Schleswig-Holstein

15.11.2016 |

November 2016

MOIN, MOIN,
liebe Nationalparkfreundinnen und -freunde,
da sind sie, „Ihre“ Nationalpark Nachrichten im Monat November, aktuell in Ihrem Mail-Eingang! Wieder mit einem bunten Strauß an Informationen aus dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und darüber hinaus. Wir wünschen Spaß und Muße beim Lesen!

Rubrik Aktuelles neu

Warnsystem aktiviert

© Stock / LKN.SH

In Schleswig-Holstein ist sie angekommen, der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer als einer der auch jetzt im November noch vogelreichsten Lebensräume in Deutschland ist bisher jedoch von der Vogelgrippe (Fachbegriff „aviäre Influenza“) verschont geblieben. „Aber wir sind wachsam und auf den Ernstfall vorbereitet, haben unser Frühwarnsystem aktiviert“, sagt der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen. „Wir“, das ist der gesamte Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), zu dem auch die Nationalparkverwaltung gehört.

Die Mitarbeiter sind sensibilisiert, die „draußen“ tätigen Kollegen beobachten die Lage mit Unterstützung der betreuenden Naturschutzverbände, der Nationalparkwarte und der Seehundjäger genau. Zu den Kreisveterinären gibt es einen engen Kontakt. Umfassende Informationen über die Vogelgrippe, Hintergründe, über das richtige Verhalten beim Fund toter Tiere und vieles mehr sind auf der Website der Landesregierung zu finden.

Beitritt zur Biosphäre?

© Stock / LKN.SH

Wird Pellworm Teil der Entwicklungszone des „Biosphärengebietes Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen“? Diese Frage beschäftigt derzeit Einwohner und Politik in der Gemeinde. Bei einer kürzlich eigens zu diesem Thema einberufenen Bürgerversammlung äußerte Bürgermeister Jürgen Feddersen sich vorsichtig positiv: Die Anerkennung als „UNESCO-Biosphärenreservat“ würde nicht nur die Bekanntheit der grünen Insel im Wattenmeer stärken, sondern auch die beispielhafte nachhaltige Entwicklung unterstützen, der sich Pellworm, etwa im Bereich erneuerbare Energien, verschrieben hat.

Zum Hintergrund: Der Begriff „Biosphäre“ geht zurück auf das Programm „Man and Biosphere“ (MAB/Der Mensch und die Biosphäre) der Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen (UNESCO). Dabei soll in Modellregionen eine nachhaltige Entwicklung beispielhaft verwirklicht werden. Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gehört seit 1990 zu dem Verbund von weltweit mittlerweile 669 Biosphärengebieten (in Deutschland sind es 15), seit 2004 als Entwicklungszone auch die nordfriesischen Halligen Gröde, Hooge, Langeness, Nordstrandischmoor und Oland.

Bei der gut besuchten Versammlung auf Pellworm erläuterten Leiter Detlef Hansen und Fachbereichsleiterin Kirsten Boley-Fleet aus der Nationalpark- und Biosphärenverwaltung sowie Sabine Müller von der Geschäftsstelle „Biosphäre Halligen“ die Struktur und Zonierung des insgesamt 443.000 Hektar umfassenden „Biosphärenreservates Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen“. Besonders in der Entwicklungszone Halligen werden die Stärken und Potenziale sowohl der Natur- als auch der Kulturlandschaft Wattenmeer verbunden, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Vorschriften oder gesetzliche Regelungen, wie dies im Detail geschehen soll, habe die UNESCO nicht definiert, sagte Kirsten Boley-Fleet. Gemeinsame Entwicklungsziele können miteinander bestimmt und durch Projekte in die Praxis umgesetzt werden. Von großem Vorteil sei dabei die ganzheitliche Betrachtung aller Handlungsfelder wie Landwirtschaft, Tourismus, Verkehr, Energie. Von ihrer naturräumlichen Ausstattung und den bereits laufenden Projekten und Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit eigne sich Pellworm optimal dafür, Teil der Entwicklungszone zu werden. Ein Gewinn an Bekanntheitsgrad und Image, Rückenwind beim Ausbau des Naturtourismus, ein Alleinstellungsmerkmal, das beim Werben um Fördermittel Pluspunkte bringe, regionale und überregionale Vernetzung – das sind nach ihrer Darstellung nur einige der Vorteile.

Stärkung der regionalen Identität

Für die Halligen habe der Beitritt zum Biosphärenreservat zudem viel zur Stärkung der regionalen Identität beigetragen, ist der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen überzeugt: „Das haben wir mit Freude beobachtet.“ Biosphärenreservat, Nationalpark und Welterbe zusammen zu denken und zu schützen – das nütze nicht nur der einzigartigen Natur des Wattenmeeres, sondern auch den dort lebenden Menschen. Hansen: „Pellworm könnte, als Teil dieses Verbundes, davon in vielfältiger Weise profitieren.“

Wie geht es weiter in Sachen Biosphäre auf der 1.150-Einwohner Insel? Zunächst ist nach Aussage von Bürgermeister Feddersen ein Grundsatzbeschluss der Gemeindevertretung notwendig, der eine mögliche Antragstellung weiter vorbereitet (siehe auch unten stehendes Drei-Fragen-Interview). Im positiven Fall sollten dann die verschiedenen Handlungsfelder in einer Projektgruppe genauer betrachtet, Ziele und Vorgehen definiert werden. Auf der Basis dieser Ergebnisse solle dann die Gemeindevertretung abschließend über die Antragstellung beraten und abstimmen. Wie 2004 bei den Halligen, erfolgt diese über das Land Schleswig-Holstein bei der UNESCO.

© Privat

Bürgermeister der Gemeinde Pellworm

Herr Feddersen, auf Pellworm wird die Möglichkeit diskutiert, Teil der Entwicklungszone des Biosphärengebietes Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen zu werden. Wie denken Sie persönlich darüber?

Ich will mal einen kurzen Blick zurück werfen. Vor gut zehn Jahren, als die Halligen Entwicklungszone wurden, haben auch wir auf Pellworm das diskutiert. Aber der Gedanke war noch nicht reif … Als ich dann 2013, nach zehn Jahren als Landtagsabgeordneter, wieder Bürgermeister wurde, habe ich das Vorhaben stärker in den Fokus genommen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man auf den Halligen die positiven Effekte ja bereits erkennen. Und auf Pellworm wird schon lange nachhaltig gewirtschaftet. Wir sind die grüne Insel im Wattenmeer, im Nationalpark, im Weltnaturerbe – und dann auch im Biosphärengebiet. Darum – davon bin ich fest überzeugt – passt das einfach zu uns.

Welche konkreten Chancen sehen Sie für die Gemeinde?

Teil der Entwicklungszone zu sein, wird uns die Möglichkeit geben, uns weiter zu entwickeln in den Feldern, die bereits jetzt unsere Stärken ausmachen und unser Profil prägen: Landwirtschaft, Tourismus, erneuerbare Energien; auch die Fischerei zähle ich dazu. Das Ganze steht unter zwei Vorzeichen. Da ist einmal die Freiwilligkeit. Wie der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen oft sagt: Alles kann, nichts muss. Und da ist die ganzheitliche Sicht, wie sie dem Konzept des UNESCO-Biosphärenprogrammes entspricht: Wir wollen uns entwickeln, wir wollen wirtschaften, aber immer in nachhaltiger Weise und in einer gesunden, intakten Umwelt. Ich denke da unter anderem an unsere Landwirte: Sie wollen ihre Höfe auch für nachfolgende Generationen erhalten. Auf Pellworm war es nie unser Ziel, ein zweites Sylt zu werden und viele neue Hotels zu bauen. Wir sind die grüne Insel im Wattenmeer, und das wollen wir auch bleiben. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal, und Teil der Biosphäre zu sein, unterstreicht und stärkt dieses Alleinstellungsmerkmal.

Vor einigen Wochen hatten Sie zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Wie geht es jetzt weiter in Sachen Biosphäre auf Pellworm?

Wir wollen in Kürze im Umweltausschuss eine Vorlage für die am 14. Dezember tagende Gemeindevertretung vorbereiten. Ziel ist ein Grundsatzbeschluss, dass wir das Vorhaben weiter verfolgen wollen. Im Rahmen unserer Zukunftswerkstatt „Pellworm 2026 – Wo wollen wir in zehn Jahren stehen“ haben wir Strukturen mit verschiedenen Arbeitsgruppen ja bereits geschaffen, das Thema Entwicklungszone wird dann ein Teil dieses Diskussionsprozesses sein.

Wichtig ist es, die Menschen auf Pellworm möglichst intensiv einzubinden, ihnen Stimme und Gehör zu geben. Denn das Ganze macht ja nur Sinn, wenn die Bevölkerung hinter dem Projekt Entwicklungszone steht, wenn sie es mitträgt. Aus den Diskussionen bei der Bürgerversammlung und vielen Gesprächen habe ich bisher den Eindruck, dass das der Fall ist – und ich bin zuversichtlich, dass das auch so bleibt …

Rubrik Faszinierende Biologie neu

Hallo, kleine Robbe!

© Stock / LKN.SH

Der erste Kegelrobbennachwuchs der Saison ist da: Bereits am ersten Novemberwochenende wurde von der Helgoländer Düne eine Geburt gemeldet. Die Düne beherbergt die größte Kolonie dieser Robbenart in Deutschland, in der Wurfsaison 2015/16 wurde hier ein Geburtenrekord von 317 Jungen verzeichnet. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer-Nationalpark gibt es eine weitere Gruppe westlich von Amrum, eine in Niedersachsen bei den Inseln Borkum, Juist und Norderney.

Kegelrobben bringen ihre Jungen im Winter zur Welt, die Wurfsaison reicht bis in den Januar hinein. Die Kleinen werden, anders als ihre Verwandten, die Seehunde, mit einem cremeweißen Embryonalfell (Lanugo) geboren. Von der Mutter werden sie in den darauffolgenden Wochen mit einer extrem fettreichen Milch versorgt, so dass sie ihr Geburtsgewicht von 10 bis 15 Kilo schnell verdreifachen und sich eine dicke, isolierende Speckschicht anlegen. Die brauchen sie auch, denn gleich nach der Säugezeit müssen sie allein klarkommen. Bei den Alttieren ist der Nachwuchs dann nämlich vergessen, da sich an die Säuge- gleich die Paarungszeit anschließt.

In einem Rutsch

© Khil / LKN.SH

Über einen neuen Rekord in der Vogelwelt haben Wissenschaftler des niederländischen NIOZ (Royal Netherlands Institute for Sea Research) kürzlich berichtet: Ein Knutt, den sie „Paula“ genannt haben, hat den Weg aus einem der nördlichsten Brutgebiete der Welt in Kanada auf die Insel Terschelling in einem Rutsch zurückgelegt – 4.000 Kilometer nonstop! „Paula“ war mit einem ultraleichten Satellitentransmitter besendert, so dass die Forscher ihren Interkontinentalflug lückenlos verfolgen konnten.

Bei der Langstreckenfliegerin handelt es sich den Angaben zufolge um einen Knutt aus der Unterart Calidris canutus islandica, die hoch im Norden Kanadas brütet und den Winter im Wattenmeer verbringt – im Gegensatz zur Subspecies Calidris canutus canutus. Die ist während der Zugzeit im Frühjahr und Herbst im Wattenmeer anzutreffen, zieht ihren Nachwuchs jedoch in Sibirien groß (siehe Bericht unten) und überwintert an den Küsten Westafrikas.

Die Folgen des Klimawandels

Ein anderes Forschungsvorhaben ebenfalls in den Niederlanden zeigt, welche indirekten Folgen der Klimawandel für eine Tierart wie den Knutt haben kann. Bedingt durch die Verschiebung der Jahreszeiten in den arktischen Brutgebieten finden die Küken der oben genannten Unterart dort nach dem Schlüpfen weniger Nahrung als früher. „Durch die Mangelernährung bleiben die Zugvögel ungewöhnlich klein und haben demzufolge kürzere Schnäbel“, zitiert das Online-Wissensmagazin „scinexx.de“ einen Bericht im Fachmagazin „Science“. Diese Entwicklung werde den zur Familie der Schnepfenvögel gehörenden Tieren bei der Futtersuche in den afrikanischen Winterquartieren „zum Verhängnis“: Eine wichtige Nahrungsquelle, Muscheln der Art Loripes lucinalis, könnten sie mit ihren kurzen Schnäbeln nicht mehr erreichen, da sich diese tief im Sand vergraben.

Die entsprechende Langzeitstudie wurde den Informationen zufolge über drei Jahrzehnte hinweg von einem Team von Wissenschaftlern der Universität Utrecht erstellt. Im fraglichen Zeitraum habe sich der Frühlingsbeginn in der Brutregion, der Taimyrhalbinsel, um fast zwei Wochen nach vorn verschoben. Nicht verändert habe sich dagegen der Zeitpunkt für die Ankunft der Knutts aus den Winterquartieren, so dass diese die für die Versorgung der Jungen so wichtige insektenreiche Blütezeit in der Tundra verpassen.

Die sechste Gemeinde

© Stock / LKN.SH

Der Umweltausschuss hat Ja gesagt, dann der Tourismusausschuss, schließlich hat auch der Vergaberat für die Nationalpark-Partnerschaft den Antrag der Gemeinde positiv beschieden: Als sechste Kommune ist St. Peter-Ording in den Kreis der Nationalpark-Partner aufgenommen worden. „Damit bestätigen wir ganz offiziell die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der Nationalparkverwaltung“, so St. Peters Bürgermeister und Tourismus-Direktor Rainer Balsmeier. Bisherige kommunale Nationalpark-Partner sind die Gemeinden Büsum, Hooge und Nordstrand sowie die Städte Husum und Meldorf.

Die feierliche Urkundenübergabe findet am heutigen Donnerstag im Rahmen der Fachtagung „Naturerlebnis im touristischen Angebot“ in St. Peter-Ording statt. Dabei wird nicht nur die Gastgebergemeinde ausgezeichnet, sondern auch weitere neue Nationalpark-Partner. Darunter ist mit der DB Regio, die die Strecken Kiel – Husum – St. Peter-Ording und, ab 11.Dezember, Hamburg – Westerland bedient, ein weiteres Verkehrsunternehmen. In diesem Zusammenhang ein herzliches Dankeschön an die Nord-Ostsee-Bahn für die gute Zusammenarbeit und das Engagement für den Nationalpark! Neu im Partner-Programm sind außerdem der Kiebitzhof (Ferienwohnungen St. Peter-Ording), der landwirtschaftliche Biobetrieb von Jürgen Reck (Witzwort) und der Förderverein Kunst und Kultur Eiderstedt. Bereits seit einigen Wochen dürfen das Strandgut Resort St. Peter-Ording, die Kultursaison Eiderstedt sowie die Gästeführer Raimund Donalies und Martina Köster aus Büsum sich Nationalpark-Partner nennen.

25 Jahre Haus Peters

© Haus Peters

Geburtstag im Haus Peters: Seit 25 Jahren besteht das Museum mit Kaufmannsladen in Tetenbüll, und das wird mit einer Jubiläumsausstellung gefeiert. Das Besondere dabei: Fast alle Künstlerinnen und Künstler, die seit der Gründung ihre Werke im Haus Peters gezeigt haben – insgesamt 36 Personen – machen mit und stellen ein oder mehrere Werke für diese retrospektive Kunstschau zur Verfügung. „25 Jahre Kunst und Kultur“ lautet der Titel, gezeigt werden den Angaben zufolge knapp 50 Exponate in den unterschiedlichsten Techniken wie Grafik, Öl- und Acrylarbeiten, Fotografien, Aquarelle und Skulpturen. Die Ausstellung dokumentiere die Bedeutung der Einrichtung „als wichtiger Kulturstandort der Region“, heißt es auf der Website.

Zum Kreis der Nationalpark-Partner gehört das Haus Peters seit Juni dieses Jahres. Seine Geschichte sowie die des Fördervereins wird am kommenden Sonnabend (19.) noch einmal beleuchtet, wenn ab 15.00 Uhr Mitarbeiter und Förderer „einen Blick zurück“ werfen. Die Jubiläumsausstellung wird noch bis zum 26. Februar 2017 zu sehen sein.

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

Film ab!

© Robert Marc Lehmann

Elf engagierte Nachwuchsfilmer nutzten ihre Herbstferien, um am ersten Green Screen Jugendfilmcamp Wattenmeer teilzunehmen. Eine Woche lang waren sie in der Nationalparkregion unterwegs und recherchierten zu aktuellen und kontroversen Themen wie Plastikmüll in der Nordsee, Aquakultur, Umweltsiegel für nachhaltige Fischerei sowie Fischhaltung in Aquarien.

Mit dem Multimar Wattforum in Tönning als Basislager arbeiteten die filmaffinen Jugendlichen mit großem Eifer an ihren Drehbüchern und den Film- und Tonaufnahmen, organisierten Interviews und Außendrehs, bevor dann die Aufnahmen zu 15-minütigen Filmen zusammengeschnitten wurden. Unterstützt wurden sie dabei von einem professionellen Team, bestehend aus dem Filmemacher und Forschungstaucher Robert Marc Lehmann, dem Regisseur und Drehbuchautor Marco Giese, der Medienpädagogin Martina Kriwy und zwei Mitarbeiterinnen der Nationalparkverwaltung, Elisabeth von Meltzer und Claudia Baller. Diese Kooperation zwischen Nationalparkverwaltung, Multimar Wattforum und dem renommierten Naturfilmfestival Green Screen aus Eckernförde gab es erstmalig. Ziel ist es, Jugendliche aus Schleswig-Holstein dafür zu gewinnen, sich über das Medium Film mit interessanten, kritischen oder kontroversen Themen rund um den Nationalpark auseinanderzusetzen.

Das Filmcamp schloss ab mit einer öffentlichen Filmpremiere im Multimar Wattforum und fand bei allen Beteiligten ein positives Echo – Wiederholung erwünscht! Die Dokumentationen können nächstes Jahr beim Green Screen Naturfilmfestival für den Preis „Wildes Schleswig-Holstein“ eingereicht werden. Die Videos sind zu sehen im YouTube-Kanal „GREEN SCREEN official“ unter https://www.youtube.com/playlist?list=PLsxhTatIvI-i6zefZAknQS8UVNNOtdfGL

Alina Claußen

Bilder zum Durchatmen

© Aurelius Maier

Den Eingangsbereich des Multimar Wattforums schmückt noch bis Ostern 2017 eine neue Fotoausstellung. Der Stuttgarter Fotograf Aurelius Maier thematisiert in seinen Bildern aus St. Peter-Ording, von Sylt und Amrum die beeindruckende Weite des Wattenmeeres. „Die Bilder sind in Ihrer puristischen Klarheit stark genug, um sie ein Leben lang betrachten zu können“, sagt der Fotograf über seine Arbeiten. Sie schafften der Seele Raum. „Der Betrachter hat die Möglichkeit durchzuatmen. Die Weite hilft, klar zu sehen.“ Die Fotografien auf Leinwand können im Multimar Wattforum direkt von der Wand gekauft werden.

Alina Claußen

Winterzeit

© Köster

Seit dem 1. November gelten im Multimar Wattforum die Winteröffnungszeiten. Das Nationalpark-Zentrum mit seiner großen Wattenmeer-Erlebnisausstellung hat durchgängig bis Ende März, außer am 24. Dezember, täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Tauchfütterungen finden im Winterhalbjahr jeden Montag und Donnerstag um 14.00 Uhr statt.

Rubrik Aktive Naturschutzverbände neu

Pottwal im Hallenbad

© Naturzentrum Amrum

Amrum erhält eine eigene Walausstellung. Herzstück wird das Skelett eines der Pottwale sein, die Anfang des Jahres an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste gestrandet und verendet sind. Im Oktober wurden die präparierten Knochen – das größte Stück davon der rund 750 Kilogramm schwere Schädel – per Fähre und LKW (siehe Foto oben) auf die Insel transportiert. „Pottwal reist in 153 Teilen nach Amrum“, berichtete der NDR.

„Die Ausstellung wird unter Federführung des Naturzentrums Amrum in einem umgebauten Hallenbad in Norddorf eingerichtet“, so der Leiter des Naturzentrums Christian Vogel auf Anfrage der Nationalpark Nachrichten. Sie wird den Angaben zufolge nicht nur das vor Ort von einem Präparator wieder zusammengesetzte Skelett und eine Sammlung von Informationen zur Geschichte dieses individuellen Tieres umfassen, sondern auch weiteres Wissenswertes zu Walen generell. Dazu gehört sowohl ein kulturhistorischer Teil, etwa zur Geschichte des Walfangs auf den nordfriesischen Inseln und besonders auf Amrum, als auch ein naturkundlicher Teil, unter anderem über im Nationalpark Wattenmeer heimische Wale, über durchziehende Meeressäuger, über Ökologie, Biologie und Schutz der Tiere. Ebenfalls geplant sei eine Station, an der die Besucher die Gesänge verschiedener Walarten anhören können.

Das Pottwalskelett selbst wird im ehemaligen Schwimmbecken platziert – gewissermaßen auf Augenhöhe mit den hereinkommenden Besuchern. Derzeit läuft nach Informationen von Christian Vogel der Umbau des Gebäudes. Die Fertigstellung und Eröffnung der Walausstellung ist für das erste Quartal 2017 angepeilt.

Mit blauem Gütesiegel

© Stock / LKN.SH

Die im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer tätigen Muschelfischer dürfen ihre Ware jetzt unter dem blauen MSC-Gütesiegel für nachhaltige Fischerei anbieten: Umweltminister Robert Habeck hat Vertretern der Erzeugergemeinschaft kürzlich in Kiel die entsprechende Urkunde überreicht. „Das ist ein guter Tag für die Muschelfischer, weil sie für die nächsten 15 Jahre Planungssicherheit haben – aber auch für den Nationalpark, weil sich künftig dessen größter Teil, genau gesagt 88 Prozent, unbeeinflusst von der Muschelfischerei entwickeln kann“, so der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen (auf dem Foto rechts, mit Paul Wagner). Mehr über die Muschelfischerei, das MSC-Siegel sowie die der Zertifizierung zugrunde liegende Eckpunktevereinbarung zwischen der Erzeugergemeinschaft, Umweltverbänden und der Landesregierung ist hier sowie hier nachzulesen.

Jetzt ist es amtlich!

© Stock / LKN.SH

Nachlese zur Auszeichnung des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer als schönstes Naturwunder Deutschlands (siehe Nationalpark Nachrichten Ausgabe 9: Gestern haben Vertreter der Initiatoren des Wettbewerbes, die Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland (Dachverband der deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und zertifizierten Wildnisgebiete), die entsprechende Urkunde an die Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Umweltministerium Silke Schneider und den Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen überreicht. Jetzt ist es also amtlich! Lesen Sie mehr dazu in dieser Pressemitteilung.

Übrigens: Auch in den Niederlanden gab es einen ähnlichen Wettbewerb – und auch daraus ging das Wattenmeer als Sieger hervor, sprich „schönstes Naturgebiet der Niederlande“. Herzlichen Glückwunsch!

Eine Station für alle

© dl architekten+partner

Mit der Zustimmung der Gemeinde Reußenköge zur erforderlichen Bauleitplanung ist vor einigen Wochen der Startschuss gefallen für die Integrierte Station Beltringharder Koog. „Integrierte Station“ deshalb, weil hier mehrere Institutionen unter einem Dach integriert sind: das Land Schleswig-Holstein, vertreten durch das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) sowie die Nationalparkverwaltung, die die Federführung bei der Planung innehat; dazu der Zweckverband Beltringharder Koog, der nach der Fertigstellung als Träger fungieren wird, und die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Beltringharder Koog. „Die Nationalparkverwaltung hat großes Interesse an dieser Zusammenarbeit, und im Gespräch ist, dass der Nationalpark-Service als Mieter des Zweckverbandes fungieren wird“, so der stellvertretende Leiter der Nationalparkverwaltung und Geschäftsführer des Nationalpark-Service Gerd Meurs.

Nach Abschluss des Architektenwettbewerbes, den das Bredstedter Büro „DL Architekten + Partner“ für sich entschieden hat, ist die Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen (Flächennutzungs- sowie Bebauungsplan) beauftragt. Im September hat der Zweckverband die letzten baulichen Details festgelegt. Mit dem Baubeginn sei wegen weiterer notwendiger Vorplanungen jedoch erst im kommenden Jahr zu rechnen, so der Vorsitzende des Zweckverbandes Dr. Edgar Techow auf Anfrage der Nationalpark Nachrichten; die Fertigstellung werde für das darauf folgende Jahr angestrebt.

350 Quadratmeter mehr Raum

Geplant ist auf einer Fläche von 350 Quadratmetern ein Anbau (siehe obige Visualisierung der Außenansicht) an dem bereits bestehenden Kiosk- und Sanitärgebäude in unmittelbarer Nähe der Badestelle Lüttmoorsiel. Er soll auf rund 100 Quadratmetern eine Ausstellung zum Thema Naturschutz (Schwerpunkt Beltringharder Koog, außerdem Nationalpark, Weltnaturerbe Wattenmeer, Biosphäre Halligen sowie Küstenschutz) beherbergen sowie Büro- und Schlafräume für die Mitarbeiter und die Bundesfreiwilligendienstler sowie Räumlichkeiten für Veranstaltungen.

Die Naturschutzstation Beltringharder Koog wird die fünfte ihrer Art im Lande sein; weitere gibt es auf der Geltinger Birk, in Bergenhusen und Ockholm (Eider-Treene-Sorge und Westküste), im Uhlenkolk bei Mölln sowie an der Unterelbe (Elbmarschenhaus Haseldorf). Sie alle sind Außenstellen des LLUR, das hier gemeinsam mit Organisationen aus der jeweiligen Region an der Weiterentwicklung der als bedeutsam angesehenen Naturräume arbeitet. Im Beltringharder Koog sind neben dem Zweckverband die Schutzstation Wattenmeer, der WWF, NABU und BUND beteiligt. Aus Sicht von Detlef Hansen, Leiter der Nationalparkverwaltung, wird die Station eine wichtige Anlaufstelle für Einheimische und Gäste sein und „eine neue Perle auf der Kette von Info-Einrichtungen am Nationalpark“.

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

Leinenlose Freiheit

© Klein / LKN.SH

Das Thema freilaufende Hunde am Strand bewegt seit Jahren Einwohner und Gäste in St. Peter-Ording. Nun haben Gemeinde und Tourismus-Zentrale gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung und der Schutzstation Wattenmeer ein Pilotprojekt gestartet, das den seit langem schwelenden Konflikt lösen soll: Zwei Strandbereiche wurden als Hundeauslaufflächen ausgewiesen – leinenloses Toben erlaubt!

„Eigentlich“ herrscht an allen Stränden des Nordseeheilbades Leinenzwang – auch an ausgewiesenen Hundestränden. Das sagt schon das Nationalparkgesetz, die weiten Strände St. Peter-Ordings sind schließlich Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Aber kaum eine Regel ohne Ausnahme: „Die bisherigen Ausnahmen sind in einem Sondernutzungsvertrag geregelt, in St. Peter gibt es mit den Strandparkplätzen ein allgemein bekanntes Beispiel dafür“, erläutert Armin Jeß aus der Nationalparkverwaltung.

Testphase zunächst bis 2018

Die Standorte, an denen Hunde ganzjährig Freiheit ohne Leine erleben dürfen, befinden sich südlich der Badbrücke sowie am Parkplatz Hungerhamm im Ortsteil Ording. Gekennzeichnet sind sie mit Hinweisschildern auf Pfählen am Strand (inklusive Kotbeutelspender) sowie Informationstafeln, die Bestandteil des küstenweiten Besucherinformationssystems (BIS) im Nationalpark sind. „Das ist unser Beitrag zu dem Vorhaben, das laut Absprache in einer Testphase zunächst bis 2018 laufen soll“, sagt Jeß. Ziel sei es, die anderen Strandbereiche von Störungen durch freilaufende Hunde frei zu halten. Ob das funktioniert und damit die Auslaufflächen zur Dauerlösung werden, darüber entscheide letztlich das Verhalten der Hundebesitzer.

Am Tag der offiziellen Eröffnung der Hundeauslaufgebiete wurden vor Ort Leckerli-Beutel verteilt sowie die von der Tourismus-Zentrale neu erstellten Flyer „Urlaub mit Hund“, die umfassende Informationen für Urlaubsgäste mit vierbeiniger Begleitung und ebenso für einheimische Hundebesitzer enthalten. „Positive Ansprache ist das A und O“, so der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen: „Informieren und appellieren statt verbieten, das ist ein zentrales Motto für die Besucherlenkung in unserem Nationalpark.“

Forschung aus der Ferne

Satellitendaten für ein Monitoring im Wattenmeer, kurz SAMOWatt: So lautet der Name eines Forschungsvorhabens, Teil eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Verbundprojektes. Und SAMOWatt ist ein Beispiel dafür, wie Forschung dieser Art für die Naturschutzarbeit im Nationalpark Wattenmeer nützlich sein kann. Denn Ziel war es zu untersuchen, inwieweit Fernerkundungsmethoden Monitoring-Aufgaben unterstützen und ergänzen können. Die aus den entsprechenden, von Juni 2012 bis August 2015 laufenden Arbeiten gewonnenen Erkenntnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Environmental Monitoring and Assessment“ veröffentlicht.

Der Fokus der Veröffentlichung liegt auf den Anwendungsmöglichkeiten der Fernerkundung, diese ist somit für Nationalparkverwaltungen, Naturschützer und andere Umweltorganisationen von besonderem Interesse. Denn Techniken, um flächendeckende Informationen über das Wattenmeer aus Fernerkundungsdaten zu gewinnen, kommt durch eine Reihe von Richtlinien und Gesetzen vor allem auf EU-Ebene immer größere Bedeutung zu.

Dieser flächendeckende Ansatz ist in der Tat ein wesentlicher Vorteil der Fernerkundung. Mit einem einzigen Bild von dem amerikanischen Satelliten Landsat wird beispielsweise das gesamte nordfriesische Wattenmeer erfasst, während traditionelle Feldarbeiten im Watt sich über mehrere Tage oder auch Wochen hinziehen, was in einem so dynamischen Ökosystem wie dem Wattenmeer problematisch sein kann.

EU-Anforderungen mehr als erfüllt

In dem Fachaufsatz werden die Ergebnisse für zwei verschiedene Wattenmeer-Habitate – Muschelbänke und Seegraswiesen – detailliert vorgestellt und diskutiert. Bei der Erfassung von Muschelbänken, die im Gegensatz zu den übrigen Lebensräumen im Wattenmeer eine sehr raue Oberfläche haben, zeigte sich die Kombination von optischen und Radar-Fernerkundungstechniken als besonders zweckmäßig, da Radar-Sensoren die Rauigkeit einer Oberfläche abbilden können. Bei den Seegraswiesen können bis zu fünf verschiedene Dichtekategorien unterschieden werden, die sich im Feld auch bestätigen ließen. Die Monitoring-Anforderungen aus verschiedenen EU-Richtlinien wie beispielsweise der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie werden damit mehr als erfüllt.

Für den Einsatz im regulären Monitoring ist dabei die regelmäßige Verfügbarkeit von geeigneten Satellitenbildern die größte Herausforderung. Denn auch wenn die Satelliten regelmäßig das Wattenmeer aufnehmen, so verhindern Wasserstand, Wolken und Dunkelheit doch oft, dass eine brauchbare Aufnahme entsteht. Mit neuen Sensoren der europäischen Satelliten Sentinel 1 bis 3 sollte aber auch dieses Problem in Zukunft zu meistern sein.

Stichwort Fernerkundung: Unter diesem Stichwort fasst die Forschung Verfahren zur Gewinnung von Informationen zusammen, die an Objekten durch Messung und Interpretation der von ihnen ausgehenden oder reflektierten elektromagnetischen oder Schallwellen gewonnen werden. Das Besondere dabei: Dies geschieht, ohne die jeweiligen Objekte zu berühren beziehungsweise ihnen nahezukommen. Möglich wird das unter anderem durch flugzeuggetragene oder satellitengetragene Sensoren.

Kai Eskildsen, Gabriele Müller

Bibliografischer Hinweis: Müller, G., Stelzer, K., Smollich, S., Gade, M., Adolph, W., Melchionna, S., Kemme, L., Geißler, J., Millat, G., Reimers, H.-C., Kohlus, J. und Eskildsen, K.: Remotely sensing the German Wadden Sea – a new approach to address national and international environmental legislation. Environmental Monitoring and Assessment (2016) 188: 595. doi:10.1007/s10661-016-5591-x.

Unter folgendem Link ist der (kostenpflichtige) Artikel erhältlich: http://link.springer.com/article/10.1007/s10661-016-5591-x. Weitere Informationen bei Gabriele Müller gabriele.mueller(@)lkn.landsh.de.

Noch eine KiTa

© jb-spo-16-10

Auch Nordfriesland hat jetzt eine Nationalpark-KiTa: die evangelische Kindertagesstätte und Familienzentrum St. Peter-Ording, Tating und Tümlauer Koog. Leiterin Brigitte Ranft-Ziniel nahm die Schilder und Banner kürzlich gemeinsam mit einer kleinen „Abordnung“ von Kindern aus den Händen von Evelyn Schollenberger und Lucia Klein von der Nationalparkverwaltung (auf dem Foto von rechts nach links) in Empfang. Mit mehr als 200 kleinen Besuchern in Krippe, Kindergarten und Hort ist diese die größte Kindertagesstätte im Kreisgebiet. Vor wenigen Monaten war der „Watt’n Kindergarten“ im Dithmarscher Süderdeich erste Nationalpark-KiTa geworden.

Die „Kohl-Connection”

© Lahrsen-Loges

Er nennt es augenzwinkernd die „Kohl-Connection“: Nationalpark-Ranger Michael Beverungen dem Bezirk Dithmarschen Süd war mit seinem Informationsstand zum Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer kürzlich mal wieder zu Gast in Leinfelden-Echterdingen, und zwar auf dem dortigen Filderkrautfest. Genau dieses „Kraut“ ist die Verbindung zwischen Dithmarschen, der Kohlregion, und der Gemeinde südlich von Stuttgart, in der eben dieses Filderkraut angebaut wird. Es handelt sich dabei um eine regionale Spezialität, genauer gesagt um Spitzkohl aus der Filderebene genannten Landschaft zwischen Esslingen und Stuttgart.

Hergestellt wurde der Kontakt nach Baden-Württemberg über den Tourismus-Service Friedrichskoog, der mit anderen Kohlanbaugebieten Deutschlands vernetzt ist, etwa auch mit dem nordrhein-westfälischen Raesfeld. Dort heißt der Weißkohl „Kappes“ und wird mit einem gleichnamigen Markt gefeiert. Sowohl beim Filderkrautfest als auch beim Kappesmarkt werben die Touristiker aus Friedrichskoog alljährlich für den Urlaub an der Nordsee – und haben Beverungen angeboten, doch einfach mal mitzukommen.

„Das läuft schon einige Zeit, zehn Jahre bestimmt“, berichtet der umtriebige Nationalpark-Ranger. In beiden Fällen handele es sich um Veranstaltungen, bei denen regionale Produkte im Mittelpunkt stehen. „Eine gute Sache“, findet er – und ein gutes Umfeld, um für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu werben. Immerhin würden allein beim Filderkrautfest bis zu 50.000 Besucher gezählt – Menschen, die nach seiner Erfahrung wenig bis nichts wissen über den Nationalpark, ja über Schleswig-Holstein überhaupt. Mit seinem Info-Angebot aus Spülsaumfunden, Exponaten, Flyern, einer ausgestopften Möwe und besonders mit dem ausgestopften Seehund spreche er vor allem die Kinder an – und erreicht über diese dann auch die Eltern.

Nachwirkungen

© Stock / LKN.SH

Der Westküsten-Vogelkiek 2016 ist Geschichte – aber er wirkt nach. Denn seit einigen Tagen ist eine kleine Auswertung der von der Nationalparkverwaltung gemeinsam mit der Schutzstation Wattenmeer, dem Verein Jordsand, dem NABU-Landesverband und der Seehundstation Friedrichskoog organisierten Veranstaltungsreihe online, mit einem beeindruckenden Resümee: Mehr als 100 Vogelarten sind bei den verschiedenen Terminen beobachtet worden. Einige Eindrücke und die Artenliste sind auf den Internetseiten des Westküsten Vogelkiek zu finden.

brik-me

jarling

© Stock / LKN.SH

Zwei Kalender für das Jahr 2017 könnten Wattenmeerfans interessieren:

„Das Wattenmeer mit Maleraugen gesehen“ ist das Motto für den der Stiftung Schutzstation Wattenmeer mit Bildern der Malerin Frauke Gloyer und des Malers Ulf Petermann. Sie zeigen den Lebensraum vor den Deichen aus ungewohnten Blickwinkeln und mit ganz besonderen Stimmungen, wie sie nur die Malerei hervorbringen kann. „Im Zusammenspiel von Farben und Formen werden Einzelheiten unwichtiger, aber die Landschaft erlebbarer“, so die Schutzstation zu dem Projekt. Der Kalender „Wattenmeer“ kann für 14,50 Euro bei der Geschäftsstelle der Schutzstation in Husum bestellt werden unter husum(@)schutzstation-wattenmeer.de.

„Sile, sile aw e siie“ (Mooringer Friesisch für „Segeln, segeln auf dem Meer“) lautet der Titel des vom Nordfriesischen Institut (Nordfriisk Instituut, NFI) herausgegebenen Fotokalenders „Jarling 2017“. Gestaltet ist er mit Fotos von Martin Stock, Biologe in der Nationalparkverwaltung und Naturfotograf. Die Monatsblätter (das Foto oben zeigt das vom November) illustrieren die Einzigartigkeit des Lebensraumes Wattenmeer zu allen Jahreszeiten. Mit dem Jarling solle „die Eigenart der nordfriesischen Landschaft nicht nur im Bild widergespiegelt werden, sondern auch in den Bildtexten auf Friesisch und Plattdeutsch“, so das Institut. Jarling ist übrigens Mooringer Friesisch und bedeutet „dieses Jahr“. Der Fotokalender kostet 16,80 Euro, zu beziehen ist er über den Buchhandel oder das Nordfriisk Instituut (Telefon 04671-60120, E-Mail verlag(@)nordfriiskinstituut.de).

Bescherung für die Fische

© Claußen / LKN.SH

Bescherung für die Fische: Die rund 70 schwimmenden Bewohner des Großaquariums im Multimar Wattforum werden nicht schlecht staunen, wenn am 6. Dezember um 16.00 Uhr ein tauchender Nikolaus fischgerechte Leckerbissen verteilt. Besucher können das vorweihnachtliche Spektakel durch die Panoramascheibe verfolgen und per Mikrofon sogar mit dem Nikolaus sprechen. Alle Infos zum Nikolaustauchen auf der Multimar Webseite.


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LKN-SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning

Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
Kontakt:

www.nationalpark-wattenmeer.de
www.weltnaturerbe-wattenmeer.de