Liebe Leserinnen und Leser,
überall im Nationalpark ist der Frühling sicht- und hörbar eingezogen. Zarte Schmetterlinge, filigrane Blüten, leise schnaufende Schweinswale und laut rufende Strandbrüter: Gehen Sie mit uns auf Entdeckungsreise vom Wattboden bis über den Horizont!
Ihr Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer |
| |
Startklar für die Schweinswaltage!
|
| |
© Sabine Bartmann / Jadewale |
| |
In wenigen Tagen beginnen die nunmehr schon 8. Wilhelmshavener Schweinswaltage. Vom 27.4. bis zum 5.5.2024 erwartet die Besucher*innen ein vielfältiges Programm rund um die kleinen Meeressäuger. Täglich gibt es Whale-watching-Angebote von Land und vom Schiff aus, dazu an verschiedenen Tagen Führungen, Filme und Vorträge im Wattenmeer-Besucherzentrum, Mitmach-Aktionen für Kinder, eine „Walschule“ für Schulklassen sowie Informationsstände des BUND Niedersachsen (Projekt „Ruhe für die Schweinswale“) und der Gesellschaft zur Rettung der Delfine.
Die Schweinswaltage ziehen vom Schwerpunkt „Südküste Wilhelmshaven“ aus bereits weitere Kreise: Walexperte Jan Herrmann führt bei einem exklusiven 3-Gang-Menü im Restaurant „Artischocke“ durch 150 Jahre Walbegegnungen, berichtet von spektakulären Besuchen und tragischen Walschicksalen. Nationalpark-Rangerin Annelie Hedden bietet auch auf der anderen Seite des Jadebusens bei Eckwarderhörne Whale-watching an, Meeresbiologe Roger Staves hält in Zetel einen Vortrag „Erfolgreiche Jäger im Wattenmeer“.
Die schwimmenden Hauptdarsteller sind jedenfalls schon gut vorbereitet: Bereits seit März werden zunehmend häufig Sichtungen von Schweinswalen vor der Wilhelmshavener Küste gemeldet – wir freuen uns auf viele Wale und viele glückliche Besucher*innen bei den Schweinswaltagen! |
| |
Neue Online-Karte für Wassersport und Schifffahrt im Nationalpark |
| |
Seit Ende April 2023 gelten zum Befahren der Wattenmeer-Nationalparke mit Wasserfahrzeugen die Regelungen der umfassend novellierten Nordsee-Befahrensverordnung (NordSBefV). Darüber hatten wir berichtet (https://www.nationalpark-wattenmeer.de/news/neue-regeln-fuer-wassersport-und-schifffahrt-im-nationalpark/). Örtliche Vorgaben legt die Rechtsverordnung mithilfe umfangreicher Koordinatenangaben fest – für den praktischen Umgang kaum geeignet. Ergänzend enthält die Verordnung zwei Übersichtskarten, die aber wenig detailgenau sind. Die amtlichen Seekarten, die bald angepasst sein sollen, werden nur einen Teil der Informationen für die Schifffahrt wiedergeben. Diese Lücke füllt nun ein Serviceangebot auf der gemeinsamen Website der drei Wattenmeer-Nationalparke: Dort steht ein Kartenviewer bereit, der länderübergreifend die ortsbezogenen Regelungen der Nordsee-Befahrensverordnung wiedergibt und eine einfache Orientierung ermöglicht. Herzlichen Dank an Christian Fischer von der schleswig-holsteinischen Nationalparkverwaltung, der zur Karten-Erstellung die Hauptarbeit leistete!
Dargestellt sind die Allgemeinen und Besonderen Schutzgebiete, die sogenannten Trockenfall-Punkte, Kitesurfbereiche mit ihren Nutzungszeiten sowie besondere Routen. Durch Reinzoomen in die Karte lassen sich die Darstellungen näher auflösen, auch auf Mobiltelefonen ist eine gute Ansicht möglich. Wir laden ein zum regen Gebrauch! |
| |
Praktikum bei den Zugvogeltagen
|
| |
Die Nationalparkverwaltung bietet ein dreimonatiges Praktikum im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung der „16. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“.
Aufgaben:
- Unterstützung bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen
- Unterstützung bei der Umsetzung von Aspekten der Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen
- Unterstützung bei der Erstellung von Pressemitteilungen, Einladungsschreiben u. Ä.
- Erstellung eines Medienspiegels zu den Zugvogeltagen
- Pflege der Website zugvogeltage.de und der Facebookseite
Der Dienstort ist Wilhelmshaven. Die Bewerbungsfrist endet am 15.05.2024. |
| |
Artenschutz mit Sonnenstrom |
| |
Aufgrund der negativen Bestandsentwicklung vieler Brutvogelarten weitet die Nationalparkverwaltung ihre Artenschutzmaßnahmen an der Festlandsküste aus. Mithilfe von Elektrozäunen werden die Koloniestandorte von Säbelschnäblern, Lachmöwen und Flussseeschwalben sowie Sandregenpfeifern vor Verlusten durch Raubsäuger geschützt. Die Maßnahmen laufen an sechs Standorten von der Krummhörn bis zur Wurster Küste. |
| |
Nächtlicher Wanderer tappt in die Fotofalle |
| |
Scheu sind sie, denn als Anpassung an frühere Bejagungen durch den Menschen haben sich Fischotter (Lutra lutra) auf ein Leben in der Nacht eingestellt. Daher sind Beobachtungen dieser Tiere auch sehr selten. Dennoch gelang unserem Ranger an der Wurster Küste Ende Februar eine solche Entdeckung durch eine im Gelände platzierte Wildtierkamera. Das Tier streifte nach Mitternacht durch das Gebiet – wurde aber ausschließlich beim „Durchgehen“ abgelichtet. Nach unserem Kenntnisstand ist dies ein Erstnachweis für das Niedersächsische Wattenmeer, zumindest in näherer Vergangenheit. Zwar waren Fischotterpopulationen am Festland nahe dem Nationalpark bekannt, ein Nachweis innerhalb der Nationalparkgrenzen blieb bisher aber aus. Ob Fischotter sich direkt im Nationalpark ansiedeln werden, ist unklar. Gewöhnlich bevorzugen die Tiere Küstenbereiche mit geringer Strömung. Die bisherigen Aufnahmen sind reine „Streifbilder“ – der Fischotter hat sich also hin zur Nordsee bewegt. Was das Tier genau bei uns treibt, bleibt noch heraus zu finden – eine Bereicherung der Biodiversität im Nationalpark ist diese Neumeldung in jedem Fall. |
| |
Ein Winzling profitiert von natürlicher Dynamik |
| |
Der Neunachweis einer besonders leicht zu übersehenden Art gelang uns im vergangenen Oktober auf Spiekeroog: Die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) ist mit nur 2 mm Gehäusehöhe wahrscheinlich die (körperlich) kleinste FFH-Art Europas. Erstmalig wurde diese Kleinstschnecke für den Nationalpark 2009 auf Borkum nachgewiesen. Darauf folgten bei einer Untersuchung 2016 Nachweise auf Juist und Norderney. Nachdem Funde einer Sammlung vom Oktober 2023 auf Spiekeroog jetzt nachbestimmt wurden, konnten sie eindeutig dieser Art zugewiesen werden. Außerhalb des Wattenmeeres tritt die Art in Niedersachsen erst wieder südlich von Hannover auf. Schmale Windelschnecken sind typisch für wenig bis ungemähte und gleichfalls überweidete Feuchtwiesen mit Seggen- und Binsenbeständen. Genau diese Habitate finden sich im Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ an den Übergängen von Graudünenbereichen zu Salzwiesen, einem hochdynamischen Lebensraum, der sich durch die frei ablaufenden natürlichen Prozesse in diesem Habitat und die nach Osten hin wachsenden Inseln stetig selbst erneuert. Dadurch können sich hier ohne das Eingreifen des Menschen langfristig stabile Populationen entwickeln. Somit weist das neue Vorkommen bei landschaftlicher Betrachtung beinahe unsichtbar auf den intakten Zustand des Spiekerooger Ostens hin. |
| |
Winterzählung der Meeresenten |
| |
Ein Flugzeug, 4 Zähler, 4 Stunden, 750 km Strecke; das Ergebnis: 12.639 Eiderenten und 3.132 Trauerenten.
Seit 1987 werden vor der niedersächsischen Küste einmal im Sommer zur Mauserzeit und einmal im Winter die Bestände der Meeresenten vom Flugzeug aus erfasst. Da die meisten Meeresenten sich fernab vom Festland und den Inseln aufhalten, ist eine zuverlässige Erfassung von Land aus nicht möglich. Bei den Flügen wird der gesamte Nationalpark abgeflogen. Die mit Abstand häufigste Ente ist die Eiderente, allerdings nimmt der Winterbestand seit den Hochzeiten in den 1990er Jahren mit bis zu 120.000 Enten kontinuierlich ab. Seit 2012 hat sich der Bestand auf das aktuell geringe Niveau eingependelt. Eine Abnahme der Winterbestände ist in allen Wattenmeer-Bereichen festzustellen, die Gründe dafür sind nach wie vor nicht endgültig geklärt. Ein wesentlicher Grund scheint aber die Abnahme der Brutbestände im Ostseeraum durch die dort veränderten ökologischen Bedingungen zu sein. Der Großteil der bei uns überwinternden Eiderenten brütet dort.
Die Verteilung der Eiderenten vor der niedersächsischen Küste ist im Geodatenportal der Nationalparkverwaltung und des NLWKN zu sehen. |
| |
… Sascha Klöpper, neuer Exekutiv-Sekretär des Gemeinsamen Wattenmeer-Sekretariats |
| |
Nach mehr als 10 Jahren erfolgreicher Arbeit im CWSS, seit einigen Jahren auch als stellvertretender und seit letztem Juni als kommissarischer Exekutivsekretär, ist Sascha Klöpper, von Haus aus Meeresbiologe, seit dem 1. März 2024 leitender Exekutivsekretär des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und haben ihn nach seiner Motivation und seinen Zielsetzungen gefragt.
Was verbindet Dich persönlich mit dem Wattenmeer?
Als Kind habe ich das Wattenmeer vor allem als riesigen Sandkasten wahrgenommen - das ging mir vermutlich nicht allein so. Während meines Studiums hatte ich dann das Glück, im Rahmen eines Projekts einen Film über Kieselalgen im Wattenmeer zu drehen. Ich bin also Ende der 90er mit monströser Videoausrüstung tagelang durchs Watt gestiefelt, immer auf der Suche nach guten Motiven und Algen zum Sammeln. Da war es um mich geschehen. Trotz vieler interessanter Forschungsreisen ist mir die Arbeit „vor der Haustür“ ans Herz gewachsen.
Wo siehst Du die wichtigsten zukünftigen Herausforderungen für die trilaterale Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres?
Die größten Herausforderungen sehe ich im Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels insbesondere in Kombination mit den menschlichen Aktivitäten im Wattenmeer, wie Tourismus, Fischerei, Energiegewinnung, Schifffahrt und Küstenschutz. Wir haben mit dem neuen integrierenden Managementplan SIMP eine gute Basis geschaffen. Nun geht es um die gemeinsame Umsetzung zusammen mit allen im Wattenmeer Aktiven in unseren drei Partnerländern.
Was sind Deine Wünsche für die nächste trilaterale Wattenmeerkonferenz 2026 in Dänemark?
Ich wünsche mir, dass wir den Minister*innen und allen Konferenzteilnehmenden überzeugende Fortschritte in der trilateralen Zusammenarbeit zum Schutz des Wattenmeeres präsentieren können. Dies umfasst idealerweise eine gute Balance im aktuellen Austausch mit der UNESCO bezüglich der menschlichen Aktivitäten im Wattenmeer. Außerdem würde ich mich freuen, wenn wir (neue) Wege zur Einbindung möglichst vieler Interessengruppen aufzeigen können, wie im Rahmen unseres trilateralen Partnership Hubs. Dann würde ich gerne noch auf das ein oder andere Kapitel unserer Quality Status Reports hinweisen können, welche wir in unregelmäßigen Abständen veröffentlichen. |
| |
Ein berauschendes rosa Meer |
| |
Die Grasnelke (Armeria maritima) ist Blume des Jahres 2024 und steht mit dieser Auszeichnung stellvertretend für den Schutz heimischer Pflanzen und den Erhalt blütenreicher Salzwiesen und Magerrasen. In Deutschland steht die Art auf der Vorwarnliste gefährdeter Pflanzenarten (Rote Liste). Die Blütezeit unserer Strand-Grasnelke (Armeria maritima ssp. maritima) beginnt bereits im Mai. Sie gedeiht in höher gelegenen Bereichen der Salzwiesen. Dem Einfluss von gelegentlichen Überflutungen mit Meerwasser ist die Art angepasst, sie kann Salz durch Drüsen an der Blattoberseite abgeben. Ihr Standort ist oft im Übergang zu den Dünen mit ihren nährstoffarmen Böden; Nährstoffeinträge aus der Luft verdrängen die Art. So können wir die Pflanze beispielsweise entlang der Wanderwege im Osten der Inseln Borkum, Juist und Norderney beobachten. Ihre rosa Blütenpracht entfalten abertausende Pflanzen auf dem Flughafengelände von Juist und Baltrum. Die Strand-Grasnelke ist eher eine Volllichtpflanze. Leichte Mahd und Beweidung halten konkurrierende höherwüchsige Pflanzenarten im Zaum und können den Standort der Strand-Grasnelke optimieren. Zahlreiche Insektenarten nutzen die Strand-Grasnelke als Nahrungsquelle. Hierbei werden über Pollen und Nektar hin bis zu Blättern und Wurzeln alle Teile der Pflanze von verschiedenen Schmetterlings-, Käfer-, Wanzen- und Blattlausarten verspeist. Darunter auch Spezialisten, die ausschließlich an der Strandgrasnelke vorkommen, wie bspw. Grasnelkenrüssler (Sibinia sodalis) ist ausschließlich an die Strand-Grasnelke angepasst und legt seine Eier in Blütenköpfe der Pflanze, wo sich die Larven in den reifenden Früchten entwickeln. Tauchen Sie ein in diese Blütenpracht mit ihrem Mikrokosmos! |
| |
Schmetterlinge – Boten des Frühlings auch an der Küste |
| |
Mit den ersten häufigen warmen Tagen – nachts frostfrei, tagsüber mit mehr als 10°C – kommen auch die ersten tierischen Frühlingsboten zum Vorschein. Besonders auffällig sind dabei größere Schmetterlinge wie Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) und Tagpfauenauge (Inachis io), die als erwachsene Tiere überwintern. Aber auch die Schmetterlinge des Wattenmeeres wie beispielsweise Salzwiesen-Sackträger (Whittleia retiella), Salzwiesen-Weißadereule (Mythimna favicolor) und Rostbinde (Hipparchia semele) regen sich zu dieser Jahreszeit, wenn auch noch ausschließlich in ihrem Raupenstadium. Bis erwachsene Falter dieser typischen Arten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer über Strand, Salzwiesen und Dünen fliegen, dauert es noch bis Mai bzw. Juni. Wenn Sie aber jetzt schon neugierig geworden sind, können Sie einen Vorgeschmack auf die Schmetterlinge im Nationalpark Wattenmeer über unser digital verfügbares Faltblatt „Küstenschmetterlinge“ erhalten. Umfassende Infos dazu liefert unser ansprechend und liebevoll gestaltetes Buch „Die Schmetterlinge der Ostfriesischen Inseln“.
Der oben zu sehende Ampfer-Purpurspanner (Lythria cruentaria) ist ab Mai in den Graudünen zu entdecken.
|
| |
Grundschule Sahlenburg als Biosphärenschule ausgezeichnet |
| |
© Wattenmeer-Besucherzentrum Cuxhaven
|
| |
Das Netzwerk unserer Biosphärenschulen wächst und gedeiht: Seit März gehört nun auch die Grundschule Sahlenburg dazu. Die Ziele der Biosphärenregion passen gut zum schuleigenen Leitbild, Schülerinnen und Schüler zu stärken und fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehört ein vielfältiger Unterricht und die Zusammenarbeit mit Institutionen vor Ort. Mit dem Wattenmeer-Besucherzentrum Cuxhaven arbeitet die Schule bereits seit längerem im Rahmen verschiedener Projekte zusammen. |
| |
Unser Welterbe feiert 15. Geburtstag |
| |
Am 26. Juni ist es wieder soweit: Das dänisch-deutsch-niederländische Wattenmeer feiert den Jahrestag der Anerkennung zum UNESCO-Weltnaturerbe 2009. Erneut möchte die Nationalparkverwaltung gemeinsam mit Nationalparkführer*innen den Einheimischen ermöglichen, im Zeitraum vom 26. bis zum 30. Juni kostenfrei an einer Wattwanderung teilzunehmen, und freut sich über Aktionen weiterer Partner. |
| |
Horizonte erweitern: Wattenmeer-Ranger*innen am Müritz-See |
| |
© Carina Goels / Nordkurier Mediengruppe |
| |
Obwohl wir Nationalpark-Ranger*innen im Wattenmeer täglich einen weiten Horizont bei unserer Arbeit erleben dürfen, lohnt es sich doch, diesen regelmäßig zu vergrößern. Zu diesem Zweck fuhren drei Kolleg*innen nach Waren am Müritz-Nationalpark zum bundesweiten Ranger*innen-Treffen. Diese vom Bundesverband Naturwacht organisierte Fachtagung findet jedes Jahr (mittlerweile zum 29. Mal) in einem anderen Großschutzgebiet statt. Hier treffen sich Ranger*innen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, um sich auszutauschen, zu vernetzen und weiterzubilden. Obwohl die gut 170 Teilnehmenden in so unterschiedlichen Naturräumen wie Bergen, Wäldern, Heiden und am Meer arbeiten, verbindet sie doch alle die Passion für ihren Beruf, jedoch auch die Herausforderungen, mit denen sie umgehen müssen. So stand die Tagung unter dem aktuellen Motto „Klimaschutz ist Rangerarbeit“. Unter anderem befassten wir uns mit Waldentwicklung und Wiedervernässung von Mooren, der Entwicklung von Moorgebieten nach großen Bränden und Hintergründen des katastrophalen Fischsterbens 2023 in der Oder. Da Rangerinnen gerne draußen sind, rundeten verschiedene Fachexkursionen, unter anderen zum UNESCO Weltnaturerbe Serrahner Buchenwald und zu den von der Eiszeit geprägten Mooren des Müritz-Nationalparks, die Tagung ab.
Und dass man beim Blick auf den Horizont nie die Sicht für Details versäumen darf, erfuhren wir, als wir direkt am Tagungszentrum eine besonders reich mit Flechten bewachsene Eiche entdeckten. Die für uns Nordsee-Nationalpark-Rangerinnen seltenen Flechtenarten sorgten für Staunen, einen schönen Artikel in der regionalen Presse und eine weitere freudige Erinnerung an das Naturwacht-Treffen 2024. |
| |
Managementplan für das EINE Weltnaturerbe Wattenmeer auf Deutsch erschienen |
| |
Auf Anforderung des UNESCO Welterbekomitees haben die drei Wattenmeerstaaten Niederlande, Deutschland und Dänemark gemeinsam einen Single Integrated Management Plan (Kurztitel: SIMP) für das grenzüberschreitende Weltnaturerbegebiet erstellt. Im Mai letzten Jahres wurde er im englischen Original, als Teil der Wilhelmshavener Erklärung, von den Regierungen verabschiedet, nun liegt er zum leichteren Verständnis in allen drei Landessprachen vor. „Der SIMP gibt uns einen Orientierungsrahmen, wie wir unsere Aufgaben als Gebietsmanager*innen trilateral besser aufeinander abstimmen können“, erklärt Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. „Langfristig erwarte ich, dass dies zu einem effektiveren Schutz führen wird.“ Der SIMP legt, in Ergänzung zum Trilateralen Wattenmeerplan von 2010, den Schwerpunkt auf die fünf Kernthemen Fischerei, Tourismus, Schifffahrt und Häfen, Energie sowie Küstenschutz. |
| |
Neu im Team: Beke Eichert
|
| |
Zum 01.02. bin ich direkt nach meinem Masterstudium im Fachbereich Biologie neu zum Team der Nationalparkverwaltung hinzugestoßen. In Zukunft bin ich als Gebietsbetreuerin Ansprechpartnerin für Belange im Norderland und Harlingerland. Zudem kümmere ich mich um den Kompensationspool Norderland. Dabei ist mir besonders wichtig, die aktuell gute Kommunikation zwischen allen beteiligten Akteuren vor Ort aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Ich freue mich auf die weiteren abwechslungsreichen Tätigkeiten, die ich bereits in den ersten zwei Monaten hier kennenlernen durfte. |
| |
Neu im Team: Jan-Gerrit Carsjens |
| |
Seit 2012 unterrichte ich an der KGS Wittmund die Fächer Biologie und Chemie und bin jetzt als abgeordnete Lehrkraft in der Nationalparkverwaltung tätig. Im Rahmen meiner Tätigkeit werde ich die als außerschulische Lernorte anerkannten Wattenmeer-Besucherzentren und die Biosphärenschulen beraten und hoffentlich das Schulnetzwerk erweitern können. Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt dabei darin, in Fragen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Besonders wichtig ist für mich, die Zusammenarbeit von Schule und außerschulischem Lernort zu fördern. Mir sind die dabei bestehenden Herausforderungen aus dem schulischen Alltag bekannt. Diese Erfahrung und die Erfahrung aus der Arbeit mit Schüler*innen aller Schulzweige bringe ich hier gerne ein. |
| |
Wilhelmshavener Schweinswaltage (27.4.-5.5.) |
| |
Biosphärenschule Spiekeroog zu Gast in Wilhelmshaven |
| |
Zum Netzwerk unserer Biosphärenschulen gehört auch die Spiekerooger Hermann-Lietz-Schule. Am 27. April ab 15 Uhr bietet das Inselinternat einen Infotag im Wattenmeer Besucherzentrum Wilhelmshaven an. Schulleiter Florian Fock stellt das besondere pädagogische Konzept vor, mit Projekten wie dem „Beathaus“ und Tiny-Häusern, „Das segelnde Klassenzimmer“, Wattenmeer-Forschung als Teil des naturwissenschaftlichen Unterrichtes und den klimaneutralen Ausbau der Schule. Dazu gibt es einen Imbiss mit eigens produzierten Spezialitäten aus der Internats-Landwirtschaft. |
| |
Hrsg.: Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Virchowstr. 1, 26382 Wilhelmshaven, Tel. 04421-911-0, E-Mail: presse@nlpvw.niedersachsen.de
Redaktion: Imke Zwoch, Jan Pelle Länger
|
| |
|