Schleswig-Holstein

09.11.2021 |

Drei Fragen an Marina Sanns

Vom 30. November bis zum 3. Dezember findet das International Scientific Wadden Sea Symposium, kurz ISWSS, statt. Diesmal ist die Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Hauptorganisatorin des Treffens.

Um was für eine Veranstaltung handelt es sich dabei?

Das ISWSS ist eine internationale Veranstaltung im Zuge der Trilateralen Wattenmeerzusammenarbeit (Trilateral Wadden Sea Cooperation – TWSC). Es bietet ein Forum für Wissenschaftler:innen, die im und für das Wattenmeer tätig sind, um ihre Forschungsergebnisse vorzustellen. Ziel ist es, den Zustand des Wattenmeeres aus wissenschaftlicher Sicht zu beleuchten und Perspektiven für die Zukunft aufzeigen.

Das Symposium, das diesmal bereits zum 15. Mal stattfindet, ist ein fester Bestandteil der TWSC. Es findet in der Regel ein Jahr vor der Trilateralen Regierungskonferenz zum Schutz des Wattenmeeres statt, auf der die jeweils zuständigen Minister:innen aus den Wattenmeerstaaten eine aktuelle Erklärung verabschieden. Die Ergebnisse der ISWSS fließen in die Ministererklärung ein, und diese bildet die politische Weichenstellung für den Wattenmeerschutz der kommenden Jahre. Die nächste Ministerkonferenz steht im November/Dezember nächsten Jahres an und soll in Wilhelmshaven stattfinden.

Welche Ergebnisse darf man vom ISWSS erwarten?

Im Mittelpunkt steht ja die Frage, welche Bedeutung der Wissenschaft für das Management des Weltnaturerbes Wattenmeer angesichts des Klimawandels zukommt. Denn auch im Ökosystem Wattenmeer und in der trilateralen Zusammenarbeit ist der Klimawandel eine der zentralen Herausforderungen. Wir fragen uns zum Beispiel: Welche Auswirkungen wird der Klimawandel auf das Wattenmeer haben, auf dessen Artenvielfalt, Artenzusammensetzung und Nahrungsnetze?

Da erhoffen wir uns beim ISWSS Erkenntnisse aus den Präsentationen der Forschungsprojekte und den Diskussionen. Außerdem werden in einer sogenannten Breakout Session in Gruppen Hinweise und Empfehlungen für die zukünftige Forschung und das Management zum Schutz des Wattenmeeres erarbeitet.

Das ISWSS ist seit Wochen ausgebucht, die Resonanz ist also groß. Wie muss man sich den Kreis der Teilnehmenden vorstellen?

Viele der Teilnehmenden kommen aus der wissenschaftlichen Community, denn das ISWSS bietet im Wattenmeer forschenden Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, sich ganz konkret in die trilaterale Zusammenarbeit einzubringen und sich mit anderen Aktiven zu vernetzen. Außerdem sind auch Interessierte aus beispielsweise dem Management, der Verwaltung und den Verbänden aus der Wattenmeerregion vertreten.

Die Session „International Perspective“ beschäftigt sich – auch über das Wattenmeer hinaus – mit der Fragestellung, welche Vorteile die transnationale Zusammenarbeit im Hinblick auf den Klimawandel bringen kann. Referent:innen des Welterbekommittees/UNESCO, der IUCN und unserer Kooperationsinstitutionen in Südkorea setzen diese Fragestellung in einen globalen Kontext.