Schleswig-Holstein

15.08.2017 |

August 2017

MOIN, MOIN,
liebe Freundinnen und Freunde des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer! Wussten Sie, dass es in der Salzwiese kriecht und krabbelt? Eine Vielzahl von Insekten tummelt sich in diesem einzigartigen Lebensraum. Lesen Sie mehr darüber und über weitere aktuelle Entwicklungen in unserem Nationalpark in diesen Nationalpark Nachrichten. Wir wünschen viel Spaß dabei - und noch einen schönen Restsommer!

Rubrik Aktuelles neu

Es kreucht und krabbelt

© Stock / LKN.SH

Salzwiesen sind ein ganz besonderer Lebensraum, nicht nur wegen ihrer einzigartigen Pflanzenwelt. Auch die kleinen tierischen Bewohner verdienen einen zweiten Blick: Eine Vielzahl verschiedener Insekten – Fliegen und Mücken, Laufkäfer, Wanzen, Flöhe und seltene Schmetterlinge – lebt in diesem Übergangsbereich zwischen Land und Meer. Und das häufig im Verborgenen.

Denn es kreucht und krabbelt sowohl im Boden der Salzwiesen als auch in den Salzwiesenpflanzen: Wurzeln, Stängel, Blätter, ja sogar Blattachseln bieten Insekten in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien Nahrung und Obdach. Das hat die Natur gut eingerichtet, schützt doch diese Art der Existenz – besser gesagt schützen diese Orte – vor den Unbilden des Lebensraumes wie Wasser, Salz und Wind.

Beispiel Gallrüsselkäfer und Strandwegerich: Das nur rund 3,5 Millimeter „große“ Tierchen verbringt seine Larvenzeit in der Pflanze, das Weibchen legt die Eier in deren Blütenstielen ab, wo die Larven heranwachsen. Die Pflanze bildet dort eine Wucherung, die sogenannte Galle, in und von der die Larve lebt, bis sie sich verpuppt. Vorausgesetzt, räuberische Schlupfwespen waren nicht vorher am Werk. Die nämlich haben sich auf Larven spezialisiert, die in solchen Gallen leben. Die Schutzstation Wattenmeer beschreibt den in diesem Fall folgenden „Gallenkrimi“ so: Die Wespe steche ein Ei in die Galle, „die Wespenlarve verspeist die Käferlarve und verpuppt sich an ihrer Stelle in der Galle. Statt eines Käfers im Herbst schlüpft dann eine Wespe im Frühjahr.“

Skurril-spannende Geschichten

Skurril-spannende Geschichten dieser Art gibt es einige aus den Salzwiesen: von der Gelben Wiesenameise, die in ihren Hügeln eine Koexistenz mit Läusen eingeht und sich von deren süßen Ausscheidungen – von manchen Biologen augenzwinkernd „Zuckerschiss“ genannt – ernährt; vom Prächtigen Salzkäfer, der in einer rund zehn Zentimeter tiefen Röhre im Boden wohnt und sich dort für Schlechtwetterperioden einen Algenvorrat als Notration anlegt; vom Strand-Felsenspringer, der zu den Ur-Insekten gehört, die schon seit Millionen von Jahren die Erde bevölkern und, und, und …

Die Angaben darüber, wie vielen Insektenarten die Salzwiesen eine Heimat bieten, differieren: Laut Angaben im „Neuen Biologischen Atlas“ – allerdings aus den 1990er Jahren – sind es mindestens 1.650, neuere wissenschaftliche Erhebungen aus Niedersachsen kommen auf 2.000 Arten. Die Zahlen sind allerdings nicht unbedingt vergleichbar, weil in Niedersachsen, anders als in Schleswig-Holstein, die Inseln zum Nationalparkgebiet gehören.

Fest stehe jedoch, dass in den schleswig-holsteinischen Salzwiesen allein 126 verschiedene Spinnenarten nachgewiesen sind, sagt Claus von Hoerschelmann, Arachnologe und Entomologe (Spinnen- und Insektenkundler) und Mitarbeiter des Multimar Wattforums. Und viel wichtiger als genaue Zahlen sei ohnehin die Tatsache, dass viele der Salzwiesenarten endemisch sind. „Das bedeutet, sie kommen nur hier und nirgendwo anders vor.“ Auch das macht den Nationalpark Wattenmeer ökologisch so bedeutsam und schützenswert.

Das gilt umso mehr vor dem Hintergrund eines seit Jahren zu beobachtenden Insektensterbens, das Artenschützer deutschlandweit und darüber hinaus in Alarmstimmung versetzt. Während in den Salzwiesen und anderen, sich natürlich entwickelnden Wiesenbiotopen die Insektenwelt noch weitgehend in Ordnung ist, sind danach bei den landgebundenen Insekten besonders in der Agrarlandschaft Rückgänge von bis zu 80 Prozent (Arten und Individuen) zu verzeichnen. Die mittlerweile auch von der Politik viel zitierte Zahl geht auf Erkenntnisse des Entomologischen Vereins Krefeld zurück, der seit Jahrzehnten in Nordrhein-Westfalen Messstellen für Fluginsekten unterhält, und wird von Untersuchungen aus Großbritannien und den Niederlanden gestützt.

Einen Vortrag über die „Krabbeltiere der Salzwiese“ bietet das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum diesen Donnerstag (17.) um 15.00 Uhr: Der Entomologe und Multimar-Mitarbeiter Claus von Hoerschelmann stellt die kleinen tierischen Salzwiesenbewohner vor. Für Multimar-Besucher (Eintritt 9,00 Euro für Erwachsene und 6,00 Euro für Kinder) ist die Teilnahme kostenlos. Informationen über die Tiere, vor allem aber auch über die wichtigsten Pflanzen der Salzwiese enthält auch ein druckfrisch vorliegendes neues Faltblatt (siehe Rubrik „Menschen und Medien“)

sommer

Sonnenuntergang am Hauke-Haien-Koog (© Thomas Hempelmann)

Westerhever bei Tag (© Stock / LKN.SH) und bei Nacht (© Heikki Ketola)

„Lila Pause“ auf Amrum (© Gätje / LKN.SH) / Junior Ranger (© Piening / LKN.SH)

Sommerfest im Multimar Wattforum (© Baller / LKN.SH)

Rubrik Faszinierende Biologie neu

Die vogelreichste Zeit

© Stock / LKN.SH

Brut- und ganzjährig hier lebende Standvögel treffen auf die gefiederten Durchzügler auf dem Rückflug aus den arktischen Brutrevieren, mehrere Zehntausend Brandgänse sind noch im Wattenmeer vor Dithmarschen zur Mauser versammelt: Jetzt beginnt die vogelreichste Zeit im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer!

Mit als erste arktische Brutvögel kehren die Pfuhlschnepfen (Foto oben) aus dem Norden zurück. Die Schutzstation Wattenmeer berichtete kürzlich Details über deren Zug anhand von beringten Individuen. So sei der Vogel mit der Kennung „barg_056″ an einem Sonntag um 3.00 Uhr früh im Norden der sibirischen Halbinsel Taimyr gestartet und am darauffolgenden Freitag früh um 1.00 Uhr über Schleswig-Holstein hinweggeflogen, habe gut 4.000 Kilometer in rund 70 Stunden zurückgelegt. Häufigste im Wattenmeer rastende Vogelart ist übrigens der Alpenstrandläufer.

Ab in die Freiheit

© Seehundstation Friedrichskoog

„Ab in die Freiheit“ hieß es in den vergangenen Wochen für bisher 19 Seehundheuler. Als erste waren bereits am 26. Juli „Martha“, „Kalle“, „Maud“ und „Robert“ ausgewildert worden, seitdem folgen ihnen jede Woche ein bis zwei weitere Trupps.

Voraussetzung dafür ist, dass sie sich in der Seehundstation Friedrichskoog ein Gewicht von mindestens 25 Kilo angefressen haben und gesund sind. Liegt ein entsprechendes Gesundheitszeugnis des Tierarztes vor, erteilt die Nationalparkverwaltung die Genehmigung – und dann heißt es ab in den angestammten Lebensraum, das Wattenmeer! Ort des Geschehens ist das Steertloch-Siel bei Meldorf, größere Gruppen werden mit dem LKN-Schiff „MS Trischen“ hinaus auf die Nordsee gebracht und dürfen dort abtauchen – manchmal mit einem letzten Blick zurück.

Mehr als 250 Seehundjunge wurden in den vergangenen Wochen in der Station eingeliefert, der eine oder andere „Nachzügler“ könnte noch kommen, so der Seehundexperte der Nationalparkverwaltung Armin Jeß; im vergangenen Jahr waren es knapp 300 Seehunde. Im „Heulerjahr 2017“ weisen die Tiere, was den Gesundheitszustand angeht, keine Besonderheiten auf.

Presseecho

© Stock / LKN.SH

In einem weltweit einzigartigen Experiment studieren Forschende der Universität Hamburg und des Smithsonian Environmental Research Center (USA) auf der Hamburger Hallig die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Salzwiesen (siehe diese Pressemitteilung). Die kürzliche Präsentation des Projektes fand großes Echo nicht nur in der Fachpresse. Weitere Informationen dazu in dieser Pressemitteilung. Die Uni hat außerdem ein Video zum Thema auf ihre Facebook-Seite gestellt.

Für kleine Fahrgäste

© Hintergrund: Ádám Bálint / freeimages.com

Eine nette Geste für kleine Fahrgäste hat sich Nationalpark-Partner neg (Norddeutsche Eisenbahn Gesellschaft Niebüll) einfallen lassen, die die Zugstrecke zwischen Niebüll und dem Fähranleger Dagebüll bedient: Kinder bis zum Alter von sechs Jahren fahren zwar kostenlos und brauchen darum kein Ticket – bekommen aber trotzdem eins! Die von der Grafikerin der Nationalparkverwaltung Susanne Woost gestaltete Rückseite ist mit Motiven von Wattenmeertieren zum Ausmalen wie Strandkrabbe, Möwe oder Seehund bedruckt.

Sonntag ist Maltag

© Schnabler / LKN.SH

Und noch eine Idee: „Mein Sonntag – mein Maltag“ lautet der Titel einer Veranstaltung, zu der sich mit der Künstlerin Sigrid Nolte Schefold und dem Roten Haubarg in Witzwort zwei Nationalpark-Partner zusammengetan haben. Am 3. September von 11.00 bis 16.00 Uhr wird gemalt und genossen: „Wir wählen zwischen Ausdrucksmalerei und abstrakter Malerei“, schreibt Nolte Schefold dazu – und Leckereien am Mittag und Nachmittag aus der Haubargküche gehören ebenfalls zum Programm. Alles Weitere wie Angaben zu den Kosten und Voraussetzungen für die Teilnahme bei Sigrid Nolte Schefold unter Telefon 0170-7749019. Mehr über das Angebot der Nationalpark-Partner findet sich auf der Nationalpark-Partner-Website.

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

Nachwuchs!

© Wells / LKN.SH

Nagel- und Fleckrochen, kleingefleckte Katzenhaie (Foto oben), Sepien, Seestichlinge und zahlreiche andere Meerestiere werden derzeit hinter den Kulissen des Multimar Wattforums aufgezogen. Lesen Sie mehr dazu in dieser Pressemitteilung.

Rubrik Aktive Naturschutzverbände neu

Mehr Raum

© Schutzstation Wattenmeer

Mehr Licht und mehr Möglichkeiten, und das nicht nur für die Umweltbildung, bietet der neue Veranstaltungsraum im Nationalpark-Seminarhaus der Schutzstation Wattenmeer auf Hallig Langeneß, den „Schutten“-Vorsitzer Johann Waller kürzlich gemeinsam mit Bürgermeisterin Heike Hinrichsen eröffnet hat. Der unter dem Dach gelegene Treffpunkt sei auch als Versammlungsort für die Halliggemeinschaft gedacht, so Schutzstation. Bei der Konzeption sei darauf geachtet worden, eine vielfältige Nutzung zu ermöglichen und dabei dem Charakter des Hallighauses gerecht zu werden.

20 Jahre Freiwillige

© Stefan Wolf

Seit 20 Jahren gibt es die Möglichkeit, neben dem Zivildienst (heute Bundesfreiwilligendienst) auch das Freiwillige Ökologische Jahr im NABU Naturzentrum Katinger Watt zu absolvieren. Das runde Jubiläum war Anlass, mit über 90 Ehemaligen und Ehrenamtlichen im Naturzentrum Rückschau zu halten, wie die Freiwilligen im Laufe der Zeit das Zentrum verändert haben – aber auch, wie die Zeit im Katinger Watt die Absolventen geprägt hat.

Ehemalige Zivis, FÖJlerinnen, BFDler, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, Hauptamtliche, Nachbarn und das 91jährige „Naturschutz-Urgestein“ vom Katinger Watt, Opa Westermann, kamen aus allen Teilen Deutschlands zusammen um zu feiern. Kreative Programmbeiträge, viel Zeit zum Reden und die schöne Landschaft des Nationalparks Wattenmeers drum herum sorgten für ein besonderes und intensives Wochenende. Im Rahmen des Festes entstand auch eine kleine Ausstellung zum Thema Ehrenamt im Katinger Watt, die bis zum 31. Oktober im Naturzentrum besichtigt werden kann.

Hendrik Seitz-Moskaliuk, Zivildienstleistender 2007/2008 (heute Physiker)

Inventur

© Privat

Sie machen mit beim GEO-Tag der Natur: Ulrike Schückel aus dem Fachbereich Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen der Tönninger Nationalparkverwaltung wird diesen Sonnabend (19.) wie in den Vorjahren (siehe Foto) gemeinsam mit ihrer Schwester Sabine im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer aktiv sein. „Wir erfassen das Benthos und invasive Arten“, berichtet Schückel, „und zwar diesmal auf Wangerooge.“

Bereits seit 2006 beteiligt sich die niedersächsische Nationalparkverwaltung am GEO-Tag der Natur (früher GEO-Tag der Artenvielfalt). „In verschiedenen Regionen Deutschlands nehmen sich Naturschutzgruppen und -institutionen jeweils ein definiertes Gebiet vor ihrer Haustür vor um zu schauen, wie viele Tier- und Pflanzenarten sie innerhalb von 24 Stunden dort finden können“, erläutert Schückel und ergänzt lächelnd: „Man könnte sagen, wir machen Inventur in der Natur.“ Nach dem Auftakt 2006 an der Wurster Küste ist dabei jeweils eine andere Ostfriesische Insel das Ziel, Wangerooge bereits zum zweiten Mal.

Online-Umfrage

© Schnabler / LKN.SH

In Kooperation mit dem trilateralen Wattenmeerforum führt das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) noch bis zum 31. August eine Online-Umfrage zum Thema „Risiken in der Wattenmeerregion“ durch. Die Initiatoren möchten einen Einblick erhalten, wie die Menschen an der Nordseeküste ihre Region wahrnehmen und welche Risiken sie heute und in Zukunft sehen. Das Helmholtz-Zentrum widmet sich unter anderem der Küstenforschung und der Entwicklung von zukunftsweisenden Verfahren und Materialien, das trilaterale Wattenmeerforum dient der Vernetzung von Interessengruppen und Institutionen, die sich für eine nachhaltige Entwicklung der Wattenmeerregion einsetzen.

Christian Fischer aus der Nationalparkverwaltung wirbt für die Teilnahme an der Umfrage, die den Angaben zufolge nur etwa 15 Minuten in Anspruch nimmt. Sie diene der Unterstützung wissenschaftlicher Forschung, biete den Teilnehmern aber auch die Möglichkeit, ihre Meinung zur Zukunft der Wattenmeerregion einzubringen. „Wir würden uns freuen, wenn auch Leserinnen und Leser der Nationalpark Nachrichten an mitmachen, denn ein solches Vorhaben lebt davon, dass es viele Menschen erreicht“, so Fischer. Gern dürfe der Link zur Umfrage (http://www.questionpro.com/a/TakeSurvey?id=5663060) auch im weiteren Bekanntenkreis gestreut werden.

Auf Anruf Bus

© Alfred Kier

„Auf Anruf Bus“ – das ist das Motto des RufBusses, der derzeit im mittleren Eiderstedt getestet wird: Zwischen Vollerwiek, Garding und Westerhever können Interessierte viele Ziele im Zwei-Stunden-Takt mit dem barrierefreien Kleinbus erreichen – ein Anruf beim Fahrer zwei Stunden vor Abfahrt genügt. „Eine tolle und beispielhafte Initiative, die wir sehr begrüßen“, betont Christiane Gätje. In der Nationalparkverwaltung ist sie für die Zusammenarbeit mit der Kooperation „Fahrtziel Natur“ verantwortlich, die sich für Reisen mit der Bahn und nachhaltige Mobilität am Urlaubsort einsetzt.

„Die öffentliche Mobilität auf dem flachen Land hier bei uns in Nordfriesland ist so gut wie kaum noch vorhanden“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Uwe Schwalm: „Das soll sich ändern.“ Noch handelt es sich den Informationen zufolge um eine einjährige Pilotphase im mittleren Eiderstedt. Von August nächsten Jahres an werden RufBusse auch im übrigen Teil der Halbinsel eingesetzt, eine Ausweitung auf den gesamten Festlandsbereich Nordfrieslands befinde sich in der Ausschreibung. Der Auftakt sei vielversprechend: Mehr als 400 Fahrgäste sind nach einem Bericht der „Husumer Nachrichten“ in den ersten drei Monaten gezählt worden, weitere 300 waren es im Juli. Jetzt gelte es, das Angebot unter Einheimischen und Urlaubsgästen noch besser bekannt zu machen.

Und so funktioniert es: In den Ferien startet der Bus von Garding Bahnhof täglich um 6.50, 8.50, 10.50, 12.50, 15.50 und 17.50 Uhr Richtung Norden, um 5.40, 8.15, 10.15, 12.15, 15.15 und 17.15 Uhr Richtung Süden. So seien für 1,80 Euro pro Fahrt die „Highlights des mittleren Eiderstedt“ wie unter anderem der Westerhever Leuchtturm oder das Naturzentrum Katinger Watt erreichbar, wirbt Mitinitiator Uwe Schwalm, selbst Eiderstedter. Wer mitfahren will, kann sich unter 04862/1000 788 oder SMS/Whatsapp 0171/120 56 55 beraten lassen, anmelden und dann an der Strecke zusteigen.

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

Antrittsbesuch

© Stock / LKN.SH

Nach viel Aktenwälzen zur Einarbeitung habe sie den weiten Blick über Salzwiesen und Watten besonders genossen, schwärmte die neue Staatssekretärin im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung Anke Erdmann: Einen ganzen Tag nahm sie sich Zeit für ihren Antrittsbesuch im Nationalpark. Mehr über das Programm finden Sie hier.

Für Fotobegeisterte

© Klein / LKN.SH

An seiner über viele Jahre entwickelten Bildsprache hat Martin Stock, Biologe und Salzwiesenexperte der Nationalparkverwaltung sowie leidenschaftlicher Fotograf, kürzlich eine Gruppe von Fotobegeisterten aus ganz Deutschland teilhaben lassen, darunter auch einige Kolleginnen und Kollegen aus der Tönninger Behörde und vom Gemeinsamen Wattenmeersekretariat (CWSS). In Zusammenarbeit mit dem Multimar Wattforum gestaltete er einen eintägigen Workshop in St. Peter-Ording. Die Anmeldeliste war im Null-Komma-Nichts „voll“ – und die Teilnehmer begeistert von dem Ambiente vor Ort und dem Umfang der neu erworbenen Kenntnisse. Ihr Fazit: Fortsetzung erwünscht!

Bestanden!

© Sabine Schwarz / Gemeinschaftsschule Meldorf

Jetzt sind sie Junior Ranger: Schülerinnen und Schüler einer AG der GanztagsZEIT in der Gemeinschaftsschule Meldorf haben kurz vor Ferienbeginn eine entsprechende Abschlussprüfung, gestaltet im Rahmen einer Wattwanderung, bestanden. Einmal im Monat waren sie zuvor, angeleitet von Nationalpark-Ranger Christian Piening und den beiden Bundesfreiwilligendienstlerinnen beim NABU Katrin Griebenow und Jule Heinz-Fischer, „auf Tuchfühlung mit dem Wattenmeer“ gegangen, wie Schulleiterin Sabine Schwartz auf der Website erläutert: hatten Salzwiesen und das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum erkundet, Vögel gezählt, Wattwanderungen unternommen und vieles mehr. Hinzu kamen Theoriestunden mit Lehrerin Saskia Boecke.

brik-me

Menschen und Medien

© Kundy / LKN.SH

Dienstjubiläum: Seit 40 Jahren ist Angelika Bock in der Landwirtschafts- und Küstenschutzverwaltung des Landes tätig und wurde dafür von Johannes Oelerich, dem Chef des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) entsprechend geehrt (das Foto zeigt Oelerich und die Jubilarin mit ihrer langjährigen Kollegin Cornelia Gosch und dem Vorsitzenden des LKN-Personalrates Hermann Schoer). Nach der Ausbildung zur Bürokauffrau im Textilhaus Böttcher in Heide hatte sie zwei Jahre später ins Amt für Land- und Wasserwirtschaft (ALW) gewechselt. In der dortigen Landwirtschaftsabteilung war sie im Schreibdienst und erlebte die Umstellung von Schreibmaschine auf Computer – eine echte Arbeitserleichterung, denn bei Schreibfehlern musste nicht wieder von vorn begonnen werden und digitale Korrekturen machten Tipp-Ex nun überflüssig.

Mit der Auflösung des Heider ALW kam Angelika Bock 2011 zum LKN, und zwar in die Tönninger Nationalparkverwaltung. Die Heiderin fühlte sich dort bald schon sehr wohl und übernahm neue Aufgaben. Ihre beiden Enkel sind der „Sonnenschein“ ihrer Familie. In beste Stimmung kommt sie aber auch, wenn sie im Tellingstedter St. Martini Orchester mit ihrem Sopransaxofon „In the mood“ oder ein anderes Stück Swing oder Popmusik spielt – am liebsten „Smoke on the water“ von Deep Purple.

Hendrik Brunckhorst

Passend zum Nationalpark-Themenjahr Salzwiese und zur Hoch-Blüte der Salzwiesen liegt sie vor: die neue Broschüre „Lebensraum Salzwiese“.

Neben den wichtigsten Salzwiesenpflanzen vom Milchkraut bis zum Strandflieder stellt sie mit detailreichen Zeichnungen und Fotos auch einige tierische Bewohner der Salzwiesen vor: Krabbeltiere, Vögel, Kreuzkröte & Co. Dazu gibt es Informationen über diesen einzigartigen Lebensraum zwischen Land und Meer.

Das 16-seitige Druckwerk kann ab sofort unter Nationalpark(@)lkn.landsh.de bei der Nationalparkverwaltung bestellt werden.

Da haben sich zwei Experten gefunden und mit ihrem gemeinsamen Buch „Küstenpflanzen an Nord- und Ostsee“ eine Lücke im Meer der Bücher über das Wattenmeer und den Ostseestrand geschlossen! Erfreulicherweise hat der Verlag dies passend zum diesjährigen Nationalpark-Themenjahr Salzwiese herausgebracht, in dem sich das öffentliche Interesse den Pflanzen in salziger Umgebung zugewandt hat.

Die erfahrenen Autoren erfüllen die Erwartungen hinsichtlich kurzweiliger Texte mit dem gewohnten Mehrwert an Informationen und aussagekräftigen Bildern, die für sich bereits eine Augenweide sind. Getreu dem Motto „vom Allgemeinen zum Speziellen“ folgen einem Überblick über die Lebensbedingungen von Küstenpflanzen sowie deren Anpassungen daran differenzierte Darstellungen der Besonderheiten, dann die Entstehung und Entwicklung der Lebensräume Dünen und Salzwiese mit jeweils ausgewählten Pflanzenarten. Auch auf Naturschutzaspekte und die oft übersehene Tierwelt wird kurz eingegangen. Handlich und prall gefüllt mit Wissen – kurz: empfehlenswert!

Anne Segebade

Rainer Borcherding, Martin Stock: Küstenpflanzen an Nord- und Ostsee, Wachholtz-Verlag 2017, ISBN 978-3-529-05491-4, 14,80 Euro

Vögel auf Reisen: Was verbindet unser Wattenmeer mit dem rund 9.000 Kilometer entfernten Gelben Meer? Wer den jungen Pfuhlschnepfen Theo und Juna auf ihrer weiten Reise folgt, kann es herausfinden. Ihre Geschichte voller Spannung und Witz, die Eltern und Kindern das faszinierende Leben von Zugvögeln näherbringt, ist im Rahmen eines Praktikums der Autorin Carina Zacharias im WWF Wattenmeerbüro entstanden und nun als Buch erschienen (Illustratorin Mara Kreimeier).

Theo und Juna können es gar nicht abwarten, vom kalten Sibirien in ihre warmen Winterquartiere zu fliegen. Doch als es dann endlich losgeht, ist der Schrecken groß: Juna muss ihrem Schwarm nach Neuseeland folgen, Theo jedoch soll nach Afrika fliegen. Schweren Herzens trennen sich die Freunde und ein jeder von ihnen begibt sich auf eine lange Reise voller Abenteuer und Gefahren. Doch werden sie sich jemals wiedersehen?

Anja Szczesinski

Carina Zacharias (mit Illustrationen von Mara Kreimeier): Theos und Junas weite Reise; Eigenverlag; ISBN: 978-1521791127; 7,90 Euro

Watt noch ... ?

© Stock / LKN.SH

Hafenfest: „Feiern Sie mit!“ lautet die Aufforderung aus Meldorf an Einheimische und Gäste: Das fünfte Hafenfest im Rahmen der Nationalparkwoche am Sonnabend, 26. August, im Meldorfer Speicherkoog bietet ein Programm für die ganze Familie – vom Wattwandern über die Tertius-Regatta und weitere sportliche Elemente bis zu Musik und viel Information. Auch die Nationalparkverwaltung ist mit einem Infostand dabei.

Die Stadt fühle sich „dem Naturwunder Weltnaturerbe Wattenmeer“ verbunden, heißt es bei den Veranstaltern. Garanten dafür sind die vielen Nationalpark-Partner vor Ort: neben der Stadt selbst der Verein „Region: Meldorf aktiv“, die Tourismusförderung Speicherkoog, der Meldorfer Seglerverein sowie die in der Region tätigen Nationalpark-Wattführer. Weitere Informationen gibt es hier.

Archäologische Funde zeugen davon: Das Wattenmeer ist nicht nur ein bedeutsamer Natur-, sondern auch Kulturraum. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht immer wieder die Siedlung Rungholt, die bei der „Grote Mandränke“ genannten Flut im Jahre 1362 untergegangen ist. Bereits zum zehnten Mal finden am letzten Augustwochenende auf Nordstrand die Rungholt-Tage statt. Nach der Eröffnung am Freitag (25., 16.00 Uhr) stehen bis Sonntag Vorträge, Führungen und Exkursionen auf dem Programm. Neu ist die nicht-öffentliche Rungholt-Konferenz mit vielen Rungholtexperten am Sonnabend ab 10.00 Uhr anlässlich des zehnjährigen Jubiläums, deren Ergebnisse dann um 16.00 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das gesamte Programm steht zum Download hier bereit.

Diesen Termin bitte vormerken: Am 16. November geht die Fachtagung „Natur und Tourismus“ (früher: „Naturerlebnis im touristischen Angebot“) in die 15. Runde. Im Mittelpunkt der in bewährter Partnerschaft von Nationalparkverwaltung, Nordsee-Tourismus-Service GmbH, Fachhochschule Westküste, WWF und Dithmarschen Tourismus organisierte Ganztagesveranstaltung stehen Vorträge rund um das Thema Nachhaltigkeit im Tourismus. Gleichzeitig fällt der Startschuss für das deutsch-dänische Projekt „NAKUWA“ (Nachhaltiger Natur- und Kulturtourismus im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer, siehe dazu auch diese Pressemitteilung). Kooperationspartner vor Ort ist der Nationalpark-Partner Sylt Marketing, denn das Hapimag Resort in Hörnum ist Tagungsort.

Beispiele für eine erfolgreiche Zusammenarbeit in der Wattenmeerregion und darüber hinaus stehen diesmal im Mittelpunkt des Wattenmeertages (Wadden Sea Day), der vom gemeinsamen Wattenmeersekretariat (CWSS) und der niedersächsischen Nationalparkverwaltung organisiert wird. Die Tagung, an der auch Vertreter aus der Nationalparkverwaltung teilnehmen, findet am 31. August im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven statt. Das Programm ist hier einsehbar, Anmeldung ist kurzfristig noch bis morgen, 17. August, möglich.


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Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
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