Trilaterale Zusammenarbeit

Niederlande, Deutschland und Dänemark arbeiten seit über 40 Jahren zum Schutz des Wattenmeeres zusammen.

Das grenzüberschreitende Ökosystem Wattenmeer erstreckt sich von Den Helder in den Niederlanden bis Blavands Huk in Dänemark. Seit 1978 arbeiten die drei Staaten Niederlande, Deutschland und Dänemark zusammen, um das Wattenmeer als ökologische Einheit gemeinsam zu schützen (siehe Meilensteine). „Die Vision der Trilateralen Wattenmeer-Kooperation ist ein Wattenmeer als einzigartiges, natürliches und dynamisches Ökosystem mit seiner charakteristischen biologischen Vielfalt, weiten offenen Landschaft sowie reichen kulturellen Werten, an dem sich alle erfreuen und aus dem auf nachhaltige Weise Vorteile zum Wohle der jetzigen und kommender Generationen erwachsen“ (Wattenmeerplan 2010).

Die Nationalparkverwaltungen und aktiven Naturschutzverbände wirkten von Anfang an bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit. In den Anfangsjahren standen Themen wie Meeresverschmutzung, Eutrophierung und der Rückgang von Vogel- und Säugerpopulationen im Vordergrund. In den 1980er Jahren traten in den Wattenmeerländern großflächig nationalstaatliche Schutzregime in Kraft. Die 1990er Jahre standen im Zeichen des trilateral koordinierten Monitoring von Arten und Lebensgemeinschaften und deren Zustandsbewertung (TMAP), die in den ersten Wattenmeerplan 1997 mündeten. Die intensive Beschäftigung mit Auswirkungen des Klimawandels und die Koordination des Gebietsmanagements kennzeichnete die Zusammenarbeit der 2000er Jahre.

Ihren bisher größten Erfolg erreichte die Kooperation 2009, 2011 und 2014, als die gemeinsamen Schutzanstrengungen auf Antrag der Wattenmeerstaaten sukzessive zur Anerkennung des gesamten Wattenmeeres durch das Welterbekomittee der UNESCO als grenzüberschreitende Weltnaturerbestätte „The Wadden Sea“ führten. Der Weltnaturerbestatus war nur gemeinsam zu erreichen. Die Anerkennung führt in der gesamten Wattenmeerregion zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit Partnern aus anderen Sektoren, wie dem nachhaltigen Tourismus, angewandter Forschung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Naturschutzverbänden, nationalen Partnerinitiativen und Wattenmeerforum, die sich 2019 zur Trilateralen Partnerschaft für das Weltnaturerbe Wattenmeer zusammengeschlossen haben.

UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer vom Weltraum aus gesehen

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