Alle anderen vorsorglich getesteten Seehunde und Kegelrobben der Station sind jedoch weiterhin gesund. Dass die Viren sporadisch von Vögeln auf Säugetiere überspringen, ist bereits früher vorgekommen. Die Seehundstation ist regulär geöffnet, der Betrieb läuft normal weiter.

Zur Pressemitteilung

Treff der Tourismusbranche

 

Das Tourismus-Cluster Schleswig-Holstein lädt am 30. März zu einem Netzwerk-Event nach Rendsburg und Büdelsdorf ein. Der Termin passt wunderbar ins Nationalpark-Themenjahr „Biosphäre Wattenmeer – heute das Morgen gestalten“: Es geht um „Resilienz und Nachhaltigkeit als wichtige Erfolgsfaktoren für Hotellerie, Gastronomie und die gesamte Tourismusbranche“.

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Aus dem Multimar Wattforum (Überschrift)

© Sven Jaax, Collage LKN.SH 

Besonders viele Fans von Dörte Hansen dürften am Donnerstag, 13. April, ins Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum strömen. Unter dem imposanten Pottwalskelett im Walhaus wird die Autorin aus ihrem aktuellen Roman „Zur See“ vorlesen. Beginn ist um 19 Uhr. Tickets können bereits jetzt an der Kasse des Multimar Wattforums oder online erworben werden.

Mehr zur Lesung am 13. April
Watt for Future

© Foto: Britta Ranft, LKN.SH 

Am Wochenende weiterlernen? Das machten acht Schüler*innen im Winter im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum mit großem Vergnügen, zumal es sich um ein besonderes Angebot rund um das Thema Meeresschutz handelte. An vier Samstagen beteiligten sich die Jugendlichen aus Schulen aus Husum, Eckernförde und Schleswig an diesem Teil des „Enrichment-Programms“ des Landes Schleswig-Holstein. Es bietet begabten und engagierten Schüler*innen mittels außerschulischer Impulse zusätzliche Entwicklungschancen.

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Film ab im Wattenmeer

© Foto: Elisabeth von Meltzer / LKN.SH 

Fünf Tage lang können Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren aus ganz Schleswig-Holstein in den Sommerferien das Wattenmeer durch die Kameralinse erleben. Im Rahmen des Jugendnaturfilmcamps bekommen sie vom 16. bis 22. Juli die Chance, einen eigenen Film über das Wattenmeer und die Nordsee zu drehen – hierbei unterstützen sie Profis aus der Filmbranche und dem Nationalpark. Den Abschluss des Camps bildet die Präsentation der Naturfilme im Multimar Wattforum. Grundkenntnisse in der Filmtechnik und Interesse an Umweltthemen sind wünschenswert.

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Aktive Naturschutzverbände
SPO klart auf!

© Foto: Tina Wagner / LKN.SH 

Müllsammelaktion am Strand von St. Peter-Ording: Am Samstag, 25. März, organisieren die Schutzstation Wattenmeer, die Nationalparkverwaltung und weitere Partner wieder die Reinigungsaktion „SPO klart auf!“. Treffpunkt für alle Engagierten ist um 11 Uhr das Dünen-Hus auf der Promenade im Ortsteil Bad. Nach einer kurzen Einweisung geht es mit Müllsäcken und Handschuhen ausgestattet los, um Strand und Dünen vom Müll zu befreien. Zum Abschluss gibt es einen gemeinsamen Imbiss am Ausgangsort.

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Über den Tellerrand geschaut
Besserer Meeresschutz

© Foto: Frank Hecker 

Auf Vorschlag der Bundesregierung hat die Europäische Kommission am 16. Februar neue Fischereibewirtschaftungsmaßnahmen zum Schutz bedrohter Arten und Lebensräume in den Meeresschutzgebieten der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee erlassen. Besser geschützt werden unter anderem Schweinswale und Seevögel sowie Riffe und Sandbänke. Auf der Amrumbank, einer Sandbank im Meeresschutzgebiet Sylter Außenriff, wird beispielsweise die Fischerei vollständig ausgeschlossen. Dieses Meeresgebiet zählt zu den wichtigsten Reproduktions- und Aufzuchtgebieten für Schweinswale und dient vielen Seevogelarten als Nahrungs-, Überwinterungs-, Mauser-, Durchzugs- und Rastgebiet. Die Maßnahmen basieren auf gemeinsamen Vorschlägen des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL), abgestimmt mit den EU-Nachbarstaaten der Nordsee.

Zur Pressemitteilung des BMUV

Kritik an Giga-Windrädern

 

Dänemark plant bis zu 450 Meter hohe Windräder an Land zu testen, die später auf dem Meer zum Einsatz kommen sollen. Drei der vier diskutierten Standorte liegen im dänischen Wattenmeer-Nationalpark – dagegen formiert sich unter den dänischen Naturschützer*innen starker Widerstand. Auch Schleswig-Holsteins Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) sieht die Pläne kritisch. Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist der Bau von Windkraftanlagen aufgrund seiner herausragenden globalen Bedeutung für den Vogelzug gesetzlich verboten. Vor dem Hintergrund des gemeinsamen dänisch-deutsch-niederländischen Weltnaturerbes Wattenmeer sind das MEKUN und die Nationalparkverwaltung der Auffassung, dass ähnliche Maßstäbe im gesamten Wattenmeer Anwendung finden sollten, um die Integrität der Welterbestätte zu bewahren und die gemeinsame Verantwortung für den Schutz europäischer Vogelarten wahrzunehmen.

"Steinzeithaus" eröffnet

© Foto: Steinzeitpark Dithmarschen 

Pünktlich zum Saisonstart hat der Steinzeitpark Dithmarschen in Albersdorf sein neues Ausstellungsgebäude, das „Steinzeithaus“, eröffnet. Nach zwei Jahren Bauzeit bietet es seinen Gästen original Funde und zeigt Zusammenhänge und Prozesse von der Altsteinzeit bis in die frühe Metallzeit in Schleswig-Holstein auf. Hierbei steht das Wechselspiel von Mensch und Umwelt im Vordergrund. Im April haben Multiplikator*innen freien Eintritt. Das kostenfreie Schnupperangebot gilt für Kolleg:innen anderer Museen, für alle Nationalpark-Partner, für Lehrkräfte aus Schulen und Kindergärten sowie für Vermietende von Ferienunterkünften, Mitarbeitende von Kurverwaltungen, Tourismuszentralen, Hotels, Gastronomie und Jugendgruppenunterkünften.

Zum Steinzeithaus
Zum Angebot für Multiplikator*innen
Wussten Sie schon, das...
... Tiere zu 99 Prozent aus Wasser bestehen können?

© Foto: Georg Quedens 

Der Preis für das wässrigste Tier der Welt geht an die Seestachelbeere, eine Rippenquallenart. Mit ihrem Wassergehalt von 99 Prozent schwebt sie elegant durch die Gewässer der Nordhalbkugel und sieht dabei noch außergewöhnlich aus. Denn durch die farblosen Zellschichten lässt sich das gesamte Innenleben der Seestachelbeere betrachten. Zu sehen ist hier abgesehen von zwei Tentakeltaschen und manchmal einem Magen-Darm-Trakt allerdings nicht viel, da die Rippenquallen zu den ersten mehrzelligen Tieren gehören. Das macht sie jedoch nicht weniger majestätisch, denn an den acht Längsrippen, die mit feinen Ruderplättchen besetzt sind, bricht sich das Licht, sodass die Seestachelbeere häufig in allen Farben des Regenbogens schillert.
Übrigens sind Rippenquallen nicht näher mit anderen Quallen verwandt, sondern bilden einen eigenen Stamm im Tierreich. Im Gegensatz zu den Nesseltieren, zu denen die echten Quallen gehören, besitzen sie nämlich keine Nesselzellen. Stattdessen fangen die Rippenquallen ihre Beute (nämlich Plankton) mit Klebzellen.

Mehr zur Seestachelbeere
Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung
Über 250 Wissbegierige

© Foto: Alina Claußen / LKN.SH 

Die Fortbildungssaison 2022/23 der Nationalparkverwaltung für Multiplikator*innen und Freiwillige ist fast abgeschlossen. In 16 Seminaren und Workshops haben der Fachbereich Kommunikation und Nationalpark-Partner sowie Referent*innen aus den anderen drei Fachbereichen seit September die Themen des Schutzgebiets aufbereitet. Drei Veranstaltungen stehen noch aus, sodass sich am Ende sicherlich mehr als 300 Menschen auf einen aktuellen Stand gebracht haben werden. Hinzu kommt das Jahrestreffen, dass mit weiteren 98 teilnehmenden Partnern großen Anklang fand. Während der ein- und mehrtägigen Fortbildungen lag diesen Winter der Schwerpunkt passend zum Themenjahr auf dem Biosphärenreservat und seinen Nachhaltigkeitsthemen. Viel Spaß machte unter anderem ein Würfelspiel, das dabei hilft, die 17 Ziele der Biosphärenreservate für eine nachhaltige Entwicklung in den eigenen Alltag einzubinden.

17 Biosphären-Ziele
Menschen und Medien
win win film

© Foto: win win Film 

Tierische Regelhinweise: Wie finden wir es, wenn sich jemand bei uns daneben benimmt? Das wissen wir genau nach fünf Videoclips, in denen Austernfischer, Ringelgans, Robbe und Co. uns den Spiegel vorhalten, indem sie den Spieß umdrehen. Als Hauptdarsteller der Filmreihe „Hier bist du Gast, hier darf ich sein“ laden sie insbesondere in den sozialen Medien dazu ein, ein guter Gast in der Natur zu sein.

Alle Benimm-dich-Videos

© Foto: Lia Niebuhr / LKN.SH 

Watt Neues aufs Ohr gibt es von unseren beiden aktuellen Freiwilligen Lia Niebuhr und Britta Ranft. Sie haben für ihre Podcast-Folge von „Watt aufs Ohr“ die Ranger Christian Piening und Tjark Juhl auf einer Vogelzählung begleitet. Vom Büsumer Hafen aus ging es zur Dithmarscher „Hallig“ Helmsand, um dort unter anderem Große Brachvögel und Brandgänse zu zählen. Die Frage lautete: „Wie werden Vögel eigentlich gezählt und warum?“ Die Antwort finden Sie im Podcast.

Podcast-Folge zum Vogelzählen

© Foto: Silke Ahlborn / LKN.SH 

Vom Bundesfreiwilligen zur Krokusblütenmajestät – Lasse Fromberg hat viel erreicht, seit er sich 2016/17 ein Jahr lang als Freiwilliger für den Nationalpark engagiert hat. Wir gratulieren dem frisch gekürten Krokusblütenkönig, der nun bis zum nächsten Frühjahr Husum repräsentieren wird.

Watt noch?
Magie des Augenblicks

© Foto: Michael Goltz, www.augengebete.de 

Zum Monatswechsel Februar/März wurde es noch magischer im Wattenmeer: Polarlichter flimmerten über den Nachthimmel. Der passionierte Fotograf und Pastor von St. Peter-Ording Michael Goltz erkannte die Gunst der mitternächtlichen Stunde. Er bannte das Naturschauspiel in einigen Fotos.

Mehr Bilder der Polarlichter
Fundstück des Monats
Kein Anlass zu Sorge

© Foto: Hendrik Brunckhorst / LKN.SH 

Viele tote Seesterne lagen in den vergangenen Wochen an den Stränden Sylts. Der Biologe Claus von Hoerschelmann aus dem Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum kann jedoch wilde Spekulationen zu diesem „Massensterben“ aus dem Weg räumen. Er erklärt das Phänomen folgendermaßen: Seesterne täten normalerweise alles, um nicht in die Brandungszone zu gelangen. Doch bei heftigen Winterstürmen werden sie oft von starken Strömungen aus tieferen, sicheren Bereichen ins flache Meer fortgerissen. Das ist traurig, aber kein Anlass zu Sorge.

UNESCO - WATTENMEER - Nationalpark Wattenmeer - Schleswig-Holstein

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Herausgeber

LKN.SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning
nationalpark@lkn.landsh.de

Redaktion: Alexandra Schnurr
Kontakt: Redaktion.Nationalpark@lkn.landsh.de     

www.nationalpark-wattenmeer.de
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