Schleswig-Holstein

15.08.2018 |

August 2018

MOIN, MOIN,
liebe Nationalparkfans - was für ein Sommer! Es scheint jedoch, als sei die extreme Hitze erst einmal vorbei. Wie diese sich auf die Brutvögel im Nationalpark ausgewirkt hat - und weitere Neuigkeiten - lesen Sie in dieser neuen Ausgabe der Nationalpark Nachrichten. Viel Spaß dabei und noch schöne Sommertage!

Rubrik Aktuelles neu

fangsaison

© Stock / LKN.SH

Die Miesmuschelfischer im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sind in die neue Fangsaison gestartet. Man erwarte, die Erlöse aus dem vergangenen Jahr zu übertreffen – bei voraussichtlich geringerer Anlandemenge, so Paul Wagner von der Erzeugergemeinschaft laut Meldungen der Deutschen Presse-Agentur beim Auftakt auf Sylt. Neben Pazifischen Austern, die auf einer Kulturfläche vor List auf Sylt gezüchtet und geerntet werden, sind Miesmuscheln die einzige Muschelart, die im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wirtschaftlich genutzt wird.

2015 hatten sich der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck, die Muschelfischer sowie Naturschutzverbände auf Rahmenbedingungen für die künftige Nutzung von Miesmuscheln im Nationalpark geeinigt und eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Sie trat im April 2017 in Kraft. Als „Meilenstein in der Geschichte des Nationalparkes“ sieht der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen diese vielfach auch als „Muschelfrieden“ bezeichnete Einigung, und: „Das ist ein großer Fortschrift für die Natur im Nationalpark und bietet gleichzeitig der Miesmuschelwirtschaft eine rechtssichere Zukunft.“

Details zu den Rahmenbedingungen des „Muschelfriedens“ sind hier nachzulesen. Informationen über die Muschelfischerei im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer enthält außerdem dieses Faktenblatt, in dem auch die abgebildete Karte in Originalgröße zu finden ist.

sommertouren

© Staatskanzlei

Sommer in Schleswig-Holstein – das heißt auch verstärkt Mitglieder der Landesregierung zu Besuch vor Ort. Die Nationalparkregion und die Biosphäre Halligen war dabei gleich mehrfach Ziel des Sommerreiseprogramms von Ministerpräsident Daniel Günther, und auch Finanzministerin Monika Heinold informiert sich aus erster Hand: vor wenigen Tagen beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) über dessen Ausbildungsinitiative und am 24. August über laufende Küstenschutzmaßnahmen.

Ministerpräsident Günther reiste bereits am 2. August nach Pellworm. Neben touristischen Themen und Digitalisierung – der Gast aus Kiel setzte den ersten Spatenstich für den Ausbau des Glasfasersnetzes auf der Insel (siehe Foto oben) – standen dabei auch das Weltnaturerbe Wattenmeer und die Absicht Pellworms, der Biosphäre Halligen beizutreten, auf der Tagesordnung. Auf Nordstrandischmoor traf sich Günther anschließend mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der Halligen, darunter einige neu gewählte wie die Bürgermeisterin (und Nationalpark-Rangerin) Ruth Kruse. Hier standen die Notwendigkeiten von Küstenschutz und Daseinsvorsorge für die Halligen im Mittelpunkt des Gespräches.

Am heutigen Donnerstag (16.) fährt Günther nach einer Stippvisite an der neuen Weltkulturerbestätte Haithabu und Danewerk weiter nach St. Peter-Ording, um im dortigen Nationalpark-Haus einen Einblick in die Arbeit der Freiwilligen der Schutzstation Wattenmeer im Nationalpark zu gewinnen. „Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist ein einzigartiges Stück unberührter Natur in unserem Land, auf das wir zu Recht stolz sein können und das es zu schützen gilt“, so der Ministerpräsident in einer vorab veröffentlichten Pressemitteilung.

fatamorganazeit

© Rainer Schulz / Schutzstation Wattenmeer

Es ist ein echter „Fata-Morgana-Sommer“ im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: In den vergangenen Wochen konnte man an ruhigen Abenden unter anderem von St. Peter-Ording aus Helgoland sehen, als ob es auf dem Meer schwimmt (siehe Foto oben) – obwohl die Hochseeinsel doch eigentlich weit hinter dem Horizont liegt.

„Solche besonderen Fata-Morgana-Situationen hatten wir mehrfach“, berichtet Rainer Schulz von der Schutzstation Wattenmeer. Er schreibt das den häufig sehr warmen und windarmen Abenden zu. Bei einer solchen Wetterlage „können sich Schichten verschieden warmer Luft übereinander legen, und an deren Grenzflächen kommt es dann wie über einer heißen Straße zu Spiegelungen“, erläutert er das Phänomen der Fata Morgana: Lichtstrahlen werden abgelenkt und um die Erdkrümmung herum geführt, so dass Schiffe oder Inseln, die unter dem Horizont liegen, quasi angehoben und sichtbar werden. Mehr Informationen und Fotos von Fata Morganen an der Nationalparkküste hat die Schutzstation hier zusammengestellt.

Rubrik Faszinierende Biologie neu

schwierig

© Stock / LKN.SH

Hitze und Trockenheit über Monate: Der Extremsommer 2018 hat sich auch auf die Brutvögel im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ausgewirkt und dem Nachwuchs einen schwierigen Start ins Leben beschert. Dehydrierung und die geringe Verfügbarkeit von geeigneter Nahrung sind dabei entscheidende Faktoren.

„Dazu muss man wissen, dass die Küken Flüssigkeit nur über die Nahrung aufnehmen können“, betont der Brutvogelexperte der Nationalparkverwaltung Bernd Hälterlein. Und an Flüssigkeit hat es in der Brutzeit nun einmal gemangelt – ebenso wie an Futter. Für Seeschwalben (Foto oben: Küstenseeschwalben) und Möwen etwa bilden Jungfische, besonders Hering und Stint, meist die Hauptnahrung – und die ziehen sich bei hohen Temperaturen aus den für die Vogeleltern erreichbaren Flachwasserzonen und Prielen des Wattenmeeres in tiefere Bereiche zurück. Alternativen wie zum Beispiel Regenwürmer waren ebenfalls kaum verfügbar. Die Nahrung bestand daher größtenteils aus Krebstieren, die nicht nur deutlich weniger nahrhaft sind als Fische, sondern im Wasseranteil auch salzhaltiger, was den Körper zusätzlich belastet.

Die Folge: Gerade bei Seeschwalben- und Möwenarten seien die Küken vielfach untergewichtig gewesen und, wenn überhaupt, deutlich später flügge geworden als sonst, so Hälterlein in einer vorläufigen, auf eigenen Beobachtungen und Umfragen bei den betreuenden Verbänden beruhenden Bilanz. Und selbst wenn die Kleinen flügge wurden, sind sie längst nicht über den Berg, denn die Schwäche in den ersten Lebenstagen und –monaten machen sie anfällig für sekundäre Folgen wie Krankheiten und Parasiten. Das kann sich durch eine hohe Sterblichkeit im ersten Lebensjahr auswirken.

Vermutlich viele Faktoren

Dehydrierung, Nahrungsmangel – da liegt es nahe, allein die sommerliche Witterung verantwortlich zu machen. Aber solch augenfällige Parallelen bedingen nicht zwangsläufig eine ausschließliche Kausalität. Denn wie so häufig in der Wissenschaft (auch der Biologie) können weitere, (noch) nicht bekannte Faktoren eine Rolle spielen. „Warum, zum Beispiel, ist die Situation der Möwen und Seeschwalben im schleswig-holsteinischen Ostseeraum oder an der dänischen Nordsee, wo die Wetterverhältnisse ähnlich waren, offenkundig weniger dramatisch?“, fragt sich der Brutvogelexperte. Hinzu kommt, dass die Brutbestände vieler Wattenmeerarten nicht nur in Schleswig-Holstein ohnehin seit vielen Jahren kontinuierlich zurückgehen, ohne dass die Gründe bisher genau ausgemacht sind. Auch hier wird ein Zusammenwirken vieler Faktoren vermutet, die derzeit erforscht werden – darunter der Klimawandel mit höheren Wassertemperaturen, der möglicherweise unter anderem die Fortpflanzung und die Wanderbewegungen der Fische beeinflusst.

Zurück zur Brutsaison 2018: Brutausfälle in einzelnen Jahren sind Hälterlein zufolge für viele Arten noch nicht bedrohlich, das haben andere Wetterphänomene in der Vergangenheit gezeigt, etwa großflächige Überflutungen der Brutgebiete im Frühsommer. Angesichts der Tatsache, dass viele der Wat- und Wasservögel ein beachtliches Alter erreichen – in Einzelfällen bis zu 30 Jahren und mehr – könnten die Bestände schlechte Zeiten durchaus verkraften, weiß der Experte aus langjähriger Erfahrung. Damit sie nicht dauerhaft einbrechen, brauche es allerdings „immer mal wieder auch gute Jahre“ – die in jüngster Zeit jedoch zunehmend auszubleiben scheinen.

Auf Trischen zeigte sich, was das Brutjahr angeht, ein differenziertes Bild: „Die Nester der Lachmöwen und Seeschwalben wurden im Juni bei Hochwasser überspült, und auch die Nahrungssituation zum Beispiel der Silbermöwen war eher schlecht“, berichtet der NABU-Vogelwart Jonas Kotlarz in einer ersten Bilanz. Etwas ins Stocken geraten, aber nach wie vor anhaltend sei dagegen die seit einigen Jahren zu beobachtende „rasante Zunahme“ brütender Löffler auf der Insel in der Zone 1 des Nationalparks. Von 139 Brutpaaren dieser Art seien mehr als 260 Küken flügge geworden – „ein Bruterfolg auf Rekordniveau“.

mauser

© Stock / LKN.SH

Die Mauserzeit der Brandgänse im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer nähert sich dem Ende. Was es mit diesem Naturphänomen auf sich hat, erfahren sie in dieser Pressemitteilung.

staedte

© Wells / LKN.SH

Vier „Neue“ werden am 22. August im Rahmen einer Feierstunde in den Kreis der Nationalpark-Partner aufgenommen – und drei davon sind Städte. Damit ist die Zahl der Nationalpark-Partnerkommunen auf zehn gestiegen. In Nordfriesland sind es neben der Kreisstadt Husum auch Nordstrand, Witzwort, Hallig Hooge und St. Peter-Ording, in Dithmarschen Meldorf und Büsum. „Wir freuen uns, dass sich mit Niebüll, Tönning und Garding weitere Städte durch die Partnerschaft zu ‚ihrem‘ Nationalpark bekennen“, so Christiane Gätje aus dem Fachbereich Kommunikation und Nationalpark-Partner in der Nationalparkverwaltung. Auch als neuer Partner wird am 22. August – in einer Feierstunde eben dort – das Herrenhaus Hoyerswort in Oldenswort begrüßt.

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

online

© Screenshot

Unser Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum hat einen neuen Online-Auftritt! Übersichtlicher, aktueller, zielgruppenschärfer, attraktiver, zeitgemäßer und auch für Smartphone, Tablet & Co. optimiert – so präsentiert sich die neue Internetseite. Überzeugen Sie sich selbst beim „Surfen“ durch die Seiten – viel Spaß! Falls Sie ein Feedback geben möchten, freue ich mich über eine Mail: alina.claussen(@)lkn.landsh.de.

Alina Claußen

experte

© Claußen / LKN.SH

Passend zum Nationalpark-Themenjahr Muscheln und Schnecken bietet das Multimar Wattforum besondere Führungen an. Der Molluskenexperte und Chefaquarianer Birger Kreutz führt durch die neue Sonderausstellung, die faszinierende Schalen und Gehäuse von 155 Molluskenarten der Nord- und Ostsee aus seiner Privatsammlung zeigt.

Die Tour macht auch Station bei den Multimaraquarien, in denen lebende Muscheln und Schnecken wie Neptunshorn und Miesmuscheln erläutert werden. Sie wird an vier Terminen angeboten: 27. August, 15:00 Uhr, 4. und 27. September sowie 23. Oktober, jeweils 14:00 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, darum Anmeldung erforderlich unter 04861-96200. Weitere Informationen gibt es hier.

schild

© Christoph Thimm / Amt Eiderstedt

St. Peter Ording liegt im beziehungsweise am Nationalpark, und der ist Teil des Weltnaturerbes Wattenmeer. Das wird Besuchern seit Neuestem schon bei der Anreise auf der Straße deutlich. „Herzlich willkommen in St. Peter-Ording im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer“ heißt es auf entsprechenden Begrüßungsschildern. „Uns geht es darum, den Gästen den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer frühzeitig ins Bewusstsein zu rücken und sie damit für den Schutz des Lebensraumes zu sensibilisieren“, erläutert Armin Jeß aus der Nationalparkverwaltung das Ziel – mit dem man bei der Gemeinde und der Tourismus-Zentrale auf offene Ohren stieß. Ausgewählt wurden zwei Standorte an der B 202 und an der L 33. Die Entwürfe wurden in der Nationalparkverwaltung in Zusammenarbeit mit der Tourismus-Zentrale gefertigt, die Finanzierung hat die Gemeinde übernommen.

Rubrik Wussten Sie schon, dass neu

meerasseln

© Rainer Borcherding / Schutzstation Wattenmeer

Jedenfalls die in der Nordsee und auch im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer vorkommende, etwa fünf Millimeter „große“ Art namens Schöne Eurydice (Eurydice pulcra). „Sie beißt alles an, was ihr verdaulich erscheint – auch Badegäste“, so der Biologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer. Der Biss sei „deutlich als punktueller Schmerz zu spüren, allerdings entsteht kein Jucken danach, weil Eurydice nur ein Stück Haut abbeißt, ohne Reizstoffe in die Wunde zu geben.“ Anders übrigens die in der Ostsee lebende Verwandte von Eurydice namens Idotea: Sie klammert sich mit ihren kleinen Beinen an Badenden fest wie an Wasserpflanzen – was bei den Betroffenen jedoch ebenfalls den Eindruck erwecken kann, gebissen zu werden.

Meerasseln bilden eine sehr artenreiche und vielfältige Untergruppe der Krebse, verwandt auch mit den an Land lebenden Kellerasseln, heißt es dazu in einem Informationsblatt des Landesamtes für Gesundheit und Arbeitssicherheit. Und sie sind einerseits nützliche „Recycler“ im marinen Ökosystem, weil sie abgestorbenes Pflanzenmaterial und die darauf sitzenden Bakterien und Pilze verwerten, andererseits Lieblingsspeise vieler Fische. Rainer Borcherding kennt auch den Ursprung des Namens der Schönen Eurydice: Den trage das Tierchen, weil es nach einigen Schwimmrunden an der Wasseroberfläche immer wieder erschöpft in die Tiefe sinkt – wie die schöne Eurydice aus der griechischen Sagenwelt, die zurück in die Unterwelt sank.

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

naturschutz

© Screenshot

Nicht nur bei den Veranstaltern und in der Landesregierung, auch in der Nationalparkverwaltung laufen die Vorbereitungen für den Deutschen Naturschutztag (DNT) auf Hochtouren. Das große bundesweite Treffen haupt- und ehrenamtlicher Akteure im Naturschutz findet vom 25. bis 29. September in den Räumen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt – und angesichts des Schwerpunktes Küsten- und Meeresschutz sind Themen rund um den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer dabei prominent vertreten.

Veranstalter des Deutschen Naturschutztages – des bereits 34. seiner Art – sind das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Deutsche Naturschutzring (DNR) und der Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), diesmal gemeinsam mit dem Umweltministerium des gastgebenden Bundeslandes Schleswig-Holstein. Unter dem Motto „Klarer Kurs – Naturschutz“ bietet dieser deutschlandweit größte Naturschutzkongress ein umfangreiches Programm aus Vorträgen, Diskussionen, Workshops, ergänzt durch Exkursionen, Ausstellungen und Infostände.

So sind allein am Abschlusstag, dem Sonnabend (29.), acht Exkursionen geplant, von denen zwei in die Nationalparkregion führen: ins Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum plus Strandwanderung mit Vogelbeobachtung in St. Peter-Ording sowie durchs Watt zur Hallig Oland. Bei der Planung und Begleitung ist das Team der Nationalparkverwaltung gefordert, in St. Peter-Ording unterstützt durch die Schutzstation Wattenmeer. Die Teilnahme ist auch möglich ohne die am Deutschen Naturschutztag, Anmeldeschluss ist der 3. September. Genauere Informationen enthält das Exkursionheft, das hier herunter geladen werden kann.

Foren und Vortragsreihen

Auch in den eigentlichen Foren und Vortragsreihen sind Expertinnen und Experten aus der Nationalparkverwaltung gefragt: Kai Eskildsen, Martin Stock (beide Fachbereich Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen) sowie Matthias Kundy und Christiane Gätje aus dem Fachbereich Kommunikation und Nationalpark-Partner referieren unter anderem über Biodiversitätsmonitoring, das Zusammenwirken von Mensch und Natur sowie über nachhaltigen Tourismus im Nationalpark und über das Nationalpark-Partnerprojekt.

Der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen ist mit einem Impulsvortrag zum Thema Meeresschutz und Klimaschutz im Plenum am 27. vertreten und außerdem mit einem Fachbeitrag im Rahmenprogramm des DNT, dem der erste Veranstaltungstag gewidmet ist, unter anderem mit etlichen Gremiensitzungen. Vor dem Arbeitskreis Naturschutzgeschichte des Bundesverbandes Beruflicher Naturschutz spricht Hansen über die Geschichte der Ölförderung und der militärischen Nutzung im Gebiet des heutigen Nationalparks im schleswig-holsteinischen Wattenmeer von 1965 bis 1990.

Offiziell eröffnet wird der Deutsche Naturschutztag dann am Mittwoch, 26. September, die Festrede hält die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit Svenja Schulze. Das gesamte, fast 80 Seiten umfassende Programmheft mit allen Informationen unter anderem zu Anmeldefristen und Kosten ist hier zum Download verfügbar.

wassermann

© Ahlborn / LKN.SH

Auch das gehört zur Arbeit der Nationalpark-Ranger: mal den Wasserman zu geben – zur Freude der Jugend. So geschehen beim alljährlichen Zelten der Nordstrander Junior Ranger. Ganz angenehm an diesem sommerlich-heißen Tag war die Temperatur des Seegrases, in das Frerk Petersen eingehüllt wurde – nicht ganz so angenehm allerdings der etwas strenge Geruch …

brotdosen

© Schacht / LKN.SH

Das Schuljahr beginnt in Schleswig-Holstein – und für alle neuen Fünftklässler des Schulzentrums Sylt gab es bei der Einschulung am Dienstag ein besonderes Geschenk: eine umweltfreundliche Brotbox, in der sie ihre Pausenbrote künftig plastikfrei transportieren können.

Unter dem Motto „Plastik hat Pause“ sollen „Nana Brotboxen“ Plastikbeutel & Co ersetzen. Der Name steht nach Angaben des Herstellers für „natürlich nachwachsend“, die Box besteht zu 100 Prozent aus schadstofffrei recyceltem Material auf der Basis von Zuckermelasse. „Wir als Nationalpark-Schule wollen auch auf diesem Wege umweltschonende Alternativen zum Plastik aufzeigen“, sagt Lehrer André Querbach und dankt der Stiftung Sylter Dank, die den Großteil der Finanzierung übernommen hat, sowie dem Lions Club Sylt für ihre Spenden.

Damit macht eine Aktion aus St.Peter-Ording Schule. Dort spendiert der Kooperationspartner der Nationalparkverwaltung Karsten Johst vom Edeka Frischemarkt Schülerinnen und Schülern der fünften Klassen der Nordseeschule, die sich ebenfalls als Nationalpark-Schule engagiert, solch wiederverwendbare Brotdosen. Die Aktion war im vergangenen Jahr so erfolgreich (siehe Nationalpark Nachrichten, Ausgabe November 2017), dass auch die Kinder, die dort nächste Woche in die fünfte Klasse eingeschult werden, wieder Nana-Boxen bekommen.

Das Schulzentrum Sylt ist übrigens auch über diese Neuerung hinaus engagiert, wenn es um das Problemthema Plastik in der Umwelt geht. So hat sich bereits im April 2016 im Biologieunterricht eine „Plastik Crew“ zusammengetan, die zunächst Müll an den Stränden gesammelt und dokumentiert hat, diesen seit einiger Zeit auch zu Kleidung, Schmuck oder Kunstwerken recycelt und für ihre Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Erlebniszentrum Naturgewalten in List wird die „Plastik Crew“ demnächst sogar eine eigene interaktive Litfaßsäule bekommen.

drohnen

© Wikipedia / Simon Waldherr / CC-BY-SA 4.0

Drohnen werden immer mehr zum Problem im Nationalpark Wattenmeer. Viele Besitzer dieser Fluggeräte scheinen nicht zu wissen, dass die seit April 2017 gültige Luftverkehrsverordnung den Betrieb von Drohnen unabhängig von ihrer Größe über Schutzgebieten generell untersagt. Lesen Sie mehr dazu in dieser Pressemitteilung.

intakte

© Stock / LKN.SH

90 Prozent der Feriengäste im und am deutschen Teil des Weltnaturerbes Wattenmeer wollen vor Ort eine intakte Natur erleben. Das ist das Ergebnis einer Gästebefragung, die die Nationalparkverwaltungen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen beim Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT) in Auftrag gegeben haben. Weitere Informationen dazu enthält diese Pressemitteilung.

brik-me

mum

© Ahlborn / LKN.SH

Jeder Abschied ist auch ein Neuanfang. Das haben wir am letzten Tag unserer bisherigen Bundesfreiwilligendienstler/in Louisa und Lennard in der Nationalparkverwaltung erlebt. Beide haben ein Jahr lang super-gute und engagierte Arbeit für den Nationalpark geleistet und wir werden sie ganz doll vermissen! Vielen Dank und alles Gute, ihr beiden!

Aber der Neuanfang steht mit den Nachfolgerinnen Hannah und Lara schon an. Sie haben am 1. August ihr Nationalparkabenteuer als neue „BFD“ begonnen und noch viele spannende Erlebnisse vor sich. Hannah Tosché (knapp 19, auf dem Foto rechts) ist die Neue in der Öffentlichkeits- und Medienarbeit des Nationalparks. Sie kommt von weit her, aus Tettnang am Bodensee. Das Wattenmeer kennt sie aber bereits von vielen Urlauben in St- Peter-Ording. Lara Maria Kruse (19, zweite von links) kennt sich noch besser vor Ort aus, denn sie ist Nordfriesin und kommt aus Simonsberg. Sie unterstützt nun für ein Jahr das Team im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum.

Beide wollen in den nächsten zwölf Monaten herausfinden, wie ihnen die Arbeit im Naturschutz sowie in der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit gefällt. Herzlich willkommen!

Silke Ahlborn

Halbzeit beim Commerzbank-Umweltpraktikum. Zwischen Juni und Oktober unterstützen dieses Jahr fünf Praktikantinnen unser Nationalpark-Team. Die Betreuung der Wattwerkstatt auf der Hamburger Hallig, Führungen von Schulklassen im Multimar Wattforum oder die Gestaltung von Printmaterialien sind nur einige der vielen Aufgaben, die sie übernehmen. Wir danken Clara, Elisabeth H., Johanna, Sophie und Elisabeth T. für ihren Einsatz – und natürlich der Commerzbank für das langjährige Engagement. Hier übergibt die Filialleiterin aus Husum und Heide Annika Kopka (links) hilfreiche Utensilien für die Arbeit an die Praktikantinnen Johanna und Elisabeth.

Silke Ahlborn

Wattenmeer-Bildung auf einen Blick: Die Website der Internationalen Wattenmeerschule IWSS hat ein neues Gesicht und zahlreiche neue Funktionen bekommen. Wichtigste Neuerung: Die Rubrik „Resources“ ersetzt die IWSS-Lehrer-Lounge der alten Website und bietet alle aktuellen IWSS-Materialien zum Download oder zum Bestellen an. Ein Newsletter wird zudem in unregelmäßigen Abständen über neue Produkte und Wissenswertes rund um die Wattenmeer-Bildung informieren.

Als gemeinsame Plattform für Weltnaturerbe-Bildung im dänischen, deutschen und niederländischen Wattenmeer ist die Seite in englischer Sprache verfasst. Alle deutschsprachigen Angebote sind über entsprechende Filter in den Rubriken „Resources“ und „News“ leicht zugänglich. Links zu nationalen Bildungsangeboten beispielsweise der Nationalparkverwaltungen ergänzen die Angebote der IWSS und eine Karte gibt einen Überblick über die Wattenmeer-Infozentren im gesamten Weltnaturerbe-Gebiet. Die IWSS-Website wird kontinuierlich weiter ausgebaut und ergänzt die allgemeine Weltnaturerbe-Wattenmeer-Website, die aktuell ebenfalls runderneuert wird.

Anja Szczesinski

Als „Pulsmesser für die Natur“ bezeichnet der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) den aktuellen Statusbericht „State of the World’s Birds“, der seit Kurzem vorliegt – und die Pulswerte geben Anlass zur Sorge: „Der Rückgang der Vogelarten schreitet ungebremst weiter voran“, heißt es dort laut DDA; 40 Prozent der rund 11.000 Vogelarten weltweit gehen danach in ihrem Bestand zurück, 1.469 Arten (13 Prozent) – und damit jede achte Vogelart – sind vom Aussterben bedroht. Die Vogelschutzorganisation BirdLife International gibt einen solchen Statusbericht alle fünf Jahre heraus. Ein PDF des in englischer Sprache erschienenen Dokumentes steht hier zum Download zur Verfügung.

Eine Insel im Quadratformat bietet das Heftchen „Pellworm – Impressionen der Insel im Weltnaturerbe“. Günter Pump nimmt die Leser mit auf einen „fotografischen Spaziergang“ und hat dabei alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von der alten Kirche bis zum Leuchtturm sowie den „grünen Charme“ Pellworms in Text und Bild festgehalten. Ein hübsches (und kostengünstiges) Mitbringsel für Daheimgebliebene oder eine Erinnerung für Pellwormurlauber!

Pellworm – Impressionen der Insel im Weltnaturerbe, Fotografien von Günter Pump, Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 2018, ISBN 978-3-89876-906-8, 4,95 Euro

Heike Wells

wattnoch

© Kundy / LKN.SH

Auf zum Hafenfest! Die Stadt Meldorf lädt für den kommenden Sonnabend, 18. August, im Rahmen der Nationalparkwoche, die die Nationalpark-Partnergemeinde jedes Jahr im August ausrichtet, zum Hafenfest ein. Am Yachthafen im Meldorfer Speicherkoog erwartet Besucher ab 13.00 Uhr ein buntes Programm für die ganze Familie, vom Hafengottesdienst über verschiedene musikalische Darbietungen bis zum Krabbenpulwettbewerb. Parallel dazu findet die Tertius-Regatta der Segler statt. Weitere Informationen zum Hafenfest gibt es hier. Teil der Meldorfer Nationalparkwoche ist auch eine Fotoausstellung unter dem Motto „Speicherkoog – kein Ort wie jeder andere …“ mit Aufnahmen von Stefan Christiansen. Sie ist noch bis zum 31. August zu den Öffnungszeiten in der örtlichen Verbandssparkasse zu sehen.

Save the date I: „Aktiv sein“ heißt es in St. Peter-Ording vom 17. bis 22. September. Wie im vergangenen Jahr steht die Themenwoche „SPO aktiv im Nationalpark“ ganz im Zeichen von Bewegung. Etwas für sich und für den Nationalpark tun ist das Ziel, das Veranstaltungsangebot reicht von der großen Nationalpark-Tour über Dünenwanderungen bis zum Klootstockspringen. Höhepunkt und Abschluss bildet die Aktion „SPO klart auf“ am 22.September ab 14.00 Uhr.

Save the date II: Die Hitze geht, die Vögel kommen. Sie kehren aus dem Norden zurück, nachdem das Brutgeschäft dort abgeschlossen ist und die Jungen flügge sind. Alt- und Jungvögel vieler Arten treffen nach und nach im Nationalpark ein oder ziehen in den nächsten Wochen durchs Wattenmeer – bestens zu beobachten beim Westküsten-Vogelkiek vom 29. September bis 7. Oktober. Den Termin schon mal vormerken, das Programm gibt es hier: www.westkuesten-vogelkiek.de.

Save the date III: Die Fachtagung „Natur und Tourismus“ findet in diesem Jahr in Büsum statt. Einen Tag lang diskutieren am Naturschützer und Touristiker am 15. November über Themen von Qualität und Nachhaltigkeit im Tourismus bis zum Problem Plastikmüll im Meer. Weitere Details folgen!


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Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
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