MOIN, MOIN,
liebe Nationalparkfans. Hier sind sie wieder, Ihre und unsere Nationalpark Nachrichten, voll gepackt mit Lesestoff für die derzeit dunklen Stunden. Wir wünschen eine gute Zeit!
15.11.2017 |
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Man könnte sie als in den Gezeitenbereich hinein verlängerte Salzwiesen bezeichnen: die Seegraswiesen. Ja, tatsächlich: Auch im Meer wachsen Gräser. Und auch bei ihnen gibt es, wie bei den Salzwiesenpflanzen, einen positiven Trend zu vermelden. „Die Seegraswiesen sind so groß und dicht wie lange nicht“, heißt es in einer Pressemitteilung des AWI (Alfred-Wegner-Institutes Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung). Im Gezeitenbereich von Nordfriesland etwa bilden Seegräser vielerorts wieder ausgedehnte Teppiche auf dem Watt vergleichbar denen aus den 1930er Jahren.
Das war nicht immer so: Zwischen den 1970er- und 1990er Jahren waren die Seegraswiesen zwischen Sylt und der Halbinsel Eiderstedt auf ein Viertel ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft. Ursache war unter anderem ein eingeschleppter Pilz, vermutlich auch Nährstoffeintrag sowie andere Faktoren. „Wie groß die Flächen waren, die sublitoral verloren gingen und auch jetzt nicht wieder besiedelt werden, ist allerdings nicht bekannt“, sagt Jörn Kohlus aus dem Fachbereich “Umweltbeobachtung und Planungsgrundlagen” in der Nationalparkverwaltung. „Der ökologische Zustand des Lebensraumes hat sich seit Gründung des Nationalparks im Jahr 1985 deutlich verbessert“, resümiert der Diplom-Geograf, der in der Tönninger Behörde das Seegraswiesen-Monitoring betreut.
Ein eigener Lebensraumtyp
Die Seegraswiesen, die sich aus mehrjährigen Blütenpflanzen zusammensetzen, kommen an sandigen Flachmeerküsten vor und stellen, wie Salzwiesen, einen eigenen Lebensraumtyp dar. Sie sind wichtige Biotope für viele kleine Watttiere sowie Kinderstube für Fischarten wie Hering, Hornhecht und andere.
Ermittelt werden die Bestände seit mehr als 15 Jahren durch Experten der AWI-Wattenmeerstation in List auf Sylt, und zwar drei Mal jährlich vom Flugzeug aus. Darüber hinaus kartieren AWI-Mitarbeiter im Auftrag des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) pro Jahr jeweils ein Sechstel der Fläche durch Begehung. Diese Erfassungen seien zwar genauer, „aber aktuell sind sie eben nur zu den jeweiligen Teilgebieten – beziehungsweise auf das Ganze bezogen sechs Jahre alt“, erklärt Jörn Kohlus.
Darum solle die Datengewinnung künftig durch Satellitenfernerkundung ergänzt werden. „In diesem Jahr wird erstmals in der Praxis erprobt, ob sich das Fernerkundungsverfahren im Einsatz bewährt“, erläutert Kohlus. Er selbst arbeite derzeit daran, die Ergebnisse mit „Bodendaten“ abzugleichen.
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Die grauen Monate haben längst Einzug gehalten. Wie schön auch diese Jahreszeit im und am Nationalpark Wattenmeer sein kann, hat Louisa Krause in diesen Herbstimpressionen aus St. Peter-Ording festgehalten. Louisa leistet zur Zeit ihren Bundesfreiwilligendienst in der Nationalparkverwaltung.
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Dr. habil. Harald Asmus, Benthos-und Fischökologe, und Dr. Ragnhild Asmus, Meeresökologin, beide tätig am Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Wattenmeer-Station Sylt in List auf Sylt
Sie sind Experten in Sachen Nahrungsnetze im Lebensraum Wattenmeer. Was genau ist ein Nahrungsnetz und wo ist der Unterschied zum ebenfalls häufig zu hörenden Begriff „Nahrungskette“?
Harald Asmus: Ein Nahrungsnetz verknüpft alle lebenden Organismen eines abgegrenzten Raumes (zum Beispiel einem Einzugsgebiet eines Wattstroms, dem Tidebecken) untereinander, in dem die einen Beute, die anderen Räuber sind. Die Basis des Nahrungsnetzes bilden Pflanzen, die aus Kohlendioxid, Nährstoffen und Sonnenlicht Biomasse produzieren, die wiederum von tierischen Pflanzenfressern direkt genutzt wird, um selbst Biomasse aufzubauen. Nicht genutztes Pflanzen- und Tiermaterial stirbt ab und bildet totes Material (Detritus genannt), dieses Material wird zusammen mit Ausscheidungsprodukten von Bakterien genutzt, die ihrerseits eine Nahrungsquelle für andere Organismen darstellen.
Pflanzen und Detritus stehen damit auf der Stufe eins (der sogenannten trophischen Ebene 1) der Nahrungspyramide, ihre Nutzer, Pflanzen- und Detritusfresser, sowie Bakterien auf der zweiten Stufe. Räuberische Organismen ernähren sich von Pflanzen-, Detritusfressern und Bakterien, aber auch von anderen Räubern. Die trophischen Ebenen bilden eine Nahrungskette verschiedener Stufen, bei denen die Pflanzen am Beginn stehen und räuberische Organismen stets die Endglieder bilden … Betrachtet man daher das ganze System mit all seinen Arten, dann steht man vor einem dichten Beziehungsgeflecht, das man als Nahrungsnetz bezeichnet.
Was sagen uns die Strukturen des Nahrungsnetzes über den Zustand des Ökosystems?
Ragnhild Asmus: Nahrungsnetze geben das Beziehungsgeflecht und die Vielfalt der Interaktionen zwischen den Organismen in einem bestimmten Raum wieder. Dabei haben die verschiedenen Ökosysteme der Welt durchaus unterschiedliche Nahrungsnetze entwickelt. So fällt, um ein Beispiel zu nennen, bei Tiefseeökosystemen durch das Fehlen von Licht die pflanzliche Basis des Nahrungsnetzes völlig aus, diese Nahrungsnetze sind allein von totem Material und Bakterien abhängig. Vereinfachend könnte man sagen: Nahrungsnetze zeigen uns, wie ein Ökosystem funktioniert.
Kann man Lebewesen benennen, die eine besondere Rolle im Nahrungsnetz des Wattenmeeres einnehmen, und wenn ja, inwiefern?
Harald Asmus: Das Wattenmeer ist ein Ökosystem, das abhängig ist vom Planktoneintrag aus der Nordsee. Dort wächst diese Nahrungsquelle heran und wird mit der Gezeitenbewegung in das Wattenmeer hineingetragen. Dem Phytoplankton kommt daher im Nahrungsnetz des Wattenmeeres eine große Bedeutung zu, denn viele Organismen, insbesondere filtrierende Muscheln und Austern, hängen davon ab. Ein anderes Beispiel sind Muscheln: Sie sind wichtig für die Vögel des Wattenmeeres. Herzmuscheln etwa sind für viele Watvögel die Hauptnahrung, Miesmuscheln für Austernfischer, Eiderenten und Silbermöwen.
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Bei Befliegungen zur Wurfzeit im Juni sind im Wattenmeer von den Niederlanden bis Dänemark mehr als 9.000 Jungtiere gezählt worden, in Schleswig-Holstein waren es etwa 4.000. „Das sind erfreulich hohe Werte mit Blick auf den seit 2012 stagnierenden Gesamtbestand“, so die Einschätzung des Seehundexperten der Nationalparkverwaltung Armin Jeß. Dieser Gesamtbestand beträgt einer aktuellen Mitteilung des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats (CWSS) zufolge – auf der Basis der Augustzählungen – rund 38.000 Tiere. Die schleswig-holsteinische Population wird auf rund 13.000 Seehunde geschätzt.
Dazu muss man wissen, dass die Zählergebnisse nur die Grundlage für die Hochrechnung des Bestandes bilden, da sich immer ein erheblicher Teil der Tiere im Wasser befindet und nicht erfasst werden kann. Ganz exakte Angaben und damit Vergleiche zu Vorjahren sind deshalb schwierig, vielmehr lassen sich Bestandstrends eher über einen Zeitraum von mehreren Jahren darstellen. Ein weiterer Hintergrund ist, dass die Zählungen jeweils nur eine Momentaufnahme in einer bestimmten Region abbilden und gerade nach der Wurfzeit erhebliche Wanderungen innerhalb des Wattenmeeres stattfinden. Weitere Informationen in der Pressemitteilung des CWSS.
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Die Nationalpark-Partner-Stadt Meldorf war Vorreiter, jetzt ist auch Hooge dabei – und wurde als erste Hallig zur „Fairtrade-Town“ ernannt. In ihrer Bewerbung musste die Nationalpark-Partner-Gemeinde nachweisen, dass und wie sie fünf festgelegte Kriterien für eine Fairtrade-Town erfüllt.
Die Urkunde wurde am 10. November im Rahmen einer Feierstunde überreicht. Wer sich für die Fairtrade-Towns-Kampagne interessiert, findet hier weitere Informationen.
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Im Wettbewerb um die „beste Service-Qualität 2017/18 ” wurde der Nationalpark-Partner Reederei Rahder aus Büsum ausgezeichnet: mit dem zweiten Platz im Bereich Kundenzufriedenheit der Kategorie „Personenbeförderung See- und Küstenschifffahrt“.
Initiator sind den Informationen zufolge das unabhängige Verbrauchermagazin „Testbild” und die Statista GmbH. Geprüft wurden danach über 2.300 Unternehmen aus 200 Branchen nach insgesamt sechs Kriterien, die Bewertungen von mehr als 22.000 Kunden flossen in das Ergebnis ein.
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Er ist nicht Nationalpark-, aber Kooperationspartner der Nationalparkverwaltung – und als solcher immer für eine Aktion zugunsten des Nationalparks gut: Karsten Johst vom Edeka Frischemarkt in St. Peter-Ording hat kürzlich Schülerinnen und Schülern der drei 5. Klassen der Nordseeschule in der Gemeinde (einer von mittlerweile 22 Nationalpark-Schulen) wiederverwendbare Brotdosen spendiert. Die grünen Boxen sind aus einem auf der Basis von Zuckermelasse hergestellten, schadstofffrei recycelten Material – als Umverpackung fürs Pausenbrot eine gute Alternative zum klassischen Kunststoff, so der Initiator. Gute Idee!
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Nach dem Erfolg des letzten Jahres ist das GREEN SCREEN Jugendnaturfilmcamp Wattenmeer Ende Oktober in die zweite Runde gegangen. 16 schleswig-holsteinische Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 17 Jahren verbrachten ihre Herbstferien damit, eine eigene Naturdokumentation zu produzieren. Mit dem Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum als Basislager waren sie eine Woche lang in der Nationalpark-Region unterwegs und recherchierten zu aktuellen und kontroversen Umweltthemen.
Unterstützt wurden sie dabei von einem professionellen Team aus Filmproduzent, Regisseur, Medienpädagogin und Mitarbeiterinnen der Nationalparkverwaltung. Die filmaffinen Jugendlichen arbeiteten mit großem Eifer an ihren Drehbüchern und den Film- und Tonaufnahmen, organisierten Interviews und Außendrehs, bevor die Aufnahmen am Ende zu vier zehnminütigen Filmen zusammengeschnitten wurden. Die Titel lauten: „Jenseits vom Deich. Perspektive statt Alternativlosigkeit“, „Nachgefischt. Nachhaltig, aber wie?“, „Weggekippt“ und „Is dat wat?“.
Das Jugendnaturfilmcamp schloss mit einer öffentlichen Filmpremiere im Multimar Wattforum. Die Filme werden künftig im Kino des Tönninger Nationalpark-Zentrums zu sehen sein, außerdem sind sie bereits jetzt über die Mediathek auf der Nationalpark-Website hier abrufbar.
Fest steht zudem, dass das beliebte Filmcamp im kommenden Jahr erneut angeboten wird, diesmal zu Beginn der Sommerferien vom 8. bis 14. Juli. Interessierte Jugendliche können bereits jetzt online ihr Interesse anmelden.
Das Jugendnaturfilmcamp Wattenmeer ist eine Veranstaltung von GREEN SCREEN – dem internationalen Naturfilmfestival aus Eckernförde – in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung, dem Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum und unterstützt durch den Schleswig-Holsteinischen Heimatbund. Ziel ist es, Jugendliche aus Schleswig-Holstein dafür zu gewinnen, sich über das Medium Film mit interessanten oder kontroversen Themen rund um den Nationalpark Wattenmeer auseinanderzusetzen.
Alina Claußen
© Claußen / LKN.SH
Kräftig gewachsen sind die jungen Sepien im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in den vergangenen Wochen. Im Juni geschlüpft, sind sie mittlerweile etwa drei Zentimeter lang und futtern lebende Schwebgarnelen. Die kleinen Tintenfische graben sich oft in den Sandboden ein und passen ihre Farbe daran an – wer sie sehen will, muss daher etwas Geduld mitbringen.
Alina Claußen
© Becker
Der WWF hat kürzlich eine Studie zu Muschelbänken in der Unterwasserwelt des Wattenmeeres vorgelegt. Autoren sind Karsten Reise und Christian Buschbaum von der Wattenmeerstation Sylt des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Anlass sei die Erkenntnis, dass „erstaunlich wenig bekannt ist über die Welt unter der Meeresoberfläche im Wattenmeer, aus der Unterwasserwelt in den großen Prielen und den anderen auch bei Ebbe noch unter Wasser liegenden Bereichen“, schreibt der Leiter des WWF-Wattenmeerbüros Hans-Ulrich Rösner dazu. Das Papier steht hier zum Download zur Verfügung.
© Kirsten Thiemann / Schutzstation Wattenmeer
Ein „Naturschutzprojekt zum Mitmachen“ hat die Schutzstation Wattenmeer auf Sylt gestartet, um die eingewanderten Cranberrys zurückzudrängen. Die aus Nordamerika stammende Pflanze mit dem deutschen Namen Großfrüchtige Moosbeere sei vor allem in Schutzgebieten nördlich von Hörnum zum Problem geworden, weil sie die vorhandene Bodenvegetation überwuchere, heißt es in einer Pressemitteilung, die hier nachzulesen ist.
© EUROPARC Deutschland
Aus ganz Deutschland sind sie an die Wattenmeerküste gereist: die Leiter der bundesweit 16 Nationalparke, die unter dem Dach der Nationalen Naturlandschaften eine Arbeitsgruppe bilden und halbjährlich zusammenkommen. „So unterschiedlich die Naturräume in den Nationalparken vom Bayerischen Wald bis zum Wattenmeer sind, so bewegen uns doch viele gemeinsame Themen“, sagt der Leiter der Nationalparkverwaltung in Tönning Detlef Hansen und nennt als Beispiele die Bildungs- und Informationsarbeit, Besucherlenkung, verschiedene Nutzungen, Infrastruktur und nachhaltige Mobilität.
Wenige Wochen zuvor hatten die Nationalparkchefs gemeinsam mit Kollegen aus deutschen Biosphärenreservaten, Naturparks und ausgewählten Wildnisgebieten zur Mitgliederversammlung der Nationalen Naturlandschaften auf Rügen getagt (Foto oben). Der Haupttenor dabei lautete: Der Begriff Nationale Naturlandschaften sei ein Qualitätsversprechen für die Einzigartigkeit der Landschaften, die in dem Verband organisiert sind.
© Arne Kolb / Nationalpark Schwarzwald
Mit der Überreichung der UNESCO-Urkunde ist es jetzt amtlich: das Biosphärengebiet Schwarzwald. Die offizielle Anerkennung war bereits im Juni erfolgt, der Festakt mit Urkundenübergabe im Oktober war in den ersten Biosphärentag in der Region eingebettet. In Deutschland gibt es damit 16 von der UNESCO anerkannte Biosphärengebiete mit einer Gesamtfläche von annähernd zwei Millionen Hektar, sie alle sind dem Dachverband Nationaler Naturlandschaften angeschlossen. Neben den Wattenmeer-Nationalparken Schleswig-Holsteins, Hamburgs und Niedersachsens zählen Südost-Rügen, die Flusslandschaft Elbe, die Rhön, der Spreewald, der Pfälzer Wald und viele andere dazu. Die Zahl der UNESCO-Biosphärenreservate weltweit liegt bei derzeit 669 in 120 Staaten.
© Stock / LKN.SH
Nach einer Frühgeburt Ende Oktober hat Helgoland Anfang November den ersten Kegelrobbennachwuchs gemeldet. Auf der Düne der Hochseeinsel hat sich in den vergangenen Jahren eine stetig wachsende Kolonie der Meeressäuger eingefunden. In der Wurfsaison 2016/17 war mit 354 Jungtieren ein Geburtenrekord verzeichnet worden; in der vorangegangenen Saison waren es 317.
Die Helgoländer Düne beherbergt die größte Kolonie dieser Robbenart in Deutschland, eine kleine Gruppe lebt im Wattenmeer-Nationalpark westlich von Amrum. Wahrscheinlich bedingt durch die fortschreitende Erosion des Jungnamensandes – ihres ursprünglichen Wurfplatzes – hat die Anzahl der Geburten in den letzten Jahren dort deutlich abgenommen, einzelne Kegelrobben haben vermutlich deshalb ihren Wurfplatz nach Amrum verlagert.
Unterdessen macht die Kegelrobbenpopulation in Mecklenburg-Vorpommern den Ökologen Sorgen: Das Meeresmuseum in Stralsund meldete Ende Oktober „ungewöhnlich viele Totfunde“ – bis zu diesem Zeitpunkt 33 seit Jahresbeginn, während bisher aufgrund der geringen Bestände weniger als ein Totfund pro Jahr registriert wurde. Zu den Gründen lagen zum Redaktionsschluss der Nationalpark Nachrichten keine Erkenntnisse vor. Weitere Informationen dazu sind auf der Website des Meeresmuseums zu finden.
© Wells / LKN.SH
Die Präsentation zum Thema Zugvögel des Vadehavscentret im dänischen Vester Vedsted nahe Ribe hat den German Design Award 2018, also den deutschen Preis für bestes Design in Gold im Bereich „beste Kommunikation“ gewonnen. In Harmonie mit der umliegenden Natur und Landschaft vermittle die Ausstellung eine ideale Balance zwischen Information und Ästhetik, so die Begründung. Bereits zuvor hatte die erst im Februar dieses Jahres eröffnete Einrichtung nach Informationen der dänischen Nationalparkverwaltung mehrere Preise gewonnen, unter anderem für das weltweit beste Reetdachgebäude. Ein Team aus dem Fachbereich „Kommunikation und Nationalparkpartner“ der Nationalparkverwaltung hatte sich erst kürzlich von der Besonderheit des Hauses und der Präsentation überzeugt (siehe Nationalpark Nachrichten, Ausgabe Oktober 2017).
© Brunckhorst / LKN.SH
Sechs neue Schutzgebiete in Nord- und Ostsee sollen künftig dort für einen besseren Meeresschutz sorgen. Entsprechende Verordnungen hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks kürzlich in Kraft gesetzt und damit langjährigen Forderungen von Umweltschützern entsprochen. Betroffen sind neben Seegebieten vor Niedersachsen (Borkum Riffgrund) und Mecklenburg Vorpommern (Kadetrinne, Pommersche Bucht – Rönnebank) in Schleswig-Holstein der Fehmarnbelt sowie, relevant für den angrenzenden Nationalpark Wattenmeer, das Sylter Außenriff – Östliche Deutsche Bucht, außerdem die weiter draußen gelegene Doggerbank. Weitere Informationen dazu finden sich auf der BfN-Website.
© Krause / LKN.SH
Die Hamburger Hallig war Ziel des Weltnaturerbetages – einer Veranstaltung, die sich an Klassen der Sekundarstufe II in Nationalpark-Schulen richtet. Der diesjährige Weltnaturerbetag war bereits der vierte seiner Art, mit dabei waren zwei Klassen der Husumer Theodor-Storm-Schule sowie am Tag darauf je eine Klasse des Gymnasiums Heide-Ost und des Gymnasiums Marne. Mittels Untersuchungen und Beobachtungen suchten die insgesamt knapp 100 Schülerinnen und Schüler Antworten auf die Fragen, warum das Wattenmeer von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden ist und welche Auswirkungen das auf den Tourismus hat.
In vier Expertengruppen beschäftigen sie sich mit jeweils einem Kriterium der Auszeichnung – Artenvielfalt und Ökologie als biologische Themen, Dynamik als geografisches sowie Tourismus als ebenfalls geografisches Thema. Dabei wurden sie von „echten“ Experten aus der Nationalparkverwaltung begleitet. Deren Begeisterung für das Weltnaturerbe Wattenmeer übertrug sich schnell auf die Jugendlichen, das führte zu engagierter Mitarbeit und zu vielen, zum Teil überraschenden Ergebnissen, die später im Unterricht ausgewertet wurden. Vorbereitet hatten sich die Teilnehmer ebenfalls bereits im Unterricht mit von der Nationalparkverwaltung bereitgestelltem Material.
„Ein Ziel des Weltnaturerbetage ist es, den jungen Menschen bewusst zu machen, welch einmalige Naturlandschaft vor ihrer Haustür liegt“, erläutert Mitorganisatorin Evelyn Schollenberger aus der Nationalparkverwaltung. Darum war das Kennenlernen der Hamburger Hallig ein nicht unbedeutender „Nebeneffekt“ – schließlich waren nur einige der Schüler aus Husum bereits dort gewesen und von den Dithmarschern bis dahin tatsächlich keiner.
Louisa Krause
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Das Besucher-Informations-System des Nationalparks (BIS) auf Amrum ist komplett: Ein neuer Pavillon mit neun Infotafeln ist Ende Oktober am Süddorfer Strand eingeweiht worden. Das Gemeinschaftsprojekt von Nationalparkverwaltung, Öömrang Ferian (Amrums Heimat-, Kultur- und Naturschutzverein), Schutzstation Wattenmeer und Verein Jordsand schließe die letzte noch bestehende Lücke im Amrumer BIS, so Matthias Kundy aus der Nationalparkverwaltung.
Ziel des BIS ist es, erholungssuchende Gäste nach der Devise „informieren statt verbieten“ für die Schutzwürdigkeit der Wattenmeernatur zu sensibilisieren. Es besteht aus Pavillons, Infotafeln und -karten, Schildern sowie Wegweisern, mittlerweile gut 750 Elementen an 250 Standorten entlang der Festlandsküste sowie auf Inseln und Halligen.
Die Inhalte orientieren sich an den jeweiligen regionalen und örtlichen Gegebenheiten. Auf Amrum werden neben dem Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer unter anderem die Dünen, der Kniepsand, die Vogelwelt sowie die Historie der Insel thematisiert. „Amrumer Besonderheit“: Die Informationen sind auf allen Tafeln in den Sprachen Öömrang (Amrumer Friesisch), Englisch und Dänisch zusammengefasst.
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„Watt kennen wir gut – aber Wald?“ An der Nordseeküste wachsen ja bekanntlich nur wenige Bäume. Um auch einmal den Lebensraum Wald zu erkunden, machten die Nordstrander Junior Ranger in den Herbstferien einen Ausflug in den Erlebniswald Trappenkamp. Dort erschnupperten wir Marzipanduft mitten im Wald (einige Blätter riechen tatsächlich nach Bittermandel!), wurden beim Fledermaus-Spiel von Wildschweinen umzingelt (ging aber alles gut!) und fanden mit verbundenen Augen unsere Lieblingsbäume wieder (siehe Foto). Wir lernten, wie verschiedenen Zapfen aussehen und wie Pilze im Wald auf sich aufmerksam machen (nämlich zum Beispiel mit seltsamen Gerüchen). Bei der Flugvorführung in der Falknerei flogen uns Falken, Eulen und Adler so dicht über den Kopf, dass wir uns ducken mussten! Unser Fazit: Ein Besuch im Erlebniswald lohnt sich! Vielen Dank für die tolle Führung durch Kerstin vom Erlebniswald-Team!
Silke Ahlborn
© Zwoch / Nationalparkverwaltung Niedersachsen
Der fachliche Austausch stand im Mittelpunkt eines zweitägigen Besuches von Führungskräften aus der Tönninger Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven. Mit den Kollegen aus dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (siehe Foto) ging es um die Abstimmung zu verschiedenen Nationalparkthemen, im Gemeinsamen Wattenmeersekretariat (Common Wadden Sea Secretariat CWSS) um die trilaterale Kooperation und die Vorbereitung der im kommenden Jahr anstehenden Ministerkonferenz zum Schutz des Wattenmeeres. Vertreter der drei Anrainerstaaten Niederlande, Deutschland und Dänemark kommen alle vier Jahre zusammen, um über die Entwicklung und Maßnahmen für das weltweit einzigartige Weltnaturerbe Wattenmeer zu beraten. Tagungsort im Mai 2018 ist das niederländische Leeuwarden.
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Herausforderung Klimawandel: Die Veranstaltungsreihe im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum zum Thema Klimawandel und Wattenmeer geht weiter. Am nächsten Donnerstag (23. November) spricht der Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) Dr. Johannes Oelerich über die „Herausforderung Klimawandel“ und stellt die Strategie des Landes Schleswig-Holstein für die Zukunft der Küstenregion vor. Die „Strategie Wattenmeer 2100“ wurde gemeinsam mit Naturschutzverbänden und lokalen Institutionen entwickelt, um auf den zu erwartenden Meeresspiegelanstieg vorbereitet zu sein. Dabei wurden Szenarien zu Klimaentwicklungen und deren Auswirkungen erarbeitet und mögliche Anpassungsmaßnahmen dargestellt. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr vor dem Großaquarium und dauert rund eine Stunde, der Eintritt ist kostenfrei. Im Anschluss kann im Multimar Wattforum die Fotoausstellung „Kurswechsel Küste – Was tun, wenn die Nordsee steigt?“ besucht werden.
Schon mal zum Vormerken: Nächster Referent in der Vortragsreihe ist Matthias Reimers vom Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen. Er wird am 1. Februar nächsten Jahres im Multimar Wattforum über die „Auswirkungen des Klimawandels auf die Regenwasserbewirtschaftung der Niederungsgebiete in Schleswig-Holstein“ sprechen. Am 1. März schließt die Reihe ab mit Jannes Fröhlich vom WWF Husum und seinem Vortrag „Naturschutz und Anpassung an den Meeresspiegelanstieg. Beispiele von weichen Küsten in Europa“.
Am 6. Dezember taucht er wieder ab, der Nikolaus: Im Großaquarium des Nationalpark-Zentrums Multimar Wattforum füttert er um 16.00 Uhr Hummer, Störe und Rochen mit besonderen Leckerbissen und beantwortet über ein Mikrofon die Fragen der kleinen und großen Gäste. Nähere Informationen stehen hier bereit.
Die Tiere der Nacht und die plattdeutsche Sprache können Besucher bei besonderen Veranstaltungen im Multimar Wattforum entdecken. Am Donnerstag, 14. Dezember (sowie am 11. Januar, 8. Februar und 8. März 2018) können sie zu später Stunde in sachkundiger Begleitung das Nationalpark-Zentrum erkunden.
Führungen auf Platt bietet das Multimar den Winter über jeden ersten Sonntag im Monat (3. Dezember, 7. Januar, 4. Februar und 4. März) jeweils um 15.00 Uhr. Weitere Informationen zu diesen Angeboten gibt es hier und hier.
Das könnte Strandfans interessieren: Im Rahmen der Reihe „TZ im Dialog“ sind am kommenden Mittwoch (22.) Vertreter von DLRG, Rettungsdienst, Polizei und Feuerwehr bei der Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording zu Gast, stellen ihre Arbeit vor und geben Tipps. „Wellen, Wetter, Watt – wie kommen unsere Gäste und Einheimischen am Strand sicher durchs Jahr?“ lautet der Titel der Veranstaltung. Treffpunkt ist das DÜNEN HUS im Ortsteil Bad von 17.30 bis 19.00 Uhr. Interessierte sollten sich bis 12.00 Uhr am Veranstaltungstag anmelden unter: b.eggers(@)tz-spo.de, Stichwort: TZ im Dialog, per Telefon (04863 – 999 225) oder Fax (04863 – 999 230).
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LKN-SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning
Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
Kontakt:
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