MOIN, MOIN,
liebe Freundinnen und Freunde des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und der Nationalpark Nachrichten. Neben aktuellen Ereignissen stehen in dieser Ausgabe Personalien im Mittelpunkt - aus gutem Grund! Aber lesen Sie selbst ...
15.02.2020 |
Nationalpark Nachrichten Februar 2020
© S. Gettner / Schutzstation Wattenmeer
Auch das ist Natur im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: Als Folge der Sturmfluten in der vergangenen Woche sind am Strand von St. Peter-Ording Hunderte, vielleicht Tausende von Meerestieren angespült worden, darunter Exemplare des Gemeinen Seesterns (Asteria rubens). So haben durch ein, wie die Hamburger Morgenpost schrieb, „trauriges Szenario“ Strandspaziergänger Tiere zu Gesicht bekommen, die sie sonst wohl nur in Aquarien wie denen im Multimar Wattforum beobachten können (Foto rechts).
Denn Seesterne (Asteroidea) gehören weltweit zu den Meeresbewohnern des sogenannten marinen Benthals, also des Meeresbodens außerhalb des Gezeitenbereiches. Den Gemeinen Seestern findet man in der Nordsee häufig bis in etwa 200 Metern Tiefe.
Der Name der Seesterne ist ihrem Erscheinungsbild mit den 5 oder mehr Armen geschuldet. „Der Gemeine Sonnenstern zum Beispiel kann bis zu 15 Arme haben“, weiß Ulrike Schückel von der Nationalparkverwaltung. Die Tiere bewegen sich mithilfe von schlauchförmigen Füßchen an der Unterseite ihrer Arme fort.
Die zum Stamm der Stachelhäuter gehörenden Meeresbewohner dienen Fischen, Krebsen und Möwen als Nahrung. Der Gemeine Seestern ist ein Allesfresser, der sich bevorzugt von Miesmuscheln ernährt. Seesterne allgemein fressen auch Aas und alles, was sie sonst bewältigen können. Apropos Muscheln: Lebensraum der Seesterne sind im Nationalpark Wattenmeer vor allem die ständig von Wasser bedeckten Muschelbänke.
Von starken Meeresströmungen fortgerissen
Von dort können sie bei starken Meeresströmungen fortgerissen und von der Brandung an die Strände gespült werden. Im Lebensraum Wattenmeer sind solche Ereignisse nach Einschätzung von Experten allerdings nichts Ungewöhnliches. Die Ursachen können vielschichtig sein, neben Sturmereignissen etwa auch der Abfall von Wassertemperaturen.
Noch eine Anmerkung zum Thema Natur: Den Vögeln bescherte das Wetter einen gedeckten Tisch. Denn einen Tag, nachdem Sabine Gettner von der Schutzstation Wattenmeer am vergangenen Donnerstag obiges Foto nördlich der Strandbrücke aufgenommen hat, waren die angeschwemmten Tiere verschwunden. Ihr Kommentar: „Da haben Möwen und Limikolen, eventuell auch Strandkrabben, wohl ganze Arbeit geleistet.“
Es gibt die Small Five, die Big Five und die Flying Five im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer – und jetzt, im Nationalpark-Themenjahr 2020 Unterwasserwelt, kommen die Wet Five dazu. Neben Seesternen zählen Scholle, Ohrenqualle, Seeanemone und Ruderfußkrebs dazu – Tiere ganz unterschiedlicher Gruppen, die mindestens zwei Dinge gemeinsam haben: Sie alle sind Bewohner der Unterwasserwelt, und über sie alle gibt es interessante Geschichten zu erzählen. Sie dürfen also gespannt sein!
© Wiedemann / LKN.SH
Seevögel sind rund um den Globus stärker gefährdet als andere Vogelgruppen. Über dieses Ergebnis einer internationalen Studie zum Bedrohungsstatus aller Seevogelarten hat der Journalist Thomas Krumenacker kürzlich im Fachmagazin DER FALKE berichtet. Danach haben deren Bestände in den vergangenen Jahrzehnten überproportional stark abgenommen; als die größten Gefahren wurden dabei die Ausbreitung gebietsfremder invasiver Tierarten, die massenhafte Tötung von Vögeln in Netzen der weltweiten Fischereiflotten und der Klimawandel identifiziert. Auch direkte Verfolgung durch Menschen, Störungen in den Brutkolonien und Eiersammler werden als Faktoren genannt.
Als Seevögel werden Arten bezeichnet, die mit ihrer Lebensweise weitgehend an das Meer gebunden sind, also etwa hier ihre Nahrung finden. In der Nordsee bekannte Arten sind unter anderem Trottellummen, Basstölpel (Foto oben), Stern- und Prachttaucher. Zu den für den Nationalpark relevanten Seevögeln zählen unter anderen verschiedene Möwen- und Entenarten.
Die Analyse wurde durch ein Forscherteam im Auftrag der Vogelschutzdachorganisation Birdlife International durchgeführt. Aus ihren Erkenntnissen leiten die Experten einen Prioritätenkatalog für den Erhalt von Seevögeln ab, darunter „einen wirksameren Schutz von Meeresschutzgebieten, weitere Anstrengungen gegen das unbeabsichtigte Töten von Vögeln in der Fischerei und die Beseitigung invasiver Arten insbesondere auf Inseln“.
© Rainer Borcherding / Schutzstation Wattenmeer
Während viele Fischarten schon seit Jahrzehnten durch Überfischung aus Wattenmeer und Nordsee verschwunden waren, bekamen in den 1970er-Jahren plötzlich auch einige Schnecken Probleme. Viele Weibchen der Purpurschnecken etwa bildeten ihre Eierstöcke zurück. Stattdessen bekamen sie einen – allerdings funktionsuntüchtigen – Penis und wurden unfruchtbar.
Als Ursache wurde bald das Gift Tributylzinn (TBT) erkannt, das in großer Menge aus Schutzanstrichen für Schiffe freigesetzt wurde und wie ein Hormon auf viele Arten von Meeresschnecken, wie unter anderem auch die Wellhornschnecke, wirkt. Nach dem schrittweisen Verbot von TBT scheinen sich jetzt die Purpurschnecken langsam zu erholen. Ein Artikel im aktuellen “wattenmeer”-Heft beschreibt die Einzelheiten.
Rainer Borcherding
© Wells / LKN.SH
Die Nationalpark-Partner schätzen das Netzwerken! Das zeige sich beim Jahrestreffen in Breklum mit interessanten Themen, viel Zeit für Austausch und Gespräche – und einer Rekordbeteiligung von mehr als 140 Teilnehmenden. Lesen Sie mehr dazu in dieser Pressemitteilung.
© Wells / LKN.SH
Fortbildung wird großgeschrieben bei den Nationalpark-Partnern: Bereits in diesen Tagen startet die Saison mit einem einwöchigen Seminar für Freiwillige bei den betreuenden Naturschutzverbänden, weitere werden im Jahresverlauf folgen. Zum von Anne Segebade aus der Nationalparkverwaltung verantworteten Qualifizierungsprogramm gehören außerdem Basisangebote für Neulinge, Aufbauseminare, Workshops zum Nationalpark-Themenjahr Unterwasserwelt und mehr.
© Marit Beckmann
Jetzt haben sie die 750.000 „geknackt“. So viele Interessierte nämlich wurden von den Nationalpark-Wattführerinnen und -Wattführern seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999 durch den Nationalpark geleitet, bei genau 29.632 Terminen. Die Statistik der Nationalpark-Gästeführerinnen und –führer beginnt im Jahr 2008 und weist seitdem 2.355 Führungen mit über 100.000 Gästen aus. Besonders gefragt sind begleitete Seetierfangfahrten: Sie machten rund ein Viertel dieser Veranstaltungen aus, teilte Anne Segebade von der Nationalparkverwaltung bei der Jahreshauptversammlung mit. Bei dem Treffen wurden außerdem 38 von aktuell 52 Partnerschaftsverträgen turnusgemäß um drei Jahre verlängert.
© Sötje-Looft / LKN.SH
2019 war ein Spitzenjahr für das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum, unter anderem mit einem Rekordplus bei den Besucherzahlen. Am letzten Tag des Jahres konnte Ausstellungsleiter Claus von Hoerschelmann (Foto oben, links) mit Familie Brandt aus Peine sogar den zweihunderttausendsten Gast begrüßen. Lesen Sie mehr dazu in dieser Pressemitteilung.
© von Meltzer / LKN.SH
Eine Woche lang Filmprofi sein – das können Jugendliche in den Sommerferien im Multimar Wattforum und im Nationalpark Wattenmeer. Das „Jugendnaturfilmcamp Wattenmeer“ geht nach dem Erfolg der vergangenen Jahre in die mittlerweile fünfte Runde. Interessierte Nachwuchsfilmer zwischen 16 und 20 Jahren können sich ab sofort anmelden und einen der begehrten 16 Plätze sichern. Das Filmcamp, das vom 28. Juni bis 4. Juli stattfindet, ist eine Kooperation von Multimar Wattforum, Nationalparkverwaltung und dem internationalen Naturfilmfestival GREEN SCREEN. Weitere Informationen und der Anmeldelink finden sich hier.
© Franke / LKN.SH
Noch bis zum 29. Februar sind Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus der Nationalparkregion zum Erkunden der großen Wattenmeerausstellung nach Tönning eingeladen. Das kostenfreie Schnupperangebot gilt für Mitarbeitende von Kurverwaltungen, Tourismuszentralen, (Jugend-)Gruppenunterkünften und Rehakliniken sowie Vermietende von Ferienunterkünften, Hoteliers, Gastronomen, Watt- und Gästeführer und -führerinnen, Nationalpark-Partner und Lehrkräfte aus Schulen und Kindergärten.
© Ulrich Bolm-Audorff
Der Verein Jordsand hat die Flussseeschwalbe zum „Seevogel des Jahres 2020“ gekürt. Die Art gelte mit einem Bestand von 9.000 bis 10.500 Paaren in Deutschland als stark in ihrem Bestand gefährdet. Sie stehe „hierzulande exemplarisch für die beiden globalen Umweltkatastrophen unserer Zeit: den Klimawandel und den dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt“, so der auch im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer tätige Verein. Mehr dazu in dieser Pressemitteilung.
In den vergangenen 14 Jahren ist nahezu ein Viertel der Tier- und Pflanzenarten aus dem Land zwischen Nord- und Ostsee verschwunden. Das erklärte der schleswig-holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht bei der Vorstellung des Jahresberichts 2019 „Zur biologischen Vielfalt – Jagd und Artenschutz”. Neben Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität, Jagdstrecken und Neobiota (eingewanderte Tiere und Pflanzen) beleuchtet dieser auch die Bestandsentwicklung ausgewählter Arten. Dabei gibt es nicht nur schlechte, sondern auch gute Nachrichten, etwa vom Seeadler unter anderem mit sechs Neuansiedlungen in Revieren (siehe auch Nationalpark Nachrichten November 2019). DerArtenschutzbericht steht im Download auf der Website des Ministeriums hier zur Verfügung.
© Kundy / LKN.SH
In und an der Seehundstation in Friedrichskoog laufen derzeit umfangreiche Arbeiten zur Sanierung, Modernisierung und Erweiterung. Erstellt werden dabei unter anderem ein neues Eingangsgebäude und eine neue Ausstellungshalle. Details dazu sind dieser Pressemitteilung des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums zu entnehmen.
Die Einrichtung ist wegen der Umbaumaßnahmen seit Anfang Januar für mehrere Monate für Besucher geschlossen. Unterdessen wurden bereits die ersten Kegelrobbenheuler namens „Ole“ und „Stephan“ nach erfolgreicher Aufzucht in der Seehundsstation wieder in ihren ursprünglichen Lebensraum entlassen.
© ITB
In der Nationalparkverwaltung laufen die Vorbereitungen für die ITB, die Internationale Tourismus-Börse in Berlin, auf Hochtouren. Denn das Weltnaturerbe Wattenmeer und damit auch der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer werden vom 4. bis 8. März mit einem Gemeinschaftsstand auf der weltgrößten Tourismusmesse vertreten sein.
„Der Stand 227 in Halle 4.1 wird im Rahmen des Interreg-Projekts PROWAD LINK mit Mitausstellerinnen und –ausstellern aus den niederländischen, dänischen und deutschen Teilen des Wattenmeeres sowie von der britischen Wash & North Norfolk Küste organisiert“, kündigte das Internationale Wattenmeersekretariat (CWSS) an. Der Stand zeige Beispiele für nachhaltigen Tourismus und grenzüberschreitende Zusammenarbeit und lade dazu ein, auf dem Berliner Messegelände „etwas Naturweite zu genießen“.
Anstrengende Tage in den Messehallen
In der Nationalparkverwaltung wappnet sich unter anderem die für PROWAD LINK zuständige Catharina Greve für ein paar anstrengende Tage in den Berliner Messehallen. „An unserem Stand werden auf halbrunden Wänden Bilder und Informationen zum Weltnaturerbe Wattenmeer gezeigt“, schildert sie den Stand der Planungen, und: „QR-Codes bieten dem Besucher die Möglichkeit, sich mit dem Smartphone Videos zu den Themen ‚Nature. People. Care.‘ anzuschauen.“ Greve selbst wird an den Fachbesuchertagen von Mittwoch bis Freitag den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer am Weltnaturerbestand vertreten und einen Vortrag zum Nationalpark-Themenjahr Unterwasserwelt halten.
An den Publikumstagen Sonnabend und Sonntag übernimmt dann Alina Claußen. Sie ist für NAKUWA, auch ein Interreg-Projekt, verantwortlich, das ebenfalls bei der ITB präsent sein wird. „Zwei der im Rahmen dieses deutsch-dänischen Programms ausgebildeten Birdwatching-Guides werden von Freitag bis Sonntag vogelkundliche Einführungen geben und ‚Indoor Birdwatching‘ anbieten“, so Claußen. Weitere Angebote an Stand 227 sind eine Strandfundebox, das Wattenmeer-Glücksrad, ein Seehundpräparat und Virtual Reality (VR)-Brillen.
Übrigens präsentieren sich auch bundesdeutsche Weltnatur- und Weltkulturerbestätten (insgesamt sind es 46) in Berlin. Vertreten werden sie durch den Verein der UNESCO Welterbestätten Deutschlands, und zwar in der CultureLounge der ITB in Halle 6.2B.
© Claußen / LKN.SH
Der neue Leiter des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats (CWSS) in Wilhelmshaven Bernard Baerends (Foto oben, Mitte) hat kürzlich seinen Antrittsbesuch in der Nationalparkverwaltung absolviert. Auf der Tagesordnung stand dabei unter anderem das Kennenlernen der in der Tönninger Behörde für die trilateriale Zusammenarbeit zuständigen Personen, der Aufgaben der einzelnen Fachbereiche – und ein abschließender Rundgang durch das Multimar Wattforum. Nach diesem Tag an der Westküste reiste der Niederländer weiter nach Kiel, wo er Gespräche mit dem schleswig-holsteinischen Umweltminister Jan Philipp Albrecht führte. Baerends hatte die Leitung des CWSS am 15. September vergangenen Jahres übernommen (siehe Nationalpark Nachrichten Ausgabe Oktober 2019).
© Wells/LKN.SH
Mindestens einmal im Jahr in großer Runde zusammenkommen – das ist das Motto der Treffen von Nationalpark-Rangerinnen und -Rangern sowie den ehrenamtlichen Nationalparkwarten in der Nationalparkverwaltung. Die können dabei loswerden, was ihnen auf den Nägeln brennt, sich mit den Innendienstkolleginnen und -kollegen austauschen und zugleich aus erster Hand hören, welche Themen die Tönninger Behörde gerade beschäftigen.
© Henrichs / LKN.SH
Ende dieses Monats ist es amtlich: Detlef Hansen geht in den Ruhestand. Der heute 65-Jährige arbeitete bereits für die Nationalparkverwaltung, als es diese (in den ersten Jahren Nationalparkamt), noch gar nicht gab. Denn an der Seite des ersten Amtsleiters Friedrich Heddies Andresen baute Hansen die Behörde nach der Gründung des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer mit auf, gehörte zu deren ersten Beschäftigten, wurde später Dezernatsleiter und 2006 selbst Chef.
Als „Mann vom Deich“ porträtierte ihn der Journalist Kay Müller in den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, und diese Charakterisierung trifft es: Der Landwirtssohn und studierte Agraringenieur ist Nordfriese mit Leib und Seele; sein Herz schlägt für die Küstenregion, für deren Menschen, für sein geliebtes Wattenmeer und für dessen Schutz. „Diese Landschaft macht was mit einem“, formulierte er bei der Abschiedsfeier im Multimar Wattforum mit einer Vielzahl von Gästen, darunter auch der schleswig-holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Foto rechts), der Detlef Hansen „einen herausragenden Anteil an der Erfolgsgeschichte des Nationalparks“ bescheinigt. Lesen Sie dazu auch diese Pressemitteilung des Ministeriums, die Hansens berufliche Stationen und Verdienste beleuchtet.
„Ich hatte das Glück, mit der richtigen Ausbildung zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein“, bilanziert der scheidende Behördenleiter selbst seine außergewöhnliche Laufbahn. Die Feier im Multimar setzte einen gebührenden, zugleich fröhlichen Abschluss unter diesen besonderen Berufsweg. Denn nach dem offiziellen Teil hatte Detlef Hansen zu einer großen Sause eingeladen, mit lecker Grünkohl, schwungvoller Livemusik, dann Tanz und Schwoof bis in die Nacht. Seine Einladung an die Gäste, darunter auch das gesamte Nationalparkverwaltungs-Team: „Jetzt wollen wir es richtig krachen lassen!“ Auch das hat geklappt (siehe Beitrag „Der Chef lässt es krachen“)
Gemeinsam haben sich Elisabeth (genannt Lia) und Hans-Heinrich (Heiner) Koop Ende Januar in den Ruhestand verabschiedet. Beide arbeiteten viele Jahre, ja Jahrzehnte in der Nationalparkverwaltung – die damalige Junglehrerin Lia als eine der ersten Angestellten. „Damals, am 1. Februar 1986, war der Nationalpark gerade mal vier Monate alt, du gehörtest also quasi zum Team der ersten Stunde“, so der Leiter des Fachbereichs Kommunikation und Nationalpark-Partner Matthias Kundy bei der „Doppelverabschiedung“.
Ursprünglich habe sie vorgehabt, in den Schuldienst zurückzukehren, berichtete Elisabeth Koop selbst. Aber daraus wurde nichts: Im Nationalparkamt, später Nationalparkverwaltung, entwickelte sie sich zu einer tragenden Säule der Arbeit im Fachbereich, mit einer Vielzahl von Aufgaben von der Verantwortung für den Fachbereichshaushalt über grafische Arbeiten bis hin zu ihrer Rolle als sachkundige Hüterin der Rechtschreibung.
Und sie war, noch vor Einführung des landesweiten Gleichstellungsgesetzes im Jahr 1994, die erste Gleichstellungsbeauftragte der Behörde und übte dieses Amt bis zu ihrer Verabschiedung aus. „Damit war Lia die dienstälteste Gleichstellungsbeauftragte im Zuständigkeitsbereich des heutigen Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung“, so die Gleichstellungsbeauftragte des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) Doris Stange.
Heiner Koop kam 1991 ins Team, als ein Betreuer für das damalige Nationalpark-Infozentrum auf Nordstrand gesucht wurde. Die Verbundenheit zu den Junior Rangern auf Nordstrand ist bis zum Schluss geblieben. Von „seinem“ Ranger-Nachwuchs wurde er denn auch, wenige Tage vor der offiziellen Feier mit den Kolleginnen und Kollegen der Nationalparkverwaltung, liebevoll verabschiedet.
In den vergangenen Jahren war Heiner Koop im Fachbereich „Schutz und Entwicklungsplanung“ für die Koordination der Nationalpark-Rangerinnen und -Ranger zuständig. „Er organisiert um, nimmt Meldungen an, beruhigt, gibt Anweisungen, freut sich mit über Erfolge … Für mich der Knotenpunkt im Netzwerk des Nationalpark-Außendienstes!“, so die Leiterin des Fachbereiches Kirsten Boley-Fleet.
Die Stelle von Elisabeth Koop ist bereits neu besetzt (siehe Beitrag „Und ein Neuzugang“ unten), die von Heiner Koop ausgeschrieben. Weitere Informationen dazu sind hier zu finden.
Noch ein Abschied: Nachdem genau ein Jahr zuvor Ecki Bockwoldt in die Rente entlassen wurde, musste das Team des Multimar Wattforums bereits im Dezember vergangenen Jahres sein nächstes „Urgestein“ gen Ruhestand ziehen lassen: Margarethe Wegener. Die Nordfriesin hat den Shop im Multimar aus dem Nichts aufgebaut und zu dem erfolgreichen Geschäftsbereich gemacht, der er heute ist.
Mit ihrer sympathischen „Macher-Art“ hat sie das vielfältige Shop-Sortiment samt Kassen- und Servicebereich souverän gemanagt. Dass das Kollegium Margarethe Wegener bei ihrer Verabschiedung mit „You are our Shopping-Queen“ (frei nach ABBA´s „Dancing Queen“ umgedichtet) besang, kam also nicht von ungefähr. Wir danken dir für die schöne Zeit und wünschen dir von Herzen alles Gute, Margarethe!
Alina Claußen
Und ein Neuzugang: Katharine Schwarzer hat in der Nationalparkverwaltung Aufgabe und Schreibtisch von Elisabeth Koop (siehe Text oben) übernommen. Hier stellt sie sich selbst vor:
Hallo, ich bin Katharine Schwarzer, 1986 in Saalfeld (Saale) in Thüringen geboren und 2005 für meine Ausbildung als Grafikerin (der Ausbildungsberuf heißt „Mediengestalterin“, aber ich finde Grafikerin besser und treffender) nach Dresden gezogen. Dort habe ich Medienforschung und Soziologie studiert. Fünf Jahre lang habe ich in der Öffentlichkeitsarbeit für die Palucca Hochschule für Tanz Dresden gearbeitet, parallel habe ich mich als Grafikerin und Illustratorin selbstständig gemacht und sowohl künstlerische als auch Projekte im Naturschutz (unter anderem „Wilderness International“) unterstützt.
Privat habe ich mit Freunden von 2012 bis 2015 ein Musikfestival in der Oberlausitz organisiert und regelmäßig Konzerte in der Dresdner Neustadt veranstaltet. 2018 sind mein Mann und ich Eltern einer kleinen Tochter geworden und im Rahmen unserer Elternzeit mehrere Monate mit unserem Campingbus nach Frankreich, Spanien und Portugal gereist.
Der Wunsch nach einem beruflichen Engagement im Naturschutz wurde dann immer stärker, und bei der Anzeige des LKN.SH für die Stelle in der Nationalparkverwaltung habe ich sofort gedacht: „Das schauen wir uns mal an.“ Die Nähe zum Meer und die attraktive berufliche Perspektive – nicht zuletzt wegen der sympathischen Kollegen – haben uns also an die Nationalparkküste gebracht. Wir sind absolute Neu-Nordfriesen und nun jeden Tag auf Entdeckungstour!
© Claußen / LKN.SH
Feuer und Grünkohl ist das Motto übermorgen (Freitag, 21.) in Tönning: Das Multimar Wattforum lädt dazu ein, einen der schönsten nordfriesischen Bräuche zu feiern – das Biikebrennen. Die „Lange Nacht der Biike“ bietet ein feuriges und köstliches Programm für die ganze Familie, mit Stockbrot backen, einem Fackelzug zur Hafenspitze und Grünkohlessen (Achtung, Anmeldung erforderlich). Was genau geplant ist, darüber informiert diese Pressemitteilung.
Weil eine Anmeldung erforderlich ist und der Termin dafür vor dem Erscheinen der nächsten Nationalpark Nachrichten liegt, die Ankündigung für diese Veranstaltung schon an dieser Stelle: Das schleswig-holsteinische Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (bnur) veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) am Sonnabend, 21. März, ein Seminar unter dem Titel „Vogelzug und Vogelwelt am Wattenmeer“. Geplant ist, nach einführenden Vorträgen im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum, auch eine Exkursion zu den Salzwiesen um das Katinger Watt. Die Frist für die (Achtung, schriftliche!) Anmeldung läuft am 12. März aus. Das genaue Programm, weitere Informationen etwa zu den Kosten sowie das Anmeldeformular sind hier zum Download verfügbar.
Der Nationalpark-Partner Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt (FKE) startet in die Ausstellungssaison 2020 im Alten Rathaus Garding. Auftakt ist am 29. März mit Werken des Grafikdesigners Kurt Riggert – Titel: „Grafikdesign – den Dingen ein Gesicht geben“, Eröffnung um 15.00 Uhr. Informationen zu den weiteren geplanten Ausstellungen gibt es hier.
Traditionell sind dem Beginn der Reihe drei Sonntagsmatineen unter dem Motto „Kunst und …“ vorgeschaltet. Bei der letzten am Weltfrauentag heißt das Thema „Frauen in der Kunst – Muse, Modell oder Künstlerin“, als Referentin ist die Fotografin und Malerin Inka Langer (Foto) zu Gast. Termin ist Sonntag, der 8. März, um 11.00 Uhr im Gardinger Alten Rathaus; der Eintritt ist frei.
© Henrichs / LKN.SH
„… und nun zum privaten Teil“: Ein Beileger mit diesem Titel war Bestandteil der Einladung von Detlef Hansen zu seiner Verabschiedung. „Im Anschluss an den offiziellen Teil möchte ich mich von Kolleginnen und Kollegen, Ehemaligen, Wegbegleitern, Freundinnen und Freunden in fröhlicher Runde verabschieden“, hieß es da. Hansen lädt ein – das wollte ein Großteil der Geladenen sich nicht entgehen lassen. Und auch die Ansage des scheidenden Chefs „Jetzt wollen wir es richtig krachen lassen!“ stieß auf offene Ohren – zumal er selbst mit gutem Beispiel voranging.
Herausgeber
LKN-SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning
Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
Kontakt:
www.nationalpark-wattenmeer.de
www.weltnaturerbe-wattenmeer.de