Schleswig-Holstein

15.03.2017 |

März 2017

MOIN MOIN,
liebe Freundinnen und Freunde des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, liebe Leserinnen und Leser der Nationalpark Nachrichten! Spüren Sie es? Der Frühling kommt mit Macht - und wir freuen uns auf eine wunderschöne Zeit in unserem wunderschönen Nationalpark! Vielleicht macht Ihnen der eine oder andere Beitrag in diesen Nachrichten Lust auf einen Besuch vor Ort. In diesem Sinne: Viel Freude beim Lesen - und in der Natur!

Rubrik Aktuelles neu

© Stock / LKN.SH

Es ist ein Programm von wenigen Seiten, mit Texten, Fotos, Karten, Detailzeichnungen – und dennoch ein Schlüsselwerk für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, das seit mehr als 20 Jahren Bestand hat, dabei immer wieder den Gegebenheiten vor Ort angepasst wurde. Die Rede ist vom Vorlandmanagementkonzept, das Küsten- und Naturschutzbehörden in Abstimmung mit dem Marschenverband bereits 1995 erstellt haben, das 2007 fortgeschrieben und durch ein Monitoring-Programm begleitet wird, das Wirkung, Effizienz und Naturverträglichkeit immer wieder überprüft.

In mehrjähriger Detailarbeit wurden dafür alle Maßnahmen festgelegt, die, auf einer Küstenlänge von mehreren hundert Kilometern am Festland sowie auf Inseln und Halligen, zur Küstensicherung im Vorland notwendig sind. „Es geht vor allem um einen naturschonenden und zugleich küstensichernden Umgang mit den Salzwiesen und Anwachsbereichen“, sagt der Biologe Martin Stock, der das Thema in der Nationalparkverwaltung von Beginn an begleitet hat. Zuvor waren Salzwiesen über Jahrzehnte intensiv beweidet und künstlich entwässert worden, neues Vorland wurde unter technischen Gesichtspunkten gebildet.

In dem Vorlandmanagementkonzept haben sich die Beteiligten auf konkrete Eckpfeiler für ihre Arbeit verständigt. „Es ist gemeinsames Ziel von Küstenschutz und Naturschutz, vorhandenes Vorland zu erhalten und vor Schardeichen neu zu entwickeln, wo es die standörtlichen Verhältnisse zulassen“, heißt es dort etwa, und: „Die Maßnahmen zur Vorlandentwicklung sind, abhängig von den örtlichen Verhältnissen, möglichst naturverträglich auszuführen. Dort, wo es die örtlichen Verhältnisse zulassen, wird auf technische Maßnahmen verzichtet.“ An anderen Stellen bilden Lahnungen den Übergangsbereich zum Watt und sichern damit die bestehenden Salzwiesen.

Dabei verlangen unterschiedliche räumliche Gegebenheiten ebenso unterschiedliche Strategien. Strömungen, vorgelagerte Priele, Abbruchkanten sind nur einige der Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Entsprechend gelten für die Salzwiesen auf den Halligen andere Empfehlungen als für die am Festland, wo zum Beispiel die Wiedervernässung gefördert wird. Zusätzlich wurden in geschützten Buchten Vorranggebiete für den Naturschutz ausgewiesen – als Bereiche also, in denen keinerlei Küstenschutzarbeiten mehr stattfinden.

Die Erfolge sind messbar: Vor Schleswig-Holsteins Deichen gedeihen wieder mehr und mehr Salzwiesen naturnah, das heißt mit der entsprechenden standorttypischen Flora und Fauna. In Zahlen ausgedrückt: In den 32 Jahren seit Gründung des Nationalparks ist die Salzwiesenfläche am Festland um mehr als 30 Prozent angewachsen. Vor bestehenden Lahnungsfeldern haben sich große Bereiche auf natürliche Art entwickelt. Auf etwa der Hälfte der Salzwiesen kann sich heute die einzigartige Pflanzen- und Tierwelt wieder ausbilden.

Ein Plus für Natur und Tourismus

Nicht nur für die Natur, auch für den Tourismus ist diese Entwicklung ein großes Plus: Die Übergangszone zwischen Land und Meer ist ein Stück Wildnis, das die Seele erfreut, und sommerliche Führungen durch blühende Salzwiesen gehören zu den faszinierendsten und beliebtesten Naturerlebnissen im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer.

Durch mehr als 20 Jahre Praxis habe sich letztlich gezeigt, dass der Grundsatz des Nationalparks, „Natur Natur sein lassen“, dem Küstenschutz nicht widerspricht, sondern diesem sogar dienen kann, sagt Martin Stock – durch den Anwachs, der sich im Laufe der Jahre in den meisten Vorlandbereichen eingestellt hat. „So tragen naturverträgliche Küstenschutzmaßnahmen zum Erhalt des wertvollen Naturraumes Salzwiese bei.“

Rubrik Faszinierende Biologie neu

Auf Beutezug

© Aurelius Maier

Ob Vegetarier oder Fleischfresser: Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer bietet einen gedeckten Tisch für seine tierischen Bewohner. Wie dicht Fressen und Gefressen werden nebeneinander liegen, illustrieren diese Bilder eines Wanderfalken auf Beutezug, die der Fotograf Aurelius Maier der Nationalparkverwaltung zur Verfügung gestellt hat.

Aufgenommen wurden sie am Strand von St. Peter-Ording, und Maier schreibt dazu: Der junge Greifvogel habe den Austernfischer „mehr oder weniger direkt vor meiner Nase früh am Morgen“ geschlagen: „Er kam direkt aus der flachstehenden Sonne. Sehr schlau.“ Übrigens: Eine Auswahl weiterer Fotos von Aurelius Maier ist derzeit im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum zu sehen; wegen der positiven Resonanz ist die Ausstellung bis Pfingsten verlängert worden.

Bunte Laichballen

© Borcherding

Jedes Jahr im März zu Springtide erscheinen über Nacht Tausende von kleinen glibberigen Laichballen auf dem Wattboden. Wie an Land die Schneeglöckchen, kündigen im Watt die Wurmeier den Frühling an.

Jeder der kleinen Laichballen ist mit einem recht stabilen Faden im Boden befestigt. Dadurch bleibt er zwei bis drei Wochen auf der Wattoberfläche verankert, bis die Planktonlarven aus den Eiern schlüpfen. Pro Eipaket entwickeln sich etwa 10.000 Eier, die von jeweils einem Weibchen und mehreren Männchen in einer aufregenden Nacht erzeugt wurden.

Es gibt die Laichballen in unterschiedlichen Größen und Farben, denn sie stammen von verschiedenen Wurmarten. Rötliche Gelatinekugeln auf feinsandigem Wattboden sind die Eipakete des Kiemenringelwurms. Sie erscheinen meist recht früh, gleichzeitig mit den bräunlichen Eitropfen des Kotpillenwurmes (siehe kleines Foto unten), der im Schlickwatt lebt. Etwas später Anfang April findet man die größeren grünen Gelatinekugeln vom Gefleckten Blattwurm (Foto oben). Selten und meist an Muschelbänken nahe der Niedrigwasserlinie gibt es auch kleine hellgelbe Eikugeln vom Köpfchenwurm.

Für die Embryonalentwicklung befinden sich die Gelatinekugeln an optimaler Stelle, denn die Wattpfützen sind warm und sauerstoffreich. Allerdings erstaunt es in Anbetracht der vielen hungrigen Vögel und Krebse auf dem Watt, dass es sich für die kleinen Borstenwürmer offenbar bewährt hat, ihre Eier so exponiert abzulegen.

Eine Erklärung könnte sein, was Meereskundler schon in den 1960er Jahren herausgefunden haben: Sie untersuchten die Gelatineklumpen und stellten fest, dass sie zu 99 Prozent aus Wasser bestehen – also noch weniger nahrhaft sind als Quallen. Ähnlich wie beim Froschlaich lohnt es sich deshalb für Vögel kaum, die Laichkugeln zu fressen, denn das Aufwärmen der wässrigen Masse im Magen kostet mehr Energie, als in den Glibberkugeln steckt. Für Strandkrabben, die ja Kaltblüter sind, sieht die Situation vermutlich anders aus, aber sie erscheinen erst wieder aus der Überwinterung im tieferen Wasser, wenn die Laichzeit der Würmer weitgehend vorbei ist.

Wer die bunten Laichballen auf dem Watt gefunden hat und sich in der Artbestimmung nicht ganz sicher ist, findet hier Bilder. Der BeachExplorer ist das Internetportal für Strandfunde aller Art. Egal ob Tiere, Pflanzen oder Treibgut – hier kann man alles bestimmen, in Funden anderer Entdecker stöbern und zugleich eigene Funde der Forschung zugänglich machen.

Rainer Borcherding, Schutzstation Wattenmeer

Gerald, die Zweite

© Seehundstation Friedrichskoog

Die Geschichte von „Gerald“, dem Kegelrobbenjungen („Ein Schotte in St. Peter“, Nationalpark Nachrichten Ausgabe Februar) hat eine Fortsetzung gefunden: „Wir freuen uns zu hören, dass ‚Gerald‘ nach seiner langen Reise in der Seehundstation Friedrichskoog in guten Händen ist. 550 Kilometer sind nicht schlecht für eine drei Monate alte Robbe – das sind immerhin 11.000 Längen in einem olympischen Schwimmbad!“, mailte Maren Ebeling, gebürtige Nordfriesin und heute Tourismusmanagerin beim Scottish Natural Heritage, an die Nationalparkverwaltung als Reaktion auf einen Facebook-Post zu Geralds Schicksal.

„Gerald“ stammt aus einer Region mit sehr hoher „Kegelrobbendichte“: „Jedes Jahr von Oktober bis Dezember wird die Isle of May (Foto rechts) zur riesigen Kinderstube für bis zu 2.000 Kegelrobbenjunge”, so die Informationen vom Scottish Natural Heritage, unter anderem Dachorganisation der schottischen Naturschutzgebiete, zu denen auch die Isle of May gehört. „36 Prozent der weltweiten Population dieser Meeressäugerart bekommen ihre Jungen entlang Großbritanniens Küste“, so Maren Ebeling – wobei die Isle of May eine der größten Kegelrobbenkolonien beherbergt.

Ganz in der Nähe, auf dem Festland in St. Andrews, ist die „Sea Mammal Research Unit“ (SMRU) angesiedelt, also die Forschungsstation, von deren Mitarbeitern „Gerald“ die beiden Flossenmarken bekam, anhand derer in der Seehundstation Friedrichskoog seine Herkunft ermittelt werden konnte. Geboren ist die Kegelrobbe, die sich nach der Strandung in St.Peter-Ording und der Einlieferung in der Seehundstation im Januar prächtig entwickelt, am 28. Oktober auf der 1,8 Kilometer langen und 0,5 Kilometer breiten Insel an der schottischen Ostküste – wenige Tage, nachdem das SMRU-Team dort Station bezogen hatte. Übrigens ist die Isle of May von April bis September für Besucher offen.

Weitere Informationen über SMRU und Kegelrobben in Schottland unter http://www.nnr-scotland.org.uk/isle-of-may/natural-heritage/grey-seals/

Rubrik Biosphäre Halligen neu

Lernen von den Nachbarn

© Ulrike Müller / Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe

„Von den Nachbarn lernen“ – so fasst Kirsten Boley-Fleet, in der Nationalparkverwaltung zuständig für das Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen, das Ergebnis einer Fachtagung mit Vertretern der fünf UNESCO-Biosphärenreservate und der Facharbeitsgruppen in der Metropolregion Hamburg zusammen. „UNESCO-Biosphärenreservate: Landschaften von Weltrang in der Metropolregion Hamburg – Wie setzen wir sie in Wert?“ lautete der Titel der Veranstaltung, und Ausgangspunkt war die Prämisse, dass die Metropolregion Hamburg mit fünf anerkannten UNESCO-Biosphärenreservaten (Schaalsee, Flusslandschaft Elbe, Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen, Hamburgisches Wattenmeer und Niedersächsisches Wattenmeer) ein herausragendes internationales Alleinstellungsmerkmal besitzt. Zum Verständnis: Das Biosphärengebiet Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen gehört deshalb zu der oben genannten Runde, weil der Kreis Dithmarschen Teil der Metropolregion Hamburg ist.

Bei dem Treffen im Kloster Zarrentin am Schaalsee ging es darum, Vertreter aller fünf Gebiete, der Metropolregion sowie insbesondere Mitglieder der sieben Facharbeitsgruppen zu verschiedenen Themen an einen Tisch – beziehungsweise einen Ort – zu holen; es ging um gegenseitiges Kennenlernen, um Information über die jeweiligen Tätigkeitsfelder, um Vernetzung. Ideen dazu sammeln, wie die Potenziale dieses Alleinstellungsmerkmals gehoben werden können, zum Nutzen aller, lautete das selbstgesteckte Ziel. Nach Fachvorträgen wurden unter dem Stichwort „Future-Lab“ konkrete Vorschläge entwickelt, mit welchen Zukunftsthemen sich die Biosphärengebiete beschäftigen sollen und welche Chancen für Kooperationen sie sehen.

Ein Schwerpunktthema war zum Beispiel die Mobilität im ländlichen Raum. Hier wurde besonders deren Bedeutung für die Jugend herausgearbeitet: Nur ein gutes Mobilitätskonzept mache es möglich, die junge Generation in den ländlichen Regionen zu halten und ihnen „Heimat und Verwurzelung“ zu bieten, so das Fazit. Kirsten Boley-Fleet: „Da wurde wirklich konzentriert, engagiert und zielführend diskutiert.“

Männer und Männerinnen

© Riggert

Eiderstedt ist eine Region voller aktiver Kulturschaffender, nicht wenige davon Nationalpark-Partner. Rechtzeitig zur Saison startet etwa der Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt seine Aktivitäten, und zwar am 2. April im Alten Rathaus in Garding mit einer Gemeinschaftsausstellung der Gruppe „KunstKlima“ unter dem Titel „Männer und Männerinnen“ (Motiv von Kurt Riggert siehe oben). Das Thema sei „bewusst so gewählt, um sich von der gängigen Thematik Männer und Frauen zu lösen, kreative Grenzen zu überschreiten und neben Männern den Männerinnen einen anderen Blickwinkel zu gestatten“, heißt es in der Ankündigung. Offizielle Eröffnung ist um 15.00 Uhr. Im Verlauf der kommenden Monate sind weitere Ausstellungen sowie mehrere Tage des offenen Ateliers geplant. Informationen über das Programm sind hier zu finden.

Bereits am vergangenen Wochenende ist im Haus Peters in Tetenbüll die erste Ausstellung des Jahres eröffnet worden: „mehrsicht – einsicht. landschaften und stillleben“ zeigt Werke von Thorsten K. Hiebner (Foto rechts). Der Kieler Künstler und Kunsterzieher malt Häuser, Himmel und Meer, aber auch klassische Stillleben sowie (in Tetenbüll weniger vertreten) Porträts und abstrakte Motive. Im Haus Peters werden seine Bilder bis zum 18. Juni zu den regulären Öffnungszeiten dienstags bis sonntags zu sehen sein: bis Mai 14.00 bis 18.00 Uhr, ab Juni 11.00 bis 18.00 Uhr. Zum Vormerken: Am Sonntag, 21. Mai wird Hiebner anlässlich des internationalen Museumstages zu einem Künstlergespräch vor Ort sein (15.00 Uhr).

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

© GrothSteinblock

Wenn alles nach Plan läuft, kann man voraussichtlich im Sommer 2020 im Multimar Wattforum Tiere aus nächster Nähe beobachten, die man in der Natur kaum je zu Gesicht bekommt. In dem Tönninger Nationalpark-Zentrum steht – als mittlerweile fünfter Bauabschnitt – eine Erweiterung an: um eine Otteranlage. Den derzeitigen Stand des Projektes stellte Marén Bökamp, im Multimar zuständig für die schulische Umweltbildung, bei den jüngsten Sitzungen der Nationalparkkuratorien von Dithmarschen und Nordfriesland der Öffentlichkeit vor. Von der Stadt Tönning jedenfalls gibt es grünes Licht: Sie hat zwischenzeitlich die Überarbeitung des Flächennutzungsplanes in Auftrag gegeben.

Lebende Tiere – sie sind es, die Menschen ansprechen, begeistern und für den Schutz von Natur und Umwelt gewinnen, weiß Bökamp. Der Fischotter reihe sich dabei in den Kreis der Tiere ein, die als Botschafter für die Natur und den Nationalpark Wattenmeer fungieren: Fische und andere Meerestiere, Seehunde und Wale … Dem Fischotter komme die Rolle des Bindungsgliedes zwischen Wasser und Küste zu.

Rat von renommierten Experten

Was die Gestaltung der Anlage mit Innen- und Außenbereich und vor allem die artgerechte Haltung der zur Familie der Marder gehörenden Raubsäuger angeht, hat sich die Multimar-Projektgruppe den Angaben zufolge im Otterzentrum Hankensbüttel schlau gemacht und sich von den dortigen renommierten Experten beraten lassen. An Kosten sind knapp fünf Millionen Euro veranschlagt, wobei mindestens die Hälfte aus einem EU-Förderprogramm namens „Integrierte Territoriale Investitionen (ITI)“ gedeckt wird. Weitere Mittel steuern der Nationalpark Service sowie das schleswig-holsteinischen Umweltministerium bei.

Die derzeitige Ausstattung des Multimar Wattforums sei attraktiv, die Besucherzahlen hervorragend, betont der Leiter der Einrichtung und stellvertretende Chef der Nationalparkverwaltung Gerd Meurs. Und doch sei eine erneute Erweiterung des 1997 eröffneten Nationalpark-Zentrums notwendig, denn die Attraktivität gelte es langfristig hochzuhalten: „Stillstand bedeutet bei Erlebniseinrichtungen wie der unseren auf die Dauer Rückschritt.“

Der eurasische Fischotter (Lutra lutra) gehört zur Familie der Marder. Mit einer Gesamtlänge von bis zu 120 Zentimetern (inklusive Schwanz) ist er nach dem Dachs deren zweitgrößter heimischer Vertreter. Als Lebensraum bevorzugt er ruhige Flüsse, Bäche und Seen mit Fischreichtum, gerne mit überhängender Ufervegetation. Starke Bejagung und Lebensraumverlust hatten sein Vorkommen in Deutschland auf wenige Regionen zusammenschrumpfen lassen, in Schleswig-Holstein wachsen die Bestände laut aktueller landesweiter Kartierungen seit rund 20 Jahren wieder. Die Art gehört zum jagdbaren Wild, unterliegt aber bundesweit einer ganzjährigen Schonzeit.

Fischotter sind zwar wendige und gute Schwimmer und können bis zu acht Minuten lange Tauchgänge unternehmen, verbringen aber nur etwa ein Viertel ihres Lebens im Wasser. Die meiste Zeit halten sich die nachtaktiven Tiere an Land auf, wo sie den Tag schlafend in Verstecken verbringen. Auch ihre ausgedehnten Wanderungen unternehmen sie „zu Fuß“, wobei sie sich an linearen Gewässerstrukturen orientieren. Die Raubsäuger ernähren sich von Fischen, aber auch Fröschen, Krebsen, Insekten und Wasservögeln. Die jüngeren Individuen leben eher gesellig in Familienverbänden, die älteren sind Einzelgänger.

Quellen: Deutscher Jagdverband (DJV), Naturschutzverein Eiderstedt

Rabattkooperation

© v. Hoerschelmann / LKN.SH

Das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum kooperiert mit acht weiteren naturwissenschaftlichen Erlebniszentren in der deutsch-dänischen Grenzregion – das bedeutet attraktive Rabatte für die Besucher. Welche Einrichtungen das sind sowie weitere Informationen sind dieser Pressemitteilung zu entnehmen.

Volles Haus

© Claußen / LKN.SH

„Volles Haus“ meldete das Multimar Wattforum, als Arved Fuchs im vergangenen Monat für einen Grönland-Vortrag in dem Nationalpark-Zentrum gastierte. Zu der lange im Voraus ausverkauften Veranstaltung kamen 320 Zuhörer – das ist bisheriger Rekord und die maximale Kapazität für ein bestuhltes Event.

Multimar-Leiter Gerd Meurs stellte in seinem Vorwort viele Gemeinsamkeiten zwischen Grönland und dem Wattenmeer fest: Beide Gebiete seien als Nationalparke geschützt – allerdings sei der Nationalpark Ostgrönland rund 220 Mal größer. Auch gebe es ein UNESCO-Weltnaturerbe in Grönland, und zwar den „Ilulissat Eisfjord“ an der Westküste. Beide Gebiete kämpfen mit ähnlichen Bedrohungen: Der Abbau von Bodenschätzen und die Folgen des Klimawandels – Gletscherschmelze beziehungsweise Meeresspiegelanstieg – sind Gefahren für die sensiblen Ökosysteme. Arved Fuchs setzt sich, genau wie die Nationalparkverwaltung und das Multimar Wattforum, dafür ein, die Öffentlichkeit für den Schutz der einzigartigen, wilden Natur zu sensibilisieren. Mit seinen atemberaubenden Bildern der wunderschönen Arktis gelang ihm dies in seinem Vortrag in eindrucksvoller Weise.

Alina Claußen

Rubrik Aktive Naturschutzverbände neu

Lob von der Jury, Glückwunsch aus der Nationalparkverwaltung: Der BeachExplorer der Schutzstation Wattenmeer (siehe auch Beitrag „Bunte Laichballen“) ist bei der vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Tourismusbörse ITB in Berlin mit dem von der Zeitschrift GEO SAISON verliehen Reisepreis „Goldene Palme“ in der Kategorie „Destinationen“ ausgezeichnet worden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Mehr Müll in der Arktis

© Magdalena Pawłowska / freeimages.com

Nicht nur im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, auch in vielen anderen Küstenregionen und in den Meeren weltweit ist Müll zum vorrangigen Problem geworden. Selbst die Tiefen der Gewässer hoch oben im Norden der Erdkugel bleiben von den Hinterlassenschaften menschlichen Wirtschaftens nicht verschont. „Innerhalb von zehn Jahren ist die Verschmutzung an einem Messpunkt in der arktischen Tiefsee um mehr als das 20-Fache gestiegen“, meldete kürzlich das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). In dieser Pressemitteilung erfahren Sie mehr über die Erkenntnisse der Wissenschaftler.

© Stock / LKN.SH

Der Vorwurf lautet „Ausverkauf der Meeresschutzgebiete“: Zahlreiche Umweltverbände haben Inhalte der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes scharf kritisiert. Erstmals sichere das Gesetz nun den Ministerien für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Forschung ein Vetorecht bei der Unterschutzstellung der wertvollsten Meeresgebiete zu. „So dürfen künftig die Fischerei-, Rohstoff- und Schifffahrtslobbys mitentscheiden, welche Maßnahmen zum Schutz von Schweinswalen und Kegelrobben, Riffen oder Seegraswiesen ergriffen werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Verbände. Sie ist im vollen Wortlaut hier nachzulesen.

Widerstand

© Martyn E. Jones / freeimages.com

„We will not be silenced!“ (Deutsch: “Wir lassen uns nicht den Mund verbieten!”): Unter diesem Motto leisten Mitarbeiter des US National Park Service Widerstand gegen die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Denn in den USA haben Umweltpolitik, Klima- und Naturschutz und damit auch unsere Kollegen in den Nationalparks derzeit nicht viel zu lachen. So wurden ihren offiziellen Accounts der sozialen Medien Maulkörbe erteilt. Viele für ihren Job engagierte Menschen wollen sich aber nicht den Mund verbieten lassen. Daher haben sich über 200 Mitarbeiter des National Parks Service aus vielen verschiedenen Nationalparks (Foto oben: Yosemite Nationalpark) unter dem Namen „Alt National Park Service“ zusammengeschlossen und eine alternative Facebook-Seite ins Leben gerufen, auf der sie über aktuelle Kürzungen, Falschmeldungen und sonstige für Natur und Umwelt nachteilige Entwicklungen informieren. Diesem Widerstand haben sich mittlerweile Dutzende Kollegen aus State Parks, Forstverwaltung und Umweltbehörde sowie weit über hundert Wissenschaftler angeschlossen. Weltweit hat die Bewegung bereits über 1,5 Millionen Unterstützer.

Silke Ahlborn

Rubrik Wussten Sie schon, dass neu

Online-Portal

© Stock / LKN.SH

„www.wissen-nationalpark.de“ ist der Titel des Angebotes, das von EUROPARC Deutschland, dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften zwischen Wattenmeer und Bayerischem Wald, entwickelt wurde. Es bietet umfassendes Wissen rund um die bundesweit mittlerweile 16 Nationalparke zwischen Wattenmeer und Bayerischem Wald, von den jeweils typischen Pflanzen und Tieren bis zu rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie über die Nationalparkidee und –geschichte weltweit. Eine Fundgrube für Nationalpark-Fans!

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

Marketing macht Furore

© Ralf Trimborn

Werbung wirkt: Die neue Marketing-Kampagne für das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum macht Furore. In der Nationalparkverwaltung sind in den vergangenen Wochen mehrere Botschaften inklusive Fotos eingegangen mit positiven Kommentaren zu der witzig-hintersinnigen Präsentation von tierischen Multimar-Bewohnern. Die Kampagne soll in Hamburg und Umland auf das Angebot des Multimar Wattforums hinweisen, in Form von Plakaten in und im Umfeld von S- und U-Bahnstationen sowie als sogenannte Scheibenkleber in den U-Bahnen. In St. Peter-Ording, Büsum und Tönning wurden außerdem Großflächen bestückt.

Entworfen wurde das Konzept von der Agentur, die auch für die augenzwinkernde Werbung einer bekannten norddeutschen Biermarke zuständig ist. Sie hat die von Solvin Zankl im Multimar Wattforum fotografierten drei Tiere ausgewählt und die Sprüche dazu verfasst. „Mitten in Tönning: Schwangere Männer“, heißt es dort, und in kleinerer Schrift zur Erläuterung: „Das Seepferdchen. Die Männchen tragen den Nachwuchs aus.“ Motiv Nummer zwei: „Mitten in Tönning: Hinterhältige Hausbesetzer – Der Einsiedlerkrebs. Wohnt in fremden Gehäusen.“ Und Nummer drei: „Mitten in Tönning: Kaltblütige Panzerknacker – Der Seewolf. Zertrümmert selbst die härtesten Schneckenhäuser.“

„Wir fanden diese Mischung aus einer überraschenden Headlline, die auf eine besondere Eigenschaft des abgebildeten Meeresbewohners hinweist, und einem erklärenden Satz dazu gut“, sagt die in der Nationalparkverwaltung für das Multimar-Marketing zuständige Maike Otten. „So kann man stutzen, lächeln und lernt im selben Moment etwas dazu.

„So arbeiten wir"

© Wells / LKN.SH

Immer mal wieder die eigene Arbeit zu reflektieren, macht Sinn. Sich immer mal wieder darüber klar zu werden, welche Schwerpunkte man setzt und welche Ziele man verfolgt, ebenfalls. Darum haben sich alle, die in der Nationalparkverwaltung mit Bildungsarbeit befasst sind, jetzt ein neues Leitbild gegeben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nationalpark-Infoeinrichtungen, Nationalpark-Ranger, Multiplikatorinnen, Betreuer von Schulprojekten und Junior Rangern … Sie alle betreiben Umweltbildung im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und haben an dem Konzept mitgewirkt. „Wir sind sehr vielfältig aufgestellt – aber wir haben die gleichen Ideen im Kopf“, so Evelyn Schollenberger, die die Arbeit an dem Leitbild koordiniert hat. Warum überhaupt ein Leitbild? Es definiere die gemeinsamen Werte, nicht nur in der Außenwirkung, sondern auch im Umgang miteinander, sagt Schollenberger. Es sei identitätsstiftend, gebe Zusammenhalt und eine Vision für das eigene Tun.

Mit Hand, Herz und Verstand

„Gemäß unseres Auftrags im Nationalparkgesetz vermitteln wir mit unserer Bildungsarbeit Ideen und Ziele des Nationalparks, des Biosphärenreservats und des Weltnaturerbes“ – so wird in dem eineinhalbseitigen Papier der gemeinsame Auftrag formuliert. Und: „Wir betreiben engagiert Umweltbildung mit Hand, Herz und Verstand.“ Festgelegt sind außerdem „Ziele und Wege der Bildungsarbeit“ sowie Leitsätze für den Alltag („So arbeiten wir“).

Die Bildungsarbeit orientiert sich an den Leitlinien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), denn die Nationalparkverwaltung ist als Bildungszentrum für Nachhaltigkeit zertifiziert. Die Auszeichnung wird von den drei Landesministerien für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, für Schule und berufliche Bildung sowie für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung des Landes vergeben. Nachhaltigkeit bedeutet, mit Blick auf die Zukunft einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu pflegen. Evelyn Schollenberger: „Als Bildungszentrum für Nachhaltigkeit ist es unsere Aufgabe, genau diesen Gedanken zu vermitteln.“

Mittendrin

© Claußen / LKN.SH

187 Länder, 10.000 Aussteller, 120.000 Fachbesucher, 60.000 Privatbesucher: Die Internationale Tourismusbörse (ITB) ist die größte Reisemesse der Welt. Mittendrin präsentierte sich am vergangenen Wochenende in Berlin auch der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Das Gemeinsame Wattenmeersekretariat (CWSS) hatte einen großen Gemeinschaftsstand organisiert, an dem alle Wattenmeerregionen mitwirkten.

Die schleswig-holsteinischen Nationalpark-Partner und die Nationalparkverwaltung boten an den Publikumstagen ein attraktives Mitmach-Programm. Per Virtual-Reality-Brille konnten Besucher einen virtuellen Ausflug nach Westerhever und ins Multimar Wattforum unternehmen (siehe Bericht in der Rubrik „Menschen und Medien“). Regiomaris war mit einem Wattenmeer-Glücksrad und die Schutzstation Wattenmeer mit dem – bei der Messe mit dem Reisepreis „Goldene Palme“ ausgezeichneten – BeachExplorer vertreten. Des Weiteren gab es einen attraktiven Kurztrip nach St. Peter-Ording zu gewinnen; die Bausteine dafür stifteten Nationalpark-Partner, unter anderen das Hotel StrandGut Resort.

Alina Claußen

brik-me

Wolfgang

© Hecker / LKN.SH

Sein 25-jähriges Dienstjubiläum feierte der Nationalpark-Ranger Wolfgang Förster Hahn (Foto oben) kürzlich im Kreise seiner Ranger-Kollegen bei deren Regional-Treff Süd in Büsum. Zwar gibt es den Nationalpark-Außen-dienst (mit Förster-Hahn als einem der „Männer der ersten Stunde“) erst seit 1996, damals gegründet als Nationalpark-Service. Aber in seinem „früheren Leben“ war der gebürtige Bremer Polizist, und diese Dienstjahre zählen mit. „Wolfgang hat viel Freude an der Weitergabe seines Wissens über den Lebensraum Wattenmeer und an Führungen für Besucher“, so Christian Wiedemann, Leiter des Sachbereichs Nationalparkdienst in der Nationalparkverwaltung, der dem 58-Jährigen eine Urkunde überreichte. Dieser wiederum unterhielt die Runde mit Anekdoten und Fotos aus mehr als 20 Jahren Ranger-Tätigkeit – und gab zur Feier des Tages ein Frühstück für alle aus.

Rundumblick: Mit dieser ungewöhnlichen, zehn-linsigen-Kamera fanden kürzlich Filmaufnahmen in Westerhever und im Multimar Wattforum statt. Das Ergebnis sind zwei 360°-Videos, die einen spektakulären Rundumblick auf den Nationalpark und im Nationalpark-Zentrum bieten. Zu sehen sind die Filme mithilfe einer Virtual-Reality-Brille an den Infoständen des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, der erste Einsatz erfolgte kürzlich auf der ITB in Berlin.

Spielerisch die faszinierende Natur des Nationalparks und Weltnaturerbes Wattenmeers entdecken – diese Möglichkeit bietet das neue Wattenmeer-Aufkleberbuch „Sticker-Safari“ Kindern im Vor- und Grundschulalter. Mit rund 80 Aufklebern typischer Tiere und Pflanzen des Wattenmeeres können die Lebensräume Watt, Salzwiese, Strand, Dünen und die Unterwasserwelt beklebt werden. Kleine Rätsel und Aktivitäten sowie kurze Sachinformationen zu allen abgebildeten Arten am Ende des Heftes runden das durchgängig dreisprachige (deutsch, niederländisch, dänisch) Angebot ab. Das Heft eignet sich zur Vor- und Nachbereitung von Ausflügen ans Wattenmeer oder für wattenmeerkundliche Aktivitäten in Kindergarten, Grundschule oder auch zu Hause.

Erhältlich ist die neue Publikation, die der WWF mit Unterstützung der Bingo-Umweltlotterie entwickelt hat, zum Preis von 4,50 Euro pro Stück zzgl. Versandkosten im Natur-Entdecken-Onlineshop. Eine Leseprobe finden Sie hier.

Anja Szczesinski

Guinea

© Hälterlein / LKN.SH

„January 2017 Waterbird Count! Coordinated along the East Atlantic Flyway”, hieß es im Januar für eine Gruppe von Ornithologen, dabei auch drei aus Schleswig-Holstein. Im Rahmen einer internationalen Kooperation waren sie und ihre Kollegen zu simultanen Vogelzählungen entlang des ostatlantischen Zugweges aufgerufen. Bernd Hälterlein aus der Nationalparkverwaltung, Klaus Günther von der Schutzstation Wattenmeer (siehe Foto, Mitte) sowie Jutta Leyrer vom Bergenhusener Michael-Otto-Institut im NABU waren dazu ins westafrikanische Guinea gereist. Über ihre Beobachtungen und Erfahrungen dort sowie über das Schutz- und Monitoring-Programm „Wadden Sea Flyway Initiative“ berichten sie am Donnerstag, 23. März, unter dem Titel „Mit den Zugvögel nach Westafrika – Vogelzählungen im tropischen Wattenmeer“ im Nationalparkhaus Husum, Beginn ist um 20.00 Uhr.

Habeck liest Jensen: Er ist nicht nur nationalparkbegeistert (Foto rechts) und selbst Autor, sondern auch ein Fan des Schriftstellers Carsten Jensen (Foto unten). Nun kommt der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck mit dem 1952 geborenen dänischen Essayisten, Journalisten und Kritiker zusammen, und zwar am 29. März im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum.

Jensen rezitiert dort aus seinem neuen Buch „Der erste Stein“, Habeck liest den deutschen Part. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass um 19.00 Uhr. Der Eintritt kostet 14,00 Euro.

Achtung: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldung möglich unter Infotelefon 04861 – 96200 oder . Weitere Informationen über das Buch und den Autoren gibt es hier.

Ost-West-Dialog: Von der West- bis fast an die Ostküste Schleswig-Holsteins sind die Bilder gereist, die ab sofort in der akademie am see Koppelberg in Plön zu sehen sind. Martin Stock, Biologe in der Nationalparkverwaltung und leidenschaftlicher Fotograf, hat dafür auf Anregung von Akademieleiterin Ute Klünder unter dem Titel „Impressionen aus dem Weltnaturerbe Wattenmeer“ rund 20 Motive aus seinem reichen Fundus zusammengestellt.

Ihr sei daran gelegen, „einen Ost-West-Dialog im Land zu eröffnen“, sagt Klünder. Darum habe sie ihren Blick Richtung Westküste gerichtet und zum Beispiel eine Kooperation mit der Nordsee Akademie im nordfriesischen Leck angestoßen. Die Ausstellung der Wattenmeerfotografien, die auf unbestimmte Zeit angelegt ist, passe zudem deshalb so gut in das Konzept der Plöner Akademie, weil hier die Fotoschule Plön zu den Arbeitsschwerpunkten gehöre. Die Akademieleiterin: „Und Martin Stocks Bilder und sein Blick auf die Natur haben mich sofort angesprochen.“

Weitere Fotos von Martin Stock sind derzeit und noch bis zum 28. April im Kreishaus in Husum zu sehen: die Wanderausstellung „Unser Weltnaturerbe Wattenmeer – grenzenlose Schönheit“, für die Stock und sein Fotografenkollege Pieter de Vries das gesamte Wattenmeer von den Niederlanden bis Dänemark unzählige Male überflogen haben. Zugänglich ist sie zu den üblichen Kreishaus-Öffnungszeiten (montags bis donnerstags von 8.30 bis 16.00, freitags von 8.30 bis 12.00 Uhr).

„Frühling im Weltnaturerbe Wattenmeer“ ist der Titel eines vogelkundlichen Seminars in Friedrichskoog-Spitze, das die Volkshochschule Brunsbüttel in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung am 9. April anbietet (12.00 bis 15.00 Uhr). Nationalpark-Ranger Michael Beverungen (Foto rechts) gibt dabei Einsteigern einen Einblick in die Welt der Wat- und Wasservögel und Tipps für die Vogelbeobachtung. Wer teilnehmen möchte, sollte gut zu Fuß sein, wetterfeste Kleidung tragen, möglichst ein Fernglas mitbringen – und sich unbedingt rechtzeitig anmelden, und zwar bis zum 29. März bei der VHS Brunsbüttel, am besten online oder unter Telefon 0 48 52 – 5 12 22, Fax 0 48 52 – 5 42 32, E-Mail: mail(@)vhs-brunsbuettel.de

20. Ringelganstage: „Rott-rott-rott“. Ob aus der Luft oder von Warften und Salzwiesen – aus allen Richtungen sind im Frühjahr die Rufe der Ringelgänse zu hören. Denn jetzt ist ihre Zeit auf den Halligen, jetzt sind der Nationalpark Wattenmeer und die Biosphäre Halligen ihr Zuhause. Hier gibt es von März bis Mai die besten Möglichkeiten, Ringelgänse zu beobachten. Die Halliggemeinden, Naturschutzverbände und die Nationalparkverwaltung laden in diesem Jahr bereits zum 20. Mal zu den Ringelganstagen ein, dem Fest mit einem vielfältigen Veranstaltungsangebot rund um die Gänse und ihren einmaligen Lebensraum.

Schon mal zum Vormerken: Am 22. April werden diese besonderen Tage eröffnet, dieses Jahr mit einer Tagesveranstaltung auf den Halligen Hooge und Langeness inklusive Eröffnungsfeier, Ringelgansbeobachtung, Schiffstour und regionalen Leckereien. Bis zum 8. Mai folgen rund 80 Veranstaltungen, von vogelkundlichen Touren und Wattwanderungen über Vorträge bis zu kulinarischen Angeboten. Besondere Höhepunkte sind in diesem Jahr zum Beispiel die musikalische Fotoreise „Halligträume – Halligtöne“ mit Fotos von Martin Stock und Livemusik am 5. Mai auf Hallig Hooge oder der bunte Aktionstag am 6. Mai in Schlüttsiel, der mit einem „Ringelganskrimi“ und einem Konzert der Dragseth-Band endet. Tickets hierfür sind im Tourismusbüro in Dagebüll oder im Nationalpark-Haus in Husum erhältlich. Alle Informationen auch unter www.ringelganstage.de.

Silke Ahlborn


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Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
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