Schleswig-Holstein

15.07.2018 |

Juli 2018

MOIN, MOIN,
liebe Freudinnen und Freunde des Nationalparks! Sommer im Wattenmeer – herrlich, nicht wahr? Klar, wir alle wissen, dass das anhaltend trockene und warme Wetter auch seine problematischen Seiten hat. Aber genießen tun wir es doch ... Hoffentlich finden Sie trotzdem die Muße für einen Blick auf die neuen Nationalpark Nachrichten. Viel Spaß dabei!

Rubrik Aktuelles neu

urlaubserinnerungen

© Stock / LKN.SH

Wer seine Ferien an der Nordsee verbringt, für den sind Muscheln und Schnecken als Urlaubssouvenir wohl fast ein „Muss“. Am Spülsaum entlang schlendern, hier und da ein besonders schönes Exemplar aufnehmen und in die Tasche stecken – entspannter geht es nicht!

Was wir am Strand und im Wattenmeer finden, sind allerdings lediglich die leeren Behausungen. Genau die machen auch den Unterschied zwischen Muscheln und Schnecken aus: Schalen haben die einen, also einen „Schutzraum“ aus zwei Hälften, die beim lebenden Tier durch ein Scharnier verbunden sind, ein mehr oder weniger gewundenes Gehäuse die anderen. Weichtiere (biologisch: Mollusken) sind sie alle, weil sie über einen inneren, weichen Kern verfügen.

Aber was macht man nun mit den Strandfunden? Viele legen sie sich zu Hause einfach auf die Fensterbank, jeder Blick darauf weckt Erinnerungen die Zeit an der See, im Wattenmeer, im oder am Nationalpark. Andere lassen ihrer Kreativität freien Lauf, gestalten Bilder aus Sand und Muschelschalen in einem hübschen Bilderrahmen, basteln Mobilés, die im Wind schwingen, oder Schmuckstücke wie Broschen oder Anhänger. Übrigens: Das Sommerfest im Nationalparkzentrum Multimar Wattforum am 29. Juli bietet da vor allem Kindern viele Anregungen und Möglichkeiten der praktischen Betätigung (siehe Kasten unten).

Und wie ist die Rechtslage? Darf man Muschelschalen und Schneckengehäuse so ohne Weiteres aus dem Nationalpark Wattenmeer mit nach Hause nehmen? Beim Sammeln natürlicher Fundstücke dürfe die Natur nicht geschädigt, es dürfen also keine lebenden Tiere mitgenommen oder gar getötet werden, erläutert Christian Wiedemann aus der Nationalparkverwaltung: „Gegen das Sammeln von Muschelschalen und Schneckengehäusen, aber auch kleinen Steinen oder Bernstein als private Erinnerungsstücke spricht jedoch auch im Nationalpark nichts.“ Das Sammeln in großen Mengen oder zu gewerblichen Zwecken sei allerdings nicht erlaubt.

Finger weg von Exoten

An vielen Küstenorten auch in der Nationalparkregion sind Muschelschalen und Schneckenhäuser in Souvenirshops käuflich zu erwerben. Aber Vorsicht! Erstens werden meist Arten feilgeboten, die hierzulande gar nicht heimisch sind – ein nicht gerade authentisches Mitbringsel also. Oder es handelt sich gar um tropische Exoten, die in ihrem Bestand bedroht sind: „Manche Muschelarten sind geschützt durch das ‚Washingtoner Artenschutz-Abkommen’, kurz CITES“, warnt das Bundesamt für Naturschutz. Die dürfen zwar „eigentlich“ nicht nach Deutschland eingeführt werden; eine Garantie, dass diese Regeln überall eingehalten werden, gibt es jedoch nicht.

„Wir haben herausgefunden, wo die meisten der hier in großen Mengen angebotenen Muscheln und Schnecken herkommen: Sie werden von den Philippinen importiert“, berichtet der Biologe Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer, der sich seit Langem mit diesem Thema beschäftigt. Den Recherchen zufolge würden die Tiere im Herkunftsland in der Regel lebend eingesammelt und „getötet, um dann hier als Souvenir oder Dekomaterial verkauft zu werden“. Also lieber Finger weg von solchen Souvenirs – selber suchen macht ohnehin viel mehr Spaß!

Sommerfest und mehr

Passend zum Themenjahr stehen Muscheln und Schnecken im Mittelpunkt des diesjährigen Sommerfestes im Nationalparkzentrum Multimar Wattforum. Am Sonntag, dem 29. Juli, gibt es zwischen 11.00 und 17.00 Uhr viele Möglichkeiten zum Mitmachen und Staunen für große und vor allem die kleinen Besucher: Da können Muschelketten und –armbänder oder Figuren gebastelt und Muschelarten per „Ertasten“ bestimmt werden, es gibt ein Muschelmemory, Führungen, einen „Muscheltalk“, Ausmalbilder für die ganz Kleinen und Vieles mehr.

Den ganzen Sommer über dreht sich im Nationalpark Wattenmeer auch bei einer Vielzahl von weiteren Veranstaltungen alles um die Weichtiere. Nur ein Beispiel sind die Wattführungen mit einem Nationalpark-Ranger unter dem Motto „Watterlebnis Muscheln & Schnecken“ an der Badestelle Lundenbergsand in Simonsberg. Bis in den Oktober hinein stehen hier noch sieben Termine an. Details zu diesen und weiteren Angeboten finden sich hier.

Rubrik Faszinierende Biologie neu

reisezeit

© Stock / LKN.SH

Sommerzeit, Reisezeit. Das gilt nicht nur für die vielen Gäste, die in diesen Wochen ihren Urlaub in der Nationalparkregion verbringen – es gilt auch für einige tierische Bewohner des Wattenmeeres. Denn neben den bodenständigen Typen, die, wie Austern oder Miesmuscheln, gewissermaßen fest mit der Heimat verwachsen sind, leben unter ihnen auch ausgesprochen Unternehmungslustige.

Klassisches Beispiel sind die Zugvögel, die im Frühjahr und Herbst das nahrungsreiche Wattenmeer auf dem Zug zwischen Überwinterungs- und Brutgebieten nutzen. Und dann gibt es die Winterflüchter wie Strandkrabbe, Garnele oder auch verschiedene Fische, die es in der kalten Jahreszeit ins tiefere, frostfreie Wasser zieht. Oder die, die durch Strömungen oder eine Sturmflut mitgerissen und anderswo wieder angespült werden.

Quallen (siehe Foto oben) sind die Müßiggänger unter den Reisenden, sie lassen sich am liebsten in Ruhe treiben. Weit verbreitet unter den Watttieren ist das Reisen per Anhalter. Die Seepocke zum Beispiel lässt sich, angeheftet an anderen Tieren oder Schiffsrümpfen, durch das Wattenmeer oder hinaus auf die See transportieren. Oder die Wattschnecke, das kleinste der im Wattenmeer lebenden Weichtiere: Mithilfe des Schleims, den sie absondert, heftet sie sich bei Flut an die Wasseroberfläche und lässt sich von den Wellen davontragen – Wassertaxi auf Wattschneckenart.

Nicht unüblich in der Fauna (und Flora) des Nationalparks Wattenmeer ist es auch, den Nachwuchs auf die Reise zu schicken. Muscheln, Schnecken, Krebse, Fische, aber auch viele Pflanzen der Salzwiese geben ihre Eier, Larven oder Samen ins Wasser ab und schicken sie so auf den Weg zu neuen Ufern. Bei der Portulak-Keilmelde geht die Fürsorge sogar so weit, dass sie ihre Samen mit kleinen, luftgefüllten Schwimmwestchen ausstattet, damit sie sicher auf dem Trockenen landen.

Unter Mitwirkung von Imke Zwoch, Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

kegelrobben

© Stock / LKN.SH

Die Zahl der Kegelrobben im Weltnaturerbe Wattenmeer ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen, und zwar um 13 Prozent. 2018 wurden bei Zählungen im dänischen, deutschen und niederländischen Wattenmeer 6.144 Exemplare dieser Meeressäuger erfasst. In Schleswig-Holstein lebt eine – ebenfalls seit Jahren wachsende – Kegelrobbenkolonie auf der Helgoländer Düne und eine kleine Gruppe im nördlichen Bereich des Nationalparks Wattenmeer. Detaillierte Informationen über die Entwicklung des trilateralen Kegelrobbenbestandes enthält diese Pressemitteilung, den kompletten Bericht in englischer Sprache gibt es hier.

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© Schutzstation Wattenmeer

Medien sowie die Schutzstation Wattenmeer berichteten kürzlich über die Sichtung von ungewöhnlich vielen grau-braunen Schmetterlinge unter anderem in der Nationalparkregion, etwa auf Sylt. Bei den unscheinbaren Fluginsekten handelt es sich um Gammaeulen, eine Nachtfalterart, die sowohl tagsüber als auch nachts aktiv ist. Gammaeulen sind Wanderfalter, sie fliegen im Mai aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa ein, so die Schutzstation, und weiter: „Bei warmem Wetter, wie wir es diesen Mai hatten, entwickelt sich aus den Eiern der zugeflogenen Falter bald eine neue Generation von Gammaeulen.“ Bleibe das Wetter günstig, folge eine weitere Generation, die im August fliegt.

Rubrik Biosphäre Halligen neu

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© Screenshot

Über „Neues aus der Biosphäre“ berichtet die aktuelle Ausgabe des Newsletters, den die Geschäftsführung der Biosphäre Halligen herausgibt. Berichtet wird unter anderem über den Stand in Sachen Breitbandausbau und Weiterentwicklung des gemeinsamen Destinationsmarketings sowie über künftig anstehende Termine. Bei Interesse nachzulesen unter diesem Link.

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© Stock / LKN.SH

„Landunter im Wattenmeer – Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf die Natur der Halligen und Möglichkeiten der Anpassung“, lautet der Titel einer Studie, die der WWF kürzlich vorlegt hat. Sie zeige „die dramatischen Folgen des Klimawandels für die Natur der Halligen auf, wenn der Meeresspiegel zukünftig schneller ansteigt“, heißt es beim WWF. Außerdem enthält das Papier Überlegungen zum Schutz dieses Lebensraumes im Falle eines solchen Meeresspiegelanstiegs.

Einige davon entsprächen zwar „nach erster Sichtung nicht den Erfahrungswerten“, so eine vorläufige Einschätzung von Detlef Hansen, dem Leiter der Nationalparkverwaltung. Gleichwohl sei es begrüßenswert, dass der WWF aus der Perspektive eines Umweltverbandes „Denkprozesse anstößt und Ideen in den Raum gibt, die diskutiert werden können und sollen“.

Küstenschutz und Naturschutz seien sich einig, dass dem Erhalt der Halligen oberste Priorität zukomme, betont Hansen: „Die Halligen sind wichtige Elemente des Lebensraums Wattenmeer und nicht umsonst Teil der Biosphäre Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen.“ Und: „Sie sind von großer ökologischer Bedeutung, gleichzeitig Lebensort und Existenzgrundlage für mehrere hundert Menschen.“

Weitere Information des WWF zu der Studie sind hier zum Download verfügbar.

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© Kundy / LKN.SH

Wechsel in der Jugendherberge Tönning: In einer Feierstunde mit Vertretern DJH-Landesverbandes Nordmark, der Stadt sowie und der Nationalparkverwaltung sind kürzlich Rita und Jochen Jessen aus der Leitung der Jugendherberge Tönning in den Ruhestand verabschiedet und Jan-Philip Fiege als Nachfolger vorgestellt worden. Die Jessens waren Vorreiter: Sie führten die erste schleswig-holsteinische Jugendherberge in die Nationalpark-Partnerschaft; mittlerweile gibt es mit Wittdün auf Amrum und Husum zwei weitere Jugendherbergen im Kreis der Nationalpark-Partner.

„33 Jahre habt ihr die Tönninger Jugendherberge geleitet und seit fast genauso langer Zeit arbeiten wir zusammen“, sagte Matthias Kundy aus der Nationalparkverwaltung. Denn bereits in den ersten Jahren des 1985 gegründeten Nationalparks und lange vor Besiegelung der Partnerschaft war die Jugendherberge Veranstaltungsort unter anderem für Nationalpark-Seminare – bis dato insgesamt 54 Mal, mit mehr als 1400 Teilnehmern.

„Wir fühlten uns bei euch immer gut aufgenommen“, betonte Kundy: „Schöne Räumlichkeiten, tolles Gelände, leckeres Essen (legendär der Kuchen!) geduldige Herbergseltern, freundlich und wenn nötig auch mal mit klarer Ansage“ – so schilderte er die Atmosphäre. Gegenseitiges Vertrauen habe viel Freiraum ermöglicht, und: „Eigentlich ganz logisch, dass ihr mit der Jugendherberge 2008 dann Nationalpark-Partner wurdet.“

preis

© Claußen / LKN.SH

Herzliche Glückwünsche überbrachten kürzlich Levke Brauer aus der Nationalparkverwaltung und Kerstin Brandt vom Strandgut Resort in St. Peter-Ording an Britta Franz und Dietmar Lucke (auf dem Foto von links nach rechts). Die Brandenburger hatten im März beim Nationalpark-Gewinnspiel auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) mitgemacht. Unser Nationalpark und die Nationalpark-Partner hatten sich dort am gemeinsamen Stand des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer präsentiert.

Der Preis war eine attraktive „Watt-Entdeckungsreise“ nach St. Peter-Ording. Vielen Dank an unsere Nationalpark-Partner und Preisstifter Strandgut Resort (Übernachtung), Nationalpark-Haus St. Peter-Ording (Naturerlebnisführung), Gemeinde St. Peter-Ording (Besuch der Dünen-Therme) und das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum (kostenloser Besuch)!

Alina Claußen

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

sonderausstellung

© Claußen / LKN.SH

Anlässlich des Nationalpark-Themenjahrs 2018 „Muscheln und Schnecken“ zeigt das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in einer Sonderausstellung die Schalen und Gehäuse einer Vielzahl von Arten der Nordsee. Der Biologe Birger Kreutz, Leiter der Aquaristik im Multimar Wattforum (Foto oben), hat aus seiner umfangreichen Privatsammlung beeindruckende und wunderschöne Exemplare ausgewählt und präsentiert sie in vier Glasvitrinen.

Präsentiert werden 91 Muschel- und 59 Schneckenarten, 3 Käferschnecken, 2 Tintenfischarten, 1 Zahnschnecke. Die beiden letztgenannten Tiergruppen zählen zusammen mit den Muscheln und Schnecken zu den Weichtieren (biologisch Mollusken). Mehrere Vertreter dieses Tierstamms können lebend in den Multimar-Aquarien beobachtet werden, darunter Neptunshorn, Wellhornschnecke, Miesmuschel, Auster und Napfschnecke. Die Sonderausstellung ist im Erdgeschoss zwischen dem Walbalkon und der Meeressäugerwand zu finden und wird bis Jahresende zu sehen sein.

Alina Claußen

Rubrik Aktive Naturschutzverbände neu

jordsand

© Wells / LKN.SH

Der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur besteht 111 Jahre – und hat im Jubiläumsjahr eine neue Geschäftsführerin bekommen. Ina Brüning heißt die Diplom-Landschaftsökologin, die bereits ehrenamtlich im Seevogelschutz tätig war. Nach einigen Jahren in der Verbandsarbeit für die Wasserwerke im Rheineinzugsgebiet und freier Beratungstätigkeit habe sich die heute 36-Jährige entschlossen, „das schöne Münsterland gegen die Nord- und Ostseeküsten einzutauschen“, wie es in einer Mitteilung des Vereins heißt.

Der Verein Jordsand wurde 1907 gegründet. Namensgeberin war die damals deutsche, östlich von List auf Sylt gelegene Hallig Jordsand, die im gleichen Jahr unter Schutz gestellt wurde und das erste Vogelschutzgebiet des Vereins bildete. Heute ist Jordsand keine Hallig mehr, sondern nur noch ein Sand.

Sein 111-Jähriges begeht der Verein mit einem Jubiläumsprogramm, das bereits im Juni gestartet und auf verschiedene Betreuungsgebiete verteilt ist, darunter die Nationalparkregion. Dabei bietet sich auch die Gelegenheit, ansonsten nicht zugängliche Schutzgebiete zu besuchen. Weitere Infos und alle Termine sind hier zu finden.

nachfuellen

© Chris Chidsey / Freeimages.com

„Plastikmüll vermeiden – Leitungswasser trinken – Wasserflasche auffüllen“ lautet das Motto der Aktion „Refill Deutschland“, und viele Einrichtungen wie Museen und Ausstellungen, aber auch Geschäfte bieten diesen Service: Wasserflaschen einfach wieder aufzufüllen statt neue zu kaufen. Auch die Schutzstation Wattenmeer hält solche „Refill“-Stationen vor, und zwar im Nationalpark-Haus „Arche Wattenmeer“ in Hörnum sowie in den Nationalpark-Häusern in St. Peter-Ording und auf Hallig Hooge. Eine interaktive Karte aller bundesweiten Refill-Stationen gibt es hier.

willkommen

© Frank Vincentz / CC-BY-SA 3.0

Nach der Lübecker Altstadt und dem Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer hat das zuständige Komitee der UNESCO jetzt den wikingerzeitlichen Handelsplatz Haithabu und das Grenzbauwerk Danewerk als dritte Welterbestätte des Landes anerkannt. „Willkommen im Club“, schrieb der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen dazu an den Leiter des archäologischen Landesamtes Dr. Ulf Ickerodt und seinen Vorgänger Claus von Carnap-Bornheim, der das Vorhaben angestoßen und gemeinsam mit dem „Team Welterbe“ vorangetrieben hat.

In Deutschland dürfen sich nach der Aufnahme von Haithabu und Danewerk nun 44 Orte und Einrichtungen Welterbestätte nennen, nur 3 davon Weltnaturerbe (die anderen 41 Weltkulturerbe). Neben dem Wattenmeer sind dies die Grube Messel sowie grenzüberschreitend „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“. Der schleswig-holsteinische Nationalpark ist Teil des gesamten Weltnaturerbes Wattenmeer, das sich von den Niederlanden bis Dänemark erstreckt. Das Weltnaturerbe Wattenmeer feiert im kommenden Jahr sein zehnjähriges Jubiläum.

kuestenschutz

© Museumsverbund Nordfriesland

Küstenschutz geht alle an – unter diesem Motto steht die Küstenschutzroute in Husum, die kürzlich eröffnet wurde. Vom Nordfriesland Museum Nissenhaus in der Husumer Innenstadt bis zum vier Kilometer entfernten Dockkoog erläutern zwölf Infostehlen und eine App, was Küstenschutz heute und in Zukunft bedeutet. Mehr darüber lesen Sie auf dieser Website.

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© NABU

25 Jahre Michael-Otto-Institut im NABU und 20 Jahre Integrierte Station Eider-Treene-Sorge des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume wurden kürzlich in Bergenhusen gefeiert. Das Geburtstagsfest mit vielen prominenten Gästen aus der Region, der Politik und dem Naturschutz (siehe Foto) solle „die tiefe Verwurzelung des Bergenhusener Naturschutzes in der Region verdeutlichen“, heißt es dazu in der NABU-Pressemitteilung, die hier nachzulesen ist.

Rubrik Wussten Sie schon, dass neu

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© Steffen Walentowitz

Die einen mögen es vegetarisch, die anderen bevorzugen Tierisches, vom Wurm über Muscheln und Schnecken bis zu Krabben: Was ihre Nahrung an geht, haben die Wat- und Wasservögel im Nationalpark Wattenmeer unterschiedliche Vorlieben – und die kann man an ihrem Schnabel tatsächlich erkennen. Denn dessen Form und Größe ist angepasst an ihre bevorzugte Beute. Ist diese leicht vom Wattboden zu picken oder im Flug zu schnappen, ist dies mit einem kompakten „Werkzeug“ leicht zu bewerkstelligen. Je nachdem, wie tief im Boden sich das Objekt der Begierde versteckt, braucht es dagegen einen langen, längeren oder noch längeren Schnabel, wie auf der Abbildung oben zu sehen ist. Sie zeigt von links nach rechts Sandregenpfeifer, Rotschenkel, Austernfischer, Großen Brachvogel und Brandgans; letztere ernährt sich vornehmlich von kleinen Schnecken, Muscheln und Würmern.

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

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© Wiedemann / LKN.SH

Am 31. Juli ist Weltrangertag. Er wurde von der International Ranger Federation (IRF) ins Leben gerufen mit dem Ziel, auf die wichtige – und in einigen Regionen der Welt auch gefährliche – Arbeit für den Schutz des Natur- und Kulturerbes auf der Erde aufmerksam zu machen. In Deutschland sind nach Informationen des Bundesverbandes Naturwacht 500 Rangerinnen und Ranger in Nationalparks, Biosphärengebieten und Naturparks in Deutschland aktiv. „Eigentlich bräuchten wir 2.000, um die Betreuung in Deutschland wirklich in allen Schutzgebieten zufriedenstellend gewährleisten zu können“, sagte der im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft tätige Vorsitzende des Verbandes Carsten Wagner kürzlich in einem Zeitungsinterview (Süddeutsche Zeitung,Online-Ausgabe).

Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer arbeiten zwischen Sylt bis Friedrichskoog sechs Rangerinnen und zehn Ranger für den Nationalparkdienst (Foto oben). „Der Weltrangertag ist ein guter Anlass, die Aufgaben unseres ‚Außendienstes’ einmal zu beleuchten“, meint der Leiter des Nationalpark-Dienstes in der Nationalparkverwaltung Christian Wiedemann und schildert dessen „abwechslungsreiches und spannendes Aufgabenpaket“ anhand einer typischen Arbeitswoche im Sommer wie folgt:

  • Montag: 7:30 Uhr Hamburger Hallig, Rastvogel-Monitoring, danach noch einer Gefahrenmeldung (Kanister am Strand) nachgehen
  • Dienstag: Begleitung der Schiffstour „Weltnaturerbefahrt und Seehundsbänke“ – eine wissbegierige Schulklasse und Gäste von Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern
  • Mittwoch: Kontrolle der Elemente des Besucher-Informations-Systems (BIS) im Nationalpark; schon wieder zwei Tafeln beschmiert
  • Donnerstag: Wattwanderung zum Themenjahr „Muscheln und Schnecken“; leider „Schietwetter“ – dem Interesse der Teilnehmer tut das keinen Abbruch
  • Freitag: Gebietsbetreuung, keine besonderen Vorkommnisse; auch mal schön!

„Unsere Kolleginnen und Kollegen achten nicht nur darauf, dass die Schutzbestimmungen des Nationalparks eingehalten werden und unterstützen das Monitoring des Lebensraumes“, erläutert Wiedemann. Sie fungierten auch als eine Art Frühwarnsystem, denn Veränderungen im Lebensraum Wattenmeer sehen sie als erste – und können eine eventuell notwendige Gefahrenabwehr auslösen. „Bei öffentlichen Angeboten wie Schiffstouren und Wattwanderungen bringen sie zudem Gästen das Weltnaturerbe Wattenmeer näher, beantworten mit großem Fachwissen viele Fragen und sorgen dabei auch immer wieder für kleine Aha-Erlebnisse“, so Christian Wiedemann. „Der Nationalparkdienst ist ‚das Gesicht‘ des Nationalparks, seine Mitglieder Ansprechpartner der Nationalparkverwaltung vor Ort“, ergänzt Kirsten Boley-Fleet, Leiterin des Fachbereiches „Schutz und Entwicklungsplanung“. Und: „Viele Einheimische und Gäste des Nationalparks wenden sich auch mit ihren Wünschen, Sorgen, Anregungen direkt an unsere Kolleginnen und Kollegen.“

Wer mehr über die Arbeit der Nationalpark-Ranger erfahren möchte, dem sei die Teilnahme an einem „Schnuppertermin Nationalpark“ in St-Peter-Böhl (Termine hier) oder einem anderen der öffentlichen Angebote empfohlen. Ein Beispiel etwa sind die Wattwanderungen zum Nationalpark-Themenjahr Muscheln und Schnecken an der Badestelle Lundenbergsand in Simonsberg (siehe Kasten 2 in der Rubrik Aktuelles).

donnerstag

© Krause / LKN.SH

Er ist Straßenfest und Marktplatz zugleich: Der von der Interessengemeinschaft Dorf veranstaltete „Donnerstag im Dorf“ hat sich zum beliebten und trubeligen Treffpunkt für Einheimische und Gäste im Ortsteil Dorf von St. Peter-Ording entwickelt. Bis Ende August läuft das wöchentliche Angebot – und die Nationalparkverwaltung ist mit einem Infostand immer gern dabei.

drehort

© von Melzer / LKN.SH

„Film ab im Wattenmeer!“ hieß es zum bereits dritten Mal im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum. Nach dem Erfolg der vergangenen Jahre fand das einwöchige GREEN SCREEN Jugendfilmcamp erneut statt, diesmal im Sommer – und war wieder ausgebucht.

Mit dabei waren 16 Schülerinnen und Schüler aus Schleswig-Holstein zwischen 14 und 19 Jahren, die innerhalb einer Woche in der Nationalpark-Region und im Multimar Wattforum eigene Filme produzierten. Unterstützt wurden sie dabei von einem professionellen Team aus Kameramann, Regisseur, Medienpädagogin, Mediengestalterin Bild/Ton und Mitarbeiterinnen der Nationalparkverwaltung.

Die Produktionen der Nachwuchsfilmer beschäftigen sich mit vielfältigen Themen rund um den Nationalpark, zu denen sie ihre eigenen Drehbücher entwickelten. Während ein Film dokumentarisch den Einsatz freiwilliger Wattenmeerschützer am Westerhever Leuchtturm zeigt, widmet sich ein anderer dem kritischen Thema Plastikmüll im Meer und dessen Vermeidung. Zwei Filme haben einen eher künstlerischen Fokus und schauen fast philosophisch auf das Wattenmeer und dessen Bedrohung. Die Titel der Filme lauten

  • Aufgetaucht im Watt
  • Ein Jahr Barfuß
  • Faktor M
  • Der Einmalkreislauf – ein Weg in die Plastikfreiheit?

Am vergangenen Sonnabend war öffentliche Premiere, demnächst werden die Filme auf dem YouTube-Kanal von GREEN SCREEN zu sehen sein. Das Jugendfilmcamp ist ein Kooperationsvorhaben der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, dem Multimar Wattforum, dem internationalen Naturfilmfestival GREEN SCREEN, dem Projekt „Mach Grün!“ und dem Offenen Kanal Schleswig-Holstein.

boehl

© LKN.SH

Im Ortsteil Böhl von St. Peter-Ording ist vor wenigen Tagen ein 1,3 Kilometer langer Naturlehrpfad mit 14 Infoelementen eröffnet worden. Er ergänzt das in der Gemeinde bereits bestehende Besucher-Informations-System (BIS), das dort nun 73 Elemente an insgesamt 40 Standorten umfasst. Lesen Sie mehr dazu in dieser Pressemitteilung.

hansebird

© Kretschmer / LKN.SH

Zwei Tage Dauereinsatz bedeutete die HanseBird für Lutz Kretschmer und den Nationalpark-Ranger Martin Kühn: Am Infostand der Nationalparkverwaltung, der gemeinsam mit Kollegen aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer betreut wurde, herrschte Hochbetrieb, und Martin Kühn (siehe Foto oben) war außerdem mit einem Vortrag über das Fressverhalten von Vögeln (Titel: „Das große Stochern“) vertreten. Die HanseBird in Hamburg, die bereits zum neunten Mal stattfand, hat sich zum beliebten und stark frequentierten Treffpunkt für Vogelkundler, Naturfreunde und –fotografen entwickelt.

brik-me

wienholdt

Dietmar Wienholdt, langjähriger Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Meeres- und Küstenschutz im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, ist im Rahmen einer Vortragsveranstaltung im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in den Ruhestand verabschiedet worden – und der Nationalpark sagt „Danke!“ Denn der Ingenieur und Ministerialdirigent hat den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer von Beginn an begleitet und entscheidend mit geprägt: „Für uns war er stets ein verlässlicher Vorgesetzter und Partner, ein engagierter Kämpfer für den Schutz nicht nur der Küsten und ihrer Menschen, sondern auch des wertvollen Lebensraums Wattenmeer“, so der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen.

Seine Berufslaufbahn begann Dietmar Wienholdt im damaligen Amt für Land und Wasserwirtschaft in Husum, das später im Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) aufging; nach dem Einstieg 1978 leitete der dort von 1981 an das Dezernat für Küsten- und Hochwasserschutz und den landwirtschaftlichen Wasserbau. 1986 wechselte der gebürtige Dithmarscher nach Kiel, als Leiter des Referates Grundsatzangelegenheiten der Wasserwirtschaft im damaligen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Der Abteilung Wasserwirtschaft, Meeres- und Küstenschutz stand er seit 2002 vor.

Viele Aufgaben, schwierige Themen

Dietmar Wienholdt habe es „immer verstanden, sich die richtigen Leute an die Seite zu holen“, sagte seine Vertreterin in der Abteilungsleitung Dorit Kuhnt bei der Abschiedsfeier im Multimar. Während seiner Zeit im Ministerium hätten „große Entscheidungen“ angestanden, zu denen sicher auch die Gründung des LKN – dessen zehnjähriges Jubiläum in diesem Jahr gefeiert wurde – gehörte. Und viele Aufgaben, schwierige Themen: die Umsetzung Wasserrahmenrichtlinie der EU, Nitrat im Grundwasser, Munition im Meer, die Herausforderungen des Klimawandels und steigender Meeresspiegel für den Küstenschutz und den Nationalpark Wattenmeer sind nur einige der von ihr genannten Beispiele. Großzügigkeit, Teamfähigkeit, soziale Kompetenz – all das und mehr bescheinigte Kuhnt dem künftigen Ruheständler, und: „Eine ruhige Kugel schieben? Im Dienst nie, es gab nur Volldampf …“

„Für unseren Nationalpark war dieser Abteilungsleiter ein Glücksfall“, betont Detlef Hansen. Dietmar Wienholdt habe entscheidende Meilensteine wie die Nationalpark-Gründung, die Aufnahme des Nationalparks in das Biosphärenprogramm der UNESCO, die Auszeichnung des gesamten Wattenmeeres als Weltnaturerbe und viele andere Entwicklungen und Projekte engagiert vorangetrieben. Zu nennen seien auch die Strategie Wattenmeer 2100 der Landesregierung und die Einigung im Sinne einer nachhaltigen Muschelfischerei im Nationalpark („Muschelfrieden“). Detlef Hansen: „Dass wir dabei stets freundschaftlich beieinander waren – und sind –, war der Sache sicher nicht abträglich.“

Dietmar Wienholdts Nachfolger hat seine Arbeit im Ministerium bereits aufgenommen. Es ist Johannes Oelerich, bis dato Direktor des LKN (siehe Nationalpark-Nachrichten Ausgabe Juni 2018).

Glückwunsch an Peter Müller: Der Biologe ist für seine im Rahmen des Forschungsprojektes „INTERFACE“ erstellte Doktorarbeit mit dem BUND-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Preis wurde zum zweiten Mal vergeben, und zwar in den drei Kategorien Dissertation, Masterarbeit und Bachelorarbeit im Rahmen eines Festaktes an der Berliner Humboldt-Universität.

Müller ist einer von zwei Preisträgern bei den Dissertationen. In seiner Laudatio betonte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger die Bedeutung von Forschungsarbeiten gerade im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes. „Wissenschaftliche Erkenntnisse und das Engagement von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind eine unverzichtbare Grundlage für die inhaltliche Arbeit des BUND. Die über 50 eingereichten Bewerbungen sind ein Beleg dafür, dass an Universitäten, Hochschulen und bei vielen jungen Forscherinnen und Forschern das Bewusstsein über die notwendige Klärung nachhaltiger und zukunftsfähiger Strategien vorhanden ist und der Ökologie dabei zunehmend wieder eine wichtige Rolle zukommt. Dieses Bewusstsein wollen wir mit unserem Preis auszeichnen“, so Weiger laut BUND-Pressemitteilung.

In seiner Dissertation „Global Change and Land Use Effects on Carbon Turnover in Tidal Wetlands“ hat Peter Müller (auf dem Foto rechts, bei der Preisübergabe mit Wilfried Kühling vom BUND) den Informationen zufolge untersucht, wie Ökosysteme durch Kohlenstoffspeicherung substanziell zum Klimaschutz beitragen. Die Arbeit erstellte er im Rahmen des Forschungsvorhabens „INTERFACE“, das in Zusammenarbeit der Universität Hamburg mit den drei deutschen Wattenmeer-Nationalparken seit 2014 läuft. „INTERFACE“ steht für „INTERaktion von Fischen, PflAnzen, Kohlenstoff (C) und SEdiment.“ Erforscht werden dabei unter anderem die Funktion von Salzwiesen als Kohlenstoffspeicher, der Einfluss der Salzwiesennutzung auf die pflanzliche Biodiversität sowie die Verteilung, Festlegung und Zusammensetzung des Sediments. Peter Müller hatte im Frühjahr dieses Jahres für seine Dissertation bereits den Promotionspreis des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg erhalten.

Dünen – da werden Erinnerungen an unbeschwerte Ferientage wach! Lange Wege durch heißen Sand bis zum Strand, pieksende Pflanzen und ein Farbenspiel von Sandweiß bis Heidebraun mit leuchtenden Farbtupfern mittendrin. Und nun das Buch für die Wiederentdeckung dieser hinreißenden Landschaft. Gerne fliege ich mithilfe ausdrucksstarker Luftbilder mit den Autoren von Blåvandshuk bis nach Eiderstedt über die Dünenlandschaft im nördlichen Teil des Weltnaturerbes Wattenmeer. 60 Fragen und Antworten führen anspruchsvoll in das „Lesen“ von Dünenlandschaften ein. Vorab haben schon mal 100 Begriffe die Welt der Dünen verständlich erklärt und den Verstand geöffnet für diese ganz besondere Landschaft. Augen und Herz folgen mit den Fotos.

Vom feinsten, kleinen Sandkorn über das Gruppenverhalten von Sandkörnern und die Entstehung und Entwicklung von Dünen bis hin zu der Erkenntnis, dass diese höchst individuell sind, spannt der gewohnt querdenkende Karsten Reise den Bogen. Dieser intensive Einblick in die Welt der Dünen anhand ausgewählter Beispiele ermöglicht das Verstehen, wie Dünen „funktionieren“ und welche Bedeutung sie für die Küste, ihre Dynamik und ihren Schutz haben. Es stellt sich die Frage, ob wir unser Hab und Gut vor den Dünen schützen oder die Dünen vor uns geschützt werden müssen?

Und über allem sowie immer wieder zwischendrin das Plädoyer für freie, unbefestigte Dünen (zumindest in der ersten Reihe), einen „weichen“ Küstenschutz als langfristig erfolgreiche Strategie zum Erhalt der – dann wandernden – Dünen und Inseln. Ein Plädoyer dagegen, Natur durch starre Maßnahmen zu erhalten und für eine zyklische Erneuerung gemäß dem Motto „das einzig Beständige im Wattenmeer ist der Wandel“. Gegenentwürfe zum naturkonservierenden Küstenschutz runden die Überlegungen von Karsten Reise ab.

Was für ein schönes und lehrreiches Buch! Jedem zu empfehlen, der etwas über Dünen, Entstehung, Entwicklung, Tier- und Pflanzenwelt und den Schutz wissen möchte, bestens auch geeignet für „die kleine Dünenzeit zwischendurch“. Der kurze, knappe Schreibstil von Karsten Reise macht das Buch „nur“ 190 Seiten stark (es hätte locker doppelt so dick ausfallen können), fordert den Leser/die Leserin ein ums andere Mal zur intensiven Auseinandersetzung mit Text und Fotos auf . Ein echtes Dünen-Lese-Buch – und abschließend die Erkenntnis, dass ich mit meinem unbeschwerten Toben in den Dünen diese in Bewegung gehalten habe.

Karsten Reise & Alex S. MacLean (Fotos): Dünen – Wiederentdeckung einer geheimnisvollen Landschaft, KJM Buchverlag, Hamburg 2018, ISBN 978-3-96194-019-6, 22,00 Euro

Anne Segebade

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© Stubenrauch / LKN.SH

Uni für Kinder: Auf Föhr läuft wieder die Kinder-Uni – und das dortige Nationalpark-Haus ist mit einem breiten Angebot zur Erkundung der Wattenmeernatur dabei. „Der Lebensraum Watt bietet vielfältige Möglichkeiten für kleine und große Entdecker“, betont der Leiter des Nationalpark-Hauses Walter Stubenrauch: Bei Exkursionen auf dem Meeresboden werden Geheimnisse erforscht. Außerdem stehen Aquarienführungen an (siehe Foto oben), die nächste diesen Donnerstag (19.) um 15.30 Uhr. Etwas Besonderes ist nach Stubenrauchs Informationen die Vorlesung „Flossen, Fluken, Flipper – Robben und Wale im Wattenmeer“ am 25. Juli um 11.00 Uhr: „Zuhören dürfen nur Kinder.“

Die Föhrer Kinder-Uni ist ein Angebot der Föhr Touristik mit Kooperationspartnern. Sie wendet sich an Kinder zwischen 6 und 14 Jahren und soll die Sommerferien für sie „zu einem ganz besonderen Erlebnis“ machen.

Natur trifft Kultur: Seit März ist die Nationalpark-Station im Alten Schöpfwerk in Keitum Ziel vieler Radwanderer und naturkundlich Interessierter im Sylter Osten. Mit einer neuen Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Natur trifft Kultur“ ist die Station in den Sommer gestartet und lädt in den kommenden Wochen zu mehreren Terminen in die Vogelwärterstube am Deich ein.

Am 9. August gibt es gleich zwei davon: „Beobachten und Zeichnen“ heißt es von 14.00 bis 18.00 Uhr; unter der Leitung der Künstlerin Nathalie Lutz können Interessierte die Natur beobachten, zeichnen und auf sich wirken lassen. Vorkenntnisse seien nicht erforderlich, betonen die Veranstalter. Um 20.15 Uhr wird es dann musikalisch: Die Freiwilligen der Schutzstation Wattenmeer präsentieren auf der kleinen Vogelwärterbühne ihre Singer-/Songwriter-Talente.

Bei einer Lesung und Diskussion am 16. August wird Edda Raspé aus der Biografie der Sylter Umweltaktivistin Klara Enss vorlesen und über aktuelle Möglichkeiten des Engagements für die Sylter Natur und Umwelt sprechen. Zu erreichen ist das Schöpfwerk am besten per Fahrrad.

Für Steinzeitfans: Vom 23. Juli bis 1. August ist der Steinzeitpark Dithmarschen in Albersdorf (bereits seit Langem Nationalpark-Partner) Treffpunkt für ein „in dieser Form bislang einmaliges europäisches Steinzeittreffen“, so die Ankündigung. Erwartet werden rund 60 Archäologinnen und Archäologen aus mehr als zehn Ländern. Werner Pfeifer vom Albersdorfer Steinzeitpark (siehe Foto) hat die Veranstaltung organisiert und unter den Titel „Leben in der Steinzeit“ gestellt. Sie dient den Angaben zufolge dem internationalen wissenschaftlichen und handwerklichen Fachaustausch der Experten untereinander, den Besuchern des Steinzeitparks sollen aber auch pädagogische Programme und Aktivitäten geboten werden.


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Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
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