Schleswig-Holstein

15.09.2016 |

September 2016

MOIN, MOIN,
liebe Nationalparkfreundinnen und -freunde! Geht Ihnen das auch so? Überkommt auch Sie alljährlich zum Ende des Sommers hin ein wenig Wehmut? Aber wir alle wissen ja: Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist zu jeder Jahreszeit schön. In diesen Nationalpark Nachrichten finden Sie noch einmal ein paar richtig sommerliche Themen - und auch sonst jede Menge Informationen. Viel Spaß beim Lesen!

Rubrik Aktuelles neu

Tschüss, Sommer!

© Piening/LKN.SH

So langsam verabschiedet sich der Sommer aus dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: Die Salzwiesenblüte geht zu Ende, längst haben die Brutvögel ihre Jungen „groß“ und einige sind bereits gen Süden aufgebrochen. Viele Zugvögel aus den arktischen Brutgebieten dagegen sind eingetroffen und tanken hier Energie für den Weiterflug gen Süden. „Wind aus, Sonne an. Wattspaziergänge sind immer ein Erlebnis, aber heute war es atemberaubend. Die Stille, die Farben, das glitzernde Licht …“ hat Nationalpark-Ranger Christian Piening vor wenigen Tagen zu diesen Fotos geschrieben. Klingt wie ein Abschiedsgruß an den Sommer …

Mit Rolli ins Watt

© Sen.-WA Bredstedt, Parkstraße 5

Für die Ausflügler ist es einer der Höhepunkte des Jahres: Bereits zum fünften Mal führten Nationalpark-Watt- und Gästeführerin Christine Dethleffsen und ein Betreuerteam der Seniorenwohnanlage in Bredstedt 24 Bewohner dieser Einrichtung ins Watt. Möglich wird das durch auf Nordstrand bereitstehende Wattrollstühle, schließlich sind die meisten der Teilnehmer auf Rollatoren oder Rollstühle angewiesen. „Das ist ein tolles Angebot unserer Nationalpark-Partner-Gemeinde Nordstrand“, so der in der Nationalparkverwaltung für das Thema Nationalpark-Partner zuständige Matthias Kundy. „Und nach meiner Kenntnis ist dies der einzige Standort an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste, an dem Gruppen gleichzeitig fünf solcher Wattrollis nutzen können.“

Der Tour ins Watt voraus ging ein gemütliches Picknick am Deich bei Fuhlehörn, damit richtiges „Urlaubsfeeling“ aufkommt. Pflegedienstleiterin Anka Clausen hatte dafür Strandkörbe reservieren lassen und für die Wege an Land geländegängige Leihrollstühle organisiert. Nach einem Imbiss ging es dann mithilfe der Rollis mit den großen gelben Rädern hinaus ins Watt.

Und wie das klappt!

„Warum soll das nicht klappen?“, hatte sich Christine Detleffsen (unser Foto), ihres Zeichens auch Physiotherapeutin mit einigen Patienten in der Seniorenwohnanlage, schon vor Jahren gefragt und die Sache im wahrsten Sinne ins Rollen gebracht. Und wie das klappte, auch dieses Mal wieder: Schritt für Schritt, Radumdrehung für Radumdrehung freundeten sich die Senioren mit dem Lebensraum Watt an – einige Mutige auch barfuß. „Durch meinen Beruf als Physiotherapeutin weiß ich, dass, wenn es der Seele gut geht, manchmal unerwartete körperliche Leistungen wieder möglich sind, zum Beispiel ein paar Schritte in der ‚großen Weite des Watts‘ zu gehen“, sagt Christine Dethleffsen. Das Barfußlaufen unterstütze diesen Effekt, denn dadurch würden verloren geglaubte Wahrnehmungen wieder wach.

Gerade für Menschen, die die allermeisten Stunden des Tages in geschlossenen Räumen verbringen und die in vielen kleinen Dingen im Alltag von anderen abhängig sind, seien solche Erlebnisse etwas ganz Besonderes, Beflügelndes – und auch für Dethleffsen selbst eine einzigartige Erfahrung: „Ich darf all diesen Menschen in der Natur Wissen, das Gefühl von Freiheit, Glück und Lebensfreude vermitteln“, sagt sie: „Ist das nicht wunderbar?“

Kontaktadresse für Anfragen zu den Nordstrander Wattrollstühlen: Nordstrand Tourismus und Zimmervermittlung, Telefon 04842-454

Unterhaltsame Woche

© Otten / LKN.SH

Unterhaltsamer Höhepunkt einer informativen Nationalparkwoche: Meldorf feierte am letzten Augustwochenende sein Hafenfest, als Schlusspunkt zu einer Nationalparkwoche mit einem vielfältigen Angebot aus Spiel, Sport und Information. Geboten wurden unter anderem Wattwanderungen, eine Filmvorführung, eine vogelkundliche Exkursion.

Den Weg zum abschließenden Hafenfest fanden einem Bericht der Dithmarscher Landeszeitung zufolge dann mehr als 1.000 Besucher. Im Rahmen einer Feierstunde überreichten dabei der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen und die Vorsitzende des Vergaberates Anja Szczesinski Urkunden an neue Nationalpark-Partner – lesen Sie dazu unsere Pressemitteilung. Bereits zuvor waren mehrere neue Sylter Nationalpark-Partner aufgenommen worden, mehr dazu in dieser Pressemitteilung.

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

Das neue kostenfreie WLAN des Nationalpark-Zentrums Multimar Wattforum ermöglicht Gästen während ihres Rundgangs durch die große Wattenmeer-Erlebnisausstellung ein Foto von ihrem Lieblingsexponat mit Freunden zu teilen oder sich online über die aktuellen Veranstaltungen des Nationalparks zu informieren.

Lesen Sie mehr in unserer Pressemitteilung.

Wirtschaftsfaktor

© Stock / LKN.SH

Der Tourismus in Naturlandschaften ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Region. Das zeigt eine aktuelle Studie, für die Erhebungen in 15 deutschen Nationalparken angestellt wurden. Die wichtigsten Zahlen in Kürze: Die in den Schutzgebieten ermittelten mehr als 53 Millionen Besuchstage sorgten den Erkenntnissen zufolge für einen Bruttoumsatz von insgesamt 2,78 Milliarden Euro. „Dadurch entstehen Einkommen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro“, heißt es in der Zusammenfassung. Dabei komme „aufgrund der großflächigen Ausdehnung und tradierten Rolle im Tourismus“ den Meeres- und Küsten-Nationalparken eine besondere Rolle zu: Auf sie entfallen rund 85 Prozent der bundesweiten wirtschaftlichen Effekte.

Zum Nach- und Mehr-Lesen: „Regionalwirtschaftlich Effekte durch Naturtourismus“ im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (Herausgeber, BfN-Skripten 431), erstellt von Prof. Dr. Hubert Job und weiteren Wissenschaftlern von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, hier als PDF zum Download verfügbar.

Endspurt

© Stock / LKN.SH

Endspurt im Wettbewerb um das beliebteste Naturwunder Deutschlands: Am 18. September läuft die Frist zur Teilnahme an der Abstimmung ab. Für die Wahl per Post wird es also knapp, aber es geht auch online. So oder so nur noch wenig Zeit, für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zu votieren!

Mit der Wahl zum schönsten Naturwunder – dieses Jahr zum Schwerpunkt Wildnis – wollen die Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland (Dachverband der deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und zertifizierten Wildnisgebiete) „auf außergewöhnliche Naturphänomene vor der eigenen Haustür sowie in den Urlaubsregionen Deutschlands aufmerksam machen“, heißt es. Zur Wahl stehen neben dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer zwölf weitere Bewerber, von den Schluchtwäldern im Bayerischen Wald über den Harz bis zum Darßer Weststrand im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

Unter www.sielmann-stiftung.de/naturwunder werden die ausgewählten Naturlandschaften in Bild und Text vorgestellt. Durch einen Klick auf das favorisierte Gebiet kann man seine persönliche Wertung abgeben – und mit etwas Glück auch einen Preis gewinnen. Das Votum per Postkarte sollte gehen an: Heinz Sielmann Stiftung, Stichwort: „Naturwunder 2016“, Gut Herbigshagen, 37115 Duderstadt.

Auf Sommertour

© Schutzstation Wattenmeer

Im Rahmen ihrer Sommertour war die schleswig-holsteinische Finanzministerin Monika Heinold auch im Wattenmeer unterwegs, Ziel waren die Halligen Langeneß und Oland. Zwar ging es bei den Gesprächen vor Ort weniger um den Nationalpark als vielmehr um die Zukunft der nordfriesischen Halligen, das Programm „Hallig 2050“ und Küstenschutzschutzfragen – schließlich war die Verwendung europäischer Fördermittel Schwerpunkt der Bereisung. Aber Heinold, die bereits im Frühjahr bei den Ringelganstagen die Landesregierung vertreten hatte, machte auch Station im Infozentrum der Schutzstation Wattenmeer auf Langeneß (siehe Foto, Monika Heinold ist die 4. von rechts).

© Wikipedia / Matthias Kabel (CC-BY-SA 3.0)

100 Jahre „National Park Service“ – dieses Jubiläum wurde Ende August in den USA gefeiert. Denn die bundesstaatenübergreifende Betreuungsstruktur für die Schutzgebiete wurde bereits 1916 aus der Taufe gehoben. Schließlich sind die USA Nationalpark-Vorreiter: Schon im Jahr 1872 wurde hier mit Yellowstone (Foto) das weltweit erste Schutzgebiet dieser Art gegründet.

Die heute 59 US-Nationalparke umfassen auf insgesamt 210.000 Quadratkilometern so verschiedenartige Landschaftstypen wie, um nur einige Beispiele zu nennen, Sümpfe und Hartholzwälder (Congaree-Nationalpark, South Carolina), imposante Plateaus mit natürlichen Steinbögen (Arches-Nationalpark, Utah), weite Wasserflächen (Biscayne-Nationalpark, Florida) und Wüstenlandschaften (Death-Valley-Nationalpark, Kalifornien). Sie alle werden vom National Park Service, einer beim US-Innenministerium angesiedelten Bundesbehörde, betreut – „gehütet, gepflegt und promotet“, wie das Nachrichtenmagazin Spiegel kürzlich formulierte. Die schleswig-holsteinische Nationalparkverwaltung sendet ein verspätetes „Happy Birthday“ über den großen Teich!

Rubrik Wussten Sie schon, dass neu

Durchschnittsgeschwindigkeit

© Stock / LKN.SH

Die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Menschen beim gemütlichen Gehen beträgt rund 2,5 Kilometer, beim strammen Wandern auch bis zu 4 Kilometer pro Stunde. Die Strömungsgeschwindigkeit des auflaufenden Wassers beträgt auf Wattflächen im Durchschnitt zwar „nur“ etwa 1 Kilometer pro Stunde. Aber der Teufel steckt im Detail, genauer gesagt in den Wörtern „Durchschnitt“ und „Wattflächen“. Denn erstens variiert das Tempo im Verlauf der Flut, am stärksten ist die Strömung in der dritten und vierten Stunde und kann dann 5 Stundenkilometer und mehr betragen. Zweitens kann der Flutstrom in den Prielen sogar ein Tempo von 20 Stundenkilometer erreichen. Also aufgepasst beim Wattwandern! Am besten, man schließt sich einem erfahrenen Nationalpark-Wattführer an …

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

Die Frau für die Schulen

© Wells / LKN.SH

Elisabeth von Meltzer ist in der Nationalparkverwaltung die Frau für die Schulen. Jetzt nach Beginn des neuen Schuljahrs ist die Realschullehrerin für die Fächer Biologie und Erdkunde wieder im Einsatz: Mal eine Unterrichtseinheit, mal ein Projekttag oder gleich mehrere: „Der Umfang richtet sich ganz danach, was die Schulen brauchen“, sagt Elisabeth von Meltzer, und: Ideal sei eine Verbindung von einem „Draußentag“ im Watt, einem Besuch im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning und einem wattenmeerbezogenen Projekttag im Klassenraum.

Berge oder Watt?

© Spanowsky/LKN.SH

Aus den österreichischen Bergen ans schleswig-holsteinische Wattenmeer reiste kürzlich Karin Schlager mit zwei- und vierbeiniger Begleitung. Sie ist Gewinnerin eines von der Nationalparkverwaltung und der Nordsee-Tourismus-Service GmbH gemeinsam mit der Nationalparkregion Hohe Tauern ausgerichteten Wettbewerbes. Mehr dazu erfahren Sie in unserer Pressemitteilung.

Besuch bei der Familie

© Klaus Janke

Sie waren gekommen, um kritisch nachzufragen: Eine Kommission des UNESCO-Biosphärenprogrammes hat kürzlich die drei deutschen Wattenmeer-Biosphärenreservate bereist. Denn die nach diesem Programm der UNESCO ausgewiesenen Schutzgebiete werden in Zeiträumen von etwa zehn Jahren evaluiert, das heißt daraufhin überprüft, ob sie die festgelegten Kriterien erfüllen. Und was das Biosphärenreservat Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und Halligen angeht, waren da nach der jüngsten Evaluierung einige Fragen offen.

Etwa die, warum das zusammenhängende Ökosystem deutsches Wattenmeer aus drei Biosphärenreservaten (Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein) besteht: Die föderale Struktur der Bundesrepublik ist international nicht ganz einfach zu vermitteln. Zu den UNESCO-Kriterien gehört außerdem, dass ein Biosphärenreservat aus einer Kern-, einer Puffer- und einer Entwicklungszone besteht. Als letztere wurden die nordfriesischen Halligen auf eigenes Betreiben im Jahr 2004 mit ins Boot genommen. Das Problem: Laut Statuten bildet die Entwicklungszone den Randbereich des Biosphärenreservates. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer ist es genau umgekehrt: Die Halligen liegen bekanntermaßen mittendrin. „Das gibt uns der Naturraum nun einmal so vor“, sagt der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen.

Vorsichtig optimistisch

Aber wie würde die UNESCO-Kommission, der der Lebensraum Wattenmeer bis dato kaum bekannt war, diese Umstände bewerten? Der Besuch des Tschechen Petr Cupa und des Chinesen Han Qunli wurde in der Nationalparkverwaltung akribisch vorbereitet, nicht nur hinsichtlich einer umfassenden Sammlung von Informationen und Argumenten, sondern auch mit Vor-Ort-Terminen. Denn wie besser als mit einer Bereisung und durch Gespräche mit den betroffenen Menschen kann man die Besonderheiten des Lebens im Wattenmeer vermitteln?

Eben diese Menschen, die Halligbewohner, haben einen großen Anteil daran, dass man bei der Nationalparkverwaltung eine vorsichtig-optimistische Zwischenbilanz zieht: „Die Halligbewohner haben sich richtig ins Zeug gelegt und deutlich gemacht, wie wichtig ihnen der Status Biosphärenreservat ist“, so die Leiterin der Fachbereiches Schutz und Entwicklungsplanung Kirsten Boley-Fleet. „Und wir hatten den Eindruck, dass unsere Botschaft angekommen ist.“ Zu verdanken ist das sicherlich auch einem Satz von Ruth Kruse von der Hallig Nordstrandischmoor, der stellvertretenden Vorsitzenden der Halliggemeinschaft, wie folgt formuliert: „Durch die Biosphäre sind wir eine große Familie geworden.“ In trockenen Tüchern ist die Sache allerdings noch längst nicht: Jetzt muss die Nationalparkverwaltung einen Bericht vorlegen, erst dann folgt die Entscheidung.

Mammutprogramm

© Wiedemann / LKN.SH

Vorträge, Diskussionen, Führungen und Exkursionen – ein eineinhalbtägiges Mammutprogramm absolvierten Gäste aus verschiedenen Ländern kürzlich im Nationalpark Wattenmeer – und das mit unermüdlichem Eifer. Bei der knapp 20-köpfigen Gruppe handelt es sich um Stipendiaten des Klaus Töpfer Fellowship Programms. Das nach dem ehemaligem Bundesumweltminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Prof. Dr. Klaus Töpfer benannte Angebot richtet sich an junge Führungskräfte im Naturschutz aus Mittel- und Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien, ist genau gesagt eine vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) organisierte berufsbegleitende Fortbildung aus mehreren Modulen in verschiedenen Schutzgebieten.

Ziel ist es, Managementkapazitäten aufbauen, methodische Kernkompetenzen sowie fachliche Konzepte und Instrumente für die Naturschutzarbeit zu vermitteln. Getragen wird das Klaus Töpfer Fellowship Programm vom deutschen Umweltministerium gemeinsam mit der der internationalen Naturschutzorganisation IUCN und zahlreichen weiteren internationalen Partnern.

In Tönning besuchten die Teilnehmer unter anderem das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum, unternahmen eine Wattführung sowie eine vogelkundliche Exkursion, erhielten (in englischer Sprache) umfassende Informationen über die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, über Forschung und Management im Nationalpark Wattenmeer. Matthias Kundy, Leiter des Fachbereichs Kommunikation in der Nationalparkverwaltung, zeigte sich am Ende beeindruckt vom Engagement der jungen Naturschützer: „Das war schon außergewöhnlich, mit wie viel Begeisterung, Interesse und auch kritischem Sachverstand hier diskutiert wurde.“

brik-me

Lucia Klein

© Wells / LKN.SH

Von der Schwäbischen Alb ins platte Land. Unsere neue Kollegin ( Foto oben) stellt sich vor:

Mein Name ist Lucia Klein, ich komme ursprünglich aus Baden-Württemberg, bin 29 Jahre alt und befinde mich gerade in der Umgewöhnungsphase von „Grüß Gott“ zu „Moin Moin“; denn zum 1. September habe ich bei der Nationalparkverwaltung in Tönning angefangen. Dort bin ich für Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Naturerlebnis in St. Peter-Ording zuständig.

Bisher war ich beim Biosphärengebiet Schwäbische Alb in Baden-Württemberg als Koordinatorin der dortigen Partner-Initiative tätig. Ganz neu sind mir Norddeutschland und das Wattenmeer aber nicht. Mein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolvierte ich bei der Naturschutzgemeinschaft Sylt. Anschließend studierte ich den Bachelor Umweltwissenschaften mit Nebenfach Wasserbau sowie den Master Nachhaltigkeitswissenschaft in Lüneburg. Als Ausgleich zum Studium war ich regelmäßig zu Besuch an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Von daher freue ich mich sehr auf meine neuen Aufgaben in einer tollen Region mit vielen netten und interessanten Menschen.

Lucia Klein

Weltenwanderer: Warum ziehen Vögel und bleiben nicht einfach immer an einem Ort? Wohin fliegen Ringelgans, Pfuhlschnepfe und Co., wenn sie das Wattenmeer verlassen? Und wie finden sie die Orte, zu denen sie wollen? Diesen und vielen anderen Fragen spürt Bernd-Uwe Janssen in seinem Buch „Zugvögel – Weltenwanderer im Wattenmeer“ nach. Das Buch ermöglicht (nicht nur) Kindern zahlreiche spannende Einblicke ins Vogelleben, erläutert anschaulich die Bedeutung des Wattenmeers für die Vogelwelt und erklärt, wie Zugvögel erforscht werden. Nützlich sind außerdem die vielen praktische Anregungen für eigene Vogelbeobachtungen und zum Schutz der Vögel. Die liebevolle Gestaltung mit vielen Fotos, Karten und zusätzlichen Informationen machen das Buch zu einem tollen Geschenk und informativen Begleiter für den nächsten Besuch an unserer Nordseeküste!

Silke Ahlborn

Bernd-Uwe Janssen: Zugvögel – Weltenwanderer im Wattenmeer, Willegoos, Potsdam 2016, ISBN 978-3-944445-16-8, 16,90 Euro

Vögel kieken

© Stock / LKN.SH

Vögel kieken kann man mit fachkundiger Begleitung wieder besonders gut ab dem 29. September: Der „Westküsten-Vogelkiek“ bietet ein ganzes verlängertes Wochenende lang faszinierende Einblicke in die Vogelwelt des Wattenmeeres und seiner angrenzenden Gebiete. Bis 3. Oktober laden über 25 Veranstaltungen entlang der gesamten schleswig-holsteinischen Nordseeküste von Sylt bis Friedrichskoog zur Vogelbeobachtung ein. Ob „Vogelsafari“, „Schlemmen wie der Knutt im Watt“, „Gänsealltag“ oder „Vögel für Kids“: Für alle Vogelfans, ob ausgewiesene Vogelkenner oder Laien, ob Erwachsene oder interessierte Jungs und Mädchen, ist etwas dabei. Zu den Höhepunkten im Programm gehören neue Vogelaktionstage im Nationalpark-Haus St. Peter-Ording und in der Seehundstation in Friedrichskoog ebenso wie der erfolgreiche Klassiker, die ganztägigen Beobachtungstouren per Bus, die dieses Jahr in den Beltringharder Koog führen. Weitere Informationen und eine Übersicht über das gesamte Programm ist unter www.westkuesten-vogelkiek.de im Internet zu finden.

Unser Foto zeigt einen Rotschenkel bei der Nahrungssuche

Zur Erinnerung: Der letzte Vortrag in der Sommerreihe zum Thema Wale findet am Donnerstag, 29. September statt: Dr. Klaus Heinrich Vanselow von der Universität Kiel referiert zur Frage „Können Sonnenstürme Pottwalstrandungen auslösen?“, 19.30 Uhr in der besonderen Atmosphäre unter dem 17,50 Meter langen Pottwalskelett.


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LKN-SH | Nationalparkverwaltung
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Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
Kontakt:

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