Schleswig-Holstein

15.03.2018 |

März 2018

MOIN, MOIN
liebe Leserinnen und Leser, da sind sie wieder, Ihre und unsere Nationalpark Nachrichten, prallvoll mit aktuellen Informationen und Impressionen aus dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Viel Spaß bei Lesen und Schauen!

Rubrik Aktuelles neu

kunstobjekte

© Dirk-Uwe Becker

Filigrane Formen, faszinierende Farben: Muscheln und Schnecken sind kleine Wunderwerke der Natur. Kein Wunder ist das darum, dass sich Künstlerinnen und Künstler aus vielen Bereichen von Fotografie bis Literatur, von Malerei über Bildhauerei bis zum Kunsthandwerk ihnen widmen. Das gilt auch für einige der Nationalpark-Partner aus Kunst und Kultur, die in den kommenden Monaten auf verschiedene Weise ihren Beitrag zum Nationalpark-Themenjahr 2018 leisten werden.

Der Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt (FKE) etwa wird mit den Betreibern des Literaturnetzwerkes „textfabrique51“ ab April im Alten Rathaus Garding eine „Offene Lesebühne Eiderstedt“ ins Leben rufen. Dabei gehe es darum, „Autorinnen und Autoren eine Art Probebühne für ihre Texte und/oder ihr Auftreten zur Verfügung zu stellen, außerdem den Erfahrungsaustausch mit anderen Autoren und Aktiven im Literaturbetrieb oder auch mit potenzieller Leserschaft zu ermöglichen“, erläutert der Vereinsvorsitzende Dirk-Uwe Becker. Und die Juli-Veranstaltung werde ausschließlich dem Nationalpark-Jahresthema Muscheln und Schnecken gewidmet sein – was Moderatorin und Autorin Ellen Balsewitsch-Oldach kürzlich bei der „Offenen Lesebühne Meldorf“ anschaulich ankündigte (Foto oben).

Die „Offene Lesebühne Eiderstedt“ wird, beginnend am 4. April, jeweils am ersten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Alten Rathaus Garding ihre Pforten für Lesende und Lauschende öffnen – und beim Auftakt ebenfalls bereits auf das Juli-Thema hinweisen. „Als Anregung für alle Interessierten, sich Texte zum Thema Muscheln, Schnecken und Wattenmeer zu überlegen und als Prosatext oder Lyrik vorzutragen“, so Dirk-Uwe Becker.

Material zum Basteln und Gestalten

Von der Literatur zur Malerei, aber nochmal Eiderstedt: Karin Dreyer von der Galerie „meerkunst“ in Vollerwiek hat mehrere Aquarelle von Muscheln und Schnecken in ihrem Portfolio. Und auf vielerlei Weise bieten die Meerestiere beziehungsweise deren Schalen und Gehäuse auch Anregungen und Material zum Basteln und Gestalten: Schmuck, Mobilés, Traumfänger aus Treibgut … Der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt. Das zeigt Silke Ahlborn, Biologin der Nationalparkverwaltung und Buchautorin, immer wieder bei kreativen Aktionen, unter anderem beim Sommerfest im Multimar Wattforum. Besonders beliebt sind Muschelbilder mit Kleistersand, wie das von Ahlborn (Foto oben links) und das des Biologen Rainer Borcherding (Foto oben rechts) zeigen. Die Objekte, die er dabei verwendet hat, sind übrigens nicht etwa gefärbt, sondern ein Beispiel für die natürliche Farbenvielfalt in der Muschelwelt.

Nacheifern wird man diesen Vorbildern bald auf dem Mars Skipper Hof in Kotzenbüll: „Wir werden das Thema kreativ-künstlerisch aufgreifen und unter anderem kleine Muschel- und Schneckenhaus-Prinzessinen und Feen filzen und nähen, Muschelfiguren basteln und Muschelbilder gestalten“, kündigt Leiterin Maren von der Heide an. Zum Vormerken hier schon einmal die Termine für die entsprechenden Workshops: 2., 16. und 30. Juni, 14. Juli, 4. und 11. August, Teilnahme ab acht Jahren, Anmeldung unter 04861-617480).

winter

© Piening / LKN.SH

Kurz und heftig stellte er sich doch noch ein, der Winter – und zauberte im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer besondere Stimmungen. Mit diesen Impressionen von Nationalpark-Ranger Christian Piening aus Dithmarschen und Michael Engbert, der bei der Schutzstation Wattenmeer auf Hooge ein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert, sagen wir jetzt jedoch „Winter ade“!

mueritz

© Kundy / LKN.SH

Ausgerechnet auf das einzige „richtige“ Winterwochenende war der Besuch der Nationalpark-Partner aus dem Müritz Nationalpark in Schleswig-Holstein terminiert – da hieß es improvisieren. Denn an eine Schiffstour zur Hallig Gröde war wegen des eisig-kalten Ostwindes und geringem Wasserstand nicht zu denken. Auf der geänderten Tagesordnung standen unter anderem Exkursionen nach Nordstrand (mit vogelkundlicher Führung) und Eiderstedt (inklusive Strandwanderung in St. Peter-Ording, Besichtigung des Eidersperrwerkes und Besuch im Haus Peters), eine Stadtführung in Husum mit Abstecher ins dortige Nationalpark-Haus – und, selbstverständlich, die Bekanntschaft mit vielen Nationalpark-Partnern vor Ort. Die zehnköpfige Gästegruppe aus Mecklenburg Vorpommern zeigte sich begeistert, sogar von dem sehr speziellen Küstenwetter: „Uns hat es viel Spaß gemacht“, so die Meldung nach der Rückkehr nach Waren, und: „Wir wurden exzellent betreut, die Natur ist faszinierend, ein schönes Quartier und leckeres Essen – was will man/frau mehr?“

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© Naturkundemuseum Niebüll

Glückwunsch an das Team des Naturkundemuseums Niebüll! Beim bundesweiten Wettbewerb „Büro & Umwelt“ ist der Nationalpark-Partner mit dem B.A.U.M.-Umweltpreis ausgezeichnet worden. Für sein Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement im Büro belegte das Museum den 1. Platz in der Kategorie „Behörden, Kommunen, öffentliche Einrichtungen, Sonstige“. Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) will mit diesem Preis auf die besondere Bedeutung von ressourcenschonendem Verhalten im Büro und die Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Materialbeschaffung aufmerksam machen.

nachlese

© Simon Rahe / inspektour

Diskutieren, informieren, netzwerken … Das Jahrestreffen der Nationalpark-Partner im Breklumer Christian-Jensen-Kolleg im Februar glich der trubeligen, aber gut organisierten Zusammenkunft einer Großfamilie – wie die in der Februar-Ausgabe der Nationalpark Nachrichten angekündigte Bildernachlese zeigt.

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

filmcamp

© Baller / LKN.SH

Vom 8. bis 14. Juli findet das dritte Naturfilmcamp Wattenmeer für Jugendliche in Tönning statt, eine Kooperation zwischen dem internationalen Naturfilmfestival GREEN SCREEN, dem Multimar Wattforum und der Nationalparkverwaltung. Teilnehmen können Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren aus ganz Schleswig-Holstein. Voraussetzung sind erste Grundkenntnisse in Filmtechnik und Interesse an Umweltthemen der Wattenmeerregion. Unterstützt von professionellen Filmemachern und Biologen, drehen die jungen Nachwuchsfilmer ihre eigene Naturdoku. Neugierig? Dann jetzt Anmeldeunterlagen anfordern unter dieser Internetadresse.

osterquiz

© Schröder / LKN.SH

Von Ostersamstag bis Ostermontag bietet das Multimar Wattforum ein Gewinnspiel an. Besucher können mit einem Quizbogen die 37 Aquarien erkunden und Fragen zum Thema Eier und Fische beantworten. Es mag überraschen: In dem Nationalpark-Zentrum leben eierlegende Hasen! Die bunten Seehasen (Foto oben) legen zur Fortpflanzung Eier, wie die meisten Fischarten. Unter den Quizteilnehmern werden attraktive Preise aus dem Multimar-Shop verlost.

Zu Ostern finden übrigens auch die moderierten Tauchfütterungen statt. Gründonnerstag und Ostermontag, jeweils um 14.00 Uhr, steigt ein Taucher ins Großaquarium, um die Fischschwärme zu füttern und per Mikrofon die Fragen der Gäste zu beantworten.

Am Osterwochenende hat das Multimar Wattforum eine Stunde länger geöffnet als sonst im Winterhalbjahr: an Karfreitag und Ostersamstag von 10.00 bis 18.00 Uhr. Ab Ostersonntag, 1. April, gelten dann ohnehin die regulären Sommeröffnungszeiten, täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr.

rabatt

© v. Hoerschelmann / LKN.SH

Die erfolgreiche Rabattkooperation zwischen dem Multimar Wattforum und acht weiteren Erlebniszentren aus der deutsch-dänischen Grenzregion wird fortgesetzt. Am morgigen Donnerstag kommen alle Beteiligten zum Jahresauftakttreffen in das Nationalpark-Zentrum nach Tönning und präsentieren den Multimarbesuchern ihre Einrichtung.

Seit 2017 lohnt sich der Erwerb einer Multimarjahreskarte gleich neun-fach. Denn Inhaber können nicht nur ein Jahr lang so oft sie wollen das Nationalpark-Zentrum in Tönning besuchen, sondern erhalten zudem 50 Prozent Rabatt auf die Eintrittskarten in acht weiteren Einrichtungen, darunter das dänische „Fjord&Belt“ mit lebenden Schweinswalen oder der Tierpark „Arche Warder“ mit alten Haustierrassen. Informationen über alle Partner sind hier zu finden.

Rubrik Aktive Naturschutzverbände neu

guide

© Stock / LKN.SH

Der WWF (World Wide Fund for Nature) hat im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer eine freiberufliche Aufgabe zu vergeben – als „Guide für Wattenmeerexkursionen“. Es gehe um Halb- bis Ganztagestouren, die selbst entwickelt, durchgeführt und evaluiert werden sollen, erläutert der Leiter des Husumer WWF-Wattenmeerbüros Hans-Ulrich Rösner: „Diese Aufgabe wartet auf jemanden, der schon einmal im Wattenmeer für den Naturschutz tätig war, reichlich Erfahrungen mit Führungen gesammelt hat, und an diesen viel Freude findet!“ Details zur Ausschreibung gibt es hier, weitere Fragen beantwortet Anja Szczesinski (anja.szczesinski(@)wwf.de, Telefon 04841-668545).

10 Rubrik Neues aus den NNL

schwarzwald

© Anne Kobarg / Nationalpark Schwarzwald

Das Projekt Nationalpark-Partner macht Schule in den Nationalen Naturlandschaften (NNL). Kürzlich wurden auch im Nationalpark Schwarzwald erste Betriebe entsprechend ausgezeichnet; im Rahmen einer Feierstunde erhielten sie die offiziellen Partnerschilder und -urkunden. Der Nationalpark bereichere das touristische Angebot in der Region sehr, erklärte der für den Tourismus in Baden-Württemberg zuständige Minister Guido Wolf dabei einer Mitteilung zufolge, und: „Die ersten Partnerschaften mit Hotel- und Gaststättenbetrieben in der direkten Umgebung des Schutzgebiets zeigen für mich, wie sehr der Nationalpark in der Region angekommen ist – und wie sehr die Region sich mit ihrem Nationalpark verbunden fühlt.“

In allen im Verband der Nationalen Naturlandschaften zusammengeschlossenen deutschen Schutzgebieten sind derzeit 27 Partnerinitiativen mit insgesamt mehr als 1.000 Mitgliedern aktiv. Weitere Informationen und eine Karte dazu sind hier zu finden.

verzicht

© Stock / LKN.SH

Die DEA (Deutsche Erdöl AG) verzichtet auf neue Bohrstellen im schleswig-holsteinischen Wattenmeer und beschränkt sich auf Bohrungen von der Mittelplate aus. „Eine gute Nachricht für den Nationalpark!“, kommentiert der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen. Und nachdem die DEA ihren Antrag entsprechend modifiziert hatte, war der Weg frei für die Verlängerung der bergrechtlichen Erlaubnis für die Suche nach Erdöl und Erdgas im Erlaubnisfeld „Heide-Restfläche“ bis 2020. Die genauen Zusammenhänge können Sie in dieser Pressemitteilung des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums nachlesen.

anstieg

© Stock / LKN.SH

Der Meeresspiegel steigt schneller als von vielen Experten bisher vermutet. Das berichtet eine Forschergruppe der US-amerikanischen University of Colorado unter Berufung auf Satellitendaten. Diese zeigen den Angaben zufolge einen beschleunigten Anstieg der Pegel in den vergangenen Jahren. Die Studie dazu wurde veröffentlicht im Fachmagazin „PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America)“, Informationen in englischer Sprache sind hier zu finden.

robbensterben

© Stock / LKN.SH

Ein mysteriöses Robbensterben beunruhigt Naturschützer in Mecklenburg-Vorpommern. Südlich der Küste der Gemeinde Thiessow auf Rügen sei im vergangenen Herbst mit 23 Tieren etwa die Hälfte der sonst üblichen Herbstpopulation in dieser Region umgekommen, zitieren verschiedene bundesweite Medien den Leiter der Abteilung Meeresnaturschutz des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) Henning von Nordheim. Zwischen September und Dezember waren die Tierkadaver an der Nordküste des Greifswalder Boddens entdeckt worden. Experten des Deutschen Meeresmuseums hatten die äußerlich unversehrten Tiere untersucht und konnten ausschließen, dass die Tiere an Viren, Bakterien oder Giften verendet waren, meldete die Nachrichtenagentur dpa im Februar. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden, deren Untersuchungen dauerten noch an.

Rubrik Wussten Sie schon, dass neu

strandgut

© Stock / LKN.SH

In früheren Zeiten war das anders, da gab es in Deutschland eine sogenannte Strandungsordnung. Die jedoch wurde im Jahr 1990 durch Artikel 35 des Dritten Rechtsbereinigungsgesetzes (BGBl. I, Seite 1243) aufgehoben. Damit unterliegen also auch Strandfunde dem Fundrecht. Und das sieht vor, dass Fundgut erst dann als herrenlos anzusehen ist, „wenn der bisherige Eigentümer in der Absicht, auf das Eigentum zu verzichten, den Besitz der Sache aufgegeben hat (§ 959 BGB)“. Der Finder ist verpflichtet, seinen Fund (wenn dieser einen Wert von mindestens zehn Euro hat) dem Empfangsberechtigten – oder, falls er diesen nicht ausmachen kann, der zuständigen Behörde wie etwa Gemeinde oder Polizei – anzuzeigen und auszuliefern.

Und wie verhält es sich mit Fundstücken aus der Natur wie Muscheln und Schnecken? Kommt, wie so oft, drauf an …

„Beim Sammeln natürlicher Fundstücke darf die Natur nicht geschädigt, es dürfen also keine lebenden Tiere gesammelt oder gar getötet werden“, erläutert Christian Wiedemann aus der Nationalparkverwaltung. Gegen das Sammeln von Muschelschalen und Schneckengehäusen, kleinen Steinen oder Bernstein als private Erinnerungsstücke spricht jedoch auch im Nationalpark nichts. Nicht zulässig dagegen ist das Sammeln zu gewerblichen Zwecken oder in größeren Mengen. Ein Sonderfalls sind außerdem archäologische Funde: Sie dürfen auf keinen Fall vom Fundort entfernt, sondern müssen dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein gemeldet werden; dieses entscheidet dann über den weiteren Verbleib.

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

regeln

© Stock / LKN.SH

Eine von der „Global Kitesports Association“ und dem Wassersportverein „Watt’n Board Sport“ in Auftrag gegebene Studie zum Kitesurfen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Darin werden unter anderem ortsspezifische Regelungen für diesen Wassersport empfohlen. Und genau diese Empfehlungen sind bei uns an der Westküste bereits umgesetzt, so die Stellungnahme der Nationalparkverwaltung dazu. Gemeinsam mit Akteuren vor Ort wie etwa den Gemeinden, aber auch Kitern, und in Abstimmung mit den Nationalpark-Kuratorien wurden künftig einzurichtende Kitesurfgebiete definiert.

Auftragnehmer der Studie ist das dänische Consulting-Unternehmen COWI. Und dieses kommt zu dem Ergebnis, dass Kitesurfen eine Störwirkung auf anwesende Vögel hat – eine Einschätzung, die von der Nationalparkverwaltung geteilt wird. Auch der Feststellung, dass Hochwasserrastplätze der Vogelwelt besonders empfindlich in Bezug auf Störungen sind, könne die Nationalparkverwaltung nur zustimmen: Die im Nationalpark einvernehmlich festgelegten Kitesurfgebiete seien schließlich so ausgewählt worden, dass sie von Kitesurfern (regelmäßig) genutzt werden und doch weit genug von Hochwasserrast- und teilweise auch Brutplätzen entfernt liegen. Im Vergleich mit allen anderen Wattenmeerregionen sowohl in Deutschland (Niedersachsen und Hamburg) als auch in Dänemark und den Niederlanden seien die hierzulande definierten Kitesurfgebiete zudem „mit Abstand die größten“.

Die COWI-Studie enthält außerdem vielfache Hinweise auf andere störende Einwirkungen im Nationalpark sowie auf natürliche Störungen – und auch diese Hinweise hält man in der Tönninger Behörde für „grundsätzlich richtig“ und berechtigt. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer-Nationalpark seien daher in den mehr als 30 Jahren seines Bestehens unter anderem die Freizeitschifffahrt, die Jagd und andere relevante Faktoren bereits durch Maßnahmen geregelt und in ihren Störwirkungen auf ein Minimum reduziert worden. Analog zu anderen Freizeitaktivitäten solle nun auch das Kitesurfen, für das dies bisher nicht der Fall sei, nationalparkverträglich geregelt werden.

messe

© CWSS

Volles Messeprogramm für das Team der Nationalparkverwaltung: Ende Februar bei der Didacta, der mit über 700 Ausstellern weltweit bedeutendsten Bildungsmesse, dann zwei Wochen später fünf Tage Präsenz bei der weltgrößten Tourismusmesse, der ITB in Berlin. Von Bildung bis Tourismus – so sah der Arbeitsalltag der Verantwortlichen aus.

Zwei Stände, große Resonanz sowohl bei Fach- als auch bei Privatbesuchern: Die Bilanz der ITB-Beteiligten nach Messeschluss am vergangenen Sonntag fällt durchweg positiv aus. Unter Federführung des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats (CWSS) präsentierte sich das Weltnaturerbe Wattenmeer an einem Stand, an einem weiteren die schleswig-holsteinischen und niedersächsischen Nationalpark-Partner mit ihrem vielfältigen touristischen Angebot. Gekrönt wurden die ITB-Tage durch die Auszeichnung des Weltnaturerbes Wattenmeer mit dem 2. Preis der Kategorie „Travel Support and Media“ bei den „Best Exhibitor Awards“ (BEA) der Cologne Business School. Die BEAs gelten in der Branche als Oscars der Tourismusmessen.

Unter der Adresse „Stand 230, Halle 4.1“ zeigte sich das Weltnaturerbe Wattenmeer tatsächlich von seiner besten Seite und mit einem attraktiven Programm aus Information und, besonders an den Besuchertagen Sonnabend und Sonntag, Unterhaltung. Experten aus der Nationalparkverwaltung wirkten hier mit in Form von Aktionen: Strandfunde, das Glücksrad und der Seehund zum Anfassen gehörten dazu, Rainer Borcherding von der Schutzstation Wattenmeer stellte seinen BeachExplorer vor.

Am Stand gegenüber, dort in Kooperation mit der niedersächsischen Nationalparkverwaltung, drehte sich alles um die Nationalpark-Partner aus beiden Bundesländern. Für viele Besucher ein Highlight und Hingucker war Karen Thiemann von Hallig Hooge in ihrer Halligtracht. „Hier zeigte sich eindrucksvoll, wie stark verwurzelt die Nationalpark-Partnerprogramme in beiden Wattenmeer-Nationalparks sind“, so die Marketingexpertin Maike Otten aus der Nationalparkverwaltung.

Bei der Didacta Ende Februar war die Nationalparkverwaltung ebenfalls in großer Besetzung vor Ort – schließlich ist Umweltbildung für die Behörde ein wichtiger Arbeitsbereich. In Hannover stellte das Team aus Tönning den Nationalpark und das Multimar Wattforum als außerschulischen Lernort und Reiseziel für Klassenfahrten vor. „Wir haben dort eine tolle Resonanz erlebt und eine starke Nachfrage nach Materialien zur Vorbereitung und Durchführung von Klassenfahrten im Nationalpark Wattenmeer“, freut sich Elisabeth von Meltzer aus der Nationalparkverwaltung, und: „Wir kommen offenbar gut an!“

brik-me

marina

© Wells / LKN.SH

Marina Sanns heißt die neue Kollegin in der Nationalparkverwaltung (Foto oben). Die Wahl-Nordfriesin stammt aus der Vorderpfalz und hat zunächst eine Berufsausbildung zur Floristin gemacht, dann die Berufsoberschule in Ludwigshafen besucht und einen längeren Auslandsaufenthalt in Neuseeland (als Au Pair) angehängt. Es folgten Bachelor- und Masterstudium in Hessen, ihren Abschluss als Master of Engineering absolvierte die heute 31-Jährige mit dem Schwerpunkt Landschaftsarchitektur und Naturschutz.

2014 dann der Wechsel nach Schleswig-Holstein, für ein Landespflege-Referendariat. „Eine spannende und lehrreiche Zeit“, sagt Sanns: Zwei Jahre lang gewann sie unter anderem Einblick in alle Behörden im Land, die mit Naturschutz befasst sind – und betrat so auch erstmals die Räume der Nationalparkverwaltung. Insgesamt verbrachte sie sechs Wochen in der Tönninger Behörde, was ihre Begeisterung für den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer verfestigte. Nach Abschluss des Referendariats war sie mehr als ein Jahr lang im schleswig-holsteinischen Umweltministerium, im Referat 43 Meeresschutz und Nationalpark, eingesetzt – und zwar hauptsächlich im Bereich Nationalpark. „In dieser Zeit konnte ich eine enge Verbindung zur Nationalparkverwaltung aufbauen“, so Marina Sanns.

Und die ist nun ihr Arbeitsplatz. Damit ist der Fachbereich Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen nach dem Abschied des langjährigen Fachbereichsleiters Klaus Koßmagk-Stephan in den Ruhestand wieder komplett. Von ihm hat Marina Sanns das Arbeitsfeld Trilaterale Wattenmeerzusammenarbeit übernommen, neuer Fachbereichsleiter ist Kai Eskildsen.

14.700 Quadratkilometer auf 144 Seiten: Der erste offizielle Reiseführer für das Weltnaturerbe Wattenmeer ist da! Das vom Gemeinsamen Wattenmeersekretariat (CWSS) herausgegebene handliche Buch stellt die fünf Wattenmeer-Regionen mit ihrer Schönheit und ihren Eigenheiten vor – Dänemark, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und die Niederlande. Für jedes Gebiet listet es die Natur-Highlights, Besucherzentren, Veranstaltungs- und Tourentipps sowie kulturelle Besonderheiten auf. Ein Intro über das Weltnaturerbe Wattenmeer im Allgemeinen nebst einem abschließenden Kapitel über nachhaltiges Reisen runden den Reiseführer ab.

Zusammengetragen wurden die vielfältigen Informationen größtenteils im Rahmen des Interreg 4B-Projekts „PROWAD – Protect and Prosper“. Die Projektgruppe entdeckte 2012 bei einem Besuch in Dorset und East Devon „The Official Guide to the Jurassic Coast“ und fand: So einen Guide braucht das Wattenmeer auch! So wurde der Reiseführer über die englische Weltnaturerbestätte mit seinen vielen Bildern, Grafiken und gut verdaulichen Texthäppchen ein Vorbild für das jetzt erschienene Pendant zum Wattenmeer. Eine englische Fassung (als digitale Ausgabe) sowie Übersetzungen in Dänisch und Niederländisch sind in Planung.

Common Wadden Sea Secretariat (Herausgeber): UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer – der offizielle Reiseführer, Wachholtz Verlag – Murmann Publishers, Kiel/Hamburg 2018, ISBN 978-3-529-05490-7), 12,00 Euro

Alina Claußen

Die Ringelganstage rücken näher und rechtzeitig vorher hat sich die Website www.ringelganstage.de gemausert. Komplett neu gestaltet, präsentiert sie alle Veranstaltungen und viele Hintergrundinfos zu den Ringelganstagen – der mittlerweile 21. Veranstaltungsreihe dieses Namens.

Die findet vom 21. April bis 13. Mai statt und bietet wieder eine Vielfalt an Events für Vogelfreunde und alle, die es werden wollen – vom Theaterabend bis zu vogelkundlichen Wanderungen, vom ganztägigen Halligtörn inklusive Poetry Slam bis zur Ringelgansbeobachtung in der aufgehenden Sonne. Einer der Höhepunkte und Tipp der Veranstalter ist der Eröffnungstag auf Hallig Hooge, der komplett mit Schifffahrt, Nachmittags- und Abendprogramm sowie Kaffee/Kuchen, Mittags- und Abendimbiss gebucht werden kann.

guetesiegel

© Franke / LKN.SH

„Arbeitsschutz mit System“ ist der Name des Gütesiegels der Unfallkasse (UK) Nord – und der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH), zu dem auch die Nationalparkverwaltung gehört, wurde damit nun erneut ausgezeichnet. Erstmals hatte sich der LKN 2013 bis 2014 dem einjährigen Audit erfolgreich gestellt (Foto oben: in der Aluminiumwerkstatt) und sich nun erneut zertifizieren lassen. Mehr dazu lesen Sie in dieser Pressemitteilung.


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LKN-SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning

Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
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