MOIN, MOIN,
... liebe Leserinnen und Leser der Nationalpark Nachrichten. Nach unserer monothematischen Ausgabe vom Februar zu den Walstrandungen nun wieder „ganz normale“ Nationalpark Nachrichten – mit vielen Neuigkeiten rund um den Nationalpark und das Weltnaturerbe Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Viel Spaß beim Lesen! Und übrigens: Der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck stellt die Ergebnisse der Untersuchungen in Sachen Wale am kommenden Mittwoch (23.) der Öffentlichkeit vor. Selbstverständlich dann nachzulesen in den Nationalpark Nachrichten 4/2016!
15.03.2016 |
März 2016
© Privat
Biologe und Schmetterlingsforscher aus Schleswig-Holstein
Herr Kolligs, ist das Wattenmeer, ist unser Nationalpark ein geeigneter Lebensraum für Schmetterlinge?
Vielen Menschen ist es sicherlich nicht bewusst, aber die Küstenlebensräume Schleswig-Holsteins gehören innerhalb Deutschlands zu den einzigartigsten und wichtigsten Schmetterlingslebensräumen. Dazu zählen beispielsweise die Salzwiesen, Weiß- und Graudünen oder auch die ursprünglichen Küstenheiden der nordfriesischen Inseln. Hier leben eine ganze Reihe von Arten, insbesondere Nachtfalter, die sonst nirgendwo zu finden sind.
Welche Arten sind hier bei uns im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer vertreten?
Das sind tatsächlich viele hundert verschiedene Arten der sogenannten Nachtfalter und Kleinschmetterlinge. Der Salzwiesen-Eulenfalter (Mythimna favicolor) kommt weltweit nur in den Salzwiesen entlang Nordseeküste vor, so dass wir für diese Art sogar eine hohe internationale Erhaltungsverantwortung haben. Zu den Charakterfaltern von Weißdünen unter den bekannteren Tagfaltern gehört die Rostbinde (Hipparchia semele), die in weiten Teilen Deutschland bereits ausgestorben (Sandheiden, Felsheiden) ist, bei uns aber noch einen ihrer letzten Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland aufweist.
Gibt es Parallelen zu den Vorkommen in Niedersachsen, die ja, zumindest was die ostfriesischen Inseln angeht, jetzt gut dokumentiert sind?
Ja, bis auf ganz wenige Ausnahmen finden sich in den Heiden der nordfriesischen Inseln Sylt und Amrum sowie in den Salzwiesen und Dünen des Nationalparks praktisch die gleichen Arten, die in dem Buch so schön dokumentiert sind. Die genaue Verbreitung sowie Größe und Gefährdung der Vorkommen sind in Schleswig-Holstein allerdings noch ungenügend dokumentiert, so dass hier noch Forschungsbedarf besteht, um diese besonderen Arten besser und wirkungsvoller schützen zu können.
© Kolligs
Schmetterlinge sind faszinierende Erscheinungen der Natur. Im Wattenmeer gehören sie jedoch eher zu den unbekannten Spezies. Jetzt hat die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer ein Buch herausgegeben, das belegt, dass auf den ostfriesischen Inseln eine Vielzahl der bunten und weniger bunten Falter heimisch ist. „Und das ist hier bei uns in den Salzwiesen des Nationalparks und angrenzenden Küstenbereichen nicht anders“, betont der Biologe und Schmetterlingsexperte Dr. Detlef Kolligs (siehe auch Rubrik „Drei Fragen an …“).
In der Tat gehören „die Küsten Schleswig-Holsteins innerhalb Deutschlands zu den einzigartigsten und wichtigsten Schmetterlingslebensräumen“, weiß Kolligs. Das heißt, der Nationalpark Wattenmeer mit seinen Salzwiesen sowie die Dünen und Heidelandschaften im Umland sind ein wahres Schmetterlingsparadies. Allerdings weniger für die bekannten Tagfalter als vielmehr in der Mehrzahl für die weniger bekannten Nachtfalter – und die bekommen Menschen ja ohnehin seltener zu sehen. Eines von vielen Beispielen ist das Kleine Nachtpfauenauge (siehe Foto), ein typischer Vertreter der Küstenheiden.
An tagaktiven Arten beobachtet der Biologe Martin Stock, in der Nationalparkverwaltung zuständig für das Salzwiesen-Monitoring, immer mal wieder Dickkopffalter („Die sitzen gern auf den Strandflieder“) sowie den Kleinen Fuchs, eine in ganz Schleswig-Holstein verbreitete Schmetterlingsart. Seine Häufigkeit darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Tagfalter generell „inzwischen zu den am stärksten bedrohten Tierarten überhaupt“ gehören, wie Dr. Detlef Kolligs in seinem Buch „Schmetterlinge Norddeutschlands“ schreibt, in dem er 100 im norddeutschen Raum vorkommende Tagfalterarten vorstellt.
„Lebensraumspezialisten“ nennt der Autor und Biologe Carsten Heinecke in dem Buch zu den ostfriesischen Inseln die meisten Schmetterlinge. Denn betrachtet man die Raupen, die das eigentliche Fressstadium der Schmetterlinge bilden, gebe es zwar auch Generalisten. Die Mehrheit der Schmetterlingsraupen jedoch benötige ganz bestimmte Pflanzen als Nahrung, manchmal sogar noch an ganz bestimmten Standorten. Als Beispiel nennt Heinecke den Mittleren Perlmuttfalter, dessen Raupen in niedersächsischen Nationalpark ausschließlich an Veilchen fressen, die im offenen Graudünenbereich auf Moos wachsen – weil sie nur dort genügend Schutz und Luftfeuchtigkeit finden. Die aus ihrer Puppenhaut geschlüpften erwachsenen Falter wiederum benötigen ein ganz spezielles und ausreichendes Nektarangebot.
Schmetterlinge, auch Falter genannt, gehören zur Klasse der Insekten (Unterklasse Fluginsekten) und bilden dort, mit knapp 160.000 beschriebenen Arten, die nach den Käfern zweitgrößte Ordnung. Sie werden grob unterteilt in die Gruppen Tag- und Nachtfalter; letztere verfügen meist über etwas dickere und kürzere Körper und ihre Flügel sind in der Ruheposition in der Regel, anders als bei den Tagfaltern, dachförmig aneinander gelegt.
Schmetterlinge kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis vor, und laufend werden neue Arten entdeckt. In Mitteleuropa sind etwa 4.000 beschrieben, geschätzte 3.700 davon kommen auch in Deutschland vor. Allen Arten eigen sind die Entwicklungsstadien vom Ei über die Raupe und Puppe zum eigentlichen Schmetterling, auch Imago genannt.
Bibliografische Hinweise:
Carsten Heinecke: Schmetterlinge der Ostfriesischen Inseln – Eine Anleitung für Entdecker, Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, Band 14, Wilhelmshaven 2015, ISBN 978-3-00-049104-7, 12,80 Euro. Weitere Informationen dazu in der Pressemitteilung des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.
Detlef Kolligs: Schmetterlinge Norddeutschlands – 100 Tagfalter, Wachholtz Verlag 2014, ISBN 978-3-529-07329-8,12,80 Euro.
© Stock / LKN.SH
Erfolge und Misserfolge liegen beim Artenschutz dicht beieinander. Das zeigt der Jagd- und Artenschutzbericht der Landesregierung für 2015: erneutes Brutglück eines Fischadlerpaares in Schleswig-Holstein (2014 das erste seit 130 Jahren), gleichzeitig Auflistung einer zunehmenden Zahl gezielter Vergiftungen bei Greifvögeln (siehe auch untenstehenden Text “Blei oder DDT”) – diese beiden Beispiele zeigen das Spannungsfeld. Neben Daten zu Jagdstrecken und Bestandsentwicklungen ausgewählter Tier- und Pflanzenarten gibt der alljährliche Bericht einen Überblick über Schutzmaßnahmen und tangiert auch Themen, die den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer betreffen.
Allen voran steht das Artenschutzprojekt für die Lachseeschwalbe im Vorland des Neufelderkooges an der Elbmündung. Ziel ist der Erhalt der einzig verbliebenen Brutkolonie dieser Art in ganz Mitteleuropa. Das Hauptproblem liegt derzeit in dem, was im Fachjargon Prädation heißt, also in der Verfolgung der seltenen Vögel durch Beutegreifer.
Keine Chance zur Abwehr
Weil die Prädation durch Vögel wie Krähen, Großmöwen oder Greife „im Zeitbegriff der Evolution schon lange wirksam ist, haben Seeschwalben und andere Bodenbrüter ein effektives Abwehrverhalten entwickelt, das unter natürlichen Bedingungen die Verluste in Grenzen hält“, heißt es dazu in dem Bericht. Genauer gesagt, Eindringlinge werden gemeinsam aggressiv aus der Kolonie vertrieben. Das Auftreten von Raubsäugern dagegen sei ein „entwicklungsgeschichtlich relativ junges Phänomen“. Zudem können die Seeschwalben Fuchs & Co. meist gar nicht oder erst zu spät wahrnehmen. Darum haben sie keine Chance zur Abwehr, und sowohl Eier als auch Küken und Altvögel werden zur leichten Beute.
Mit Schutzmaßnahmen unter der Projektleitung des Bündnisses Naturschutz in Dithmarschen, gefördert aus dem Artenhilfsprogramm des Umweltministeriums sowie vom Kreis Dithmarschen, konnte die kleine Lachseeschwalbenkolonie in den vergangenen fünf Jahren stabilisiert werden. „Mit einem Schlupferfolg von 50 Küken wurde ein Rekordergebnis erzielt“, so die zunächst sehr positive Bilanz für 2015, die dann im weiteren Verlauf deutlich eingetrübt wurde. Denn nur weniger als die Hälfte, nämlich 20 Küken, erreichten das Erwachsenenalter. Ursachen waren neben der Prädation ungünstige Witterungsbedingungen wie Kälte, starker Wind und zwei Sommerhochwässer.
Ein Refugium für Kormorane
Für Kormorane hat sich die Nationalparkregion zu einem Refugium entwickelt: Die Bedeutung der Westküste als Brutgebiet für diese Art hat den Angaben zufolge seit Mitte der 1990er Jahre stark zugenommen. So beherbergten die Bodenbrüterkolonien auf Föhr, Trischen und Sylt in den vergangenen Jahren etwa ein Drittel des gesamten Landesbestandes.
2015 allerdings waren die Kormoranzahlen gerade an der Westküste im Vergleich zum Vorjahr laut Artenschutzbericht rückläufig. Nach wie vor jedoch ist die zwischen Nord- und Ostsee größte Kolonie mit rund 500 Brutpaaren (2014 waren es 600) an den Kleiaushub-Teichen in Wyk auf Föhr ansässig. Auf Trischen waren es 290 Paare, auf dem Buttersand nördlich des Hindenburgdammes 46. Die Brutkolonien im Wattenmeer wurden von dem Biologen Thomas Grünkorn im Auftrag der Nationalparkverwaltung anhand von Luftbildern ausgezählt.
© Khil / LKN.SH
Der im August vergangenen Jahres auf Pellworm tot aufgefundene Seeadler ist wahrscheinlich an einer Bleivergiftung verendet. Zu diesem Ergebnis kommt nach Informationen der Schutzstation Wattenmeer der Obduktionsbericht des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin. Die toxikologische Untersuchung habe eine um ein Vielfaches höhere Bleikonzentration als den normalen Wert nachwiesen, die Leber des Tieres sei stark geschädigt gewesen. Verursacher könnte bleihaltige Munition sein, die der junge Greifvogel möglicherweise mit Resten von Wildkadavern aufgenommen hat.
Als Todesursache ist den Angaben zufolge aber auch eine Vergiftung des Seeadlers mit Giftködern nicht ganz auszuschließen, daAbbauprodukte des Insektizids DDT ebenfalls nachgewiesen worden seien. Das Insektizid ist in Deutschland seit Jahrzehnten verboten und dürfte sich darum nach Einschätzung von Experten nicht mehr, wie früher häufig, in der Nahrungskette anreichern.
In diesem Fall würde sich der Pellwormer Seeadler einreihen in eine landesweite Serie von Vergiftungen von Greifvögeln in Schleswig-Holstein, von der unter anderem auch Rotmilan und Mäusebussard betroffen sind. Umweltminister Robert Habeck hatte dieses Thema in den Mittelpunkt seiner Vorstellung des Jagd- und Artenschutzberichtes (siehe Text oben) gestellt und seiner Sorge über diese Entwicklung Ausdruck verliehen. Habeck: „Das Ausmaß von illegalen Vergiftungen von Greifvögeln ist erschreckend.“
Der Seeadler ist mit einer Spannweite von bis zu 2,40 Metern der größte Greifvogel Europas. Anfang der 1980er Jahre stand die Art mit nur noch vier Brutpaaren in Schleswig-Holstein kurz vor dem Aus. Durch intensive Schutzbemühungen konnte sich der Bestand wieder erholen.
Der Fischfresser nistet vor allem in größeren, störungsarmen Altholzbeständen, hat sich in jüngerer Zeit in Schleswig-Holstein aber auch andere Horststandorte erobert. Im Jahr 2010 waren zwischen Nord- und Ostsee 67 Reviere besetzt, 2015 waren es bereits 95. 67 Paare brüteten laut Erhebung der Projektgruppe Seeadlerschutz im vergangenen Jahr erfolgreich, 106 Jungtiere wurden flügge.
Schwerpunkt des Brutvorkommens ist nach wie vor das östliche Hügelland, aber Seeadler brüten auch (wieder) an der Westküste Schleswig-Holsteins sowie in Dänemark. Im und am Nationalpark – etwa in großen Feuchtgebieten wie dem Beltringharder Koog – können sie unter anderem bei der Jagd auf Enten oder Gänse beobachtet werden.
Quellen: Jagd- und Artenschutzbericht, Naturschutzbund Deutschland (NABU), Schutzstation Wattenmeer
© Beverungen / LKN.SH; Micah Burce / freeimages.com;
Montage: Dockhorn / LKN.SH
Eine für ihn rätselhafte Entdeckung machte der Nationalpark-Ranger Michael Beverungen kürzlich im Vorland bei Neufeld: In einem Pulk von mehreren Hundert Nonnengänsen weidete eine Gans, deren Art er nicht bestimmen konnte: „Mit schwarzem Gefieder, hellen Wangen, kurzem Schnabel und orangeroten Füßen sah sie aus wie eine Mischung aus Nonnen- und Bläss- oder Zwerggans“, so Beverungen. Er fotografierte durchs Spektiv und sandte die Fotos an seinen Ranger-Kollegen Martin Kühn.
Und der Vogelexperte unter den Nationalpark-Rangern bestätigte die Vermutung. Die Merkmale der Nonnengans seien unverkennbar, ob eine Bläss- oder Zwerggans ihren Teil zu den Genen beigesteuert hatte, vermöge er allerdings, auch wegen des nicht ganz scharfen Fotos, nicht mit Sicherheit zu sagen, meldete Kühn zurück: „Hybriden sind halt sehr variabel.“ Darum bleibe bei solchen Bestimmungsversuchen stets ein Rest Spekulation.
Sicher sei in diesem Fall jedoch die Beteiligung einer Nonnengans, also einer “Branta” (Meeresgans), und einer Zwerg- oder Bläßgans, also einer “Anser” (Feldgans). Solche artüberschreitenden Verpaarungen unter Gänsen sind den Informationen zufolge gar nichts Ungewöhnliches. Relativ häufig, weiß Martin Kühn, kommen dabei Zwergganshybriden vor – wegen eines früheren, missglückten Auswilderungsversuches, bei dem Nonnengänse als Zieheltern für Zwerggänse eingesetzt wurden.
© Stock / LKN.SH
Er tagt einmal jährlich, der Biosphärenrat, und ist damit eine Art jährliche Vollversammlung der Biosphäre Halligen. Für Sabine Müller, seit August letzten Jahres deren Geschäftsführerin, war die Tagung Anfang März damit eine Premiere. Sie verstehe sich als Dienstleisterin für die Region – als Ideengeberin, Beraterin, Moderatorin und als Botschafterin der Biosphäre Halligen, sagte Müller bei dem Treffen in Dagebüll.
Im Biosphärenrat haben alle rund 280 Bewohner der Entwicklungszone Halligen Sitz und Stimme; knapp 50 nutzten diesmal die Gelegenheit, sich über Neuigkeiten zu informieren und auszutauschen. Zum Beispiel zum Programm „Sichere Zukunft für die Halligen“, das Jacobus Hofstede aus dem Referat Küstenschutz, Hochwasserschutz und Häfen im schleswig-holsteinischen Umweltministerium erläuterte. Minister Robert Habeck hatte das Programm, das unter anderem Warftverstärkungen vorsieht, Anfang Februar der Öffentlichkeit vorgestellt. Nähere Informationen dazu enthält die Pressemitteilung des Ministeriums.
© Fröhlich
Neues vom Vergaberat des Partnerprojektes: Bei ihrer jüngsten Sitzung wählten die Mitglieder Anja Szczesinski (Foto oben) zur neuen Vorsitzenden als Nachfolgerin von Matthias Piepgras. Die Biologin ist seit 13 Jahren in Husum tätig, zunächst bei der Schutzstation Wattenmeer als Koordinatorin der Internationalen Wattenmeerschule IWSS und seit nunmehr fünf Jahren beim WWF als Referentin für Umweltbildung und Tourismusentwicklung.Zur stellvertretenden Vorsitzenden des Vergaberates wurde Katja Just bestimmt.
Die Veränderung wurde notwendig, nachdem sich Matthias Piepgras beim Jahrestreffen der Nationalpark-Partner im Breklumer Christian-Jensen-Kolleg als Vertreter der Insel- und Halligkonferenz in dem Gremium verabschiedet oder besser gesagt mit Heike Hinrichsen die Rollen getauscht hatte: Sie vertritt nun die Inseln und Halligen, er ist ihr Stellvertreter. Piepgras wurde vom Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen mit einem Buchgeschenk und launigen Worten verabschiedet. Näheres über das Jahrestreffen ist in unserer Pressemitteilung nachzulesen.
© Kundy / LKN.SH
Auch im Nationalpark Unteres Odertal gibt es ein Partnerprojekt. Und eine Gruppe von Nationalpark-Partnern aus dieser Region war kürzlich unter Leitung von Nationalpark-Chef Dirk Treichel zu Besuch an der schleswig-holsteinischen Westküste. Für Treichel übrigens ein Wiedersehen, hat er doch in jungen Jahren seinen Zivildienst beim WWF auf der Hallig Langeneß absolviert. Im und am Nationalpark Wattenmeer erlebten die Gäste in vollgepacktes Vier-Tage-Programm: Sie informierten sich bei mehreren Partner-Betrieben, besuchten das Multimar Wattforum (Foto), übernachteten (selbstredend!) in einem Partner-Hotel, ließen sich von einem Nationalpark-Wattführer den Lebensraum vor der Küste zeigen und fuhren mit einem Sack voller neuer Eindrücke zurück an die Oder. Allerdings nicht, ohne vorher eine Gegeneinladung ausgesprochen zu haben …
© Claußen / LKN.SH
Den dreimillionsten Besucher hat das Multimar Wattforum vor wenigen Tagen begrüßt. Das Nationalpark-Zentrum in Tönning hat sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1999 zum touristischen Highlight und zur wichtigen Anlaufstelle für Informationen rund um den Lebensraum und das Weltnaturerbe Wattenmeer entwickelt. Lesen Sie mehr dazu in unserer Pressemitteilung.
© Stock / LKN.SH
Zwei Meldungen, ein Thema: Mehr als 90 Prozent der Zugvögel weltweit sind einer Studie zufolge nicht ausreichend geschützt, und die Zahl der deutschen Vogelarten auf der Roten Liste hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Beide Entwicklungen zeigen, dass es der Vogelwelt nicht eben gut geht, auch nicht in Deutschland. Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gibt es ebenfalls Sorgenkinder.
Thema Zugvögel: Der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) hat eine im Fachmagazin Science veröffentlichte Studie ausgewertet. Danach sind in den vergangenen 30 Jahren die Bestände von mehr als der Hälfte aller Zugvogelarten geschrumpft. Als größtes Problem wird gesehen, dass Arten oft nur in einzelnen Ländern geschützt sind und an anderen Stationen ihrer Zugrouten und/oder in Rastgebieten nicht.
In Zahlen konkretisiert: Für 1324 von 1451 untersuchten Zugvogelarten sei der Schutz zumindest auf einem Teil ihres Zugwegs unzureichend, für 18 Arten bestehe keinerlei Schutz in den Brutgebieten; zwei Arten seien sogar entlang ihres gesamten Zugwegs ohne Schutz. Das gelte zum Teil auch für solche, die auf der Roten Liste der internationalen Naturschutzorganisation IUCN als gefährdet geführt werden.
„Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen den Bedarf auf, Schutzmaßnahmen international zu koordinieren und entlang der gesamten Zugrouten zu etablieren“, lautet das Fazit des DDA und: „ Artenschutz kann nur greifen, wenn die Vögel zu jeder Zeit und an allen Aufenthaltsorten ausreichend geschützt werden.“
Thema Rote Liste: Auf dieser weltweiten Datensammlung der internationalen Naturschutzorganisation IUCN stehen nach deren Aktualisierung jetzt doppelt so viele in Deutschland heimische Vogelarten wie zuvor, meldete kürzlich der Dachorganisation BirdLife International – statt bisher 11 sind es jetzt 22. Vom Abwärtstrend betroffen und in die sogenannte Vorwarnliste aufgenommen sind auch Vögel, die im und am Nationalpark Wattenmeer leben. Dazu gehören Feuchtwiesenbewohner wie der Kiebitz, der auf Helgoland brütende Hochseevogel Tordalk, ja sogar die klassischen und prägenden Küstenvögel Eiderente, Austernfischer, Knutt, Pfuhlschnepfe (Foto oben) und Sichelstrandläufer. Weltweit ist laut BirdLife etwa ein Achtel der gut 10.000 bekannten Vogelarten auf der Roten Liste vertreten.
© Wells / LKN.SH
Die Seehundstation Friedrichskoog wird modernisiert und erweitert: Die schleswig-holsteinische Landesregierung hat dafür insgesamt 6,5 Millionen Euro bereitgestellt. Im vergangenen Jahr hat die vom Landesjagdverband und der Gemeinde getragene Einrichtung ihren 30. Geburtstag gefeiert. Mittlerweile werden dort pro Jahr rund 200 Tiere aufgenommen und bis zu 150.000 Besucher gezählt.
Von den Räumlichkeiten her stoße sie an ihre Grenzen, erläuterte Umweltminister Robert Habeck bei Preisverleihung des Architektenwettbewerbes, mit dessen Hilfe das beste Realisierungskonzept gesucht wurde. Der Siegerentwurf des Hamburger Architekten-Teams von bof Architekten, studio urbane landschaften, Ramboll IMS sowie m+p beratende Ingenieure sieht vor, dass sich künftig alte und neue Gebäude abwechseln und baulich ergänzen sowie der Zugangsbereich neu gestaltet wird.
Die Seehundstation leiste „hervorragende Arbeit und ist ein Aushängeschild für Friedrichskoog“, so Umweltminister Habeck. Mit der Modernisierung solle nicht nur die Einrichtung selbst attraktiver gemacht werden; sie diene auch dazu, der Gemeinde Friedrichskoog „nach der Hafeneinziehung eine starke Zukunftsperspektive zu geben“.
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Eine neue Initiative hat dem Müll in den Meeren den Kampf erklärt: „Plastikfrei auf Föhr“ heißt sie und will „dem Plastikmüllproblem mit fachübergreifenden Kooperationen und konkreten Aktionen begegnen“, wie es zum Projektauftakt hieß. Initialzündung war ein von der BUND-Inselgruppe organisiertes Symposium im November 2014. Viele Teilnehmer hätten danach den Wunsch geäußert, weiter gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Mit dabei sind den Angaben zufolge jetzt Akteure aus Einzelhandel, Fischerei, Tourismus, Wissenschaft und Naturschutz.
„Nur, wenn sich unterschiedliche Interessengruppen zusammen an einen Tisch setzen, haben wir eine Chance, innovative und nachhaltige Ansätze auch tatsächlich im Alltag durchzusetzen“, so die Vorsitzende der BUND-Inselgruppe und Initiatorin Annemarie Lübcke. Ziel des Projektes sei neben Aufklärung und Müllsammelaktionen vor allem, das Problem an der Wurzel zu packen: Anbieter wie Händler, Gastronomen, touristische Betriebe, aber auch Hersteller von Produkten will man mit ins Boot zu holen, um plastikfreie Alternativen im Alltag zu etablieren. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
© Stock / LKN.SH
Kegelrobben fühlen sich jetzt auch vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns (wieder) richtig wohl!. Der mit einer Regionalstelle in Greifswald vertretene Verein Jordsand berichtete im Februar über die Sichtung von 100 Tieren im Gebiet des Greifswalder Boddens. Früher auch dort heimisch, sei diese Art seit den 1920er Jahren in dem Bundesland an der Ostsee „nur noch sehr sporadisch“ aufgetreten.
„Dank gezielter Schutzmaßnahmen erholen sich die Kegelrobbenbestände in der Ostsee wieder“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Seit gut zehn Jahren seien die größeren Verwandten der Seehunde nun auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder regelmäßig anzutreffen. Bevorzugte Aufenthaltsorte seien die Flachgründe des Stubber im östlichen Greifswalder Bodden, die Gewässer rund um die Insel Greifswalder Oie sowie die Küste am Kap Arkona auf Rügen.
Unterdessen wurde von der Kegelrobbenkolonie auf der Helgoländer Düne ein neuer Geburtenrekord gemeldet: 317 Jungtiere sind nach Informationen des Seehundjäger Rolf Blädel in der zu Ende gegangenen Wurfsaison gezählt worden; in der vorherigen Saison waren es 247 (siehe Nationalpark Nachrichten, Ausgabe März 2015).
© Stock / LKN.SH
Das Jahr 2015 war weltweit das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das hat die US-amerikanische Klimabehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) bekanntgegeben. „Nachrichten wie jene vom neuen Rekordjahr 2015 bestätigen, dass der stetige Klimawandel längst ernste Realität ist“, so der Ko-Leiter des Forschungsbereichs „Erdsystemanalyse” am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Wolfgang Lucht dazu in einer ersten Reaktion, und: „Natürlich gibt es immer wieder Schwankungen im Klima, aber der Trend zeigt eindeutig nach oben …“ Die jährlichen Wärmerekorde der letzten Zeit seien „mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit“ Ergebnis des vom Menschen ausgelösten Klimawandels, heißt es zudem in der PIK-Bewertung.
Und dieser Klimawandel hat auch Folgen für den Lebensraum Wattenmeer. Dieser Tatsache will die schleswig-holsteinische Landesregierung mit ihrer im vergangenen Jahr der Öffentlichkeit präsentierten „Strategie Wattenmeer 2100“ begegnen. Zwei Jahre lang hatten Experten aus der Küstenschutz- und Nationalparkverwaltung gemeinsam mit Vertretern der Insel- und Halligkonferenz, der Schutzstation Wattenmeer und des WWF an diesem Zukunftskonzept gearbeitet (siehe Nationalpark Nachrichten, Ausgabe Juli 2015).
© Keil / LKN.SH
Die Nationalpark Nachrichten sind mittlerweile ein wahrer Informationsfundus. Das gilt auch für auch ältere Ausgaben, wie die Nationalpark-Ranger Michael Beverungen und Christian Piening kürzlich erlebten. Im Bereich Hedwigenkoog hatten sie mehrere Exemplare eines Tieres entdeckt, das sie nicht bestimmen konnten. „Strandkrabben konnten das nicht sein, dafür war der Panzer zu quadratisch und die Scheren waren ganz anders geformt“, berichtet Beverungen.
Beide forschten parallel in Bestimmungsbüchern, zweifelten ein wenig, mit der Japanischen Felsenkrabbe schon die Lösung gefunden zu haben – und wurden dann durch die Nationalpark Nachrichten bestätigt. Denn als sie diese Art „googelten“, rief die Suchmaschine ihnen die Ausgabe April bis Juni 2008 unseres Newsletters auf. Hier wird berichtet, wie Birger Kreutz, Aquarienleiter des Multimar Wattforums, am Lüttmoorsiel Japanische Felsenkrabben (siehe Foto) gefunden hatte (darum die Nennung bei Google) – und kurz darauf Zivildienstleistende in Büsum eine verwandte Art, die Pinsel-Felsenkrabbe. Die weitere Internetsuche ergab: Bingo, die war es! Beide zu den Zehnfußkrebsen gehörenden Krabbenarten sind hierzulande offenbar bereits eingewandert. Denn Sichtungen hat es an der Wattenmeerküste in den vergangenen Jahren laut BeachExplorer häufiger gegeben, unter anderem auf Sylt, auf der Hallig Hooge sowie an mehreren Standorten in Niedersachsen und auch in den Niederlanden.
© Lobach / CWSS
„Halle 4.1.b, Stand 227“: So lautete in den vergangenen Tagen eine wichtige „Adresse“ in Berlin – die des Messestandes „UNESCO World Heritage Wadden Sea“ auf der internationalen Tourismusbörse ITB. Denn das Weltnaturerbe Wattenmeer präsentierte sich auf der weltgrößten Tourismusmesse mit einem vielfältigen Programm aus Aktionen und Informationen – und mittendrin der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum.
Erstmals 2015 war die dänisch-deutsch-niederländische Region Wattenmeer als nachhaltiges Urlaubsziel unter dem Dach „Unser Weltnaturerbe Wattenmeer“, organisiert vom gemeinsamen Wattenmeersekretariat CWSS, in Berlin vertreten. Mit Erfolg, wie alle fanden, die dabei waren. Darum wurde der Messeauftritt in diesem Jahr erweitert, etwa die Erlebnisfläche vergrößert und durch ein offenes Standmodell ergänzt. „An dem bewährten inhaltlichen Grundkonzept des (fachlichen) Informationsaustausches an den Fachbesuchertagen wird festgehalten“, heißt es dazu aus dem CWSS.
Jedoch wurde nun zusätzlich an den beiden Publikumstagen (die ersten drei Messetage sind traditionell den Fachbesuchern vorbehalten) den Beteiligten die Möglichkeit geboten, spielerisch und informativ zugleich auf die Attraktivität „ihres“ Wattenmeeres als nachhaltiges Urlaubsziel aufmerksam zu machen. „Das war eine tolle Chance, den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer als Teil des Weltnaturerbes einem breiten internationalen Besucherkreis zu präsentieren“, so die Bilanz von Alina Claußen aus der Nationalparkverwaltung, die Schleswig-Holstein auf dem Gemeinschaftsstand vertreten und dort Mitmachangebote wie Glücksraddrehen sowie das Kennenlernen von Strandfunden, Seehund und Ringelgans organisiert hat. Lohn der Arbeit für alle Beteiligten: Bei der abschließenden Prämierung der besten Stände belegte der Weltnaturerbe-Stand in einer Kategorie den dritten Platz.
© Stubenrauch / LKN.SH
Ein Abstecher ins Nationalpark-Haus auf Föhr ist gefragt bei Insulanern und ihren Gästen: Erneut konnte die Einrichtung 2015 ihre Besucherzahlen steigern und damit fast die 20.000er-Marke „knacken“: Genau 19.601 Interessierte und damit gut 2.000 mehr als im Vorjahr wurden gezählt; Erwachsene (9.255) und Kinder (10.346) hielten sich dabei in etwa die Waage, berichtet Nationalpark-Haus-Leiter Walter Stubenrauch.
Die Ausstellung in der zentral gelegenen Wyker Hafenstraße bietet Wissenswertes rund um den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer zum Schauen und Staunen, unter anderem Zahlen und Daten zur Entstehung dieses Lebensraumes und zum Vogelzug sowie eine virtuelle Erkundungsreise über den Wattboden. In den Aquarien sind Meerestiere wie Krebse und Fische zu beobachten.
Gefragt waren und sind auch die Veranstaltungen, sowohl die im Haus selbst als auch Outdoor-Angebote wie naturkundliche Wanderungen. Bei letzteren verzeichneten die Organisatoren ein Plus von 100 Teilnehmern. Bei Filmen, Vorträgen und Fütterungsvorführungen fanden sich insgesamt 5.951 Menschen ein, wobei die Fütterungen mit 5.332 Besuchern eindeutig am gefragtesten sind.
Als Ursachen für das gestiegene Interesse sieht Walter Stubenrauch unter anderem das regnerische Wetter im Mai, Juni und Juli. „Für uns ist das gutes Wetter“, so der Biologe mit einem Augenzwinkern. Und es freut ihn, dass sich das Nationalpark-Haus zur beliebten Anlaufstelle für Informationen über den Lebensraum Wattenmeer entwickelt und damit als gefragtes Freizeitangebot auf der nordfriesischen Insel fest etabliert hat.
© Wells / LKN.SH
Neu im Team: An der Wattenmeerküste heimisch zu werden, davon hat Melanie Weppner (Foto oben) geträumt, seit sie ihr erstes Praktikum bei der Schutzstation Wattenmeer auf Föhr absolvierte. „Da war schnell klar: Hier will ich leben“, sagt die gebürtige Göttingerin. Im Sommer 2014 hat es dann geklappt, mit einer Stelle als Zentrumsbetreuerin im Nationalpark-Haus auf Föhr. Seit dem 1. März gehört sie nun zum Team des hauptamtlichen Betreuungsdienstes im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, ist Nachfolgerin von Regine Brauer als Rangerin (siehe Nationalpark Nachrichten Ausgabe Dezember 2015).
In die praktische Arbeit konnte die Diplom-Biologin mit Zusatzqualifikation in der Umweltbildung gleich einsteigen, ist sie doch durch Praktika in der Region sowie ihre Tätigkeit auf Föhr mit dem Lebensraum Wattenmeer bestens vertraut. In ihrem neuen Einsatzgebiet, das sich von Husum entlang der Küstenlinie von Nordstrand bis nach Lütttmoorsiel erstreckt, ist sie nun vor allem draußen aktiv. Schutzgebietsbetreuung, Besucherlenkung und touristische Angebote wie Wattführungen und Schiffsbegleittouren sowie Monitoring, das heißt zum Beispiel Vogelzählungen, gehören zu ihren Aufgaben. „Ich freue mich riesig darauf“, sagt die 35-Jährige. „Für mich geht hier ein Traum in Erfüllung.“
Für kleine Entdecker: Eine neue Sachbuchreihe für Kinder unter dem Motto „Strand-Detektive“ hat der Wachholtz-Verlag aufgelegt – und eine der Autorinnen ist die Biologin Silke Ahlborn, im „Hauptberuf“ Mitarbeiterin der Nationalparkverwaltung in Tönning. Sie wird das erst seit wenigen Tagen druckfrisch vorliegende „Natur-Erlebnisbuch NORDSEE“ diesen Donnerstag und Freitag auf der Leipziger Buchmesse vorstellen. Am Stand des Wachholtz-Verlages informiert sie über den Nationalpark und bietet Bastel- und Bestimmungsaktionen mit Muscheln an.
Die Strand-Detektive-Bücher richten sich an Kinder ab sieben Jahren und bieten laut Verlag „kindgerechte Sachtexte und naturgetreue Abbildungen“ mit Infokästen und Mitmachtipps. „Mir hat es einen Riesenspaß gemacht, das ‚Nordseeerlebnisbuch‘ zu schreiben und ich wünsche mir, dass es Kindern Lust darauf macht, das Wattenmeer zu entdecken.“, sagt Silke Ahlborn, die in der Nationalparkverwaltung unter anderem für die Betreuung der Junior Ranger zuständig ist. Weitere Veröffentlichungen der „Strand-Detektive“ beschäftigen sich mit der Ostsee, Strandfunden oder Spielen am Strand.
Vogelzug im Poster: Ein neues Poster, das den ostatlantischen Zugweg der Küstenvögel farbig und in drei Sprachen illustriert, hat der WWF herausgegeben. Die digitale Version wird zum Download angeboten unter wwf.de/watt/poster_flyway, gedruckte Exemplare können gegen Versandkosten im “Naturentdecken-Shop” bestellt werden. Wieder neu aufgelegt wurde außerdem das WWF-Wattenmeer-Poster “Entdecke und schütze die Vielfalt im Weltnaturerbe und Nationalpark”. Es steht zum Download unter wwf.de/watt/poster_watt bereit. Die gedruckter Version (Bestellungen gegen Versandkosten) gibt es ebenfalls im “Naturentdecken-Shop”.
© Stock / LKN.SH
Ringelgänse im Anflug: Die ersten Ringelgänse sind bereits auf den Halligen eingetroffen, Tausende werden in den nächsten Wochen folgen. Und dieses Naturschauspiel hat sich zu einem der ersten touristischen Highlights des Jahres entwickelt: Zum mittlerweile 19. Mal laden Halliggemeinden, Naturschutzverbände und die Nationalparkverwaltung Urlauber und Tagesgäste zu den Ringelganstagen ein. Vogelfreunde und alle, die es werden sollen, haben vom 16. April bis zum 8. Mai Gelegenheit, die Faszination des Vogelzuges hautnah zu erleben.
Die Veranstaltungsreihe mit annähernd 100 Terminen bietet eine große Vielfalt, von Vorträgen über Ausflüge und Exkursionen bis zu Spiel- und Bastelaktionen. Zu den diesjährigen Höhepunkten gehören, neben der feierlichen Eröffnung mit Verleihung der goldenen Ringelgansfeder am 16. April auf Hooge, eine Ringelgans-Safari mit anschließendem Hallig-Frühstück (17. April, Langeneß), ein ganztägiger Halligtörn zu den Ringelgänsen per Schiff (unter anderem am 20. April, ab Schlüttsiel), eine „Kulinarische Reise mit den Ringelgänsen“ im Krog auf der Hamburger Hallig (29. April) und ein Tagesausflug zur Hallig Süderoog (7.Mai). Weitere Informationen dazu im Programm, das in Nationalpark-Einrichtungen und regionalen Tourist-Informationen ausliegt sowie im Internet unter www.ringelganstage.de zum Download zur Verfügung steht.
Eiersuche im Multimar: Ein Gewinnspiel richtet das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum an den Ostertagen (26. bis 28. März) aus: Besucher können dann nach Eiern von Fischen suchen und Preise gewinnen. Ja, auch Fische legen Eier! Die der Seestichlinge sind winzig klein, die Eihüllen von Nagelrochen und Katzenhaien rechteckig und einige Zentimeter lang. Bei den Katzenhaien sind die Eihüllen sogar durchsichtig, so dass man den Mini-Haien beim Wachsen zusehen kann. Alle Informationen zum Osterquiz gibt es an der Kasse. Außerdem finden zu Ostern im Multimar Tauchervorführungen statt, und zwar am Gründonnerstag (24. März) und Ostermontag (28. März), jeweils um 14.00 Uhr. (Foto: © Hecker / LKN.SH)
Dörtes nächster Coup: Mit viel Information im Gepäck ist die Nationalpark-Gästeführerin Dörte Hansen wieder mit der Nord-Ostseebahn (NOB) unterwegs. Am Karfreitag (25. März), wird sie erneut die Fahrgäste auf der Strecke zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt mit Wissenswertem über die Küstenregion versorgen, und zwar in folgenden Zügen: 9.30 Uhr ab Husum nach Westerland, 11.22 Uhr ab Westerland nach Hamburg-Altona, 14.40 Uhr ab Altona nach Westerland, 18.22 Uhr ab Westerland bis Husum. Für dieses im vergangenen Jahr gestartete Projekt sind Dörte Hansen und die NOB kürzlich beim Jahrestreffen der Nationalpark-Partner für die beste Vernetzungsinitiative ausgezeichnet worden (siehe Rubrik „Unsere Partner“).
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Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
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