Schleswig-Holstein

Evaluierung Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

Wie gut ein Schüler ist, sieht man an seinem Zeugnis (OK – das lässt sich diskutieren), für Autos, Kameras oder Zitronenpressen gibt es Testberichte, Politiker werden bewertet und Bundesländer. Aber Nationalparke? Das sollte sich ändern, meinte EUROPARC Deutschland, die Dachorganisation der Nationalen Naturlandschaften und entwickelte dafür im Jahr 2008 Qualitätskriterien.

Das Bundesumweltministerium finanzierte ab 2009 eine umfangreiche Prüfung aller 14 Nationalparke, die 2012 ihren Abschluss fand. 16 Experten von Hochschulen, Naturschutzverbänden und Naturschutzverwaltungen, aus Bund und Ländern untersuchten jeden Nationalpark, auch vor Ort. Ihre Ergebnisse fassten sie in 14 Evaluationsberichten zusammen. Dabei ging es ihnen nicht um ein Nationalpark-Ranking. Das wäre wegen der unterschiedlichen natürlichen, historischen und politischen Gegebenheiten wenig aussagekräftig. Ihr Ziel: Stärken und Schwächen aufzuzeigen und konkrete Handlungsempfehlungen zu benennen, damit jeder einzelne Nationalpark noch besser werden kann.

Der Evaluationsbericht bescheinigt unserem Nationalpark, dass er sich in vielerlei Hinsicht sehr gut entwickelt hat. Er benennt aber auch 80 Handlungsempfehlungen mit hoher, mittlerer und niedriger Priorität (Umsetzungsbeginn in 1-2, 3-4 oder 5 Jahren). Vielleicht wird der Impuls, der dem Nationalpark damit gegeben wird, eines Tages als ein Meilenstein unserer Nationalparkgeschichte gesehen werden. Die Präsentation des Evaluationsberichtes durch Umweltminister Robert Habeck bei einer gemeinsamen Sitzung der Nationalpark-Kuratorien Dithmarschens und Nordfrieslands (Foto) stützt diese Einschätzung.