Schleswig-Holstein

15.09.2018 |

September 2018

MOIN, MOIN,
liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Jetzt geht er zu Ende, der Sommer. War er nicht toll? Auch im Wattenmeer zieht nun der Herbst ein, die Tage werden kürzer. Mehr Zeit und Muße also zum Lesen - auch der Nationalpark Nachrichten. Viel Spaß dabei!

Rubrik Aktuelles neu

muschelbank

© Stock / LKN.SH

Miesmuscheln sind die vielleicht bekannteste Muschelart des Wattenmeeres – was damit zu tun haben könnte, dass so mancher sie oder besser gesagt ihr weiches Innenleben als Leckerbissen schätzt. Aber es gibt im Vergleich mit ihren Verwandten eine weitere Besonderheit: Anders als die anderen heimischen Muschelarten leben Miesmuscheln oberirdisch, das heißt nicht im, sondern am Boden, und zwar in Gesellschaft mit unzähligen Artgenossen auf ausgedehnten Bänken. Diesen Miesmuschelbänken kommt eine bedeutende Funktion im Ökosystem Wattenmeer zu; sie sind ein ganz besonderer Lebensraum.

„Aufgrund ihrer Begleitfauna und hohen Biomasse stellen Muschelbänke die artenreichsten und produktivsten Lebensgemeinschaften des Wattenmeeres dar“, schreiben Nehls und Büttger in ihrem Bericht, der die Monitoring-Ergebnisse aus den Jahren 1998 bis 2005 zusammenfasst. So dienen sie Wirbellosen als Heimstatt, etwa Seepocken sowie einzelligen Algen, die auf den Muschelschalen siedeln und von Strand- und Käferschnecken abgeweidet oder von Asseln und Flohkrebsen verzehrt werden. Letztere wiederum sind Nahrung für Fische oder Strandkrabben und die Miesmuscheln selbst bevorzugte Leckerbissen unter anderem für Seesterne und etliche Vogelarten wie Austernfischer, Silbermöwen und vor allem Eiderenten. Zudem bieten die Muschelbänke dem Nachwuchs von Fischen wie Scholle und Grundel Schutz.

Fäden als Schutz vor Verdriftung

Der Name der Miesmuschel geht übrigens wahrscheinlich auf das mittelhochdeutsche Wort „mies“ beziehungsweise das althochdeutsche „mios“ zurück, was beides „Moos“ bedeutet. Die Schutzstation Wattenmeer erklärt die Parallele damit, dass die Miesmuscheln braune Fäden, sogenannte Byssusfäden, spinnt, die aussehen wie Moos. Die Fäden scheidet das Tier aus einer Drüse an seinem Fuß aus und heftet sie mit der Fußspitze am Untergrund oder an Artgenossen fest. So kann die Muschel sich gegen Verdriftung schützen „und sich aus dem Schlamm herausziehen, den sie durch ihre eigene Filtertätigkeit ansammelt“, heißt es bei der Schutzstation wörtlich.

Wahre Filtermeister sind sie nämlich, die Miesmuscheln: Ein etwa drei Zentimeter großes Exemplar kann bis zu einem Liter Wasser in der Stunde filtrieren. Das geschieht nicht zum Selbstzweck, sondern um auf diese Weise an Futter zu gelangen. Denn für Miesmuscheln besteht dieses im Wesentlichen aus im Wasser schwebenden Einzellern, Plankton, Bakterien und Organismusresten.

Lange war die Miesmuschel die einzige im Wattenmeer vorkommende Muschelart, die auf dem Substrat siedelt. Seit einiger Zeit jedoch etabliert sich die Pazifische Auster zunehmend auf den Muschelbänken im Nationalpark. „Ausgangspunkt der Ausbreitung im nordfriesischen Wattenmeer war die Kultivierung der Austern im Lister Tief seit den 1980er Jahren“, heißt es dazu schon im im Wadden Sea Quality Status Report von 2004 (aktuelle Ausgabe hier). In manchen Bereichen dominiere diese Art mittlerweile sogar. Einige ehemalige Miesmuschelbänke seien „in Riffe aus Austern und Miesmuscheln verwandelt worden“, erklärte der Meeresökologe und Mitarbeiter des Alfred-Wegener-Institutes – Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung an der Wattenmeerstation auf Sylt Christian Buschbaum kürzlich in einem Interview mit den Nationalpark Nachrichten (siehe Juni-Ausgabe). Die ursprünglich bestandsbildenden Miesmuscheln seien hier „zu Untermietern der Austern geworden“.

„Muschelbänke in der Unterwasserwelt des Wattenmeeres“ lautet der Titel der Studie, die der WWF im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Autoren sind Karsten Reise und Christian Buschbaum von der Wattenmeerstation Sylt des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. Anlass sei die Erkenntnis, dass „erstaunlich wenig bekannt ist über die Welt unter der Meeresoberfläche im Wattenmeer, aus der Unterwasserwelt in den großen Prielen und den anderen auch bei Ebbe noch unter Wasser liegenden Bereichen“, heißt es dazu beim WWF. Das Dokument steht hier als PDF zum Download zur Verfügung.

antritt

© Kundy / LKN.SH

Seinen Antrittsbesuch an der Nationalparkküste hat der neue Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung am vergangenen Freitag absolviert, knapp zwei Wochen nach seinem eigenen Dienstbeginn als Nachfolger von Robert Habeck. Einen ganzen Tag nahm er sich Zeit, um sich im Husumer Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH) sowie in der Nationalparkverwaltung und draußen im Watt über die jeweiligen Aufgaben zu informieren. Stationen waren der Betriebssitz und der Bauhof des LKN, das Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning und die Salzwiesen bei Westerhever.

Einen ersten Eindruck von der Vielfalt der Arbeit der Nationalparkverwaltung erhielt der Minister im Multimar Wattforum mit seiner interaktiven Ausstellung und den umfangreichen Bildungsangeboten. Was das Multimar Wattforum als Besucherzentrum an Attraktionen „indoor“ darstellt, ist der Leuchtturm Westerhever mit der Nationalpark-Station für Aktivitäten im Nationalpark selbst. Gemeinsam mit dem Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen (Foto oben mit Albrecht), dem Geschäftsführer der Schutzstation Wattenmeer Harald Förster und Beschäftigen der Nationalparkverwaltung (Foto rechts) diskutierte der Minister Fragen unter anderem des Salzwiesenmanagements, der Schutzgebietsbetreuung und Besucherlenkung sowie der Fischerei.

Hendrik Brunckhorst

Rubrik Faszinierende Biologie neu

kleinod

© Roland Suikat

Wenige haben ihn jemals zu Gesicht bekommen, den Halligflieder-Spitzmausrüsselkäfer. Nun hat der ehrenamtliche Heimatfaunist und Mitautor der Roten Liste der bedrohten Käferarten in Schleswig-Holstein Roland Suikat das aktuelle Verbreitungsbild des Salzwiesenbewohners beträchtlich erweitern können. Hier sein exklusiv für die Nationalpark Nachrichten verfasster Bericht:

In Faltblättern, auf Informationstafeln und auch in naturkundlichen Büchern, welche die Besonderheiten des Nationalparks und Biosphärengebietes Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in Wort und Bild beschreiben, stößt man vielfach auf den Halligflieder-Spitzmausrüsselkäfer. Wer ihn allerdings mit eigenen Augen sehen möchte, wird zu keinem schnellen Erfolg gelangen und muss die Lebensraumansprüche genau kennen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Rüssler bei einer Körpergröße von ungefähr drei Millimetern nicht leicht zu entdecken ist und zudem eine recht begrenzte Erscheinungszeit hat.

Der sperrige und zugleich doch sehr markante Name des Käfers deutet zum einen auf die Bindung an den Halligflieder hin, zum anderen auf sein Äußeres, das – mit ein wenig Fantasie – an Spitzmäuse erinnert, die ebenfalls einen konisch zulaufenden Kopf haben. Dieses Merkmal zeigen in ähnlicher Weise alle Verwandten des Halligflieder-Spitzmausrüsslers, die zusammengenommen die Großgattung Apion bilden. In neuerer Zeit ist diese Gattung aufgegliedert worden, so dass man nunmehr zwei verschiedene wissenschaftliche Namen lesen kann, nämlich Apion limonii und Pseudaplemonus limonii. Innerhalb Deutschlands kommt Apion limonii ausschließlich in der nordfriesischen Insel- und Halligwelt vor. Der Nationalpark und die Biosphäre Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer beherbergt somit eine faunistische Kostbarkeit.

Nachdem der Käferkundler H.H. Weber die Art vor mehr als 80 Jahren erstmalig von Amrum sowie den Halligen Hooge und Oland, etwas später auch von der Südspitze Sylts gemeldet hatte, erzielte der Biologe T. Tischler ab 1975 im Rahmen seiner wissenschaftlichen Untersuchung über die pflanzenfressenden Käfer der Salzwiesen vier weitere Nachweise, nämlich auf den Halligen Habel, Gröde, Langeneß und Nordstrandischmoor. Darüber hinaus habe ich in jüngerer Zeit fünf bisher unbekannte Vorkommen aufgetan: Südfall, Süderoog, Norderoog, Hamburger Hallig und Pellworm.

Derzeit elf aktuelle Vorkommen

Folglich kennen wir derzeit elf aktuelle Vorkommen, davon fünf in der Schutzzone 1 des Nationalparks. Die Teilpopulationen von Sylt und Amrum sind offenbar erloschen. Somit gibt es nur einen Fundpunkt auf den Inseln (Pellworm). Die Halligen dagegen sind allesamt besiedelt, wenn auch in sehr unterschiedlichem Maße. Die weitaus stärksten Teilpopulationen habe ich auf den Halligen Gröde, Hooge und Oland festgestellt. Es ist schwer abzuschätzen, ob sich Apion limonii unter den heutigen Gegebenheiten auch in Festlandsalzwiesen ansiedeln kann. Sollte dies der Fall sein, könnten sogar Nachweise in den Salzwiesen Dithmarschens möglich sein. Ein Einzelfund in St. Peter-Ording gibt keinen diesbezüglichen Hinweis, weil es sich um ein verdriftetes Tier handelte.

In den Nachbarregionen wie Dänemark oder Niedersachsen haben intensive Bemühungen zu keinem Nachweis geführt. Die nächstgelegene Population befindet sich erst auf der westfriesischen Insel Terschelling und vor allem im äußersten Südwesten Hollands. Sporadische Vorkommen setzen sich entlang der französischen und britischen Kanalküste sowie an der britischen Nordseeküste fort. Südlich der Bretagne bis in den Mittelmeerraum hinein ist der Halligflieder-Spitzmausrüssler durchaus verbreitet.

Es drängt sich also die Frage auf, warum der Käfer exklusiv im nordfriesischen Wattenmeer vorkommt, und zwar in einer isolierten, aber stabilen Population. Die Gründe sind in den sehr speziellen ökologischen Ansprüchen zu suchen, die bereits Weber beschrieben hat. Üppige, geschlossene Halligfliederbestände meidend, sucht der Käfer ausschließlich solche Stellen auf, an denen die Entwicklungspflanzen starken mechanischen Einwirkungen ausgesetzt sind, die zum Beispiel bei Sturmfluten oder an Prielrändern auftreten. Wenn Turbulenzen und gegebenenfalls zusätzlicher Viehvertritt die oberen Wurzelbereiche freigelegen, nutzt Apion limonii die offen aus dem Kleiboden ragenden Wurzelhälse zur Eiablage. Gleichzeitig darf die Überflutungshäufigkeit ein gewisses Maß offenbar nicht überschreiten.

Sehr spezielle, hohe Lebensraumansprüche

Nur unter diesen Gegebenheiten kann sich die Entwicklung der Larve vollziehen. Der Halligflieder-Spitzmausrüssler hat mithin ausgesprochen hohe Lebensraumansprüche, die nach heutigem Kenntnisstand fast ausschließlich auf den Halligen erfüllt werden. Weil die natürliche Küstendynamik weitgehend unterbunden wird, ist der Rüsselkäfer stattdessen auf eine extensive Beweidung des Salzgrünlandes angewiesen; eine Nichtnutzung ist genauso abträglich wie eine Intensivbeweidung. Die Folgejahre könnten weitere Erkenntnisse zur Lebensweise und Verbreitung dieser interessanten Insektenart bringen.

Ich danke der Nationalparkverwaltung, in erster Linie Martin Stock, den vielen engagierten Naturschützern aus den Verbänden, den Wattführern, den Halligbewohnern sowie den jeweils zuständigen Nationalpark-Rangern für ihre bereitwillige, freundliche Unterstützung meiner käferfaunistischen Erkundungen.

Roland Suikat

altersrekord

© Stock / LKN.SH

Dass Lachmöwen (Foto oben) ganz schön alt werden können, wissen Ornithologen. Vor einigen Wochen wurde nun ein im Februar 1986 in Großbritannien im Alter von einem Jahr beringtes Exemplar auf der Hallig Norderoog gesichtet. Der Vogel mit dem Stahlring ENxxx war also 33 Jahre alt! Er schlage somit den Altersrekord für diese Art, kommentiert sein Entdecker, der ehrenamtliche Beringer der Vogelwarte Helgoland Matthias Haupt, dessen Beobachtung durch eine weitere Ablesung durch den Vogelexperten der Nationalparkverwaltung Bernd Hälterlein bestätigt wurde.

Bereits vier Jahre zuvor war das Tier ebenfalls auf Norderoog gesehen, der Ring abgelesen und damals wie diesmal die Beringungszentrale der Vogelwarte informiert worden. Pro Jahr gehen dort nach Aussage von Leiter Olaf Geiter rund 50.000 solcher Wiederfundmeldungen ein.

Spitzenwerte in Sachen Alter wie die der Lachmöwe sind laut einer Liste von „Langlebensrekorden“ von Vögeln in Europa aus dem vergangenen Jahr übrigens auch von anderen Arten dokumentiert. Um nur zwei Beispiele zu nennen: 50 Jahre und elf Monate war ein anhand seines Rings identifizierter Schwarzschnabel-Sturmtaucher, 43 Jahre alt ein Eissturmvogel.

journalisten

© Reck / LKN.SH

Kulinarik war Thema einer von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) veranstalteten Pressereise, die den international besetzten Teilnehmerkreis für einen Tag in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer führte. Schließlich haben die Nationalpark-Partner in Sachen Kulinarik einiges zu bieten!

Die Reise begann in Hamburg, wo drei Tage lang verschiedene gastronomische Betriebe auf der Besuchsliste standen. An einem Sonntag ging es nach einem Gang über den dortigen Fischmarkt dann los Richtung Westküste. Jürgen Reck, der in der Nationalparkverwaltung für das Projekt „Nationalpark-Partner Plus“ zuständig ist, und Nationalpark-Ranger Martin Kühn begrüßten die Reisegruppe am Amsinckhaus in der Gemeinde Reußenköge – und ab ging es per Fahrrad über die Hamburger Hallig Richtung Hallig-Krog mit „Schafegucken“ (Foto oben) und Stopp am Schafsberg. Dann war die Stimmung reif für das erste kulinarische Highlight: ein von Pächter Erik Brack zusammengestelltes Drei-Gänge-Menü. Lamm, Fisch … die Gastroexperten zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt, Frische und kreativen Zubereitung der regionalen Produkte.

Information stand dann in Husum auf der Tagesordnung: Der Leiter des WWF-Wattenmeerbüros Hans-Ulrich Rösner stellte im Nationalpark-Haus das Weltnaturerbe Wattenmeer vor, Stadtführer Wolfgang Förster-Hahn geleitete anschließend durch die nordfriesische Kreisstadt. Zum Abschluss dann noch einmal Kulinarisches nach Wahl im Roten Haubarg in Witzwort. „Die Gäste waren durchweg begeistert von der Schönheit der Küstenregion, vom Wattenmeer und von der Gastronomie“, lautet Jürgen Recks Fazit. Sein Dank gilt den beteiligten Nationalpark-Partnern Amsinckhaus, NABU (Betreuer des Schafsberges), Hallig-Krog, WWF im Nationalpark-Haus Husum, Nationalpark-Ranger und –Gästeführer Wolfgang Förster-Hahn, Roter Haubarg.

offiziell

© Reck / LKN.SH

Nun sind sie auch offiziell Nationalpark-Partner: Bei einer Feierstunde ím Herrenhaus Hoyerswort haben kürzlich die Vertreterinnen und Vertreter von vier „Neuen“ – drei davon Städte – aus der Hand von Detlef Hansen, Leiter der Nationalparkverwaltung, ihre Ernennungsurkunde erhalten (siehe Nationalpark Nachrichten August 2018.

Rubrik Aus dem Multimar Wattforum

baukasten

© von Melzer / LKN.SH

Neue Ideen für Aktionen, Spiele und Infomaterialien rund um das Thema Klimaschutz bietet der „BauKastenKlimaschutz“, der ab sofort kostenlos im Multimar Wattforum ausgeliehen werden kann. Das umfangreiche Material- und Medienpaket eignet sich für Projekte, Aktionstage und Fortbildungen zum Thema Klimaschutz. Das Multimar Wattforum ist im Rahmen eines bundesweiten Projekts das Bildungszentrum für Klimaschutz in Schleswig-Holstein. Weitere Informationen und den Kontakt für die Ausleihe finden Sie hier.

sensation

© Claußen / LKN.SH

Das ist eine kleine Sensation: Die gestreiften Seewölfe im Großaquarium des Nationalpark-Zentrums Multimar Wattforum haben zum ersten Mal Nachwuchs bekommen. Im Frühjahr geschlüpft, haben die Jungtiere im Schutz der Quarantäne und unter sorgsamer Pflege der Aquarianer mittlerweile Körperlängen zwischen 10 und 20 Zentimeter erreicht. Von den 48 Jungfischen soll demnächst ein Teil in die Schauaquarien des Multimars umgesiedelt werden, die anderen bekommen ein neues Zuhause in kooperierenden Aquarien. Weitere Informationen gibt es hier.

erfolgsgeschichte

© M. Büttner

In der großen Eiderschleife südlich von Süderstapel in der Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge fing es an: Hier liegt das erste sogenannte Stiftungsland Schleswig-Holsteins, damals knapp 1,4 Hektar großes Moorgrünland. Heute, rund 40 Jahre später, umfasst das gesamte Stiftungsland zwischen Nord- und Ostsee annähernd 36.000 Hektar. 40 Jahre Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein – diese Erfolgsgeschichte muss gefeiert werden, dachten sich die Verantwortlichen und hatten zu einem Sommerfest auf den Landschaftspflegehof Hartwigswalde in Neumünster eingeladen. Musik, Gaumenfreuden (selbstverständlich „bio“), Talkrunden und eine lockere Atmosphäre prägten die Veranstaltung mit zahlreichen Gästen (siehe Foto), darunter der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, zu diesem Zeitpunkt Noch-Umweltminister Robert Habeck und neben vielen weiteren Akteuren aus Naturschutz, Politik und Verwaltung auch der Leiter der Nationalparkverwaltung Detlef Hansen.

signale

© Stock / LKN.SH

Eine große Mehrheit der Deutschen sieht Plastikmüll im Meer als Gefahr für den Naturschutz und unterstützt die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Das ist eines der Ergebnisse der aktuellen, im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) durchgeführten Naturbewusstseinsstudie. „Die Bevölkerung in Deutschland gibt uns starke Signale, dass wir uns für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere einsetzen sollen: Neun von zehn Befragten befürworten die Einrichtung von Naturschutzgebieten in Nord- und Ostsee“, kommentiert die BfN-Präsidentin Beate Jessel in einer Pressemitteilung, die hier nachzulesen ist. Von dort aus führt auch ein weiterer Link zur Studie selbst und einem ergänzenden Informationspapier.

Rubrik Aus der Arbeit der Nationalparkverwaltung

zukunft

© Stock / LKN.SH

„Frischer Wind für das Klimabündnis Nordfriesland“ lautete der Titel eines Berichtes in der Tageszeitung „Husumer Nachrichten“. Und auch die Nationalparkverwaltung hat ihren Anteil an diesem frischen Wind, gehört sie doch zu den acht „Neuen“, die vor wenigen Tagen im Rahmen eines ersten Netzwerktreffens in das Bündnis für Klimaschutz des Kreises Nordfriesland aufgenommen wurden.

„Für uns als Nationalparkverwaltung und Multimar Wattforum ist es ein wichtiges Anliegen, Menschen darin zu stärken, eine lebenswerte Zukunft in der Nationalpark- und Biosphärenregion mitzugestalten“, sagt Elisabeth von Meltzer, die die Nationalparkverwaltung in dem Bündnis vertritt (auf dem Foto mit Landrat Dieter Harrsen). Und weiter: „Mit unserem Nationalpark-Partnerschaftsprogramm sowie als Projektpartner im bundesweiten Netzwerk ‚16BildungszentrenKlimaschutz‘ setzen wir Impulse im Bereich Klimabildung und Klimaschutz. Mit diesem Engagement möchten wir das Klimabündnis Nordfriesland unterstützen.“ Wer sonst noch mitmacht sowie weitere Informationen über die Initiative sind hier zu finden.

eddy

© Wells / LKN.SH

Sie heißt „Eddy 2014“ und hatte sich kürzlich in den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer verirrt: eine von der Arbeitsgruppe „Marine Sensorsysteme“ am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Carl von Ossietzky University Oldenburg in die Nordsee entlassene sogenannte Driftboje. Anhand der Funksignale konnten deren Besitzer die Koordinaten (Breitengrad: 54.29895, Längengrad: 8.61844) des Fundortes ausmachen: Das Ding lag im Vorland von St. Peter-Ording.

Ein Fall für die Nationalparkverwaltung, die von den Oldenburger Wissenschaftlern informiert wurde. In dem strukturierten Gelände allerdings war die Boje gar nicht so leicht zu finden. Nach mehreren Versuchen von Nationalpark-Ranger Rolf Manderla (Foto oben, rechts) kam David Fleet (links) diesem mit einem GPS-Gerät zu Hilfe, was schließlich zum Erfolg führte. „Die Boje ist geborgen und liegt nun bei uns in der Verwaltung“, konnte Heiner Koop (Mitte) nach Oldenburg melden: „Zudem erfahre ich gerade, dass sie wohl von unserer Kollegin Ulrike Schückel direkt mit nach Oldenburg genommen werden kann.“

tournatur

© Ahlborn / LKN.SH

Vom 31. August bis zum 2. September war unser Nationalpark erstmals auf der Natururlaub-Messe „TourNatur“ in Düsseldorf vertreten. Gemeinsam mit anderen Nationalen Naturlandschaften sowie unserem Dachverband EUROPARC Deutschland präsentierten wir auf dieser angenehmen und sehr gut organisierten Messe die schönsten Naturregionen Deutschlands. Unser gemeinsamer Stand mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem niedersächsischen Wattenmeer zog viele große und kleine Gäste an, dabei waren unser beleuchtetes Wattenmeer-Satellitenfoto, die Strandfundekiste sowie der Seehund absolute Hingucker. Wir haben viele spannende Gespräche geführt und hoffentlich auch neue Fans für das Wattenmeer gewinnen können!

Silke Ahlborn

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© Wiedemann / LKN.SH

Mit Regenschirm im Watt – und trotzdem gute Laune behalten: Kein Problem für die Teilnehmenden des Klaus Töpfer Fellowship Programms bei ihrer Exkursion in den Nationalpark Wattenmeer. Diese war Teil einer zweitägigen Infoeinheit, die die Nationalparkverwaltung für die Gruppe gestaltet hatte. Vortrags- und Diskussionsthemen waren unter anderem nachhaltiger Tourismus, Umweltmanagement, Besucherbetreuung und, und, und …

Das Klaus Töpfer Fellowship Programm ist eine vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) organisierte berufsbegleitende Fortbildung aus mehreren Modulen in verschiedenen Schutzgebieten. Das nach dem ehemaligem Bundesumweltminister und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) Prof. Dr. Klaus Töpfer benannte Angebot richtet sich an junge Führungskräfte im Naturschutz aus Mittel- und Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien. Ziel ist es, Managementkapazitäten aufbauen, methodische Kernkompetenzen sowie fachliche Konzepte und Instrumente für die Naturschutzarbeit zu vermitteln.

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© Lothar Koch / Schutzstation Wattenmeer

Auf Sylt ist jetzt ein weiterer Baustein zur Besucherinformation am Weltnaturerbe Wattenmeer eingeweiht worden. Der damit nun vollendete „Walpfad“ bietet Wissenswertes über Schweinswale, Trauerenten, Küstenschutz und die Ökologie des Sylter Walschutzgebietes, über den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer. Das Foto oben zeigt Matthias Kundy von der Nationalparkverwaltung (rechts) und den Leiter des Erlebniszentrums Naturgewalten Matthias Strasser bei der Einweihung der neuen Infoelemente. Mehr dazu erfahren Sie in dieser Pressemitteilung.

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© Brunckhorst / LKN.SH

Birgit Matelski ist jetzt Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN.SH), zu dem auch die Nationalparkverwaltung gehört. Die neue Chefin von rund 740 Beschäftigen tritt die Nachfolge von Johannes Oelerich an, der, wiederum als Nachfolger von Dietmar Wienholdt, im Juli die Leitung der Abteilung Wasserwirtschaft, Meeres- und Küstenschutz im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung übernommen hat (siehe Nationalpark Nachrichten Ausgaben Juni und Juli). Birgit Matelski leitete bisher den Geschäftsbereich „Gewässerkunde, Vorarbeiten Küstenschutz“ im LKN. Ihre Ernennungsurkunde erhielt Matelski aus den Händen des ebenfalls neuen Ministers Jan Philipp Albrecht bei dessen Besuch an der Westküste – unter anderem auf dem Husumer LKN-Bauhof, Foto oben – am vergangenen Freitag (siehe auch Beitrag „Antrittsbesuch”). Weitere Informationen zu Birgit Matelski und ihren Aufgaben enthält diese Pressemitteilung.

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© Stock / LKN.SH

Willkommen, Zugvögel! Die gefiederten Hauptakteure, die Zugvögel, sind bereits da, bevölkern in großen Trupps oder kleinen Familiengruppen Watt, Salzwiese und Deich: Es geht wieder los mit dem Westküsten-Vogelkiek! Vom 29. September bis 7. Oktober bietet dieser bei rund 40 Veranstaltungen in Nordfriesland und Dithmarschen zahlreiche herausragende Beobachtungsmöglichkeiten.

Neu im Programm sind die Tagestouren zu den Inseln Amrum (3.Oktober), Pellworm (4.Oktober) und zur Hallig Langeness (5.Oktober). Mit fachkundiger Begleitung durch Nationalpark-Ranger sowie durch lokale Naturschutzverbände werden mehrere Beobachtungsplätze aufgesucht und ausgiebig die anwesenden Vögel beobachtet. Und auch der Klassiker im Programm darf nicht fehlen, die Tagestouren mit dem Bus (6. und 7.Oktober), die dieses Jahr ins nördliche Nordfriesland führen. Begleitet von einem großen Team von Vogelfachleuten und ausgestattet mit bester Optik der Firma Leica dürfen sich Teilnehmer unter anderem am Hauke-Haien-Koog sowie in den Wattflächen und Salzwiesen des Nationalparks auf die Sichtung einer Vielzahl unterschiedlicher Vogelarten freuen. Für alle Tagestouren ist eine Anmeldung beim Infotelefon des Nationalparks erforderlich (Telefon 0 48 61-96 200).

Am 30. September bekommen die Seehunde in Friedrichskoog Konkurrenz, widmet die Seehundstation doch der Vogelwelt einen Aktionstag. Dr. Nils Guse informiert über die Auswirkungen von Plastikmüll auf Seevögel (12.30 Uhr) und Nationalpark-Ranger Christian Piening lädt zu einem Vogelspaziergang ein (13.30 Uhr).

Aber bereits die Eröffnung der Westküsten-Vogelkieks ist dieses Jahr ein besonderes Highlight: Der derzeitige Vogelwart auf Trischen, Jonas Kotlarz, verlässt für kurze Zeit die Insel im Dithmarscher Wattenmeer und kommt für einen Vortrag ins Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning (29. September, 19.00 Uhr). Aktueller kann man die Besonderheiten der Saison 2018 nicht präsentiert bekommen! Im Anschluss an den Vortrag wird die Ausstellung „Mit EIGENEN Federn schmücken – Vögel und ihre Federn“ eröffnet. Als Einstimmung auf das Abendprogramm lädt der NABU bereits um 14.30 Uhr zu einem vogelkundlichen Spaziergang im Katinger Watt ein.

Der Westküsten-Vogelkiek wird veranstaltet von den Naturschutzverbänden Schutzstation Wattenmeer, NABU und Verein Jordsand, der Seehundstation Friedrichskoog sowie der Nationalparkverwaltung. Alle Termine und Informationen zum Programm sind hier zu finden.

Silke Ahlborn

Im Nationalpark aktiv: „SPO aktiv im Nationalpark Wattenmeer“ lautet das Motto der Themenwoche zu Naturschutz, Gesundheit und Bewegung in St. Peter-Ording, die bereits seit dem gestrigen Montag (17.) läuft. Eine Vielzahl von Veranstaltungen biete Gelegenheit, „den Nationalpark in seiner Vielfalt zu erlebe du durch aktive Beteiligung zu unterstützen“, heißt es in dem Flyer, der die Termine im Einzelnen auflistet und erläutert und hier zum Download zur Verfügung steht.

Klimawalking und Dünentouren, Wattwanderungen und Exkursionen per Fahrrad, Boßeln und Klootstockspringen (siehe Foto) … immer geht es um Bewegung in der Natur, im und am Nationalpark Wattenmeer. Höhepunkt der Woche ist die Strandmüllsammelaktion „SPO klart auf“ am Sonnabend, 22. September, die von etlichen Organisationen und Unternehmen unterstützt wird. Treffpunkt dafür ist das DÜNEN-HUS an der Erlebnispromenade im Ortsteil Bad um 14.00 Uhr. Am Sonntag setzt den Schlusspunkt der Reihe mit drei Veranstaltungen, als letzte eine „Wattwanderung in den Sonnenuntergang“.

Cooptimisten-Tag im Multimar Wattforum: Am Sonntag, 23. September, heißt es im Tönninger Nationalpark-Zentrum „freier Eintritt für ‚cooptimisten‘“, also für Inhaber einer Vorteilskarte der sky- oder REWE-Märkte. Als besonderes Programm werden ein Quiz und geführte Rundgänge durch die Ausstellung geboten.

Save the Date I: Wissenschaftliche Daten, Fakten und Hintergründe bilden eine wichtige Basis der Arbeit der Nationalparkverwaltung. „Nur so können fundiert Schutzkonzepte erstellt, Eingriffe in den Nationalpark und der Zustand des Schutzgebietes bewertet und entsprechend in der Öffentlichkeit dargestellt werden“, erläutert der Leiter des Fachbereichs Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen Kai Eskildsen (Foto). Dazu sei seit Bestehen des Nationalparks 1985 ein „breit gefächertes, ökosystembasiertes, naturwissenschaftliches Monitoring-Programm“ aufgebaut worden. Dieses ist nun Thema eines von Eskildsen geleiteten Seminars im Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume in Flintbek am 13. November, für das die Anmeldefrist bereits läuft.

Die Untersuchungsparameter des Monitoring-Programms im Wattenmeer umfassen den gesamten Nationalpark mit seinen Arten und Lebensräumen – von der Salzwiese über die Miesmuschelbank bis zum tiefsten Priel mit den jeweiligen Bewohnern, vom Seestern über die zahllosen Vögel bis zum Schweinswal. Bei dem Seminar werden ausgewählte Ergebnisse daraus vorgestellt und diskutiert. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informationen dazu sind hier zu finden.

Save the Date II: Eine Klimaschutz-Fortbildung findet am 7. November im Multimar Wattforum statt. Wie kann das Thema Klimaschutz noch stärker in die Bildungsarbeit an außerschulischen Lernorten einfließen? lautet dabei die Fragestellung. Die Veranstaltung für Bildungsakteure ist kostenfrei, Anmeldung ab sofort hier möglich.


Herausgeber

LKN-SH | Nationalparkverwaltung
Schlossgarten 1 | D-25832 Tönning

Redaktion: Heike Wells, Bernhard Dockhorn
Kontakt:

www.nationalpark-wattenmeer.de
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