Schleswig-Holstein

15.10.2020 |

Nationalpark Nachrichten Oktober 2020

MOIN, MOIN,
liebe Freundinnen und Freunde des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer! Die Nächte sind schon ganz schön kalt, die Tage immer kürzer ... jetzt ist der Herbst richtig zu spüren, auch im Wattenmeer. Aber als Fans wissen wir alle: Die weite Landschaft vor den Deichen ist zu jeder Jahreszeit schön! Und zu berichten gibt es aus dem Nationalpark ebenfalls immer etwas. Aber lesen Sie selbst!


Rubrik Aktuelles neu


fuss

© Stock /LKN.SH

Nicht umsonst wurde 2020 zum Nationalpark-Themenjahr Unterwasserwelt erkoren – ist doch in diesem Nationalpark mehr Meer, als viele denken. Und zwar nicht nur dann, wenn die Nordsee bei Hochwasser die Wattflächen überflutet: Der Anteil, der dauerhaft von Wasser bedeckt ist, liegt seit der Erweiterung des Nationalparks vor nunmehr 20 Jahren bei 68 Prozent. Diese nassen Tiefen kann man tauchend erkunden – oder trockenen Fußes, mit einem Besuch im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum!

Herzstück der Ausstellung sind die Aquarien: „In insgesamt 37 großen und kleinen Becken zeigen wir die große Vielfalt der unter Wasser lebenden Tiere von vielen Fischarten bis zum Hummer“, erläutert Ausstellungsleiter Claus von Hoerschelmann. Dabei beginnt die Reise in die Unterwasserwelt in der flachen Gezeitenzone, am Brandungsbecken zum Beispiel.

Hier kann man unter anderem beobachten, wie Wattwürmer den Wattboden umschichten und wie Flundern sich im sandigen Boden verstecken. Im Prielbecken gibt es junge Fische zu sehen, in der Miesmuschelbank Seesterne und Krebse bei der Nahrungssuche. Auch Seegraswiesen gehören zu den Lebensräumen unter Wasser. Sie sind Brutplatz und gut geschützter Ort für kleine Fische wie zum Beispiel Seestichlinge.

Schlangensterne, Kraken und Rochen, Katzenhaie und Pilgermuscheln, Quallen, Weichkorallen, Blumentiere wie zum Beispiel Seenelken und die heimlichen Stars des Multimar Wattforums, die Seepferdchen – sie alle und unzählige andere Tierarten bevölkern die weiteren Becken. Alle sind den jeweiligen natürlichen Lebensräumen angepasst.

Schließlich heißt es tief abtauchen, in die Lebensräume der Nordsee. Hier ist es dunkel und kalt, hier leben in Wassertiefen von bis zu 100 Metern und mehr andere Tiere als im flachen Wattenmeer. Seewölfe zum Beispiel, gefleckte Gesellen, die gern in Höhlen und unter Steinen Schutz suchen; oder Doggerscharben, eine Plattfischart, die im ganzen Nordatlantik vorkommt; oder das Neptunshorn, die größte im Nationalpark lebende Schnecke, oder, oder, oder … „Die Tiere in den unterschiedlichen Becken sind Botschafter für den Nationalpark und den Erhalt unserer Meere“, bringt der Ausstellungsleiter es auf den Punkt.

Der Lebensraum Wattenmeer, Nationalpark und Weltnaturerbe, Watt und Mensch sowie, in einem entsprechenden eigenen Ausstellungsbereich, Wale sind weitere Themen in diesem größten der Nationalpark-Zentren hierzulande. „Die gesamte Ausstellung lädt zum Mitmachen und Selbst-Erkunden ein“, resümiert Claus von Hoerschelmann. Und sie bietet Gelegenheit zum Lernen, mit Bildungsangeboten für Schulen, Kindertagesstätten und andere Gruppen: Das Multimar Wattforum ist als Bildungszentrum für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.

Das Multimar Wattforum in Stichworten:

  • Eröffnung: 9. Juni 1999
  • Ausstellungsfläche: 3.125 Quadratmeter
  • Außenfläche: 10.000 Quadratmeter, davon 1.500 Quadratmeter Spielareal mit begehbarem Wal und Wasserspielplatz
  • In Planung: eine 6.000 Quadratmeter große Otteranlage mit Innen- und Außenbereich, voraussichtliche Eröffnung 2022.


fragen

© Privat

Leyrer ist Biologin und zurzeit kommissarische Leiterin des Michael-Otto-Institut im NABU (Bergenhusen)

Jutta, du hast gemeinsam mit Kollegen im Frühjahr im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Knutts gefangen und besendert. Um was für ein Projekt geht es dabei?

Gemeinsam mit Kollegen aus dem Niederländischen Meeresforschungsinstitut NIOZ, Texel, und Klaus Günther von der Schutzstation Wattenmeer haben wir im Mai 13 afro-sibirische Knutts mit kleinen GPS-Satellitensender ausgestattet. Wir wollten herausfinden, wo sich die Knutts zur Frühjahrsrast aufhalten, wo sie auf Nahrungssuche gehen und wo sie über Hochwasser rasten. Außerdem hat uns interessiert, wann sie sich auf den Weiterzug in die sibirischen Brutgebiete aufmachen und ob und welche Zwischenstopps sie auf diesem 4.000 Kilometer langen Flug machen.

Ursprünglich war geplant, die Knutts in ihren westafrikanischen Überwinterungsgebieten, der Banc d’Arguin, Mauretanien, zu besendern, aber wegen der Reisebeschränkungen durch die Covid-19-Pandemie mussten wir kurzfristig umdisponieren, was mit der tollen Unterstützung aus der Nationalparkverwaltung in Tönning dann sehr gut geklappt hat.

Gibt es schon erste Ergebnisse eurer Arbeit?

Ja, und die sind spektakulär. Die Knutts nutzten vor allem Nahrungsgebiete im Bereich des Elbästuars, in den Watten vor dem Dieksander- und Kaiser-Wilhelm-Koog. Ende Mai zogen sie dann nach Taimyr/Sibirien in ihre Brutgebiete. Die schnellsten Vögel brauchten lediglich vier Tage, größere Rastgebiete konnten wir auf ihren Tracks nicht erkennen. Das Wattenmeer ist in der Tat das letzte Rastgebiet zwischen hier und Taimyr und daher besonders wichtig für die Knutts.

Die Genauigkeit der GPS-Sensoren ist teilweise so groß, dass wir von sechs Tieren sogar die Neststandorte lokalisieren konnten. In den kommenden Jahren würden wir diese Studie gerne ausweiten und uns dann auch intensiver mit dem Nahrungsangebot für Knutts im schleswig-holsteinischen Wattenmeer beschäftigen.

Und wo sind die besenderten Knutts jetzt, Mitte Oktober?

Da die Sender sehr klein sein müssen, haben sie auch nur kleine Batterien, die ab August/September aufgebraucht waren. Zudem waren sie nur aufgeklebt, das heißt, sie werden mit der folgenden Mauser wieder abgestoßen. Zwei der Sender haben uns jedoch noch Tracks bis in die mauretanischen Wintergebiete an der Banc d’Arguin aufgezeigt. Dort bleiben die Tiere nun bis Anfang Mai, wenn sie sich wieder auf den Weg zu uns machen.


Rubrik Faszinierende Biologie neu


kamera

© Dietmar Will

Sichelstrandläufer gehörten zu den Vogelarten, die die Teilnehmenden der Führung „Faszination Vogelzug“ vors Fernglas und vor die Kamera bekamen. Nationalpark-Ranger Martin Kühn und Anna Miesner – eine der frisch gebackenen Birdwatching-Guides – begleiteten eine interessierte Gruppe von Vogelfans in den Fahretofter Westerkoog.

Kühn war von der Sichtung des Vogels besonders angetan, da diese, wie er vermutet, wohl eine der letzten dieses Jahres sein werde: „Sichelstrandläufer haben im Gegensatz zu Knutts und Alpenstrandläufenr ihren ‚Peak‘ im herbstlichen Auftreten deutlich früher im August“, weiß er.

Denn wie viele Watvögel, die im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Station machen, sind Sichelstrandläufer Langstreckenzieher; zwischen ihren Brutgebieten in Nordsibirien (Yamal- bis Tschuktschen-Halbinsel) und den Winterquartieren in Westafrika legen sie zweimal jährlich 10.000 bis 15.000 Kilometer zurück. „Langer leicht abwärts gebogener Schnabel, ausgeprägter heller Überaugenstreif, ein hübsches Zeichnungsmuster oberseits und vor allem ein apricotfarbener Anflug auf der Brust – all das macht den jungen Sichelstrandläufer unverwechselbar“, erläutert Kühn.

Die Exkursion war eine der wenigen des im Rahmen des coronabedingt auf insgesamt fünf Veranstaltungen reduzierten Westküsten-Vogelkieks. Das Foto hat übrigens Teilnehmer Dietmar Will zur Verfügung gestellt – als kleine Aufmerksamkeit und Dank an Martin Kühn für die „sehr eindrucksvolle Führung“.



feder

© Martin Kühn / LKN.SH

Eine Sonderausstellung mit dem Titel „Nicht nur zum Fliegen – Vögel und ihre Federn“ wird noch bis zum 31. Oktober im Naturkundemuseum Niebüll gezeigt. Die von der Nationalparkverwaltung in Zusammenarbeit mit der Federspezialistin Susanne Kühn (übrigens Ehefrau von Nationalpark-Ranger Martin Kühn) aus Husum erstellte Präsentation bietet auf 20 großen Plakaten Einblicke in die Federkunde. Wie ist eine Feder aufgebaut? Welche umfangreichen Funktionen haben Federn und wie erhält der Vogel sein Gefieder? sind einige der Fragen, auf die es in den Räumen des Niebüller Nationalpark-Partners eine Antwort gibt. Weitere Informationen gibt es hier.


Rubrik Aus dem Multimar Wattforum


nacht

© Werner Siems

Wenn das Licht erlischt im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum … präsentiert sich die Ausstellung in ungewohnter Weise. Denn bei nächtlichen Führungen im Schein der Taschenlampe können in den Aquarien Nordseebewohner beobachtet werden, die tagsüber im Verborgenen bleiben und erst nachts aktiv werden. Wegen der großen Nachfrage bietet das Multimar zu den regulären monatlichen jetzt im Oktober weitere solcher Nachtführungen an, die nächsten am 22. und 29 des Monats. Weitere Informationen dazu gibt es hier.


10 Rubrik Neues aus den NNL


wattrolli

© Archiv Seniorenwohnanlage Bredstedt

Um barrierefreies Reisen geht es in einem Projekt des Dachverbandes der Nationalen Naturlandschaften (NNL) unter dem Motto „Reisen für alle – Natur für alle“. Entwickelt wurde ein Video mit Informationen dazu, worauf es bei der barrierefreien Gestaltung von Naturerlebnissen ankommt.

„Natur lässt sich in den Nationalen Naturlandschaften auf vielfältige Weise erleben“, heißt es dazu. Mit dem gemeinsamen Ziel, Natur für alle zu gestalten, haben der Verband und das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) in Berlin unter dem Titel „Barrierefreie Naturerlebnisangebote als Impulsgeber für den ländlichen Raum“ verschiedene Vorhaben umgesetzt. So seien in vier Modellregionen erste Angebote nach dem bundesweiten Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ zertifiziert werden.

Barrierefreie Naturerlebnisangebote gibt es übrigens auch im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, von verschiedenen Anbietern. So stehen an mehreren Küstenstandorten Wattrollis (siehe Foto) bereit, um auch Menschen einen Ausflug ins Watt zu ermöglichen, die dafür nicht gut genug zu Fuß sind.

bereit

© Screenshot

Der Verband der Nationalen Naturlandschaft in Deutschland (NNL) unterstützt den Aufruf „Bereit zum Wandel“, der von Prof. Dr. Stefan Heiland von der TU Berlin mit initiiert ist. Heiland begleitet seit vielen Jahren den Prozess der Evaluierung der deutschen Nationalparks. Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs gehört der NNL-Vorstandsvorsitzende und Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer Peter Südbeck.

Zentrale These ist, dass technischer Fortschritt und Effizienz allein nicht ausreichen, um den übermäßigen Energie- und Ressourcenverbrauch signifikant zu verringern. Gefragt seien unter anderem Rahmenbedingungen für eine klima- und naturverträgliche sowie sozial gerechte Lebens- und Wirtschaftsweise – aber ebenso die Änderung des eigenen Verhaltens.

Die Initiative ist in den Reihen verschiedener gesellschaftlicher Institutionen entstanden, die in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen eines vom Bundesamtes für Naturschutz (BfN) geförderten Projekts Möglichkeiten zur Reduzierung des Energie- und Ressourcenbedarfs diskutiert haben. Hier gibt es weitere Informationen zu dem Aufruf.



gefaehrdet

© Frank Hecker

Igel und Nagetiere, Fledermäuse, Meeressäuger und viele andere Tiere sind auf der aktuellen Roten Liste verzeichnet, die vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) sind bundesweit derzeit 30 Arten und Unterarten in ihrem Bestand gefährdet, als stark gefährdet wird der auch im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer heimische Schweinswal (Foto oben) ausgewiesen.

„Rote Listen sind Verzeichnisse ausgestorbener, verschollener und gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, Pflanzengesellschaften sowie Biotoptypen und Biotopkomplexe“, so die Erläuterung des BfN. Es handele sich um Fachgutachten, die die Gefährdung anhand der Bestandsgröße und der Bestandsentwicklung bewerten.

Die Roten Listen 2020 für Deutschland erscheinen sukzessive und werden als Einzelbände vom BfN in der Schriftenreihe „Naturschutz und Biologische Vielfalt“ herausgegeben. Seit Dezember 2018 werde deren Erstellung im Auftrag des Bundesamtes durch das Rote-Liste-Zentrum koordiniert. Mit dem Band über Säugetiere liegt nun erste Liste im neuen Zyklus vor. Dieser kann hier online eingesehen, als pdf heruntergeladen oder bestellt werden.

kampagne

© Stock /LKN.SH

Eine Informationskampagne zum Küstenschutz in Schleswig-Holstein hat der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH), zu dem rein organisatorisch auch die Nationalparkverwaltung gehört, kürzlich gestartet. Bestandteile sind 22 neu gestaltete Infopavillons an der Nord- und Ostseeküste und der Elbe, eine umfangreiche Broschüre sowie, als Ergänzung, eine Küstenschutzroute in Husum mit zwölf Stationen.

Ein pdf dazu ist hier zu finden, ebenso die Broschüre „Küstenschutz in Schleswig-Holstein“. Diese ist außerdem beim LKN kostenlos erhältlich (Telefon 04841 667-0, E-Mail poststelle.husum(@)lkn.landsh.de). Jede Menge Informationen zum Küstenschutz zwischen Nord- und Ostsee gibt es auf der Website der Landesregierung.


Rubrik Wussten Sie schon, dass neu


krebs

© Mike Schröder / LKN.SH

Denn diese Wattenmeerbewohner sind nicht etwa Einsiedler im klassischen Sinn, also Wesen, die die selbst gewählte Einsamkeit der Gemeinschaft vorziehen. Vielmehr suchen die Tiere eben diese Gemeinschaft, denn sie „siedeln ein“, und zwar bevorzugt in Schneckenhäusern. Aus gutem Grund, schützen sie auf diese Weise doch ihren weichen, ungepanzerten Hinterleib vor Fressfeinden.

Als „Mieter mit Untermietern“ bezeichnet die Schutzstation Wattenmeer zudem den Einsiedlerkrebs. Denn häufig seien die von ihm bewohnten Gehäuse mit einer stacheligen braunrosa Kruste überzogen. „Dies sind Kolonien des Stachelpolyps, eines Nesseltieres“, so die Naturschutzgesellschaft, und: „Der Polyp vergrößert das Gehäuse mit Kalk passgenau für den Krebs. Im Gegenzug wird der Polyp herumgetragen, was ihn vor Übersandung schützt.“


Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung


erledigt

© Wells / LKN.SH

Für dieses Jahr ist die Arbeit erledigt, im Frühjahr geht es wieder auf Tour: Thorsten Martin ist in der Nationalparkverwaltung zuständig für die Verteilung von Flyern, schwerpunktmäßig die zum Multimar Wattforum. Dabei hat er eine lange Adressatenliste abzuarbeiten. Die Nationalpark-Partner stehen darauf und Touristinformationen, aber auch Freizeit- und Erlebniseinrichtungen, Geschäfte, Kurkliniken, gastronomische Betriebe, Museen und, und und … „Ich verteile überall dort, wo das Material erwünscht ist und wir damit viele Menschen erreichen“, so Martin.

Dreimal im Jahr ist er dazu mit dem Multimarbus unterwegs: bei der „großen Kampagne“ im Februar mit 1.300 Anlaufstellen bis heran an die dänische Grenze und die Elbe, dann noch einmal im Juni, um bedarfsgerecht nachzuliefern, sowie im September/Oktober. Geschätzte rund 200.000 Drucksachen werden so „unter die Leute“ gebracht.

Und was macht Thorsten Martin das restliche Jahr über? Dann ist er im Einsatz in anderen Arbeitsbereichen, unter anderem am Infotelefon oder an der Multimarkasse. „Es ist eine vielfältige Tätigkeit, wird nie langweilig und macht richtig Spaß.“

nfi

© Nordfriisk Instituut

„Der Gedankenaustausch mit der Geschäftsführerin Marlene Kunz und dem Direktor Dr. Christoph G. Schmidt war geprägt von dem Eindruck, dass Sprache, Natur und Menschen die charakteristische Prägung Nordfrieslands ausmachen.“ Dieses Fazit zieht der Leiter der Nationalparkverwaltung Michael Kruse aus seinem Antrittsbesuch im Nordfriisk Instituut in Bredstedt. Ein anregendes Gespräch, das sicher seine Fortsetzung finden wird, denn weitere Schritte der Zusammenarbeit sind bereits vereinbart.

strandkorb

© Briesemeister / LKN.SH

Als erste Bildungseinrichtung hat die Nationalpark-Schule Herrendeichschule auf Nordstrand ein besonderes Möbelstück erhalten – einen Strandkorb, der sprechen kann. Denn er ist mit einer akustischen Einheit ausgestattet, mit der die Schülerinnen und Schüler sich Geschichten und Geräusche aus dem Nationalpark Wattenmeer anhören können. Lesen Sie mehr dazu in dieser Pressemitteilung. Und Nordstrand war erst der Anfang: Zwischenzeitlich sind sieben zusätzliche Strandkörbe an verschiedene Nationalparkschulen ausgeliefert worden, weitere werden folgen.

praktikum

© LKN.SH

Im Rahmen eines von der Commerzbank geförderten Umweltpraktikums unterstützen seit nunmehr 30 Jahren Studierende die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Einer der „Open-Air“-Praktikumsplätze ist die Wattwerkstatt auf der Hamburger Hallig, und der wurde kürzlich im Rahmen eines „Werkstattgespräches“ vorgestellt. Informationen dazu bietet diese Pressemitteilung.

Bei den Praktika für die Umwelt geht es nicht nur um das Vermitteln von Wissen an Gäste, sondern auch darum, selbst zu lernen. Diese Gelegenheit hatte Praktikantin Theresa Loch bei einem vogelkundlichen Ausflug in die Halligwelt mit Nationalpark-Ranger Martin Kühn (Foto oben). „Theresa wurde dabei mit vielen Vögeln erstmals bekannt gemacht und notierte eifrig die gesehenen Arten im Vogeltagebuch für die Küste“, berichtet Kühn. 170 Löffler vor dem Hafen Schlüttsiel, Schwärme von Pfeifenten, ein Bergfink und ein azurblau schillernder Eisvogel am Fething vor den Ausstellungsräumen der Schutzstation Wattenmeer auf Hooge – zu sehen gab es für beide viel.


brik-me


praktis

© Baller / LKN.SH

Eine arbeitet sich gerade ein, die andere ist bereits wieder weg: Zwei Praktikantinnen sind beziehungsweise waren im Multimar Wattforum aktiv. Es sind Jessica Pocock (auf dem Foto rechts) und Lea Herschbach. Das sagen sie selbst über sich:

Moin, ich bin Jessi und arbeite jetzt für ein Jahr als Bundesfreiwilligendienstlerin im Multimar Wattforum. Meine Eltern haben mich schon im Kinderwagen durch das Multimar geschoben; diese vielen schönen Erinnerungen brachten mich dazu, mich hier zu bewerben. Ich freue mich darauf, die vielen Nordseetiere, die ich früher selbst als Besucherin bestaunt habe, anderen nun näher zu bringen, ob das in unserer Ausstellung ist oder während der Bildungsangebote.

Aufgewachsen bin ich in Jena, jedoch bin ich sehr froh, nun meinen nordfriesischen Wurzeln zu folgen und zum Schutz der Nordsee und des Wattenmeeres beitragen zu können. Dabei kommen mir meine kreativen Fähigkeiten zu Hilfe. Vielleicht entdecken Sie ja die ein oder andere Zeichnung von mir im Multimar!

Moin, ich bin Lea und habe mein Commerzbank-Praktikum für die Umwelt bereits abgeschlossen. Geboren bin ich in Duisburg. Nach meinem Abitur hat es mich in die Pfalz verschlagen, wo ich an einer kleinen Universität in Landau Naturschutzbiologie und Geografie studiere. Allerdings hatte ich das Privileg, teilweise in einem kleinen Dorf zwischen St. Peter Ording und Husum aufzuwachsen, weshalb mir der Schutz des Wattenmeeres besonders am Herzen liegt. So war die Idee, für zwei Monate in der Ausstellung im Multimar mitzuarbeiten oder gar selbst Führungen zu geben, eine Herzensangelegenheit.

„Das ging viral“ – dieser Begriff wird häufig gebraucht, wenn eine Nachricht online viel angeschaut oder geteilt wird. Auf das neue Video zum Weltnaturerbe Wattenmeer trifft der Slogan wirklich zu! Es erschien nahezu gleichzeitig in den Niederlanden und in Dänemark sowie auf den Facebook-Seiten des gemeinsamen Wattenmeersekretariats (CWSS) und der deutschen Nationalparkverwaltungen – auch der in Tönning. Ergebnis: bis heute mehr als 440.000 erreichte Personen, allein auf der Facebook-Seite der Nationalparkverwaltung mehr als 1.900 Mal geteilt. Einfach mal selbst anschauen – und zwar hier:



flunder

© Georg Quedens

Der World Fish Migration Day sollte eigentlich im Mai stattfinden, wurde auf den 24. Oktober verlegt – und findet nun, angesichts der anhaltenden Coronapandemie, digital und laufend statt. „Ziel des Welttages der Fischmigration ist es, dieses Phänomen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen“, erläutert Marina Sanns aus der Nationalparkverwaltung. Zudem gehe es darum, das Verständnis für die Bedeutung von wandernden Fischen (Foto oben: Flunder) für die Ökosysteme, die biologische Durchgängigkeit der Gewässer und den Schutz von Fisch-Wanderlebensräumen zu verbessern. Neben einem großen Angebot an online abrufbaren Informationen gibt es noch bis Ende Oktober die Möglichkeit, sich regionalen Events anzuschließen (oder diese sogar selbst auszurichten) oder bei Wettbewerben wie dem „International Eurofishion Song Contest“ teilzunehmen. Mehr Informationen sind hier zu finden.


Rubrik Fundstück neu


stare

© Fischer / LKN.SH

Der Tanz der Stare lockt jeden Herbst Scharen von Naturfans in die nördliche Nationalparkregion. Die Tiere brüten in Skandinavien und dem Baltikum und machen auf ihrem Zug in die Winterquartiere Halt an der Wattenmeerküste. Wenn sich dann kurz vor Sonnenuntergang zehntausende von Exemplaren in den Lüften zu immer wieder neuen wilden Formationen zusammenfinden, bevor sie sich im Schilf zur Nachtruhe niederlassen, ist das ein einmaliges Naturschauspiel.


Herausgeber

LKN-SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning

Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
Kontakt:

www.nationalpark-wattenmeer.de
www.weltnaturerbe-wattenmeer.de