„Viele verschiedene Expert:innen aus Verwaltungen, Verbänden sowie der Wissen- und Wirtschaft waren bei der Erstellung der dort zu diskutierenden und zu verabschiedenden Dokumente gefragt“, sagt Marina Sanns, in der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holstein zuständig für die trilaterale Wattenmeerzusammenarbeit.
Trilaterale Regierungskonferenzen mit Vertreter:innen aus den Niederlanden, Deutschland und Dänemark finden alle vier Jahre an wechselnden Standorten statt, die jüngste 2018 im niederländischen Leeuwarden. Die diesjährige, die bereits 14. seit Beginn der länderübergreifenden Kooperation aller Wattenmeeranrainer, steht unter dem Motto „Gemeinsam für EIN Weltnaturerbe Wattenmeer“. Wilhelmshaven ist Tagungsort, weil Deutschland in den vergangenen vier Jahren die Präsidentschaft der Wattenmeerkooperation innehatte.
Zwei Erklärungen geplant
Nach entsprechenden Diskussionen ist dort unter anderem die Verabschiedung der sogenannten Wilhelmshaven-Erklärung – die die politische Weichenstellung für die nächsten Jahre definiert – sowie des „Single Integrated Management Plans (SIMP)“ geplant, deutsch übersetzt etwa: einheitlicher integrierter Managementplan. Dieser beinhalte Handlungsvorschläge zu den fünf Kernthemen Fischerei, Schifffahrt, Küstenschutz, Energie aus Öl und Gas sowie Tourismus, erläutert Marina Sanns. Und die Formulierung von Entwürfen für beide Dokumente sei Aufgabe trilateraler Arbeitsgruppen gewesen, in der für Schleswig-Holstein neben der Nationalparkverwaltung auch das Umweltministerium vertreten ist. „Im Zuge von Beteiligungsprozessen konnten sich auch weitere Behörden sowie Verbände und die Nationalparkkuratorien einbringen“, so Sanns.
Im Herbst: Marine Site Managers Conference
Ebenfalls hochkarätig international besetzt sein wird die Marine Site Managers Conference, zu der rund 80 Teilnehmende erwartet werden. Das Treffen findet zwar erst im Herbst (18. bis 23. September) 2023 statt, Vorarbeiten auch in der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer laufen jedoch bereits. Denn die deutsch-dänische Wattenmeerregion ist Gastgeberin für dieses Treffen von Vertreter:innen der 50 weltweiten marinen UNESCO-Welterbestätten.
Jetzt, im Vorfeld, geht es nicht nur um fachliche Inhalte sowie Absprachen zu Tagesordnung und Tagungsort, sondern auch um Ziele für die geplanten Exkursionen. Damit das jahreszeitlich passt, nahm das trilaterale Organisationsteam kürzlich nicht nur das Erlebniszentrum Naturgewalten in List auf Sylt als Bereisungsziel in Augenschein, sondern auch die dänische Wattenmeerinsel Fanø.