Schleswig-Holstein

15.04.2020 |

Nationalpark Nachrichten April 2020

MOIN, MOIN,
liebe Nationalparkfreunde und –freundinnen, alles anders in diesen Zeiten für uns Menschen! Aber die Natur im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer stört sich daran nicht: Der Vogelzug hat Fahrt aufgenommen, die Brutzeit begonnen, in den Salzwiesen entfalten sich die Pflanzen, über allem ein strahlend blauer Himmel … und ein wenig wollen wir Sie mit diesen Nationalpark Nachrichten an all dem teilhaben lassen. Das Team der Nationalparkverwaltung grüßt aus dem Homeoffice und wünscht viel Freude beim Lesen und Schauen!

Rubrik Aktuelles neu

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© Jan Langmaack

Wir Menschen und viele, viele Tiere brauchen sie – die Luft zum Atmen. Wie aber verhält es sich mit denen, die unter Wasser leben? Die Bedingungen dort sind ganz besondere und die tierischen Meeresbewohner, jeder auf seine Art, darauf optimal angepasst. Um die Zusammenhänge zu verstehen, sind dabei Ausflüge in die Physik und die Chemie hilfreich.

Zur Physik: „Dichte, Druck, Schall und Licht sind hier die entscheidenden Stichworte, also die prägenden Faktoren für das Leben unter Wasser, ja, für Leben generell“, erläutert Claus von Hoerschelmann, Biologe und Ausstellungsleiter im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum. Wasser hat dabei eine besondere Eigenschaft: Es hat bei 4, genauer bei 3,98 Grad Celsius sein geringstes Volumen und damit seine größte Dichte und ist dann fast tausend Mal dichter als Luft. Die Besonderheit: Sowohl bei niedrigerer als auch bei höherer Temperatur sinkt seine Dichte, das Wasser dehnt sich aus – ein Phänomen, das „Anomalie des Wassers“ genannt wird. Aber das führt vielleicht zu weit …

Auf jeden Fall ist Dichte die wohl maßgeblichste physikalische Einheit, denn eine hohe Dichte in einem Lebensraum ermöglicht auch große Lebensformen – denken wir an Wale, deren größte Art, der Blauwal, bis zu 200 Tonnen schwer und 33 Meter lang werden kann: das größte bekannte Tier der Welt!

Die Verbindung von Dichte und Druck

Mit der Dichte verbunden ist das Phänomen des Drucks: Die höhere Dichte des Wassers im Vergleich zur Luft sorgt für umso stärkeren Druck in größerer Wassertiefe. „Das ist vereinfacht gesagt der Grund, warum ein Taucher viel größeren Druckunterschieden ausgesetzt ist als ein Bergsteiger“, so von Hoerschelmann. Und es ist eine Erklärung für die Gefahren und besonderen Anforderungen der Sportart Tauchen.

Kommen wir zu Faktor Nummer drei. Die Geschwindigkeit des Schalls ist im Wasser viel höher als in der Luft und nimmt mit der Temperatur, dem Druck und dem Salzgehalt noch zu. Bei 20 Grad Wassertemperatur etwa verbreitet sich der Schall in einem Tempo von 1.500 Metern pro Sekunde, in der Luft sind es bei gleicher Temperatur 343 Meter pro Sekunde.

Druckimpulse werden also im Wasser schneller übertragen, Licht dagegen weniger. Besonders langwelliges Licht wird schnell absorbiert; rot ist ab einer Wassertiefe von etwa sechs Metern nicht mehr zu erkennen, als Letztes „verschwindet“ blau, in einer Tiefe von gut 60 Metern. Darunter ist es stockdunkel.

Und nun zur Chemie: Wasser ist ein optimales Lösungsmittel. Zum Beispiel für Gase: 70 Prozent des auf der Erde entstehenden CO2 wird in den Meeren gelöst. „Und je höher die Wassertemperatur, umso geringer die Lösung – ein Zusammenhang, der für das Verständnis des Klimawandels eine große Rolle spielt“, sagt Claus von Hoerschelmann.

Ein weiteres Kriterium ist der Salzgehalt von Wasser. Je wärmer die Wasseroberfläche, desto mehr Salz, lautet dabei die Faustformel – logischerweise, weil an der Oberfläche Feuchtigkeit verdunstet. Je kälter das nasse Element, umso mehr sinkt dagegen das Salz nach unten.

Die Unterschiede in Salzgehalt und Temperatur der Weltmeere bedingen die sogenannte thermohaline Zirkulation. Der Fachbegriff aus der Ozeanografie beschreibt die Kombination von Meeresströmungen, eine Art großräumige globale Umwälzbewegung in den miteinander verbundenen Ozeanen. Die wohl bekannteste dieser Strömungen ist der Golfstrom im Nordatlantik, der wärmeres Wasser aus den Subtropen in nördliche Regionen trägt und Teile des Klimas in Europa beeinflusst.

Was bedeutet all das nun für die Tiere der Unterwasserwelt? Klar: Sie müssen an diese Bedingungen physiologisch eingestellt sein. Wie dies im Einzelnen geschieht, dazu lesen Sie mehr in der nächsten Ausgabe der Nationalpark Nachrichten.

Rubrik Faszinierende Biologie neu

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© Stock /LKN.SH

Der frühe Vogel fängt den Wurm – oder, wie bei den Brutvögeln im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, besetzt den besten Brutplatz. Je nach Art widmen sich die Tiere derzeit der Partnersuche, Paarung, der Nest- und Koloniebildung oder bereits der Pflege des Nachwuchses. Mehr über die Brutzeit im Nationalpark lesen Sie in dieser Pressemitteilung.

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© Caroline Höschle / Bioconsult SH

„Volkszählung bei den Kegelrobben“ meldeten die Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags – und der Begriff passt. Denn mit Zählflügen wurde jetzt im Rahmen des trilateralen Monitorings der aktuelle Bestand dieser Meeressäuger nicht nur im schleswig-holsteinischen Nationalpark, sondern im gesamten Weltnaturerbe Wattenmeer von der Luft aus ermittelt. (Das Foto oben entstand am 2. April über dem Knobsand.) Mehr dazu ist dieser Pressemitteilung zu entnehmen.

Rubrik Biosphäre Halligen neu

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© Stock /LKN.SH

Jede Menge Neues aus der Biosphäre Halligen: Der Newsletter „Nachrichten ut de Biosphäre Halligen“ ist erschienen und enthält Informationen unter anderem über laufende Projekte, über die Verstärkung der Hanswarft auf Hooge, den Neubau der Warft Treuberg auf Langeneß und vieles mehr. Der Newsletter wurde nach Informationen der Geschäftsstelle zunächst an alle Hallighaushalte verteilt. Für weitere Interessierte werde er in Kürze auch auf der Website der Biosphäre nachzulesen sein.

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

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© Jensen-Wroblowsky / LKN.SH

Austernfischer aus Plüsch und nachhaltige Souvenirs aus dem Weltnaturerbe Wattenmeer online bestellen: Das Multimar Wattforum bietet ausgewählte Artikel seines Shop-Sortiments jetzt auch auf seiner Website an. Hier können Interessierte in Ruhe durch die Auswahl stöbern.

Zudem gibt es weitere Angebote wie vielfältiges Bildungsmaterial für Lehrkräfte und sogar Möglichkeiten, das Tönninger Nationalpark-Zentrum zu besuchen – jedenfalls virtuell. So nimmt der Bundesfreiwillige Jan Schattenberg Fans mit auf eine Kamerafahrt entlang der Aquarien und Ausstellungsleiter Claus von Hoerschelmann lädt zu einem 360-Grad-Rundgang durch die Einrichtung ein – alles ebenfalls zu finden auf der Multimar-Website.

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© Claußen / LKN.SH

Auch in Zeiten geschlossener Türen für die Öffentlichkeit geht die Arbeit im Multimar Wattforum hinter den Kulissen weiter, und das nicht nur digital (siehe Beitrag oben). Denn die tierischen Bewohner wie Fische, Seesterne, Seepferdchen und vielen anderen Meereslebewesen wollen ver- und umsorgt werden. Wie das funktioniert, ist dieser Pressemitteilung zu entnehmen.

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© Björn Marten Philipps / Schutzstation Wattenmeer

Papierkarten und Kugelschreiber haben ausgedient: Bei den Vogelzählerinnen und -zählern der Schutzstation Wattenmeer gehören in diesem Jahr Tablet-PCs zur Ausstattung. Nach einer Testphase im Vorjahr wurde das neue Erfassungssystem den Informationen zufolge jetzt flächendeckend im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer eingeführt. Mehr zu dieser Technik erfahren Sie hier.

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© Stock /LKN.SH

Glückwunsch an den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer! Fünf Jahre nach dem schleswig-holsteinischen feiert nun auch das Schwesterschutzgebiet seinen 30. Geburtstag. Entscheidendes Datum war der 9. April 1990: An diesem Tag fasste die Hamburgische Bürgerschaft den entsprechenden Beschluss. Mehr dazu lesen Sie in dieser Pressemitteilung.

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© CWSS

Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Weltnaturerbe Wattenmeer aus? Dieser Frage gingen internationale Expertinnen und Experten bei einer Tagung in Hamburg nach. Die Veranstaltung, die vor dem Corona-Shutdown stattfand, war nach Informationen des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats (CWSS) der erste von zwei Workshops, in denen eine innovative Methode zur Risikoanalyse in Welterbestätten, der sogenannte Klimaanfälligkeitsindex (Climate Vulnerability Index; CVI), angewendet wird. Was das ist und was sonst noch bei dem zweitägigen Treffen diskutiert wurde, erfahren Sie hier.

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© Stock /LKN.SH

Der Klimawandel ist mittlerweile auch im täglichen Wetter nachzuweisen. Entsprechende Belege dafür haben jetzt Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich in einer Studie vorgelegt, über die zahlreiche Medien berichteten. Mittels statistischer Methoden analysierten die Experten die globalen Wetterdaten und Klimamodelle neu, danach zeigt sich der Trend zur Erderwärmung seit dem Frühjahr 2012 jeden Tag in globalen Wetterdaten; lokale Wetterereignisse dagegen seien zu schwankend. Der Bericht dazu ist in englischer Sprache im Fachblatt „Nature Climate Change“ – Online hier nachzulesen.

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

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© Screenshot

Interreg, PROWAD, PROWAD LINK, NAKUWA … im Fachbereich Kommunikation und Nationalpark-Partner der Nationalparkverwaltung tauchen diese Begriffe häufig auf, und auch im Homeoffice läuft die Arbeit für die beteiligten Mitarbeiterinnen derzeit weiter, wenn auch unter etwas anderen Bedingungen. Immer geht es dabei um Projekte auf europäischer Ebene – aber um welche genau und wofür stehen diese Abkürzungen?

Interreg – das ist einfach: Der Begriff steht für europäisches territoriales Miteinander und ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. „Seit mehr als 20 Jahren werden damit grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt und im Umweltschutz“, heißt es dazu auf der Website des in Deutschland für Interreg federführenden Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Als die drei zentralen Stichworte werden die grenzübergreifende Zusammenarbeit, die transnationale Zusammenarbeit und die interregionale Zusammenarbeit genannt.

Was die Nationalparkverwaltung damit zu tun hat

Die Frage, was die Nationalparkverwaltung damit zu tun hat, führt zu PROWAD, PROWAD LINK und NAKUWA. Denn dies waren oder sind Interreg-Projekte, an denen die Tönninger Behörde beteiligt ist.

PROWAD steht dabei für „Protect and Prosper – Nachhaltiger Tourismus im Weltnaturerbe Wattenmeer“, ein gemeinsames Vorhaben der drei Wattenmeer-Anrainerstaaten, das 2015 abgeschlossen wurde. Informationen zu den Ergebnissen sind hier nachzulesen. Und PROWAD LINK ist das Nachfolgeprojekt, in dem Regionen in fünf Nordseeanrainerländern (Niederlande, Deutschland und Dänemark mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer, England mit den Schutzgebieten The Wash und der Küste North Norfolks sowie Norwegen mit dem Weltnaturerbe Geiranger Fjord (derzeit nur virtuell) an einem Tisch sitzen.

Angesichts unterschiedlicher Sprachen, Kulturen, Ziele, unterschiedlicher Herangehensweisen und Schutzstatusse der jeweiligen Gebiete sei das „eine echte Herausforderung“, lacht die PROWAD-LINK-Projektmitarbeiterin der Nationalparkverwaltung Catharina Greve. „Sustainable Growth and Nature Protection (nachhaltiges Wachstum und Naturschutz)“ lautet das Motto der gemeinsamen Arbeit, das eine mit dem anderen verbinden also, und zwar in konkreten touristischen Vorhaben, etwa durch die Stärkung kleiner und mittlerer Unternehmen beim Thema nachhaltiges Wirtschaften und bei der Kommunikation des Weltnaturerbes Wattenmeer.

Auch hier beeinflusst das Coronavirus die Arbeit

Aber auch hier beeinflusst das Coronavirus die Arbeit, denn eigentlich sollte Ende März eine wattenmeerweite Gästebefragung starten. „Das geht ja nun leider nicht, da es keine Gäste gibt, die wir befragen können“, sagt Greve. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die Gästebefragung doch rechtzeitig zum Projektende fertig wird. Weiterführende Informationen zu PROWAD LINK bietet dieser Flyer.

Und was ist mit NAKUWA? Diese Abkürzung steht für „Nachhaltiger NAtur- und KUlturtourismus im UNESCO-Weltnaturerbe WAttenmeer“. Gemeinsam mit den beiden dänischen Projektpartnern Dänischer Nationalpark Wattenmeer und Business Region Esbjerg entwickeln die schleswig-holsteinische Nationalparkverwaltung, der WWF und der Nordsee-Tourismus-Service dabei grenzüberschreitende Produkte in den namensgebenden Themenfeldern.

Ein Beispiel ist die Ausbildung von Birdwatching Guides, die im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde und in dessen Folge die Beteiligten sowohl nördlich als auch südlich der deutsch-dänischen Grenze bereits eigene Angebote im Bereich „Vogeltourismus“ auf den Markt gebracht haben, ein weiteres sind die seit einigen Monaten vorliegende Factsheets zu kulturellen Highlights in der Grenzregion. Weitere Details zu diesen Ergebnissen und zum Gesamtvorhaben NAKUWA, das voraussichtlich bis Ende Juni dieses Jahres beendet sein wird, finden sich auf der Nationalpark-Wattenmeer-Website hier.

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Eine schöne Idee der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer: Auf der gemeinsamen Website der drei deutschen Wattenmeernationalparke sind unter dem Leitmotiv „Gemeinsam durch die Coronakrise“ Kurztexte mit Linkszu entsprechenden (positiven) Nachrichten aus den Schutzgebieten gesammelt. „Wir möchten allen, die jetzt nicht hier sein können, mit schönen Bildern und Berichten aus ‚ihrem‘ Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer ein bisschen über die schwere Zeit helfen“, so das Leitmotiv. Einfach mal reinlesen!

Wattführungen trotz Corona? Auf Sylt geht das! So nimmt der Nationalpark-Wattführer Jan Krüger Naturfans in mittlerweile drei Videos mit auf Touren durch Watt und Dünen.

Eine weitere Initiative, um den faszinierenden Lebensraum Wattenmeer auch in Zeiten des Corona-Shutdowns den Menschen nahe zu bringen!

Einen ähnlichen Einfall hatte Mandy Matz vom Sylter Erlebniszentrum Naturgewalten, sogar Spiegel Online berichtete darüber.

Auch Mandy bietet virtuelle Wattwanderungen an; weil sie auch auf Twitter darüber berichtet, nennt sie sie „Twattwanderungen“. Vier davon stehen bisher Online, das erste Video hier.

Lesen geht immer – besonders in Zeiten von Corona: Unter diesem Motto legt der Verlag allen Interessierten das Buch „Natur Natur sein lassen“ von Hans Bibelriether (wieder) ans Herz. Anlass ist 50jährige Bestehen des Nationalparks Bayerischer Wald in diesem Jahr – und nicht nur dieses Schutzgebiet war Initialzündung und Basis für alle weiteren seiner Art in Deutschland, auch der Buchautor gilt bis heute als Vorreiter. Denn die „wilde Natur“, die heute wie selbstverständlich in den 16 deutschen Nationalparken wächst, hat eine lange Vorgeschichte, die Bibelriether als erster Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald nicht zuletzt durch den Leitgedanken „Natur Natur sein lassen“ maßgeblich mit geprägt hat.

Derzeit ist unklar, wann und wie der Geburtstag angemessen gefeiert werden kann. Aber Lesen geht halt trotzdem …

Hans Bibelriether: „Natur Natur sein lassen. Die Entstehung des ersten Nationalparks Deutschlands – der Nationalpark Bayerischer Wald“, edition Lichtland, Neuauflage 2017, Hardcover mit Schutzumschlag ISBN: 978-3-942509-61-9, 19,80 Euro; eBook ISBN: 978-3-942509-82-4, 9,90 Euro

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© Oliver Franke

Für viele Vogelfans hat es Tradition, das sogenannte Birdrace, das seit 17 Jahren jeweils am ersten Sonnabend im Mai stattfindet. Das soll auch dieses Jahr, trotz der Einschränkungen durch das Coronavirus, so sein, denn: „Dem nachzugehen, was gerade im Frühling besondere Freude bereitet, nämlich draußen im Grünen zu sein, tut uns allen gut!“, so die Mitteilung des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA). Die Spielregeln seien allerdings „an die aktuelle Situation angepasst“; mehr dazu erfahren Interessierte hier.

Rubrik Fundstück neu

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© Schückel / LKN.SH

Ist doch nur ein Käfer? Mitnichten! Für Insektenkundler ist er eine kleine Sensation, dieser Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus), den Ulrike Schückel aus der Nationalparkverwaltung bei einem Spaziergang im Naturerlebnisraum Katinger Watt entdeckt hat. Denn dieser Käfer ist Insekt des Jahres 2020!

Schückels Nachfrage beim Senckenberg Deutsche Entomologischen Institut (SDEI) in Müncheberg (sicherheitshalber, weil die Art in der Gattung Meloe einige recht ähnliche Verwandte hat) brachte die Bestätigung für die Bestimmung. Und auf der Facebook-Seite der Nationalparkverwaltung gab es auf einen entsprechenden Post hin Meldungen von weiteren Sichtungen sowohl im Katinger Watt als auch auf Pellworm.

Der kleine Krabbler ist übrigens keineswegs so harmlos, wie er aussieht: Sein Körpergift wurde nach Informationen des NABU in früheren Zeiten sowohl als Heilmittel oder Liebestrank als auch für Giftmorde verwendet. In der Roten Liste der Käfer Schleswig-Holsteins wird er als in seinem Bestand gefährdet eingestuft und steht unter Naturschutz. Weitere Informationen zum Schwarzblauen Ölkäfer bietet der NABU hier.


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LKN-SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning

Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
Kontakt:

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